Legenden - Die Ehrenkabine des FCB

Bei @GNetzer wäre es der unsung Hero.

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Wipf ist für mich ne Legende, weil er den coolsten Spitznamen ever unter den Bayern-Spielern hatte.
Und weil ich mal bei einem Hallenturnier gegen ihn gespielt hab. Hat mich überlupft und eingenetzt, der Sauhund. Wie kann er da keine Legende für mich sein? :wink:

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Ja eh… ich hatte meinen eigenen Beitrag „kritisiert“, nachdem ich ursprünglich nur Kahn und Neuer angeführt hatte. :laughing:

@Justin: einfach mal, falls es nix“aktuelles“ gibt
Zuerst eine Umfrage: was macht eine Legende aus
Spiele, Tore, Außenwirkung, Titel, Titel international, Affären :smiling_face:.

Dann in loser Reihenfolge in den News die Legenden der 60er, 70er, 80er, 90er, 00 Jahre.

Für mich auch heute schon Legende: Jupp Heynckes

Die Diskussion wird spannend

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Auf der einen Seite selbstverständlich die objektiven Leistungsdaten.
Also wie viele und v.a. „große“ Titel er gewonnen hat, wie viele - sofern es sich um einen Stürmer handelt - Tore er geschossen hat udgl. mehr.

Das reicht aber nicht. Zum Status einer „Legende“ muss, ähnlich wie bei Politikern, auch noch etwas dazu kommen, was man schwer definieren, aber mit Begriffen wie „Persönlichkeit“ und „Charisma“ umschreiben kann, welche einen Star erst zu einer richtigen Identifikationsfigur machen.

Ein „Negativbeispiel“ in dieser Hinsicht ist z.B. unser Kingsley Coman.
Von den objektivierbaren Daten her hat er alle Voraussetzungen für den „Legendenstatus“. Seit Beginn seiner Profi-Karriere hat er mit Ausnahme der letzten Saison jedes Mal die nationalen Meisterschaften gewonnen, und zwar in drei Ländern.

Seine ganzen anderen Titel aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen.
Alleine schon, dass der FCB durch sein Siegtor im Finale 2020 die Champions League gewonnen hat, würde ihn „normalerweise“ unsterblich machen.

Was jedoch im hier diskutierten Sinne seinen Status einer echten „Legende“ verhindert, ist seine viel zu blasse und unauffällige Persönlichkeit.
Weder auf noch neben dem Platz (z.B. in Interviews) kann ich mich an irgendeine bemerkenswerte bzw. besonders originelle Aktion von ihm erinnern, von der man sagen könnte „Wow, was für ein Kerl. Davon wird man noch in 20 Jahren sprechen“. Gar kein Vergleich z.B. zu Franck Ribéry, wenn wir einen anderen „französischen Außenstürmer beim FCB“ heranziehen wollen, obwohl dessen Ballbehandlung schlechter war als die von Coman.

Coman ist ein exzellenter Spieler, gar keine Frage. Aber in all den Jahren, die er nun schon beim FCB spielt, könnte ich nicht sagen, was für eine Persönlichkeit er hat, für welche Werte er im Fußball und im „richtigen Leben“ steht usw.

Ein Gegenbeispiel dazu wäre Stefan Effenberg. Am meisten beeindruckt hat mich ein Interview, in dem er rückblickend auf seine Karriere sagte, er sei v.a. darauf stolz, dass er trotz seiner spürbaren Defizite in Bezug auf Talent, technische Fähigkeiten udgl. das Maximale aus seinen limitierten fußballerischen Fähigkeiten herausgeholt hat. Und das stimmt auch.

In puncto Ballbehandlung, Top-Speed usw. hinkt er (wenn auch auf einer anderen Position) meilenweit hinter einem Kingsley Coman hinterher, und der ja erst 28 Jahre alte Coman wird am Ende seiner Karriere sicher mehr Titel abgeräumt haben als „Effe“.

Aber Effenberg eignet sich deshalb viel eher zum „Legenden-Status“, weil er auf und neben dem Platz polarisierte (die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn - wohingegen ich mir kaum vorstellen kann, dass irgendjemand Coman für irgendwas „hassen“ könnte…), eine unbändige Willenskraft und Aggressivität ausstrahlte und eine echte „Führungspersönlichkeit“ war.

Nicht von ungefähr hält er mit 110 gelben Karten und 7 Platzverweisen in 370 Bundesliga-Einsätzen bis heute die alleinige, etwas zweifelhafte Rekordliste der gesamten Bundesligageschichte!

Aber gerade die Tatsache, dass er so polarisierte und sich an seiner Persönlichkeit alle „rieben“ - von „Genie der Willenskraft“ bis zu „notorischer Stinkstiefel“ -, macht ihn zu einem Kandidaten für den „Legenden-Status“, an den man sich noch lange erinnern wird.

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Stimme deinem Beitrag voll zu, aber dieser Satz kann nicht dein Ernst sein :slight_smile:
Ribery eine schlechtere Ballbehandlung als Coman? Niemals.

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Wenn man die verschieden Dreamteams, Auswahl- oder Ranglisten mal versucht zusammenzufassen, scheint es zwei wesentliche Kriterien für eine FCB-Legende zu geben. Den Henkelpott und 10 Jahre Betriebszugehörigkeit.
Nur wenige (z.B.) Matthäus schaffen es ohne diese Zutaten in den Olymp.

Hm. Schwer zu sagen.

Ich hab´s jedenfalls so in Erinnerung, dass Ribéry (halt im Vergleich zu Coman) beim Dribbeln doch auch recht oft die Bälle versprungen sind, was er aber durch energisches Nachhaken und als „Mentalitätsmonster“ oft wieder wettmachte. Will mich aber nicht darauf festlegen (vielleicht habe ich naturgemäß eher den älteren Ribéry in seinen letzten 1-2 Jahren bei uns vor Augen als den jüngeren), denn Erinnerungen können ja auch täuschen.

Ich weiß auch nicht, ob man das irgendwie „objektivieren“ kann, welcher von beiden die bessere Ballbehandlung hatte. Was meinen die anderen?

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Nicht unwichtig die beiden Kriterien. Erfolg, Vereinstreue.

Aber gibt es da dann objektiv messbare Variablen, auf die wir uns einigen können?
Vereinstreue: wie lange MUSS man dabei gewesen sein? Nach Jahren, nach Spielen? Beides?
Erfolg: wieviele DM müssen es mindestens sein? MUSS der Henkeltopf dabei sein?

Für mich genauso wichtig: Persönlichkeit! Oder Charakter, wie man möchte.
Und da kommen wir dann spätestens in den den Bereich der persönlichen Vorlieben, des individuellen Geschmacks.

PS: wie kann man dazu einen eigenen Thread erstellen? Oder gibt es so etwas schon? Kann man das dann verschieben? Passt ja nicht wirklich hier rein…

Ribery hatte, ähnlich wie Robben oder jetzt Musiala, die Fähigkeit, im Vollsprint den Ball quasi am Fuß „kleben“ zu lassen … das hat Coman nicht, bei ihm ist der Trick der exposive Antritt aus dem Nichts am Gegner vorbei. Ansonten geben sie sich wenig, den scharfen 50m-Pass können/konnten sie alle wie selbstverständlich annehmen und dabei gleich mal den Gegner aussteigen lassen …

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Verstehe. Okay, dann habe ich diesen Punkt (dass Coman eine bessere Ballbehandlung hat als Ribéry) vielleicht doch falsch in Erinnerung.

für mich sind Titel auch hier vor allem ein Tüpfelchen auf dem i - aber nicht entscheidend!

wichtiger sind für mich Dinge wie Vereinstreue, Identifikation, Stellenwert in der Mannschaft, Einfluss auf den Verein, eine prägende Persönlichkeit und Stil - das alles kann vorhanden sein ohne, dass ein einziger Titel gewonnen wurde!

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Sicherlich größtenteils zutreffenden, aber auch im Positiven nicht komplett hinreichend - wie das Beispiel Coman zeigt, dem wahrscheinlich die wenigsten einen "Legenden-Status " zuschreiben würden.
Da würde wahrscheinlich sogar eher Pizarro (und Elber) den Zuschlag kriegen…

Die dritte Zutat fehlt hier mMn: Spielerische Extraklasse. Die hat Coman definitiv nicht, neben der von @Mondrianus angeführten blassen Persönlichkeit.

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Die beiden genannten Zutaten sind die Grundvoraussetzungen. Wie Mehl, Eier, Zucker beim Kuchenbacken.
Darüber hinaus kann jeder dem Rezept beifügen, was immer er möchte. :slightly_smiling_face:

Ich glaube, ein ganz wichtiger Faktor für den „Legenden“-Status ist auch, ob sich die dafür in Frage kommenden Spieler von ihrer Persönlichkeit und Ausstrahlung her als Identifikationsfiguren (!) eignen.

Das ist ja auch bei Tennisspielern, Rockmusikern usw. ganz ähnlich: es reicht nicht, über einen längeren Zeitpunkt hinweg nur ausnehmend gut zu SPIELEN.

Sondern potentielle „Legenden“ müssen über die exzellente Performance hinaus auch das „gewisse Etwas“ haben, also das Besondere, die „differentia specifica“, die sie von anderen „Kollegen“, die technisch ebenfalls hervorragend performen, unterscheidet und zu etwas unverwechselbar Besonderem macht.

Das Gesamtpaket aus weit überdurchschnittlichen Leistungen, Persönlichkeit und Ausstrahlung muss stimmen, damit sich die Massen mit diesem Spieler identifizieren können und er langfristig - oftmals auch bis über seinen Tod hinaus - in ihrer Erinnerung lebendig bleibt.

Paradebeispiele für solche „Legenden“ wären in der Rockmusik z.B. ein Jimi Hendrix und in unserem FCB-Fußball ein Franz Beckenbauer.
Beide waren nicht nur einfach extrem GUT in dem, was sie taten, sondern verkörperten auch etwas ganz originär Neues, Besonderes und „Ewiges“, das sie mit keinem ihrer zeitgenössischen „Berufskollegen“ vergleichbar macht.

Nicht umsonst nannte man Beckenbauer auch eine „Lichtgestalt“ und Hendrix den „Gitarrengott“ oder whatever.

Okay, das ist jetzt in das aller oberste Regal der „Legendenbildung“ gegriffen, und es gibt natürlich auch Legenden auf einem etwas niedrigeren Level, aber Ihr versteht sicher, worauf ich hinaus will.

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