Klub-WM, Berichterstattung Miasanrot: Eine kritische Selbstreflexion

Dass NEBEN dieser sportlichen Auseinandersetzung etwas gefehlt hat. Mein Anspruch an mich ist, dass wir möglichst ganzheitlich berichten und mir fehlen da Aspekte im Rückblick.

Gleichzeitig weiß ich, dass das nicht immer realisierbar ist. Aus genannten Gründen. Aber Learnings gibt es dennoch immer. Unter anderem im Bereich der Priosetzung.

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Ich finde es ziemlich frech, mir zu unterstellen, als wäre ich so dreist.

Was ich mit meinen offensichtlich missverständlichen Ausführungen meinte: WENN aus der lateinamerikanischen Community die Aufforderung gekommen wäre, wegen ihrer Situation in den USA den Wettbewerb zu boykottieren, die also sichtbar nicht hingegangen wären, dann hätte ich es gut gefunden, wenn Europäer da mit einsteigen und dies unterstützen.

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Mich ärgert es jetzt schon, dass ich bei meiner recht spontanen Entscheidung, den Beitrag zu posten, Max namentlich erwähnt habe. Das führt zu recht wenig Ertragreichem und ich hätte es lassen sollen. Soweit ich weiß, hat sich Max für eine Nicht-Berichterstattung entschieden. Aber darauf möchte ich nicht weiter eingehen, denn das sind zwei unterschiedliche Themen.

Max „Kritik“ war im Endeffekt einfach nur ein Post, dass er sich darüber wundert, dass wir das Turnier so ernst nehmen. Im Privaten, und das bleibt auch privat, haben wir über ein paar andere Themen noch zusätzlich gesprochen. Das war alles fair und angemessen.

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Okay, aber steckt da nicht automatisch auch drin: Da sie es nicht (öffentlichkeitswirksam) getan haben, können wir es auch gepflegt ignorieren?

Okay. Dann lass ichs.
Du hast ja bereits gesagt, daß Du Deine Zeit lieber in andres investierst als die Moderation dieses Threads.
Schließ ihn. Dann mußt Du Dich auch nicht weiter mit nervigen Mißverständnissen Deiner Leser rumärgern.
Die Antwort-Funktion zu sperren, wäre bei einer reinen Selbst-Reflexions-Mitteilung vermutlich der bessere Weg gewesen.
Entschuldige mein Feedback.

Sorry, dass ich auf den Rest deines Beitrags nicht eingegangen bin. Ich fand ihn sehr wertschätzend und wichtig. Ich wollte dich nicht verärgern, indem ich auf den Punkt eingehe, der mich gestört hat.

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Das ist eine Grundsatzentscheidung. Möchtest du einen Blog, der sich ausschließlich auf das Sportliche konzentriert und damit zwangsläufig schwierige Themen ausblendet aber im Zweifel frei von Kritik bleibt, weil es ein gutes Produkt ist.

Oder gehst du einen Schritt weiter, über den Tellerrand, mit dem Risiko dass jede zusätzliche Ressource in diesem Bereich im direkten Vergleich erst einmal weniger Mehrwehrt liefert (weil wesentlich komplexer), also entsprechend geringeren Grenzertrag. Darüber hinaus erhöht es das Risiko - ohne die ausreichenden Ressourcen zur Verfügung zu haben - der Komplexität nicht gerecht zu werden, was mittelfristig dazu führen wird, dass die Qualität des Kernprodukts geschmälert wird und damit dein Geschäftsmodell in Frage stellt.

Die Antwort, das zu vermeiden, ist Skalierung: also mehr „Geld“, mehr Zeit, mehr Autoren, mehr Reisen, mehr Interviews. Oder alternativ: andocken an existierende kommunikative Kanäle, die hier schon gewisse Vorarbeit leisten.

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Weiß nicht, war gar nicht als Handlungsempfehlung gemeint. Mir ist nur der Aspekt aufgefallen, den ich oben beschrieben habe (Situation der Latinos in den USA vs Eindrücke aus den Stadien) und wollte diese Beobachtung teilen. Geht mir jetzt ähnlich wie dir mit Teilen deiner Selbstreflexion: Hätte ich vielleicht anders oder anders priorisiert/pointiert schreiben sollen.

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Geht klar. Kein Problem.
Im Gegenteil. Ich meinte das durchaus respektvoll ernsthaft: Wenns zu weit führt, diesen Thread zu begleiten, dann schließ ihn.
Ein klares „Ich wollte das nur mitteilen und nicht diskutieren“ respektiere ich völlig.

Aber ich möchte Dir schon rückmelden, daß Du zwei Botschaften gleichzeitig aussendest:
Ich hinterfrage mich.
Aber wenn Ihr dieses Hinterfragen hinterfragt, dann möchte ich das lieber nicht hören.

Du hinterfragst Dich in einem öffentlichen Forum. Dann lass auch unser (von Deinem Standpunkt abweichendes) Feedback mal stehen. Du musst nicht alles richtich stellen.
Oder Du hast keine Zeit mehr für Deinen eigentlichen Broterwerb.

Aber alles gleichzeitig ist die Quadratur des Kreises.
Edit:\ … mit welcher Du Dich konsequent selbst überforderst.
„Anleitung zum Unglücklichsein“

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Ich glaube, wer Miasanrot verfolgt – und das auch schon weit vor meiner Zeit hier –, der weiß, dass diese Grundsatzentscheidung schon lange getroffen wurde. (Profi-)Fußball ist nicht nur Sport und lässt sich auch nicht nur auf Sport reduzieren.

Die Gefahr sehe ich ehrlichgesagt nicht. Denn ich kann Anspruch und Realität schon ganz gut trennen. Ich wäre zufriedener gewesen, hätten wir zwei spezifische Artikel im Vorfeld gebracht, die sich mit Themen auseinandersetzen, die außersportlich oder nur teilsportlich sind – darunter bspw. ein Interview mit einer Expertin oder einem Experten, der*die sich damit hauptberuflich auseinandersetzt. Das wäre zu stemmen gewesen mit entsprechender Vorplanung und das vermisse ich letztendlich.

Geschmälert hätte das unser Kernprodukt aber nicht, das sehe ich nicht so.

Klar, das sind auf jeden Fall Schritte, die wir in verschiedenen Bereichen im Blick haben.

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Ja, das fällt mir schwer. Eigentlich wollte ich 13 Uhr mit meinen beiden Artikeln fertig sein, jetzt rutsche ich vermutlich vom EM-Artikel, der gleich noch kommt, direkt in meine Schicht für ran.

Aber das ist meine eigene Schuld. Natürlich kann ich es auch einfach stehen lassen, aber manches kann ich einfach nicht stehen lassen, weil mir sofort wieder etwas dazu einfällt.

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Loud laughter in Bremen.
Ich kenne Deinen Schmerz, Bruder.
(als ich Deinen Ausgangspost las, wollte ich grad Mittagsschlaf machen. Siehst ja, was draus geworden ist… :see_no_evil:)

Guter Tipp von einem Leidensgenossen:
Eine Zeit festlegen, für die ab jetzt keinen Post beantworte - egal, was die schreiben.
Gute Übung für kommende Buddhisten.
Ich fang mal mit ner Viertelstunde an.
Wir wollen ja nicht gleich übertreiben…

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Aber ist das nicht journalistisch korrekt, wenn man bedenkt, dass es sich bei Mia San Rot um einen Bayernblog handelt? Es handelt sich bei der Klub WM, egal ob man sie mag oder nicht, um einen offiziellen Wettbewerb an dem der FC Bayern teilnimmt. Es hätte mich als Bayernfan und Lesenden des Blogs eher gewundert, wenn ihr es nicht ernst genommen hättet.

Die Ausgestaltung der Ernsthaftigkeit ist dann wieder ein anderen Punkt. Bestimmt könnte man Dinge anders machen, wenn man noch einmal von Anfang an beginnen könnte. Aber wo ist das nicht der Fall? Das wird es immer geben und führt ja auch zu Entwicklungen und Verbesserungen.

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Ich teile die Kritik auch nicht ganz, aber nochmal: Mir ging es um einen ganzheitlicheren Blick. Und da hat mir von Miasanrot etwas gefehlt.

Oder um es anderes zu sagen: Dass diese Kritik kam, hat mich darüber nachdenken lassen, wie ich es in einem idealen Szenario eigentlich angehen würde wollen. Und dabei fiel mir auf, dass ich ein bisschen was habe liegen lassen. Und darüber ärgere ich mich etwas. Dass wir den sportlichen Aspekt mehr oder weniger ernst genommen haben, finde ich allerdings nicht schlimm, im Gegenteil.

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Habe nicht jede Antwort gelesen und auch deinen anfangs Post @justin schneller als mir lieb war (die Arbeit ruft)…

2 Anmerkungen.

  1. Das mag nur meine subjektiver Eindruck sein, ich habe jetzt nicht geguckt wie viele Posts und Podcasts das politische Drumherum angesprochen haben, aber ich finde generell das du/ihr sehr wohl differenziert berichtet habt und nicht nur das sportliche beleuchtet. Klar mehr geht immer, aber ich finde du bist hier zu kritisch mit dir selber. Nur meine Meinung. :blush:

  2. Ich hatte ein ähnliches (viel kürzeres) Gespräch zu Beginn des Turniers mit Barney Ronay auf Twitter, was mir ein paar interessante Gedankenanstöße für mein eigenes Verhalten und auch das bewerten des Verhalten von Journalisten (der du ja bist!).

Ich persönlich hatte für mich die Entscheidung getroffen es nicht zu gucken (weil ich Katar gucken immer noch bereue :grin:). Muss jeder für sich selber wissen und wieso ist auch nicht so wichtig (mir ging es eher um FIFA Gier und den tollen Zufalls des Saudi Einstieg bei DAZN als um Trump, Aber völlig egal). Als privat ‘Konsument’ hat man außer ‘nicht konsumieren’ (seien das jetzt tv Quoten, Stadion Besuche, merch kaufen etc) nicht allzu viele Werkzeuge im Koffer.

Du als Journalist hast aber Teil (und hoffentlich trägst du zum Formen dessen bei) am öffentlichen Diskurs. Deshalb teile ich da eher Barney Ronny’s Meinung der sagte ‘it is important not to cede all ground to FIFA to shape the narrative’. Genau der Gefahr läuft man nämlich, wenn niemand differenziert berichtet, dann erhalten die unkritischen Berichte Automatisch die Deutungshoheit.

ABSCHLIESSEND kann ich mich also nur wiederholen und sagen, DANKE Dir/euch für die sehr wohl differenzierte Berichterstattung.

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Yess!
Das entspricht exakt meiner Einschätzung.
Totschweigen is nicht unbedingt die bessere Alternative.
Ich hätt da n paar nicht-sportliche Beispiele. Lass ich hier aber bleiben Offtopic

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Hier wird soviel kritisiert und hinterfragt, von dem man in den Mainstream kaum etwas hört. Klar geht immer irgendwie mehr, aber dafür ist Miasanrot dann auch zu klein. Und eure sportliche Berichterstattung hat sich letztlich ja auch auf den FC Bayern beschränkt und vor allem darauf konzentriert, welche Auswirkungen das für die kommende Saison hat.

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Ich halte es gerade für eine auffällige Qualität, dass Du Dir solche Gedanken machst. Deswegen verbessert sich MSR ja laufend, obwohl es bereits jetzt schon viel Grund zum Lob gibt.
Hätte ich einen derartigen Artikel, wie Du ihn implizierst, gerne gelesen?
Aber ja!
Habe ich ihn erwartet angesichts der von allen erwähnten Rahmenbedingungen?
Nein, natürlich nicht! Ihr schreibt öfters Artikel, die ich gar nicht erwarte und bin dann sehr dankbar dafür.

Was ich erwartet habe im Sinne eines Anspruchs, ist, dass Ihr klare Position bezieht bezüglich der Hintergründe und grundsätzlichen Verortung dieses Turniers - und das hast Du getan, sowohl im Podcast als auch in einem Artikel. Nicht zuletzt deswegen hat ja @Georg eine Art Verteidigungsrede gemacht, und so stelle ich mir ausgewogene Berichterstattung vor.

Mehr geht immer. Und wie gesagt, Dein Anspruch an Dich selbst ist für uns User und Kurvenmitglieder die Garantie, dass Ihr Euer Niveau haltet oder es gar noch verbessert.
Ich wünsche mir nur Deinetwillen, dass es nicht zu sehr zur Selbstausbeutung führt… :wink:

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Danke. Ich denke, das ist ein würdiges Schlusswort für die Diskussion. Wie ihr mitbekommt, habe ich ja alles gelesen und mich auch damit befasst. Das lasse ich weiter sacken und werde für die Zukunft sicherlich Dinge anders machen und angehen. Damit mache ich den Thread jetzt zu. Danke an alle Kommentatoren.

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