Karl-Heinz Schnellinger ist tot

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Um es mit Ernst Huberty zu sagen:

Ausgerechnet Schnellinger.

Ruhe in Frieden!

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Mitte der 60er Jahre war vor jedem Länderspiel die spannende Frage: bekommen Helmut Haller und Karl-Heinz Schnellinger von ihren italienischen Klubs(Haller: AC Bologna, Juventus Turin; Schnellinger: AC Milan) die Freigabe? Diese Sorge war aus zwei Gründen berechtigt: es gab damals keine geregelten Abstellungspflichten. Und beide waren für das Spiel des DFB-Teams von großer Bedeutung, wie sich besonders deutlich bei der WM 1966 zeigte. Schnellinger, damals noch als Außenverteidiger eingesetzt, war nicht nur in der Defensive eine verlässliche Größe, sondern lieferte im Halbfinale gegen die UdSSR auch nach erfolgreichem Zweikampf im Mittelfeld den Assist zum 1:0 durch eine Halbfeldflanke auf den Torschützen Haller.

Auf ähnliche Weise bereitete er 1970 - inzwischen zum Innenverteidiger geworden - Uwe Seelers berühmtes Hinterkopftor zum 2:2 gegen England im Viertelfinale vor. Über den Ausgleich in letzter Sekunde im Jahrhundertspiel (HF gegen Italien) erzählte er, in der Halbzeitpause, bei 0:1-Rückstand, habe er seinen Vertrauten, den Trainerassistenten Derwall (10 Jahre später Trainer des Europameisterteams) gebeten, ihm zu signalisieren, wann er nach vorne gehen dürfe: für Verteidiger damals noch ein Tabu. Als er sah, dass der Zeiger der Stadionuhr auf Null, also Spielende, stand, habe er zu Derwall rübergeschaut; und der habe ihm mit einem Nicken und einer Handbewegung grünes Licht gegeben. Gleich darauf stand es 1:1, und das Drama konnte seinen Lauf nehmen.

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