Veröffentlicht unter: Ist die Kabine verloren? Was Bayerntrainern den Job kostete – Miasanrot.de
Wer Thomas Tuchel in den letzten Tagen und Wochen über die aktuelle Lage beim FC Bayern München hat reden hören, der erhält schnell den Eindruck eines verzweifelten Übungsleiters, der selbst die Gründe für die aktuelle Negativphase nicht genau benennen kann. Inzwischen wurde die Trennung zwischen Tuchel und dem FC Bayern…
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Ein Muster, welches sich scheinbar seit Jahren abzeichnet: der Trainer verliert die Kabine. Ich wage dagegen den Umkehrschluss: die Kabine verliert den Trainer. Auch wenn Tuchel sich z. B. mit der Taktik gegen Leverkusen durchaus angreifbar gemacht hat: wer soll es denn besser machen? Auf Alonso hoffen, der dann vermutlich in einem Jahr auch wieder Geschichte ist?
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Ja, was ausgeführt wurde, kann genau so stimmen. Oder kommt der Wahrheit zumindest sehr nahe. Wir alle sehen die Mannschaft spielen, die Taktik-Füchse können auch noch erklären, was die Kovacs oder Flicks falsch machen bzw. falschgemacht haben.
Was allerdings in der Kabine passiert - da können wir nur mutmaßen. Denn selbst, wenn Spieler, Zeugwarte oder Physios Dinge ausplaudern, wissen wir nicht, wie nahe die Aussagen an der Wahrheit sind.
Mich kotzt diese Schnell-Wechselei der Trainer ziemlich an. Ich wünsche mir, dass die Erkenntnis reift, dass es nach einem Umbruch vielleicht mal zwei, drei Jahre braucht, bis ein neuer Coach „seine“ Mannschaft aufgebaut hat. Ein Team, das man wirklich als solches bezeichnen kann. Eines, das dann wirklich wieder „was reißt“…
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Ich habe hier vor ein paar Tagen einen tollen Artikel gelesen. Leider finde ich ihn jetzt nicht auf die Schnelle. Zusammengefasst steht dort, dass man sich zuerst im Klaren sein muss, wie man spielen will. Danach kann man einen Trainer und die Spieler verpflichten. Die Hauptverantwortung liegt also zuallererst ganz oben im Organigramm.
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Diese Fehlannahme ist für mich ein Hauptgrund, dass es nicht wie gewünscht läuft und mMn. zeigt sich das nicht nur in entscheidenden Spielen, die man teils auch gewonnen hat, sondern mehr in den vermeintlich leichten.
Ganz offen gefragt: Gibt es vielleicht Gräben zwischen der sog. Bruderschaft einerseits und den offiziellen Führungsspielern Neuer und Müller andererseits?
Ich maße mir da kein Urteil an, aber es ist schon bezeichnend, dass immer die gleichen Spielernamen fallen - mal pro, mal contra Trainer.
Falls es innerhalb dieser Riege an echten, aber überalterten Führungsspielern und der Fraktion der jüngeren Alphatiere echte Probleme geben sollte, wäre das eine Erklärung für den oftmals fehlenden Teamgeist.
Wie gesagt, nur eine offene Frage. Die Antwort werden wir wohl nicht erfahren.
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Gute Trainer sind sie alle. Kovac war halt der falsche. Hansi genau der richtige zu diesem Zeitpunkt.
Nagelsmann hätte ich bei allen Schwächen perspektivisch am meisten zugetraut, wenn man ihn und die Mannschaft aus den Fehlern hätte lernen lassen.
Tuchel hat viel richtig gemacht, aber wenn einer die Kabine verloren hat, dann er.
Das lässt sich auch nicht mehr retten.
Tuchel hat mMn den Fehler gemacht, dass er Müller UND Kimmich beschädigt hat und dadurch die Leader im Team demontiert hat.
Vielleicht auch de Ligt, als einen möglichen Leader der Zukunft. Generell hat man auch nicht immer großes Vertrauen in die Mannschaft gespürt, wenn er sich geäußert hat.
Palinha hin, Taktik her, die Mannschaft braucht einen erfahrenen Kern mit Überzeugung, der voran geht. Und den hat Tuchel auf dem Gewissen.
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Tuchel hat vermutlich, wie im Nachhinein deutlich geworden ist, den Fehler gemacht, sich nicht ausreichend bei den (Boulevard)Medien anzubiedern. Das wurde schon früh, insbesondere in dieser Saison deutlich, wenn es Artikel gab wie z.B. Müller schon wieder nur auf der Bank, wie lange hält er noch still oder Verlässt Müller den FC Bayern in der Winterpause, auch wenn überzeugende Siege gefeiert wurden, die von eben diesen Diskussionen überschattet wurden. Ein Rose in Leipzig z.B. kann ganz entspannt mal drei Spiele in Folge verlieren, Tuchel musste sich gefühlt nach jedem Spiel wegen irgendwas rechtfertigen. Da zündelte Hamann auch gerne, Matthäus und wie die ganzen Dummschwätzer alle heißen. Und in so einem Klima, in dem du als Trainer angezählt bist, egal wie deine Mannschaft spielt, überlebst du sowieso nicht bis Saisonende
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Die Frage ist eigentlich ob das Kabinenthema schlicht überbewertet ist, da keiner dabei ist und gerne alles wild zusammenkonstruiert wird, um eine schöne Schlagzeile zu haben. Konsequent übergangen wurde dabei, dass TT in den PK’s mantraartig auf die offensichtlichen Probleme der Mannschaft hingewiesen hat, die vor allem aus der Verletztensituation resultieren – bei den Aufstellungen hatte er oft gar keine andere Wahl. Auch dass er sich nie dem medialen Druck beugen wollte, gerade z.B. von Muskelverletzungen Genesene auf Teufel komm raus ins Spiel zu werfen. Was das „Motivationsthema“ der Mannschaft angeht hat er auch gesagt, dass es mit einem „Wettbewerb“ unter den Spielern für die Stammplätze natürlich schwierig wird, wenn da mancher aufgrund der begrenzten Möglichkeiten immer gesetzt ist und sich so vielleicht auch nicht zu 100% reinhängt. „Der sprechende Teil der Kabine / Müller“ hat in den Interviews auch nie was gegen den Trainer gesagt, das Gegenteil wurde aber dann gemutmasst und geschrieben.
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Das betrifft ja nicht nur die Medien, sondern auch uns Fans.
Dieses Narrativ „hat die Kabine verloren“, gespiegelt durch „die Mannschaft ist untrainierbar“ hat sich so verselbständigt, dass man es gar nicht mehr hinterfragt. Sondern es taugt aktuell sowohl im Rückblick als auch in der Vorschau als Welterklärung.
Auch wenn es so gut wie gar keine realen Indizien dafür gibt.
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Stimmt im konkreten aktuellen Fall vielleicht, aber selbst da sähe ich Indizien.
Was aber „verbrieft“ ist, dass es in der Vergangenheit Trainern den Kopf gekostet hat (das berühmte Hoeness-Zitat „…überlebst du nicht…“). So weithergeholt ist das Narrativ aus meiner Sicht nicht. Und es wird doch auch nicht als „Welterklärung“ verwendet, sondern immer nur als ein Grund unter vielen.
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Danke - genau so ist es leider und es wird sich auch beim nächsten Mal nichts ändern.
Bezeichnend waren für mich die Aussagen von Hainer und Dreesen gestern. Inhaltlich nichts gesagt, keine einziges Argument WARUM Tuchel gehen muss (außer die „3 Niederlagen…“). Hat aber auch keiner nachgefragt, als sie gesagt haben „wir haben gemerkt, so funktioniert es nicht“. Stattdessen kam dann „was sagt das über Bayern aus, wenn sie so viele Trainer wechseln…“
Interessant war, dass zwar betont wurde, dass man alles auch sich hinterfrage, aber sich das schnell als blablabla entlarvt hat, da man
- der Mannschaft nicht die Qualität absprechen kann
- die letzten Transferperioden ja nicht ganz schlecht waren
- man überhaupt schon das „Richtige“ getan hat…
Selbstkritik und gründliche Analyse klingt anders. deshalb, ja: Auch ich glaube, dass sich nicht wirklich etwas ändern wird.
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Wenn die von Hainer und Dreesen gemachten Aussagen ernst gemeint waren, dann gute Nacht. Da ist dann entweder null Fussball Kompetenz vorhanden oder eine beispiellose Ignoranz dessen, was jeder sehen kann. Nämlich dass die aktuelle Mannschaft eben nicht die Qualität hat. Zumindest nicht in dieser Zusammenstellung. Wie oft muss noch der Trainer geschasst werden, bis hier mal ein Erkenntnisgewinn Einzug hält?
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Wobei man berücksichtigen muss, dass man der Mannschaft nicht öffentlich mal eben die Qualität absprechen und sein eigenes Produkt schlecht reden kann.
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Unerträglich diese ganzen Floskeln – Erkenntnisgewinn = 0. Hier beißt sich sich die Katze in den Schwanz. Ein Trauerspiel mit Ansage.
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Das ist dann natürlich auch zu hinterfragen. Wenn die da oben das tatsächlich so wahrnehmen, dass wir im Prinzip einen Kader haben, mit dem man jede Saison um die CL mitspielen kann und natürlich mit 10 Punkten Vorsprung (mindestens) deutscher Meister werden muss, dann muss natürlich der Trainer das Problem sein. Eine andere Erklärung gibt es natürlich nicht.
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Was heißt das denn konkret? Auf welchen Platz schätzt du den aktuellen Kader in der Bundesliga? Und auf welchem in Europa?
Seit diesem Satz bin ich sehr skeptisch geworden, was die Beurteilung durch den Trainer angeht:
„Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn man nur 100 schafft. Man muss das anpassen, was man hat. Wir haben andere Spielertypen. Wir müssen einen guten Mix finden.“
Und 2 Monate später haben diese Spieler alles in Grund und Boden gelaufen…
Sagen dir die Liverpooler Spieler Bradley, Quansah, McConnel, Clark und Danns was? Die haben gestern den EFL Cup gewonnen.
Der Kader ist zu schlecht, akzeptiere ich ausschließlich bei Bayern als Begründung, warum man nur alle 10 Jahre ins CL Finale kommt.
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