(Fußball- und andere) Filme

Das würde ich wirklich gerne kritisch beleuchten, werter @Lukenwolf1970 .

Filmindustrie und begleitende Medien befeuern diese Sichtweise ja seit > 20 Jahren. Wenn ich mir aber den jährlichen Ausstoß von Netflix, Amazon, Apple etcetc. ansehe, dann ist da mMn auch sehr viel Triviales, auf Wirkung und vor allem Länge getrimmtes dabei.

Zwei Beispiele:

  1. Das extrem gehypte GoT war gut -vier Staffeln lang. Danach musste man von den Romanvorlagen weg kommen, weil sie auserzählt waren. Ergebnis: Blutige aber recht vorhersehbare Schlussstaffeln mit einem verunglückten Twist zum Ende hin.

  2. „The Expanse“: Ein verschrobener Weltraumdetektiv sucht vermisste Crewmitglieder, bis klar wird, dass eine mysteriöse Macht entstanden ist… tolle Ideen und schöne Bilder, ca. 3 Staffeln lang. Dann entwickelt sich der übliche Weltraumkrieg unter den Beteiligten, man kann abschalten.

Ansonsten kommt da sehr viel in die Länge gezogene RomCom, Crime, Mystery etc etc.

Es gibt natürlich hervorragende Serien: Die ersten 2 Staffeln von „Fargo“ kann ich nur empfehlen; „In with the devil“ war top, „Breaking bad“ und „Der Tatortreiniger“ sowieso.

Insgesamt wird mir das Genre Serien aber deutlich zu unkritisch gesehen. Vermutlich, weil zu viel Aufmerksamkeit und Profit auf dem Spiel stehen.

Mich würde wirklich interessieren, wie Ihr das seht und welche Serien Ihr noch empfehlen würdet.

Bei den Filmen werde ich mich erstmal zurückhalten, weil ich das schon sooo oft diskutiert habe. Tendenziell aber eher Arthouse als Mainstream. Und grooße Liebe für Sergio Leone. Einer der besten Filme überhaupt:

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Ich behaupte ja weiß Gott nicht, dass alle Serien besser sind als alle Filme. Natürlich gibt es viele schlechte Serien, allerdings auch Filme. Ich persönlich stelle nur für mich selbst fest, dass mir Filme mittlerweile eher wie Kurzgeschichten vorkommen. Ich persönlich mag es einfach, von einer langen - und manchmal gerne auch langsamen - „Erzählung“ mitgenommen zu werden, und dass Serien im Verlaufe späterer Staffeln oft schwächer werden, haben sie mit Filmen, die Fortsetzungen erhalten, ja (zumindest oft) durchaus gemeinsam. Ich mag auch tolle Filme, aber ich stelle nur für mich fest, dass sich mein Geschmack eher in Richtung Serien entwickelt hat. Natürlich auch wegen Netflix und anderen Streaminganbietern.

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Das Problem mit Serien in einem Satz: Es sind unheimliche Zeitfresser.
Und wenn du dann noch 2,3 gleichzeitig auf deiner Agenda hast?

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Ich würde dir da absolut zustimmen. Es gab ja die glorreiche Zeit, als serielles Erzählen wirklich großartige Sachen hervorbrachte, die dann quasi auch jeder kannte und gesehen hat, das war noch vor oder zu Beginn der ganzen Streaming-Dienste. THE SOPRANOS, BREAKING BAD, MAD MEN, THE WIRE… das war schon alles unfassbar gut. Mittlerweile gibt es soviel Content, dass es einen überfordert, es hat auch kaum einer alle Streaming-Dienste abonniert, ist ja auch eine Zeit- und Geldfrage. Dadurch zerfasert das alles ein wenig, man muss die Perlen wirklich suchen und entdecken. Und viele Serien haben einen tollen Auftakt, eine super erste Staffel, können das Niveau aber nicht halten - GoT war da nur das bekannteste Beispiel, ich hab die Serie wirklich geliebt, aber die letzte Staffel war dann fast ein Ärgernis.

Serien, die ich uneingeschränkt empfehlen würde:
SHERLOCK
KILLING EVE
TRUE DETECTIVE (aber nur die erste Staffel)
FLEABAG
BABYLON BERLIN

… und natürlich die Mutter aller Qualitäts-Serien vom Meister himself, David Lynch:
TWIN PEAKS.

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Wer die Qualitätsschiene bewusst verlassen möchte und auf eher durchgeknallten und sehr schrägen Humor steht, kann ich dieses hier empfehlen:

  • HAPPY!
  • FUTURE MAN

Ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache, ganz im Gegenteil…

Die Liste kann ich eins-zu-eins mitgehen… :grinning:
Bei deinem persönlichen Gott würde mich interessieren, ob du einen Favoriten hast. Bei mir wäre es nämlich (unüblich, wie ich vermute) DAS SCHWEIGEN, einer der Filme, die einen wirklich komplett fertigmachen können - aber halt soooo gut.

HOLY MOTORS ist auch einer meiner „geheimen“ Favoriten. Hab ich im Rahmen eines Festivals gesehen, hat mich komplett umgehauen. Carax ist wirklich ein Irrer, aber halt auch nah am Genie.

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Puh. Sehr schwierig. Er hat einfach eine so tolle und breit gefächerte Filmographie. Persona kommt mir sofort in den Sinn, aber wenn du mich festnageln würdest, wäre es wohl tatsächlich das Spätwerk Autumn Sonata (Herbstsonate). Vor und nach ihm hat mMn niemand mehr eine solch eindrucksvolle und tiefschürfende Mutter-Tochter Beziehung auf die Leinwand gebannt.

Ich würde da @cheffe zustimmen. Das Problem der heutigen Serienlandschaft ist nicht, dass es keine Qualitätsserien mehr gibt, sondern dass diese leider nicht selten durch den auf Masse statt Klasse setzenden Content-Wust untergehen.

Zwei Serienempfehlungen von mir:

The Leftovers. Eine HBO-Produktion die mMn mit den Leuchtturmserien wie The Wire oder Sopranos konkurrieren kann und meine Lieblingsserie darstellt.

Dann noch eine aktuelle Serie, die im Jahr 2023 ihre zweite Staffel ausstrahlte und mich regelrecht umgehauen hat: The Bear.

Anstatt inhaltliche Worte darüber zu verlieren, lasse ich mal die beiden Trailer für sich sprechen :smiley:

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Israel ist auch ein großartiges Film-Land, ähnlich wie Dänemark, übrigens. Hier zwei meiner favourites, beide sehr eindringlich:

  1. Ari Folman: „Waltz with Bashir“
  1. Speziell für @KurtRambis: „Life according to Agfa“ von dem 2014 verstorbenen israelischen Regisseur und Friedensaktivisten Assi Dayan, dem jüngsten Sohn von Moshe Dayan.
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Was Serien betrifft, könnte ich noch diese empfehlen: „Man in the High Castle“ nach Motiven von Philip K. Dick’s gleichnamigem Roman:

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Nach Staffel drei hat Amazon das ganze auch übernommen… Ich hatte Hoffnung… Aber die letzte Staffel hatte ich mir dann nicht mehr angeschaut. Wurde dann doch zu blöd.
Die Detektiv im Weltraum Geschichte hatte mich anfangs extremst gefesselt

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Ich greife mal in tief die Vergangenheitskiste deutsch produzierter Filme.

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Eine unvergessliche Szene aus The Expanse: „Today I make history“

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Fantastisch!
Die Serie hat es sofort in meine Top-5 geschafft. Beide Staffeln bislang grandios. Hungrig sollte man allerdings die Folgen nicht schauen, das könnte zur Qual werden bei den wunderbaren Küchen-Szenen.

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Dieser Thread war überfällig - danke @Cheffe! :slight_smile:

Deine Liste ist auch gleich ein schöner Einstieg. Die meisten Filme auf Deiner Liste mag ich auch - zum Beispiel und insbesondere MAGNOLIA. Aber es gibt auch den ein oder anderen, den ich noch ‚nachholen‘ kann, auch unter den vielen anderen interessanten Beiträgen :slight_smile:

THE WIRE und THE SOPRANOS - soviel Zustimmung war selten! Auch für mich beide unerreicht! Und dabei ist es schon wieder so lange her.

Na das ist doch mal eine Ansage! Genau auf die Art von Empfehlung habe ich gehofft. Werde ich mir anschauen - danke schön!

Ansonsten schaue ich ganz gerne britische Serien.

Aus den letzten Jahren ist mir beispielsweise DETECTORISTS in schöner Erinnerung geblieben.

Ein All-Time-Ranking meiner Lieblingsfilme könnte ich mir, glaube ich, gar nicht abringen. Aber zugegeben, die Listen Anderer sind schon von Wert!

Ich empfehle fürs Erste den Film, den ich mit Abstand am häufigsten gesehen habe: WIR KÖNNEN AUCH ANDERS von Detlev Buck

Es gab Zeiten, da hätte ich nicht nur jeden Dialog daraus mitsprechen können, sondern auch beinahe täglich gab es Situationen, die mich zum Zitieren aus dem Film verleiteten (das war bestimmt irre nervend für die ‚Nichteingeweihten‘).

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Wir sollten vielleicht einen eigenen Thread für Serien aufmachen, oder?

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Passt doch zum Thema.
Heute Abend bringt 3sat eine Doku über Maradona.
Ich kenne sie nicht und kann sie daher nicht bewerten. Aber zwei Stunden Maradona können so verkehrt nicht sein. :slightly_smiling_face:

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Gilt auch für die Hannibal Lecter-Serie! :smiley:

Ein herzliches Dankeschön an @Mitschnacker für die Wiedererweckung meiner kindlichen Albträume… :wink:
…hielten meine Eltern es doch für eine gute didaktische Idee, mir in seeeehr jungen Jahren den Kindermörder Gert Fröbe zu präsentieren, durch dessen leider sehr überzeugende Verkörperung ich dann mehrere Jahre seine Visage durch meine unbewussten Gehirnwindungen wandern ließ. Und das, obwohl der Heinz Rühmann ihn (im Gegensatz zu Dürrenmatts Vorlage, soweit ich erinnere) dann sogar schnappte.
Jedenfalls: toller Film zweifelsohne.

Aber mein heutiger Tipp bezieht sich nochmal auf den ersten Teil des Titels im Thread:
Fußball-(Doku-)Filme.
Die geilste und leider gar nicht so bekannte Fußball-Doku ist wie ich finde Aljoscha Pauses 2011er Werk TOM MEETS ZIZOU - KEIN SOMMERMÄRCHEN, eine Aufarbeitung der ziemlich unglaublichen Karriere von Thomas Broich, der für eine kurze Zeit mal als nächster Spielmacher der Nati galt, dann abstürzte, sich nach Australien verzupfte und dort schließlich zum absoluten Superstar wurde.
Broich kennen die Jüngeren von uns wohl nur als einen der wenigen guten Experten und Co-Kommentatoren im Fernsehen. Die Älteren erinnern sich, das war wirklich ein super Kicker mit einem, nun, etwas anderen Charakter als der gemeine Profi-Kicker, und genau das wurde ihm in Deutschland auch zum Verhängnis - was die Doku überaus deutlich und unterhaltsam herausarbeitet. Sehr interessanter Insider-Blick ins Profi-Leben und so mancher bekannter Figuren darin!

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Sehr witzig: Bis auf Fleabag liegen alle von Dir Genannten bei 8.0 oder höher auf meiner Skala. :ok_hand:

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Für Twin Peaks gibts ein virtuelles Extra-Like. Wer das noch kennt…

Lynch ist ohnehin einer meiner Lieblinge. Wie Jarmusch, Greenaway, Leone, Kubrick und Dietl.

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