Veröffentlicht unter: Fluch gebrochen: FC Bayern und Kane machen den VfB Stuttgart rund
Der FC Bayern verliert Pavlović, aber gewinnt seinen Torjäger zurück: Durch einen lupenreinen Hattrick in der 2. Halbzeit walzt der Rekordmeister seinen süddeutschen Konkurrenten mit 4:0 kurzerhand um. “Alles neu macht die Länderspielpause” gilt bei Kompany nicht. Die zweiwöchige Spielunterbrechung hatte beim FC Bayern nichts verändert, weder ein neuer Innenverteidiger rückte für den frischgenesenen Upamecano ins Team, noch konnte Palhinha endlich an Pavlović vorbeiziehen oder Jamal Musiala wieder trainieren. An der Aufstellung des 3:3-Remis bei Eintracht Frankfurt wurde nicht ein klein bisschen gewerkelt. FC Bayern München – VfB Stuttgart: Der Spielverlauf In die Startaufstellung mochte es der portugiesische Neuzugang nicht…
Aleks soll sich das Schlüsselbein ruiniert haben. Das ist für mich schon so ziemlich das gröbste Übel, das der Mannschaft gerade widerfahren kann…
Entschuldigung, ich schreib ganz selten, und schon gar nicht zu aktuellen Themen.
Aber so ein Schmarrn geht gar nicht.
Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen:
Wie viel Maß haben Sie heute schon intus ?
Ich musste es auch erst lernen. DBW tobt sich gerne Minuten nach Veröffentlichung des Spielberichts in dieser Art und Weise aus.
Zukünftig einfach drüber lesen, durchatmen, weitermachen!
Danke, das tröstet mich
Bitte, gerne! Als alter, weißer Mann kann ich mit solchen Lebensweisheiten immer wieder dienen!
Off topic (weiss nicht, wie man sich hier direkt austauscht) - weisshaarig bin ich nicht, aber evtl. älter.
Damit Schluss für jetzt.
Das ist eine Art Satire-Account. Es ist das Ziel, maximal zu provozieren und polarisieren, als Kunst. Wenn man das erstmal verstanden hat, kann man sogar Amüsement daraus ziehen.
Ich weiss, Satire ist (bittere) Wahrheit.
Absoluter Schmarrn ist trotzdem nicht Satire.
Ich bevorzuge echten Humor.
Die Pavlo-Verletzung ist tatsächlich der große Wermutstropfen heute.
Was mich an der Szene sehr ärgert:
Aus meiner Sicht war das ein kleines, aber sehr fieses Foul mit leider großer Wirkung - und eines, in dem ich ein Muster erkenne:
Nachdem ja die berühmten Ellenbogen im Luftkampf so angeprangert werden, sollte man den Schiris mal verklickern, dass es eine Reihe Spieler gibt, die den Gegner immer unterbauen oder dem hochsteigenden Kontrahenten (wie Pavlo) in der Luft einen kleinen Schubs geben (unter völliger Missachtung des Balles), was dann zum unkontrollierten Fall aus großer Höhe führt. Sowas ist für mich IMMER Foul, sogar Gelb-würdig, eben weil die Verletzungsgefahr enorm ist.
Zu beobachten heute auch in Leverkusen. Einen klareren Elfer gibt es für mich nicht, wenn ich den Stürmer beim Hochsteigen einen winzigen Schubs gebe, reicht das halt aus, dass er ihn nicht reinköpfen kann, und wehren kann er sich auch nicht, da er sich in der Luft befindet. Deswegen greift auch das Argument des Körpereinsatzes bei einem normalen Zweikampf für mich nicht.
Sehr, sehr ärgerlich.
Ansonsten hatte ich heute sogar nach der ersten Halbzeit ein gutes Gefühl - grade weil die Leistung nicht so toll war. Ich hatte, ähnlich wie @Daniel, die Wahrnehmung, dass bei der letzten Aktion eine Menge Schusseligkeit dabei war, Unsauberkeiten, fehlende Tagesform.
Dass wir daraufhin nicht so extrem nach vorne verteidigt haben wie bisher, nehme ich als Reife wahr: So nach dem Motto, heute läuft’s nicht recht, da gehe ich gegen eine so spielstarke Elf auch nicht das letzte Risiko, zu Chancen werden wir auch so kommen. Die Umstellung war nach dem Ausfall des bisher fast dominantesten Spielers ja schon sehr relevant, und ich denke, das war schon eine sehr bewusste Haltung zum Spiel, die wir dann entwickelt haben.
Hervorzuheben aus meiner Sicht dann auch Upa und vor allem Kim - wenn es jetzt immer noch Leute gibt, die De Ligts Abgang nicht verstanden haben, dürfen die allmählich Abbitte leisten. Was die beiden da im Kopfball und im Zweikampf wegarbeiten, ist wirklich sehr geil, und Kim hat sogar drei, vier klasse längere Bälle auf Gnabry und Davies gespielt. De Ligt ist ein guter Mann, aber dieses Profil hat er einfach nicht.
Und Palhinha hat meine Sympathien bestätigt. Ein echter No-Bullshit-Player mit solidem Pass-Spiel, taktisch gut ausgebildet und mit hervorragender Einstellung. Natürlich nicht mit den Kreativ-Impulsen wie Pavlo, aber er wird auf seine Art sehr nützlich sein, das freut mich sehr, auch weil er so geduldig geblieben ist.
Natürlich hätte das Spiel eine unschöne Wendung nehmen können, als Vagnoman seine Chance hatte, aber auch heute sah das insgesamt defensiv sehr, sehr ordentlich aus. Und auch wenn’s spielerisch nach vorne in der ersten Halbzeit hakte:
Die Abläufe waren da, es scheiterte eher an der individuellen Performance.
Ich denke, zu diesem Zeitpunkt kann man schon ein kleines erstes Fazit mit dem VK-Fußball ziehen (selbst wenn man, was möglich ist und erlaubt sein sollte, bei Barca verliert):
Und das ist eben, dass die Richtung stimmt, die Abläufe scheinen sich zu stabilisieren, eine Identität bildet sich wieder heraus, wie man spielen will und auch kann.
In dieser Hinsicht kann ich nur sagen:
(Zumindest meine) Erwartungen übertroffen.
Für Statfreaks - Auf Opta Analyst kann man z.B. auch die Pässe der einzelnen Spieler auf dem Chalkboard sehen und andere Daten.
Im Wesentlichen haben beide Mannschaft die selbe Art von Fußball, die selbe Strategie verfolgt. Dadurch mussten wir gerade in der 1. Halbzeit unsere eigene Medizin schlucken und das hatte in den ersten etwa 10 Minuten auch für etwas Nervosität gesorgt. Es war das erste Spiel, bei dem man unter dauerhaften Druck ein sauberes Kombinationsspiel aufziehen musste und nach dieser kurzen Eingewöhnungszeit gelang dies auch sehr gut (obwohl man seinen zuverlässigsten Spieler früh verloren hatte).
Ich finde daher auch nicht, dass die Leistung in der 1. Halbzeit schlechter war. Man hat die Stuttgarter da ziemlich auflassen lassen. Zwei Mannschaften mit der selben Strategie, aber eine mit den klar besseren Spielern. Die Stuttgarter haben sich dadurch aufgerieben - vor allem auch mental. Man konnte dann später nach dem 2:0 sehen, dass die in sich zusammengebrochen sind. Das war das Result des erfolglosen Anlaufens in der 1. Halbzeit. Das Spiel war auch nicht weniger laufintensiv, wie man hier und da lesen kann. Man hat in der 1. Hälfte schon sehr viel investiert (beide Mannschaften) und trotz Auslaufens gegen Ende wieder seine 120km gemacht.
Sobald das Stuttgarter Pressing mal überspielt war, wurde es sehr luftig in deren Abwehrkette. Ich hatte bisher noch nichts vom VfB gesehen. Dass die aber bereits ordentlich Gegentore kassiert haben, wundert mich jetzt nicht. Wenn die nächstes Jahr europäisch spielen wollen, müssen die da ne Klasse besser werden.
Hier lag aber auch die größte Schwäche in unserem Spiel: Wir konnten diese Räume kaum nutzen. Gnabry alleine hatte wieder einige Chancen vernichtet. Ich verstehe auch nicht, wieso der phasenweise als 9er spielt und stattdessen Kane keine Abschlüsse bekommt. Wir brauchen in der Offensive mehr Qualität. Nur die Hälfte der Stürmer ist in Form und bringt zuverlässige Leistung.
Topsteigerung nach der Pause nach einer ersten Halbzeit mit Luft nach oben.
Harry Kane mit dem Ketchupflaschen-Effekt. Im Südgipfel die Inneneinrichtung schön wieder gerade gerückt.
Hoffentlich kann Pavlo bald wieder ran, vielleicht mit einer Art Spezialschiene?
Ich mache mir während eines Spiels in der Regel Notizen. Ich greife immer dann zum Stift, wenn mir etwas auffällt oder ich meine, etwas Besonderes zu erkennen, was ich nicht vergessen oder für eine spätere Verwendung festhalten möchte. Hier ein paar meiner Notizen aus dem gestrigen Spiel, völlig kontextfrei, aber gedanklich sortiert:
- Schon früh in der ersten Halbzeit habe ich mit Davies als den bis dato auffälligsten Bayern-Spieler notiert. Er blieb einer der auffälligsten bis zum Schluss, und das fast durchweg positiv. Eine tolle Performance.
- Ebenfalls früh in der ersten Halbzeit habe ich mir Kane als unheimlich hungrig notiert. Ich habe ihn, glaube ich, noch nie so hungrig auf ein Tor erlebt wie gestern vor seinem ersten. Er wollte ums Verrecken dieses verdammte Tor, er hungerte geradezu danach. Ich freue mich, dass es dann sogar gleich dreimal geklappt hat.
- (Als beim dritten Tor kurz zur Debatte stand, ob es wegen eines Abseits gefühlte fünf Minuten zuvor aberkannt werden sollte, habe ich nur von meinem Bildschirm gesessen und gesagt: „Lächerlich. Lächerlich. Lächerlich.“ Wenn dieses Tor wegen Abseits aufgehoben worden wäre, wäre das ein weiterer, riesiger Siebenmeilenschritt des VAR auf dem Weg in seine eigene, groteske Karikatur gewesen.)
- Gnabry ist mir einmal mehr aufgefallen als ein sehr „polarisierter“ Spieler. Auf der einen Seite ist da dieser Gnabry, der wahrscheinlich das beste Gespür aller Bayern-Spieler dafür hat, wann und wo er sich wie zu befinden hat, um aus dem Mittelfeld heraus einen tiefen Lauf mit Zug zum gegnerischen Tor starten zu können in der Hoffnung, dass er den Ball in den Lauf gespielt bekommt. Gnabry gibt dem Spiel der Bayern unheimlich viel Tiefe, unheimlich viel vertikale Beweglichkeit. Es wundert mich überhaupt nicht, dass er mit dieser Fähigkeit in Kompanys System aufblüht, das dafür wie maßgeschneidert scheint. Auf der anderen Seite ist Gnabry bei seinen Aktionen mit dem Ball leider ziemlich ungenau. So gut er als Verschaffer von Tiefe und im Antizipieren von Gelegenheiten ohne Ball ist, so überschaubar ist er leider oft, wenn er den Ball erstmal hat. Technische Schwächen fallen als Erklärung eigentlich aus. Wenn Gnabry ein Schüler wäre, würde ich sagen, dass er mitunter zerstreut und nicht ganz konzentriert auf die im Moment zu erledigende Aufgabe ist.
- Palhinha ist ein Grätsch-Monster. Das ist bei ihm wie so eine Superkraft in einem Computerspiel. Auf einer Skala von 1 bis 10 hat er beim sliding tackle eine 11 mit Sternchen. Antizipation, Timing, Exekution – da stimmt fast immer einfach alles. Ich bin mir nicht sicher, dass ich in dieser Beziehung jemals einen zweiten Spieler wie Palhinha gesehen habe.
- Das Aufbauspiel der bayerischen Hintermannschaft ist dünn. Kim ist klar, aber auch Upamecano spielt deutlich weniger lange Pässe nach vorne, als ich es vor der Saison erwartet hatte. Ich hatte Upamecano im hochstehenden Kompany-System als einen Aufbauanker von der Mittellinie aus gesehen, Stand heute habe ich mich geirrt. Kimmich, der ja in Sachen Aufbauspiel selbst kein de Bruyne, Kroos oder Rodri ist, sticht mit seinem Aufbauspiel aus der bayerischen Hintermannschaft heraus wie ein Löwe aus einer Gruppe von Kätzchen. Der Unterschied in Sachen Vision, Kreativität, Passvielfalt und -gefährlichkeit zwischen Kimmich und dem Rest der bayerischen Hintermannschaft war in diesem Spiel wie der Unterschied zwischen Tag und Nacht. Kimmich hat ein hervorragendes Spiel gemacht. Die tiefere Aufbauposition, so wie sie auch Kroos gespielt hat, liegt ihm.
- Der VfB hatte im gesamten Spiel insgesamt vier Schüsse, davon einen aufs bayerische Tor. Kompany lässt riskant spielen? SCNR.
Ich bin jetzt bei Weitem kein Fachmann für Medizintechnik, aber Spezialschiene? Das kann ich mir so gar nicht vorstellen. Ganz abgesehen davon, dass die betreffende Seite quasi komplett „zugetackert“ sein müsste: Wie soll Pavlo „rund laufen“ und Gleichgewicht halten?
Das wird schwierig, wie das Beispiel zeigt.
Beckenbauer bemerkte damals, solche Verletzungen seien die Folge von zu geringer Körperspannung im Luftzweikampf.
Tja. Also nach der Genesung ab ans Kopfballpendel.
Ich will das Wort „froh“ in dem Zusammenhang eigentlich nicht verwenden, aber ich finde es gut, jetzt ENDLICH mehr von Palhinha sehen zu können. Das ist jetzt der Moment, in dem er sich in die Mannschaft festspielen kann.
Ich empfand die erste HZ schon als schlechter. Ich war zur HZ-Pause schon ein bissl angesäuert, weil es meiner Meinung nach überhaupt nicht rund lief. Fehlpässe, die merkwürdige Kimmich Ecke zum Gegner und vor allem wieder das gleiche Leid beim Abschluss.
Ich war in der 2. HZ wirklich froh, dass man den Ball für das Führungstor nicht wieder über die Torlinie getragen hatte. Da zeigt es sich doch wieder, dass es auch anders geht und eben diese Schüsse außerhalb des Sechzehners vermisse ich viel zu häufig. Manchmal geht es gegen diese zwei 5er Reihen im und am Strafraum wahrscheinlich auch nicht anders. Es gibt doch genügend Spieler, die einen straffen Schuss haben und sich das auch öfters zutrauen sollten. Nutznießer von abgefälschten oder abgewehrten Bällen kann dann im Strafraum auch einer unserer Spieler sein und eben den „2. Ball“ reinmachen.
Gerade gestern hat man den Ball viel mehr „über die Torlinie getragen“. Statt wie in den letzten Spielen ständig aus der zweiten Reihe drauf zu bolzen, hatte man Wege in den Strafraum gefunden. Klar ist es dann amüsant, wenn die erste top Chance nicht reingeht und stattdessen ein Sonntagsschuss den Dosenöffner darstellt, die weiteren guten Chancen waren aber allesamt im Strafraum.
Definitiv Philip Lahm!!!