Ich wollte Deine inhaltlichen Argumente nicht abmoderieren. Mir ging es in dieser Diskussion aber von Anfang an um das politisch Opportune im Sinne von Demokratie und Nähe zu Wählenden, nicht um konkrete Inhalte zu den einzelnen Themen.
Von den von mir anfangs genannten vier Schwerpunktthemen sind wir konkreter auf das Thema Migration eingegangen. Das ist konstruktiv, war aber nicht im Sinne meiner ursprünglichen Argumentation. Daher wollte ich auf die inhaltlichen Aspekte nicht weiter eingehen. Aber alles gut.
Beim Thema Migration scheinen wir in der Tat unterschiedliche Positionen zu vertreten: Während Du im Geiste historischer Verantwortung in Richtung vorbildliche humanitäre Haltung argumentierst, ist mir eine funktionierende Gesellschaft deutlich wichtiger. Hier kommen wir wohl nicht zusammen.
Deine gut durchdachten Antworten auf die von mir ins Spiel gebrachten denkbaren Massnahmen mögen für Dich richtig und sinnvoll sein. Für mich sind sie es nur bis zu dem Grad, mit dem man nicht das Funktionieren unserer Lebensweise beeinträchtigt. Das zahlt nämlich wieder nur aufs Konto der AfD ein.
Btw: „Rassistisch“ und „diskriminierend“ sind tendenziöse Deutungen, die im Kontext dieser Massnahmen absolut übertrieben wirken, aber in heutigen Diskussionen allzu gerne verwendet werden, um Gegenargumente zu disqualifizieren. Leider die sprichwörtliche Moralkeule. Jedes(!) Land der Welt behält sich eine Prüfung von Einwanderern vor. Sind damit alle Länder rassistisch? Wir können 500 Jahre Kolonialismus und Holocaust nicht dadurch ungeschehen machen, dass ein Land ohne Unterstützung anderer Länder oder Geminschaften die Last der Welt auf sich nimmt. Sollten wir auch nicht.
So oder so war das insgesamt eine sehr konstruktive Diskussion. War mir ein Vergnügen.
Letzte Frage, ganz aus dem Bauch raus: Wie gehst Du damit um, dass so viele Wählende beim Thema Migration anderer Meinung sind als Du, siehe mein Link oben? Sind die alle uninformiert oder rechts - oder beides?
Vielen Dank für die unterhaltsame Folge mal wieder - auch wenn die Themen eher deprimierend(er) sind - sowohl auf die politische Lage, als auch Bayerns Leistung in den letzten 2-3 Spielen bezogen.
Ich bin noch nicht durch mit der Folge, vielleicht kommt der Punkt auch noch, der für mich bei diesen Diskussionen zu kurz kommt.
Insgesamt finde ich, dass die Charakterfrage bei diesem Team oder dieser Bayerngeneration zu wenig gestellt wird. Ich mag das eigentlich nicht so sehr, aber das Thema zieht sich durch.
Diese fehlende Bereitschaft zum Rennen und zum Einsatz, sowohl zwischen verschiedenen Gegnern als auch innerhalb eines Spiels, tritt nun bei mindestens drittem Trainer auf.
Egal ob Nagelsmann, Tuchel oder nun Kompany - alles gute Trainer: Alle haben früher oder später mit der Lethargie des Teams zu tun bekommen.
Ich kann nicht mal den Finger drauf legen, schließlich wurde mit durchaus sinnvollen Einkäufen Konkurrenz geschaffen, Trainer und Spielstil ausgetauscht, Aufbruchstimmung geschürt etc. Das Gefühl, dass da irgendwas in der Mannschaft von der Grundeinstellung nicht stimmt, begleitet mich aber seit Jahren.
Eine andere Umschreibung wäre: Fehlende Resilienz, um die mentale Leistung auf dem Niveau des FCB aufzubringen.
Lieber Mehmet, du disqualifizierst dich selbst aus dieser Diskussion aus so vielen Gründen. Du gehst selbst nach meiner Erinnerung auf keinen einzigen meiner Punkte ein. Du respektierst meine Grenze nicht, wenn ich sage, ich möchte nicht weiter mit dir darüber sprechen, weil du immer wieder die inhaltliche Ebene verlässt. Du unterstellst mir Sachen, die ich nie gesagt habe und am Ende wirfst du mir eine Moralkeule vor, weil ich moralistische Argumente mache, wo es am Ende des Tages darum geht, dass es tatsächlich die Lebensrealität von Menschen verbessern könnte. Was für ein Bullshit.
Schade, @patricksaint, dass Du auf meine Perspektive so gar nicht eingehen willst oder kannst. Im letzten Post war ich auf Deine inhaltlichen Punkte nämlich eingegangen, allerdings nicht konkret inhaltlich, sondern aus der Hubschrauberperspektive. Meinen Vorschlag, Geldleistungen (nicht Sachleistungen!) zu kürzen, hast Du dann einfach als fremdenfeindlich und rassistisch abqualifiziert. Natürlich spreche ich dann von der Moralkeule.
Man stößt bei solchen politischen Diskussionen im Netz leider immer wieder an die Grenzen, weil Posts viel Freiraum zur Interpretation bieten, oder auch nur auf bestimmte Passagen hin reagiert wird, nicht im Gesamtkontext. Daher habe ich mich vor einiger Zeit auch aus dem Politik-Thread zurückgezogen.
Aber Du hast recht: Belassen wir es gerne dabei.
Ich für meinen Teil hoffe, dass die nächste Regierung Maßnahmen umsetzen wird, die nicht wieder die AfD stärken. Das kann Jeder*r halten, wie sie/er will.
Abschließend noch ein aktueller Bericht aus der NZZ über die Probleme in Stuttgart. Vielen vermutlich zu tendenziös und konservativ. Aber solche Themen beeinflussen Wahlen. Ob man es nun will, oder nicht:
Also mir ganz bestimmt .
Aber unabhängig davon kann man schon aus der Aufmachung einiges herauslesen:
Stuttgart wird laut Statistik als eine der sichersten Städte Deutschlands bezeichnet. Das sind also unbestechliche Zahlen, mithin Fakten.
Was die NZZ nicht daran hindert, mit der Überschrift Stuttgarter Bürger fürchten um ihre Sicherheit Politik zu machen.
Aber das ist nur das, was ich Gazetten wie der NZZ zum Vorwurf mache.
Schade, lieber @Mehmet68, dass du dich aus dem Politik-Thread zurückgezogen hast, denn du bist zum einen ein höflicher und angenehmer Diskutant, zum anderen haben wir die ganze Thematik dort in den letzten Wochen wirklich ausführlich (und weitgehend sachlich) durchgekaut.
Was du nun mit der Verlinkung des NZZ-Artikels aussagen willst, ist eben der Punkt, dass sich die Politik nun nicht nur Fakten und Statistiken zu stellen hat, sondern, ob das gefällt oder nicht, auch diffusen Stimmungslagen.
Das mag sein, aber: siehst du das nicht als ein kleines Problem? Sollte im Zeitalter der Fake News und populistischer Stimmungsmache nicht im Fokus stehen, die Dinge sachlich einzuordnen, anstatt selbiges noch durch alarmistische Maßnahmen oder abstrus-radikale Forderungen zu triggern und zu fördern?
Denn eines ist doch klar:
Nicht nur die Stimmung der Bevölkerung beeinflusst die Politik, sondern die Politik beeinflusst auch die Stimmung der Bevölkerung.
Das ist das, was @justin in seinen Artikeln und Wortmeldungen immer wieder herausstreicht und dem ich unbedingt beipflichten will:
Zu glauben, man könnte die AfD durch eine Politik schwächen, die sich genau derer Themen so annimmt, dass sie darüber Freude und Genugtuung verspürt, könnte ein schwerer Irrtum sein.
Und ich füge hinzu:
Zu glauben, dass die disruptive Ader von AfD-Politik mit einer (sowieso theoretischen) Absenz der Migrations-Problematik versiegt, ist der noch größere Irrtum. Die Form Kulturkampf, die die Neo-Rechte kämpft, findet immer ein neues Feindbild.
Mehmet, ich sehe jetzt deinen guten Willen und nenne dir Mal zum Verständnis die Punkte, die ich damit gemeint habe. Auch durch das Vertrauen, dass du hier von anderen genießt. Aber ich muss dir ehrlich sagen, dass mir bei dieser Diskussion die Energie flöten geht, wenn du immer wieder von den Argumenten ablenkst.
Bei Migration bin ich ins Detail gegangen, weil du nur auf dieses Thema geantwortet hast und nicht auf die anderen eingegangen bist. Was genau meinst du mit „politisch Opportune“? Wenn du nicht auf das eingehst, was wir diskutieren, sondern nur mit so einem vagen Begriff antwortest, entsteht der Eindruck, dass du nicht an einem Austausch interessiert bist. Wenn es dir um etwas bestimmtes damit geht, könntest du das mit den diskutierten Themen verbinden.
Ich habe nie gesagt, dass es mir nicht in aller erster Linie um eine funktionierende Gesellschaft geht. Das legst du mir in den Mund und finde ich unfair.
Im Gegenteil, ich habe genau damit argumentiert.
Hier geht es um die Funktionalität unserer Gesellschaft, die eben durch diese konkrete politische Maßnahme stark eingeschränkt wird:
Auch dieser Punkt sollte relativ deutlich machen, dass das Funktionieren der Gesellschaft mit diesen Maßnahmen komplett auf dem Spiel steht und noch prekärer würde, als sowieso schon:
Du fühlst dich von diesem Wort getriggert und pickst genau nur dieses Wort aus einem wirklich sehr ausführlichen und differenzierten Beitrag raus, ohne auf den Rest des Beitrags einzugehen und gibst mir damit den Stempel, ich würde mich nicht für Inhalte interessieren. Ich habe genau erläutert, warum diese Punkte rassistisch sind und ich finde es wichtig das so zu markieren, auch wenn solche Ansichten vielleicht von einer Mehrheit geteilt werden.
Das hat etwas damit zu tun, dass wir in einer Debatte Grenzen setzen müssen, wo eben nicht alles erlaubt sein darf. Auch nicht ein bisschen Menschenfeindlichkeit ist verhandelbar. Über vieles diskutiere ich wirklich gerne mit dir und ehrlich ergebnisoffen. Aber bei „Rassismus“ und „Diskriminierung“ sehe ich keinen Spielraum. Dabei sollst du absolut nicht disqualifiziert werden. Aber wenn du mit mir diskutieren möchtest, erwarte ich, dass gewisse Grenzen respektiert werden. Und wenn du Grenzen nicht respektierst, ziehe ich für mich die Konsequenz das klar zu bennenen und mich aus der Diskussion zu nehmen.
Erklär mir bitte mal den Sachverhalt, warum Geldleistungen zu streichen weniger menschenfeindlich als Sachleistungen ist. Hier gibt es übrigens den passenden Antrag der afD:
Menschen werden hierdurch in die komplette Abhängigkeit gezwungen und ihnen wird ihr autonomes Selbstverständnis als Individuum genommen. Das ist menschenfeindlich und indiskutabel.
Ich muss sagen, ich verstehe nach wie vor nicht ganz, was genau im Sinne deiner ursprünglichen Argumentation war, weil es irgendwie immer diffuser wird, wenn du nicht genau auf konkrete Punkte eingehst.
Du bleibst hier komplett abstrakt. Was genau soll denn bitte deine Lebensweise hier beeinträchtigen? So kann ich nicht weiter diskutieren, weil es keinen Zusammenhang zu irgendwas in unserer Lebensrealität hat.
Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Dass die Mehrheit der Wählenden nicht immer auf der Seite stand, die eher Leid verhindert als verursacht hat, ist ja schon irgendwie klar. Aber was macht man dagegen? Ich habe das Gefühl auch in unserer Diskussion treten wir auf der Stelle, weil Menschen sich bei diesen Themen nicht auf die inhaltliche Ebene einlassen.
Erlaubst du mir die Gegenfrage? Wie bringst du das für dich in einen Einklang, dass keine dieser von dir vorgeschlagegenen politischen Initiativen einen unmittelbaren Zusammenhang mit deiner persönlichen Lebensrealität hat?