Veröffentlicht unter: FC Bayern – News: FCB Frauen liefern fulminanten Beitrag zur Risikodebatte
Die FC Bayern Frauen besiegen den FC Arsenal in der Champions League und zeigen: Mehr Risiko ist manchmal mehr Sicherheit. Die News und Gerüchte im Round-Up: Stimmen zum 5:2-Sieg, unbeglichene Lewandowski-Schulden und vieles mehr. Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch. FC Bayern: Dayot Upamecanos letzte Chance? FC Bayern – News: Upamecano droht längerer Ausfall MSR355: Zur aktuellen Podcastfolge Das Thema…
Der Gedanke ist mir während des Spiels tatsächlich auch gekommen. Die Partie als Kommentar zur gegenwärtigen Risikodebatte.
In dem Fall war das Ergebnis eindeutig.
„Es gibt eine klare Identität, eine Vision – und eben auch den berühmten „Geldcheat“, weil es nahezu unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten gibt.“
Anfangs war das im Vergleich zu vielen Traditionsvereinen sicher so.
Bei RB Leipzig tut man ihnen damit aber eigentlich auch schon lange Unrecht:
Über die letzten 5 Jahre/Transferperioden hat man einen Transferüberschuss (im Gegensatz zu beim „Geldcheat“ üblichen Defizit) von insgesamt guten 100 Millionen erwirtschaftet.
Und sich trotzdem als Dauergast in der CL etabliert.
Das ist einfach eine extrem solide Leistung und ja, total passend zum sonstigen Tenor Deines Kommentars, @justin zum Klopp Engagement einfach eine sehr spannende Aufgabe wo beide Seiten in vielerlei Hinsicht groß profitieren können und sicherlich nicht mal primär in finanzieller Hinsicht.
Da hätte jemand wie Klopp sicherlich anderswo noch ganz anders abräumen können wenn ihm das besonders wichtig wäre…
Damit machst du es dir zu einfach. Es geht nicht allein um Transferausgaben, sondern darum, wie dieser Club in kürzester Zeit Strukturen schaffen konnte, die bei anderen schlicht nicht möglich sind, weil die Kohle fehlt.
Ne, mach ich nicht.
Ich habe doch von Anfang an beides erwähnt:
Ja in der Anfangsphase hat es im Vergleich zum typischen Traditionsclub was von Geldcheat - keine Frage!
Aber sind Traditionsclubs ohne viel Kohle der einzige valide Vergleich für einen Club der jetzt jedes Jahr CL spielt?
Ich glaube kaum!
Und dafür wie sie das zuletzt finanziell handhaben ist zB im Vergleich dazu was in den letzten 5 Jahren Clubs wie Chelsea, Manu oder auch Arsenal an den Transfermärkten verblasen haben eine ganz enorme Leistung von RB Leipzig wie sie relativ dazu sowohl national als auch international performen obwohl sie längst langfristige Transferüberschüsse statt wie bei diesen Vereinen kumulierte Transferdefizite im Milliardenbereich produzieren…
Leipzig hat doch nicht plötzlich aufgehört Geld auszugeben. Das ist nicht nur am Anfang passiert, sondern beständig. Und wenn’s Bedarf gibt, wird das Geld auch verfügbar gemacht. Der einzige Grund, warum das nicht noch aggressiver passiert, sind einige Regularien, die das erschweren.
Soll heißen: Leipzig hat sehr wohl einen Geldcheat. Weil andere den auch haben, macht es das nicht besser. Der einzige große Unterschied zu City und Co. ist, dass hier Dosen im Vordergrund stehen, die verkauft werden sollen. Der Fußballklub ist Beiwerk.
Niemand im Profifußball hört auf Geld auszugeben!
Die Frage ist doch nur ob man mehr ausgibt als einnimmt.
Und da ist die Transferbilanz (siehe oben im Link alles detailliert nachvollziehbar) ein sehr naheliegender Ausgangspunkt wenn es um „Geldcheat“ geht.
Wenn man zurück bis in ihre Jahre vor BL Aufstieg geht kommt man INSGESAMT bis jetzt auf ein Transferdefizit knapp über 100 Mios.
Und man hat den Marktwert der Mannschaft in der Zeit von 0 auf grob 500 Mios hochgefahren.
Wie man da nicht auch einfach mal eine „gute Leistung“ attestieren kann?
Und wenn für Dich grob 100 Mios Transferdefizit dasselbe sind wie über eine Mrd (Faktor 10!) wie es bei City, Chelsea, Manu und Arsenal sind.
Ja, dann kommen wir da leider nicht zusammen
Ich würde sagen mit den sportlichen Engagements kommt Red Bull immer weiter in der Gesellschaft an. Sie sind ja auch im Extrem- sowie Motorsport Sponsoren und da sind sie mittlerweile durch ihr langes Dabeisein gar nicht mehr wegzudenken. In 20-30 Jahren wird das wahrscheinlich auch für den Fußball gelten.
RB Leipzig hat doch eine ganz andere Strategie als City. Bei City steht der sportliche Erfolg im Vordergrund, bei Leipzig der Verkauf von Dosen.
Sportlich will Leipzig möglichst viele junge Spieler einkaufen (die natürlich weniger Geld kosten, aber guck dir doch an, was bei denen in der Akademie abgeht. Von wegen Region stärken, die produzieren Jahr für Jahr Talente, aber selten bis gar nicht eigene). Aber nochmal: Wenn du nur auf Transferausgaben schaust, machst du es dir zu einfach. Deren riesiges Scoutingnetzwerk, die Farmteams auf der ganzen Welt, die ganzen Mitarbeiter, die in der Abrechnung bei unterschiedlichen Standorten und Unternehmen verbucht werden. Die geben UNMENGEN an Geld aus. Das zu verharmlosen, indem man sagt, ist gar nicht so viel, ist ganz, ganz weit an der Wahrheit vorbei. Die haben Ausgaben, die sich hier in Deutschland kaum ein anderer Klub leisten kann. Und die kompakt bilanziert nirgendwo auftauchen. Und das funktioniert nur, weil sie eben cheaten – und gewisse Regelungen in Deutschland bspw. auch einfach umgehen.
Dieses ganze Konstrukt und RB sind schlicht eine Pest für den Sport und die Welt insgesamt. Das ist City in seiner Struktur auch, aber der Vergleich ist eh unnötig, um diesen Punkt zu machen. Es gibt genau nichts, was man daran schönreden kann oder wo man sagen kann: Boah, das ist aber toll. Da lügt man sich selbst in die Tasche und es ist wirklich komplett egal, ob sie mit dem reingepumpten Geld jetzt 20 junge Spieler für 50 Mio. Euro kaufen oder einen Star für 80 Mio. Euro. Es ist auch egal, ob sie generell, wie von mir im Artikel angemerkt, gut arbeiten oder nicht. Sie haben sich all das auf der Überholspur links und mit Geld von RB aufgebaut. Bei einem stinknormalen Club ist das alles schlicht nicht möglich.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie bleiben dennoch ein zutiefst verachtenswertes Unternehmen.
Das stimmt natürlich.
Das stimmt natürlich. Nur, wenn ich auf die unternehmerische und moralische Komponente des heutigen Profifußballs schaue, wird mir sowieso schlecht und ich müsste eigentlich sofort aufhören, diesen Milliarden-Irrsinn weiter zu verfolgen. Also, entweder, man blendet die perversen wirtschaftlichen Fragen aus und dann ist auch Leipzig nur eine Variante des Geschäfts oder man legt moralische Kriterien an, dann kann man eigentlich nur noch sich dem echten Amateursport zuwenden …
Da gehe ich nicht mit. Es gibt nicht nur 0 oder 100. Wer vegan lebt, muss sich nicht dafür rechtfertigen, in den Urlaub zu fliegen. Wer sich extrem aktiv gegen Homofeindlichkeit einsetzt, muss sich nicht dafür rechtfertigen müssen, die letzte Anti-AfD-Demo verpasst zu haben …
Wer solche Debatten führt, will die Ursprungsdebatten umschiffen und auf eine Perfektionsebene ziehen, weil er auf der nur gewinnen kann. Denn moralische Perfektion gibt es schlicht nicht.
Sich jetzt aber dazwischen entscheiden zu müssen, ob man alles zu jeder Zeit kritisiert oder alles einfach toleriert, wäre Quatsch. Man darf sich zu Recht auf RB Leipzig und RB in seiner Kritik fokussieren, ohne gleichzeitig über Saudi-Arabien und Katar sprechen zu müssen, wenn es der spezifische Kontext gerade nicht hergibt. Man darf RB scheiße finden und sich um City nicht scheren. Es wäre höchstens etwas seltsam, wenn man das Konzept von RB scheiße findet und City total abfeiert. Aber sich jedesmal auf der Ebene der allumfassenden Kritik zu bewegen, wäre kaum zielführend und auch komplett utopisch.
Und RB ist eben mehr als nur eine Variante des Geschäfts. Wer sich tiefer mit denen auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass es gravierende Unterschiede zu den anderen Clubs in Deutschland gibt. Auf sehr, sehr vielen Ebenen.
Ja, war zugegeben etwas oberflächlich argumentiert von mir. Aber ich glaube, dass man im Profifußball auf Dauer mehr Konstrukte wie RB in erfolgreicher Position sehen wird und auch der FC Bayern ist ja nicht frei von moralisch anrüchigen Deals. Und das stellt uns alle natürlich schon vor grundlegende Fragen, inwieweit wir das schlucken wollen, um guten Fußball zu sehen … das Thema bewegt mich schon
Klar, da gehe ich auch mit. Und man weiß ja von mir, dass ich vieles beim FCB kritisch sehe. Aber man hat halt beim Katar-Thema auch gesehen, dass die Struktur des Clubs es den Fans ermöglicht, Einfluss zu nehmen. Bei RB gibt es sowas ja qua Ausrichtung gar nicht erst.
Auch wenn dieser Vergleich zunächst überhaupt nicht nahezuliegen scheint, gibt es zwischen RBL und dem BSW eine Gemeinsamkeit, nämlich eine beiden Konstrukten gemeinsame Zutat zum Erfolgsrezept: sie haben eine verschwindend geringe Mitgliederzahl. Und daraus resultierend ganz spezielle Entscheidungsstrukturen.
Und genau das macht es mMn für viele „Größen“ im Fußball auch so interessant und attraktiv, dort zu arbeiten.