Wenn Bayern nur mal was aus dem schlimmen BVB-Spielaufbau machen würde. Aber gut, ihr hattet recht. Ausgerechnet in Dortmund die schwächste Saisonleistung.
ist halt wirklich das Spiel geworden, das die etwas pessimistischere, aber eben nicht unrealistische, Seite von mir erwartet hat. Von wegen „klar“, von wegen „BVB ist so schwach“…die haben sich zusammengerissen und der FCB war über weite Strecken eher hilf- und planlos. Vielleicht war der BVB sogar schwach, aber man hat es kaum gesehen, da wir einfach keine Gefahr ausstrahlen. Für uns hat’s gereicht.
Das witzige ist, es wurde ja schon mehrmals gesagt, nach den Spielen gegen xy wissen wir mehr, wissen wir wo wir stehen. Irgendwie weiß man es jetzt immer noch nicht. Sind wir jetzt gut oder waren die 7 zu Null Spiele Gegner zu schlecht. Sind wir schlecht, weil wir in Dortmund so rumgurken oder war das in der aktuellen Situation nicht doch ein ordentliches Ergebnis? Und was würde an dieser Bewertung ein Sieg gegen auch nicht sooo überzeugende Leverkusener ändern? Oder eine knappe Niederlage: Wäre das dann der „Beweis“ wo wir stehen in die eine oder andere Richtung? Doch auch eher nicht… dann heißt es: Im Feb/Mrz zählt es.
Ich denke, dass sich solche Gedanken nicht lohnen. Allein der Blick darauf, wann der FCB letztmals sieben Spiele in Folge derart souverän gewann und wann er letztmals siebenmal zu Null blieb sind ja Evidenz genug, um zu Recht zu behaupten: Das war richtig gut. Alles andere ist aus meiner Sicht übertriebener Anspruch. Dass es trotzdem Dinge zu kritisieren gibt, ist ja vollkommen klar. Aber auf welchem Niveau? Auch ein 1:1 beim BVB, ob schwach oder nicht, ist jetzt kein Grund zur Panik mMn.
Man sollte auch endlich wegkommen davon, nach einem Ergebnis, egal in welche Richtung, das eigene grundlegende Gefühl komplett zu hinterfragen. Fußball ist sehr schnelllebig. Ein Spiel kann immer komplett anders laufen, als es der Trend anzeigt.
Können wir das rahmen?
Bei euren Artikeln finde ich gerade die Ausgewogenheit immer so angenehm. Kritik ja, aber fast immer allgemein eingeordnet. Kein profilneurotisches Dauer-Gemecker, auch kein Ergebnis-grundiertes Dauer-Abfeiern beispielsweise einer nach wie vor soliden Tabellenführung mit sieben Punkten vor dem ärgsten Verfolger und vier vor der vielleicht formstärksten Elf.
Einfach ein Beobachten und gutes Abwägen ohne Schubladen. Schön in Zeiten, in denen viele nur noch schlagzeilenträchtige Überschriften zu lesen (und in solchen zu denken) scheinen.
Übrigens gilt das mit dem einzelnen Spiel und dem Trend auch für so ein Tod-oder-Gladiolen-Spiel wie am Dienstag.
Sollte Harry auch noch ausfallen, können wir das verlieren, auch wenn wir unsere Leistung wieder steigern sollten.
Das Dämlichste wäre, sich durch das potentielle viel zu frühe Ausscheiden in einem vorweggenommenen Finale den eingeschlagenen Weg wieder komplett und grundsätzlich zu hinterfragen.
Und letzteren sehe ich auch trotz der nachlassenden (Offensiv-)Leistungen der letzten paar Spiele immer noch sehr positiv.
Der Trainer und die Art Fussball spielen zu lassen sind unsere grössten Pluspunkte. Die Gegner stellen sich inzwischen aber ganz gut darauf ein und schaffen es wie Dortmund durch situatives Pressen kombiniert mehr sehr kompaktem Verteidigen zumindest ergebnistechnisch die Spiele relativ offen zu halten. Wenn der Gegner in der taktischen Umsetzung seine Hausaufgaben macht, hängt vieles halt doch wieder an der individuellen Qualität. Und da muss man leider konstanieren: Neuer, Laimer, Goretzka, Tel, Sané, Müller - das ist halt Dortmund-Niveau und nicht mehr. Mussi-wieder-alles-alleine-machen reicht da halt nicht immer.