FC Bayern gewinnt Heimauftakt

Naja, das ist auch etwas kurz. Dann kann man Siege nur ueberzeugend nennen, wenn die Mannschaft das ‚Glueck‘ hatte, dass dem ersten Treffer kein Fehler des Gegners voraus geht.

Ich weiss, xG moegen hier viele nicht, aber sie spiegeln hier auch das Ergebnis wider (2.8 : 0.7). Dass das ein verdienter Sieg war, braucht man sich nicht in Abrede stellen. Galavorstellungen gegen schwaechere Mannschaften waren ohnehin selten die Regel - wir werden schon noch anders auftreten und taktisch eingestellt sein, wenn der Gegner mehr mitspielen moechte.

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Den Vergleich finde ich wenig hilfreich und subjektiv, wenngleich naheliegend.

Ich hatte es schonmal pointiert so beschrieben:
Wo Nagelsmann das Chaos wählte, sucht Tuchel die Struktur.
Daher kann der Eindruck entstehen, dass das Offensiv-Spiel unter Nagelsmann kreativer und attraktiver war. Allerdings haben wir alle ja auch den Preis dafür gesehen - eine Vielzahl von Kontern des Gegners bei sich auflösenden Defensiv-Strukturen unsererseits. Da das Spiel unter Tuchel wesentlich geordneter ablaufen soll, wirken die Offensiv-Aktionen etwas schematischer. Die Umstellungsphase des mehrere Jahre verankerten Stils dauert noch an, neue Spieler (zuvorderst natürlich Kane) kommen hinzu.

Auch wenn man für die zwei ersten Tore gestern etwas Glück brauchte, so waren die zugrunde liegenden Spielzüge doch erwähnenswert, weil sie auf klaren Strukturen basierten: beim Eins-Null brach Gnabry aus dem Sechzehner heraus und suchte dann den tiefen Ball auf Sane, beim Zwei-Null wurde der Ball schnell um den Sechzehner bewegt, bis eine Schuss-Position entstand. Beides wirkte deutlich einstudiert, was meines Erachtens bedeutet, dass es weniger auf reine individuelle Klasse ankam, sondern wiederholbar und häufig abrufbar ist. Auf Dauer halte ich das für erfolgversprechender (nicht unbedingt attraktiver).

Auch das Drei-Null war ein logischer Spielzug, der sich aus den Stärken der jeweiligen Spieler ergibt: der Speed und die Wendigkeit bei Coman und Davies, sobald der Gegner etwas höher presst, und die Abschluss-Stärke von Kane.

Insgesamt kann ich verstehen, dass sich Tuchels Ansatz nicht bei allen beliebt macht. Ich denke aber: mit zunehmender Dauer kann sich das bezahlt machen. Das Gegentor zeigte obendrein, dass Tuchel bezüglich der Risiken alter Verhaltensmuster zuzustimmen ist, wenn er den stabilisierenden Ansatz wählt (war ja auch im Supercup zu sehen). Dabei halte ich es für nicht ehrenrührig, sich auch auf einen Gegner vom Kaliber Augsburg einzustellen - im Unterschied zu Äußerungen aus anderen Threads bin ich der Meinung, dass Gegner-Anpassung heutzutage obligatorisch ist. Egal, wie gut er ist. Es wäre ja wahrhaft dämlich, den Augsburgern genau die Fläche zu liefern, auf der sie ihre (eingeschränkten) Stärken ausspielen können.

Vielleicht noch eins zum Spiel-Stil:
Ich denke, wir alle müssen uns von der Vorstellung verabschieden, mit diesem Team Fußball a la ManCity zu kreieren. @solari und andere machen die Probleme ja immer wieder am Kader fest respektive der mangelnden Qualität; womit sie richtig liegen, ist, dass man mit den bestehenden Spielern keine hochwertige Ballzirkulation herstellen kann, selbst wenn sich das Positionsspiel noch verbessert. Aber Gnabry, Coman, Sane und das restliche MF defensiv sind alle keine Pass-Monster, sondern haben andere Stärken, und hier bin ich auch anderer Meinung zu den Kollegen aus dem Forum: die Qualitäten im Eins-Gegen-Eins, der Speed sind schon höchstes Niveau, auch europaweit. Wenn dann noch Davies von hinten mit anschiebt, bekomme ich schon mittlerweile den Eindruck, dass wir sehr bewusst etwas tiefer spielen und weniger dominant im Sinne von Dauer-Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte.

Wo ich dem Artikel zustimme, ist ausdrücklich der fehlende Druck auf den Gegner in den defensiven Räumen. Exemplarisch beim Gegentor, aber schon gegen Leipzig, auch gegen Bremen und auch gestern dürfen mir die anderen zu locker kombinieren, auch schon in gefährlicheren Räumen. Es ist vollkommen klar, dass stärkere Gegner dann genau das draus machen, was RB im Supercup eben gemacht hat. Also ist auch da noch genügend Luft nach oben.
Zweifel am gesamten Ansatz habe ich aber bisher nicht.

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Ein souveräner Arbeitssieg.
Nicht mehr und nicht weniger.
Souverän genug, um positiv in die nächsten Wochen zu gehen. Aber auch noch genug Luft nach oben, um nicht übermütig zu werden. Das Gegentor, was die Tabellenführung vermasselte, kann auch geeignet sein, das Team anzustacheln.

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Im Grunde genommen fehlen Gestalter und unter der Annahme, dass die Offensive und Defensive (bis auf Pavard) fix ist, bleibt für den gestalterischen Bereich nur noch das Mittelfeld. Leverkusen z.B. hat mit Xhaka einen defensiven und mit Wirtz und Hofmann zwei offensive Gestalter, die das Spiel am laufen halten und die schnellen einsetzten + Boniface als mitspielenden Wandstürmer. Der Rest hat, simpel ausgedrückt, einfach nur seine Aufgaben fleißig zu erfüllen.

Um die stärken unseres Kaders

auch auf den Platz zu bringen, braucht es zwei, drei kreative/ballsichere Spieler, die die dafür benötigen Momente kreieren.

Und auch der aus der Tiefe kommende Comen. Das scheint jetzt Tuchels Ansatz zu sein, fehlende Gestalter zu ersetzen, im Gegensatz zu Nagelsmann, der das mit hohen Ballgewinnen und viel Personal vorne lösen wollte. Das Anlaufverhalten, welches in der ersten Halbzeit noch für Gemecker gesorgt hat, lässt auch darauf schließen, dass dies künftig, zumindest gegnerabhängig, ein probates Mittel wird. Sanes erstes Tor gegen Bremen entstand auch aus einer Situation mit tiefen Ballgewinn und viel Raum vor dem gegnerischen Tor heraus. Gegen Augsburg konnten in der zweiten Halbzeit recht viele dieser Situationen kreiert werden.

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Wenn der Satz stimmt (Wirtz ausgenommen), dann hab ich keine Ahnung vom Fußball :laughing:

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Dann schau dir deren Spiele an

Die setzen auf eine spielstarke Mitte und der Rest läuft drum herum und Xhaka ist sicher nicht nur auf seine Physis beschränkt und Hofmann ist ein ziemlich feiner Fußballer.

Ich habe noch kein Leverkusenspiel gesehen diese Saison.
Wieso haben wir dann Hofmann und Xhaka nicht geholt, wenn diese ein upgrade zu Kimmich, Goretzka, Gravenberch wären? Die waren beide saubillig wenn ich mich nicht täusche.

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Für Leverkusen passts halt und die haben damit eine Mischung gefunden, die erstmal funktioniert. Wir müssen halt die für uns funktionierende Lösung finden. Tuchel scheint ja auch ein bestimmter Typ an Mittelfeldspieler zu fehlen.

Kann sein.
Ich kann halt nur nicht glauben dass Hofmann und Xhaka bessere „Gestalter“ sein sollen als unsere Spieler. Wenn ich mir vorstelle Tuchel hätte diese beiden als Neuzugänge gefordert :joy:

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Für Leverkusen sind das ziemlich gute Spieler, die die richtigen Eigenschaften einbringen. Bei uns fehlt das halt, kann ich ja nix dafür :man_shrugging:

Dann macht Alonso mehr aus den Spielern als Tuchel. Das was Hofmann gegen Leipzig gespielt hat, war sehr stark. Hat mich auch überrascht, da ich ihn auch nicht so gut eingeschätzt hätte, obwohl er sowohl in Gladbach als auch in Nationalmannschaft gut oder zumindest oft ordentlich gespielt hat. und deine Frage, warum wir die beiden nicht geholt haben, musst du den Adults stellen. Waren wahrscheinlich nicht „posh“ genug, das ist aktuell ja offensichtlich nur RB oder die PL :slight_smile: Oder der italienische Meister, bei dem exakte Pässe aus der Abwehr aber offensichtlich nicht sooo wichtig waren.

Hab mir heut mal die Highlights vom Lev-BMG Spiel angeschaut. Da waren sowohl von Xhaka als auch von Hofmann Pässe dabei, die traue ich bei uns IM MOMENT maximal Kimmich zu… Vor allem von Xhaka war ich positiv überrascht.

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Es geht ja auch nicht darum, die in die Weltklasse zu verklären sondern darum, dass Leverkusen Transfers von Spielern getätigt hat, deren Eigenschaften/Spielweise den Kader zum funktionieren bringen. In den ersten zwei Spielen sieht man z.B. wie gut es Wirtz und der Mannschaft als ganzes tut, dass er nicht mehr der einzige Gestalter ist.
Sane, Tel, Musiala und Gnabry würden bestimmt davon profitieren, wenn sie gut eingesetzt würden, statt selbst auch noch gestalten zu müssen.

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Interessante Perspektive! Ich persönlich kann mich noch an die vielen „coolen“, abgezockten Bayern-Siege unter Hitzfeld, Magath, dem frühen Don Jupp oder Lattek(!) erinnern.

Dem naiven Hurra-Fußball unter Nagelsmann trauere ich daher nicht eine Sekunde lang nach.

Es stimmt, wenn man nicht gerade Barca und ManCity - oder auch unser FCB - in einer absoluten Topphase ist, gehen Kontrolle und Struktur meistens mit weniger spektakulärem Fußball einher. Beides bekommt man von kaum einem Team auf Dauer zu sehen.

Mir persönlich erscheint der aktuelle Ansatz, trotz aller Verbesserungspotenziale, deutlich erfolgsversprechender, als der Fußball unter Flick und Nagelsmann - siehe bspw. Real.

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Wenn Du Flick weggelassen hättest dann d‘Accord.

Schon erstaunlich Flick der alles gewonnen hat in einem Atemzug mit einem talentierten Trainer zu nennen der noch nichts gewonnen hat.

Tuchel muss erst einmal 18 Monaten angehäufte Probleme wegräumen. Natürlich ist der Ansatz richtig erst einmal Abläufe Positionsspiel Passspiel Rollenverständnis zu verbessern, Alternativlos.

Bei Nagelsmann habe ich außer einiger Lichtblicke absolut nullkommanull Entwicklungen gesehen, abwärtsspirale.

Gut dass dieser Trainer und die Leute die ihn eingestellt haben entlassen wurden

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Ich rede hier nicht ausschließlich von Erfolgen. In seiner zweiten Saison bei uns war das mitunter auch schon recht wilder Fußball, finde ich.

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Flick ist ein Trainer den man, trotz aller Erfolge eigentlich aus den Geschichtsbüchern des FCB weglassen sollte. Man sieht es jetzt was für ein Blender er ist… Sorry… eigentlich ist er ein vertragsbrüchiger Blender

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Oh Mann, du kannst es einfach nicht lassen mit deiner Agenda.
Flick hatte übrigens vor seine FCB Zeit auch nichts gewonnen, sogar ein paar Tiefpunkte waren dabei lt. Wikipedia:
„Seine Trainerkarriere begann er 1996 als Spielertrainer beim FC Victoria Bammental, der zu dieser Zeit in der Oberliga Baden-Württemberg spielte. Am Ende der Saison 1998/99 stieg der Verein in die Verbandsliga Nordbaden ab.“
Dann in Hoffenheim:
„Nach den Platzierungen 13, 5, 5, 7 und somit dem mehrmaligen Scheitern beim Versuch in die 2. Bundesliga aufzusteigen, wurde Flick am 20. November 2005 von seiner Trainertätigkeit entbunden.“

Und da wir im hier und jetzt reden ist die Aussage, dass JN nicht gewonnen hat einfach falsch.

Er gewann 2 x den Supercup und einmal die Meisterschaft mit dem FCB.
Vorher war er sogar mal CO-Trainer bei TT in Augsburg.
Soviel zu den geschichtlichen Fakten.

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Und das hing mMn wesentlich mit dem Abgang von Thiago zusammen, gepaart mit all den anderen bekannten Umständen in dieser Saison.

Ich habe keine Agenda

Der Autor vergleicht Tuchel mit Nagelsmann, @Mehmet68 bezieht dann Flick mit ein, und ich habe meine Meinung dazu gesagt.

Würdest Du das also bitte unterlassen?