FC Bayern Frauen: "Nicht verhandelbar"! Francisco De Sá Fardilha erklärt im exklusiven Interview die Transferpolitik des FCB

Veröffentlicht unter: FC Bayern: "Nicht verhandelbar!" Kaderplaner erklärt Strategie

Francisco De Sá Fardilha erklärt im exklusiven Interview mit Miasanrot die Kaderplanung der FC Bayern Frauen und worauf es dabei ankommt. Außerdem spricht er über seine Aufgabenbereiche, die bisherige Saison, Talententwicklung und vieles mehr. Seit dem 1. März 2023 ist der Portugiese Francisco De Sá Fardilha technischer Direktor bei den FC Bayern Frauen. De Sá Fardilha, ehemaliger Futsal-Spieler und Trainer, wechselte nach Stationen beim Lille OSC und Girondins Bordeaux nach München. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Am FC Bayern Campus arbeitet er eng mit Bianca Rech und Alexander Straus zusammen. Im Interview mit Miasanrot Mitte November erklärt…

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Danke für dieses spannende Interview.
Aber genau folgende Aussage stößt mir auf:

„Manchmal sagen wir zu großartigen Spielerinnen nein, weil das für sie benötigte Budget für uns keinen Sinn ergibt und es würde unsere Harmonie in der Gruppe womöglich stören.“

Das klingt für mich danach, dass man sich eben für die zweite Reihe bewusst für das Level an Qualität entscheidet.
Und dann sollte man in der Kommunikation nach außen definitiv mal die Ziele eher nach unten korrigieren.

Mich würde wirklich interessieren, wie das Haemonie stören gemeint ist

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Auch hier nochmal: Das ist mMn aus dem Kontext gegriffen. Ich verstehe es so, dass es hier klar ums Budget geht und es zwar Spielerinnen gibt, die gern zum FCB wechseln würden, die man sich aber nicht leisten kann, weil das das Gehaltsgefüge sprengt.

Und da muss man sich schon fragen, warum man nicht mehr Budget freigeben kann.

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Das ist natürlich die nächste Frage.
Und wenn ich lese, dass wir scheinbar deutlich weniger Budget als Lyon und Chelsea haben, zwei Clubs zu denen wir ja zumindest nach der Kommunikation von führenden Vereinspersonen gehören möchten, muss sich da was ändern.

Gleichzeitig schlägt die Aussage trotzdem in ne ähnliche Kerbe, wie die von Rech im FC Bayern Podcast, dass man auch schon Spielerinnen, die sportlich Sinn gemacht hätten, aufgrund von menschlichen Kriterien ausgeschlossen hat.

Daher sehe ich das nicht nur als Budget Thema.

Nicht falsch verstehen, ich bräuchte jetzt auch keine Rodman oder ähnliche, die wertetechnisch nicht zum Verein oder Team passen, aber das klingt als Außenstehender trotzdem danach, dass man der TeamChemie/Harmonie sehr viel Wert einräumt.

Aber kann auch sein, dass ich da zu viel reininterpretiere.
Und ihr seid näher dran, daher hast du vermutlich recht, wollte trotzdem erklären wie ich zu so nem Schluss komme

Ich verstehe das dann so, dass das Budget in der Frauen-Abteilung ein mehr oder weniger geschlossener Kreislauf ist und da nicht von außen z.B. nicht besonders viel Transferbudget zugeschossen werden soll.

MMn wird das komplett überdramatisiert. Sehe daran nichts Falsches und ich glaube auch nicht, dass das so überspitzt passiert, wie hier manchmal dargestellt.

Kann durchaus sein, will ja auch nicht ausschließen zu emotional als Fan zu sein, daher ist es gut, wenn man hier immer wieder ne Einordnung bekommt :saluting_face:

Ich finde den Punkt ja auch nicht komplett abwegig. Aber eher, wenn es um Verlängerungen geht.

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dass wir scheinbar deutlich weniger Budget als Lyon und Chelsea haben

Er hat nicht „deutlich weniger“ gesagt. Er sagte „nicht dasselbe“. Du interpretierst also seine Worte einfach falsch.
Übertreiben wir den Unterschied also nicht. Wir wissen es nicht genau. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gehälter der wichtigsten Spielerinnen in den letzten Jahren gestiegen sind. Im Frauenfußball muss man aufpassen, dass man mit einem größeren Budget einfach mehr Geld verliert. Und wenn man den Sparcharakter Bayerns kennt, weiß man, dass der Haushalt noch stärker aufgestockt würde, wenn es echte Gewinne gäbe. Der Erfolg in Europa wird dazu beitragen, das Budget langsam weiter zu erhöhen.

warum man nicht mehr Budget freigeben kann.

Denn wenn man das Budget erhöht, verliert man im Frauenfußball mehr Geld. Kein einziger Frauenclub erwirtschaftet Gewinne, die für Nachhaltigkeit sorgen könnten. Jeder Frauenverein (Chelsea, Barca, Lyon) hängt stark davon ab, wie viel Geld der Männerverein verlieren möchte (oder sich leisten kann). Es ist nur Wirtschaft. Erfolg in Europa kann es für Teams einfacher machen, ihr Budget stärker zu erhöhen. Aber am Ende müssen die Gewinne konstant sein, sonst verliert der Verein Geld (auch wenn es keine große Summe ist, verlieren sie es jedes Jahr).

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Nachdem man über Jahrzehnte hinweg dafür gesorgt hat, dass der Status quo der ist, der er ist, kann man jetzt ruhig mehr in Vorkasse gehen. Insbesondere als so wohlhabender Club und bei den Beträgen, um die es aktuell geht.

du kannst. Aber ich glaube nicht, dass Lyon oder Chelsea ein viel größeres Budget haben als die Bayern. Fardilla sagt „nicht dasselbe“, was nicht „deutlich weniger“ bedeutet. Wir wissen, dass die Bayern-Bosse sparsam sind, aber diese Sparsamkeit sorgte langfristig für Stabilität. Bayern ist auch finanziell der stabilste Verein, aber sie haben keinen verrückten Milliardär als Eigentümer (wie Chelsea), der aufgrund einiger zwielichtiger Machenschaften Geld ausgeben kann, ohne Einnahmen zu erzielen. Und Lyon als Verein (Männerverein) steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Das Frauenteam ist jetzt auf die Gnade von Risikokapitalgebern wie Michelle Kang angewiesen.
Bayern hat in den letzten Jahren das Budget für die Frauenmannschaft erhöht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie planen, das Budget noch einmal zu erhöhen: vielleicht sogar nächstes Jahr. Denn die Bayern-Frauen haben einige gute Sponsorenverträge abgeschlossen. Bayern muss mehr Einnahmequellen für die Frauenmannschaft erschließen. Bisher läuft alles gut. Und wir müssen geduldig sein.

Ach, auf einmal doch? Das sind ja ganz neue Töne von dir.

Sportlich liegen die Bayern auf Augenhöhe mit Lyon, Chelsea oder Barca. Bayern ist Lyon oder Chelsea taktisch überlegen, die keine taktische Identität haben. Nur weil die Bayern im Moment angeblich nicht das gleiche Budget wie Lyon haben, bedeutet das, dass sie auf dem Platz nicht mit Lyon mithalten können? Natürlich nicht.
Du, Justin, verkaufst Bayern immer unter Wert und übertreibst ihre Unterlegenheit gegenüber Lyon oder Barca. Ich glaube nicht, dass die Budgetunterschiede so groß sind, dass die Bayern nicht einmal daran denken sollten, auf dem Fußballplatz mit Chelsea auf Augenhöhe zu konkurrieren. Möchtest du dass Bayern mehr Starspielerinnen verpflichtet? Die Bayern versuchen nicht, Lyon oder Chelsea genau zu kopieren, sondern nur Starspielerinnen zu verpflichten und Talente anzuhäufen. Die Bayern wollen mit ihrer taktischen Identität und ihrem Spielstil erfolgreich sein (und dabei einige Top-Starspielerinnen hinzufügen, aber nicht vollständig auf Individualismus setzen).

Na also, da ist ja wieder die Besessenheit. Fast schon vermisst.

Ich hätte das erstmal gar nicht auf den menschlichen Input der fraglichen Spielerin hin gesehen.
Ich habe das eher auf das Problem der Gehalts- und Hierarchiehygiene innerhalb des Kaders bezogen.
Also z.B. : Es dürfte klar sein, dass Oberdorf hier aus dem Stand mit an die Spitze der Gehaltspyramide springen wird. Das wird wahrscheinlich auch kein Problem innerhalb des Kaders sein. Würde sie sofort das 2-, 3-fache der bisherigen Leistungsträger kassieren, würde das ggf. schon anders aussehen.

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