Ein Interview mit Bianca Rech über die Ambitionen des FC Bayern München (englisch):
Behind Bayern Munich’s bid to be the best women’s team in Germany - and Europe
Ein Interview mit Bianca Rech über die Ambitionen des FC Bayern München (englisch):
Behind Bayern Munich’s bid to be the best women’s team in Germany - and Europe
Der Artikel könnte so auch auf der Bayern-Homepage stehen, wenn ich ehrlich bin. Scheuer ein taktisch herausragender Trainer? Die Entwicklung der letzten zehn Jahre in allen Ehren, aber gerade jetzt, wo es zwar läuft, aber sich doch erste Anzeichen anschicken, die positive Grundstimmung eher früher als später anzugreifen, empfinde ich diese unkritische Herangehensweise von goal doch als etwas seltsam.
In einer Woche wissen wir mehr. Zweimal Lyon, dazwischen Wolfsburg.
Da können sich Scheuer und die Mannschaft wahrlich beweisen.
Stimmt. Ich muss zugeben, dass ich nach den letzten Monaten und Jahren nicht allzu optimistisch bin – trotz der tollen Entwicklung, wenn man auf die Ergebnisse schaut. Schauen wir mal, wo das Team nächste Woche steht.
Punkt 1 auf der To do-Liste für diese Woche also nicht erfolgreich abgearbeitet.
Klar, in Lyon kann man sicher verlieren, aber so richtig überzeugend wirkte das alles nicht. Über die Niederlage jedenfalls kann man sich beschweren. Die Mannschaft hat zwar aller Ehren werten Einsatz gezeigt, aber Lyon war einfach in jeder Hinsicht etwas besser.
Der Schritt näher zu Europas Top-Klubs hin ist diesmal jedenfalls noch nicht gelungen.
Richtig toll war es ja nicht.
Ich habe mich auch über die Startaufstellung gewundert. Keine Dallmann, keine Glas?
Ich hoffe in München sieht das anders aus.
Ich hab lange überlegt, ob und wie ich hier den Anschluss bilden möchte.
Die letzten Spiele offenbaren einmal mehr, dass positiv formuliert, noch ordentlich Luft nach oben zu scheint.
Zwar waren beim Spiel in Frankfurt, das ich persönlich vor Ort beiwohnen durfte, die Probleme sichtbar. Aber die Partien in Essen sowie gegen OL offenbarten nochmals deutlicher, dass wie @justin auf seinem persönlichen Blog geschrieben hat, der Weg in die europäische Spitze doch noch die ein - oder andere Entwicklungsstufe bedarf.
Die Position rund um Klara Bühl im zentralen offensiven Mittelfeld (im Zusammenhang zu Wallmanns Position).
Ich bin gespannt, wie sie sich gegen Wolfsburg heute schlagen werden. Das Duell verspricht schon viel. Da gerade die Aufstellung kam, finde ich es interessant, dass Scheuer Damnjanović den Startelfeinsatz gibt. Es wird eine sehr interessante Partie.
Naja,
Damjanovic ist für mich statt Schüller ist für mich das Gegenteil von positiv spannend.
Für mich wirkt das wie ein „Zeichen“ dass das Spiel nur durch Kampf und nicht durch spielerische Klasse von uns gewonnen werden kann.
Und ich mag Jovi, aber rein technisch/ individuell ist Schüller nochmal deutlich stärker meines Eindrucks nach.
Hoffe, es ist verständlich, was ich meine
@maestroflave Ja, bin ich auch bei Dir. Vielleicht hab mich falsch ausgedrückt, aber ich finde es nur interessant, dass Scheuer in einer solch wichtigen Partie den Startelfeinsatz bekommt. Schüller ist natürlich die bessere und potenziellere Spielerin. Also da gibst keine Zweifel.
Ich habe weder die Aufstellung in der CL noch die in Wolfsburg so ganz verstanden. In der CL stellt Scheuer, warum auch immer, Gwinn auf rechts, läßt Glas draußen, nur um Simon links bringen zu können. Nichts gegen Caro, aber aktuell sind in meinen Augen sowohl Glas wie Gwinn ihr voraus und Gwinn kann rechts wie links hinten ohne Probleme spielen. Dazu läßt er die extrem ballsichere und gefährliche Dallman raus, bringt aber Jakobsson, die bisher kaum zum Zug kam und der entsprechend Spielpraxis fehlt.
OK, Aufstellung macht der Trainer und der wird sich was gedacht haben, als Nichtinsider kann man dies häufiger nicht verstehen.
Justin zeigt in seinem Blog aber das wahre Problem gut auf. Scheuer ist in seinem dritten Jahr bei den Bayern, der Stamm der Mannschaft seit über einem Jahr zusammen. Trotzdem passt das Positionsspiel häufig nicht. Fällt in der Bundesliga nicht so sehr auf, weil gegen die meisten Teams die individuelle Klasse so hoch ist, dass es trotzdem reicht. Aber in engen Spielen, gegen starke Gegnerinnen, fällt dann auf, was tatsächlich fehlt. Justins Analyse, dass die Positionierung der ganzen Mannschaft in dieser (und nicht wenig anderen Situationen ebenfalls) ziemlich fragwürdig ist, teile ich. Die Flügel sind beide überladen - aber nicht anspielbar, das Zentrum quasi leer und die Innenverteidigerin Wenninger steht plötzlich mit dem Ball alleine fast an der Eckfahne (!), alle sicheren Passwege zugestellt und Wenninger wird so in den direkten Zweikampf gezwungen. Und das, ohne eine Absicherung für sie, hinter ihr ist nur Benkarth und das Tor.
Kann mal passieren, aber ich sehe sowas durchaus öfter. Das von Justin geschilderte Verhalten von Zadrazil macht eigentlich nur Sinn, wenn Scheuer ihr verboten hat mit dem Ball los zu gehen, und sie dann in der Folge „überdreht“ - helfen will, weil sie das kommende Problem sieht - der Trainer ihr (und den Mitspielerinnen) aber dafür kein Mittel gegeben hat, und sie beim Versuch zu helfen, nun Weninger endgültig in echte Probleme bringt.
Scheuer hätte mit diesem Pressing von OL rechnen müssen, und seiner Mannschaft geeignete Mittel empfehlen müssen, sich daraus zu befreien. Mich würde tatsächlich mal interessieren, wie die Themen Gegnerinnenbeobachtung, Videoanalyse und daraus resultierender Matchplan mit der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten für bestimmte Situationen, bei den Frauen gehandhabt wird. Gegen OL konnte man fast den Eindruck gewinnen, das findet nicht statt.
Für was will der FCB stehen? Was ist der Plan, die grundlegende Spielidee? Dominant auftreten antwortet Scheuer gerne auf die Frage. Nur wie soll das geschehen? Und vor allem, wieso hat man in allen wichtigen Spielen das Gefühl, dass Scheuer dann eher auf Sicherheit setzt?