E-Sport beim FC Bayern

Georg greift in seinem Artikel über Oliver Kahn interessente Vorschläge auf. Einen davon würde ich gerne einmal mit mehreren diskutieren und herausfinden, wo wir hier tatsächlich in Deutschland stehen. Sind wir da schon aufgeschlossen? Ist es eine eigene Bubble? Wie funktioniert das Ganze?

Ziel: Eine führende Rolle bei den E-Sports spielen.
Urteil: Ein potentiell notwendiges Ziel. Bisher stehen E-Sports nicht im Fokus des FC Bayern. Dabei ist es vorstellbar, dass E-Sports dem Sport auf dem Rasen eines Tages den Rang ablaufen.

Die These würde ich Georg sofort unterschreiben. Ich halte es für denkbar, dass E-Sport eines Tages ,den Fußball wie wir ihn kennen, den Rang ablaufen könnte. Doch bis diese Akzeptanz auch hier zu Lande ins Rollen kommt, braucht es noch mehrere Jahre.

Aktuell sehe ich einen E-Sportler beim FC Bayern als eine Art Influencer, der mit seinem Content einfach für Umsätze im E-Commerce sorgen soll. Sprich Product-Placements, Werbungen, Ticketverlosungen, etc. über einen eigenen Twitch-Kanal…

Aus meiner Sicht behandeln wir aber Hierzulande schlicht die falschen Genres und sollten hier eine Art „Cross-Selling“ im Blick haben. Derzeit versuchen es ja einige Bundesligisten, sich über das Spiel FIFA zu etablieren und daraus einen Nutzen für sich zu schaffen. Das Game sehe ich aber einfach wie „Gute Zeiten schlechte Zeiten“.

Und zur gleichen Zeit laufen dann Blockbuster wie „League of Legends, Dota2, Counter Strike, Valorant, etc.“ Selbst Schach hat während seiner Major-Turniere höhere Zuschauerzahlen als FIFA (wenngleich das etwas überspitzt mit einem Zwinkern zu sehen ist).

DOTA2 lockt dabei mit unfassbaren Preisgeldern. Allein für das sog. „The International“ wurden 2019 34 Millionen $ an Preisgeldern ausgeschüttet. Man bewegt sich also in einem potentiellen Milliardenmarkt.

Jedoch kommen mir die Organisationen hier zu kurz. Ich würde behaupten, dass Spieler hier noch mehr „Macht“ haben, was tatsächliche Bemühungen seitens FCB vielleicht wirklich daran hindern, hier aktiver zu werden.

Aus meiner Sicht sahnen hier überwiegend die Spieler ab, wenn sie solche besagten Turniere gewinnen. Für die Organisation im Hintergrund bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. Das ist in den Strukturen des Fußballs anders gelagert.

Ich denke hier wäre ein Konsenz wichtig, dass für Spieler eine Perspektive entsteht sich eben einem „Verein“ anzuschließen. Top-Spieler kassieren heute schon, neben dem Preisgeld, ein teilweise fünfstelliges Monatsgehalt… Wie könnte also ein FC Bayern davon nachhaltig profitieren?

Bin auf eure Sichtweise sehr gespannt.

Ich wollte dazu neulich schonmal einen Beitrag schreiben, nachdem das Thema esports in einem anderen Thread hier aufgetaucht ist. Ich finde sehe solche Projekte wie die e-Bundesliga eher negativ. Nicht aus dem Grund, dass ich esports nicht ernst nehme, ich schaue im Gegenteil relativ viel, vor allem StarCraft, Lol, Counter-Strike, etc.
Allerdings haben alle diese Formate gemeinsam, dass ein funktionierendes Spiel entwickelt wurde und sich dann eine Infrastruktur drum herum entwickelt hat. Wenn man nun versucht mit Fifa etwas ähnliches aufzuziehen, nur weil es oberflächlich wie Fußball aussieht, hat man all diese Dinge nicht. Wenn die Profis in Fifa zum Release der Spiele jedes Jahr erstmal eine fünfstellige Summe in die Hand nehmen müssen, um sich ein Team zusammen zu stellen, mit dem sie überhaupt eine Chance haben, läuft doch irgendwas schief. Zusätzlich stehen bei Fifa zu beinahe jedem Zeitpunkt 10 Spieler im Team unter der Kontrolle der KI. Damit kontrolliert der eigentliche Spieler für mich einen viel zu kleinen Anteil des Spieles.
Ich finde esports eine wichtige Überlegung, auch aufgrund von wachsenden Marktanteilen, aber ich fände es verkehrt auf Biegen und Brechen eine Liga mit Fifa durchzuziehen, um die Popularität von Fußball irgendwie zu nutzen. Aber vielleicht sponsort der FC Bayern ja bald ein koreanisches StarCraft-Team :wink:

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Ich stimme dir zu,
Aber bei Fifa ist halt der Bezug des typischen Fußballfans gegeben, während zu Lol, StarCraft Valorant etc. keine Verbindung besteht.

Aber genau dieses Potential gilt es doch zu erkennen. Deswegen bin ich ja mehr für das eigentliche „Cross-Selling“. FIFA ist nicht die Benchmark für E-Sport in Deutschland. Das wäre so, als würde man jetzt hier in Krypto beginnen.

Es sind eben die anderen Titel.

P.S. gibt kein geileres 1v1 Game als Starcraft… :wink:

Wenn es denn wenigstens Fifa wäre… Kürzlich wurde ja erst die Partnerschaft mit Konami und dessen Konkurrenzspiel „eFootball“ (ehemals PES) verlängert. Wie man da den Esport vermarkten will, ist mir ein Rätsel. Denn nur einige wenige Vereine haben ebenfalls eine Konami Partnerschaft, weswegen die Liga schlicht unattraktiv ist. Mal abgesehen davon, dass heutzutage jeder Fifa spielt, der ein Fußball-Spiel zocken will und nicht PES/eFootball.

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Das würde ich mir wie folgt ableiten: Man hat gar keine Intentionen das Thema E-Sport ernsthaft, bzw. ambitioniert anzugehen. Die Partnerschaft ist für mich mehr „wir ziehen Konami als Sponsor die Kohle aus der Tasche“.

Man versucht quasi ohne Aufwand, Ertrag daraus zu ziehen. Anders könnte ich mir das nicht erklären. Außer der Markt in Japan wäre so unfassbar riesig, das dort FIFA keine Rolle spielt… Kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.

Ein Verein, eine Marke wie der FC Bayern muss natürlich auch den Anspruch haben, in Bereichen wie eSports vorne mit dabei zu sein.
Ich persönlich bin dafür wohl zu alt.
Wie der Damen-Fußball, geht das komplett an mir vorbei.
Nicht als Wertung verstehen: es interessiert mich einfach nur nicht.
Abgesehen davon kommt bei mir dann noch die NFL dazu, in Form der Packers. Dazu manchmal noch etwas NHL in Gestalt der Rangers. Hier komm ich schon aufgrund der Menge der Spiele kaum hinterher.
Da ich auch noch arbeiten muss und ein eng getaktetes Sozialleben habe, würde mir also zudem die Zeit fehlen…

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Da hat glaube ich einfach jeder verschiedene Meinungen. Ich könnte mir niemals ein ganzes NFL Spiel anschauen, aber kann problemlos ein ganzes Wochenende lang unwichtige Dreamhack-Matches schauen. Wäre Mal interessant, woran das liegt…

Bin europäischem Lol gerade nicht so ganz auf dem neuesten Stand, gab es da nicht Mal ein Schalke 04 Team? Könntet ihr euch sowas in die Richtung bei Bayern auch vorstellen, würdet ihr es gut finden, oder sollte es wenn esport dann auch ein Fußballspiel sein?

Die höchste europäische LoL Liga (LEC) ist als Franchise-Liga organisiert. Die LEC kann man als Superliga des Lol Esports bezeichnen. Da hatte Schalke zwar lange einen Spot, welchen sie aber in Rahmen ihrer finanziellen Schwierigkeiten wieder verkauft haben. Nur als Randinfo: Kaufpreis des Spots ca. 10 Mio und der Verkaufspreis lag bei 26 Mio, also durchaus lukrativ.
Jetzt spielen Sie „nur“ noch in der höchsten Liga der DACH-Region, wo Sie bei guten Leistungen (also Platzierung unter den ersten 3) an einem paneuropäischen Turnier teilnehmen könnten, welches in etwa der CL entspricht, wobei die Teams aus der Superliga nicht mitmachen dürften.
Ebenfalls in der 1. Deutschen Liga ist ein Team, welches von den 59+1er mitgeführt werden. Die Mannschaften von Hertha und Eintracht Frankfurt spielen in der 2. Liga mit Aufstiegsambitionen.

Würde sogar sagen, dass Hertha auf jeden Fall auch aufsteigt und bei Eintracht Frankfurt kommt es drauf an, ob sich NNO wieder fängt.

Didn’t age well.

Aber da es gerade aktuell ist.
Nächstes Jahr kommt das Lec Finale nach München.
Das heißt es wäre der perfekte Zeitpunkt um einen Slot samt Spielern zu kaufen und in League of Legends reinzugehen.
Man hätte mit Noway4U einen Influencer vor der Tür mit dem man das Team auch bewerben könnte, falls man ihn ueberzeugen könnte.
Wenn man es schaffen könnte, daran teilzunehmen, wäre es ein super Einstieg in ernstzunehmenden Esport und nicht nur für Fussballsimulationen.

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Ich glaube es könnte hier sehr schwer Noway zu überzeugen, da er für mein Gefühl stark an NNO hängt. Aber vielleicht kann man hier ja eine Lösung finden, die alle Seiten glücklich macht.

Wenn ich mich richtig erinnere, möchte ja Astralis seinen Slot sehr gerne verkaufen. Die Möglichkeit einen Slot zu erwerben, sollte vorhanden sein. Ob sich ein Einstieg wirklich lohnt, wenn man jetzt auch hört, dass die Zuschauerzahlen zurückgehen möchte ich aber nicht bewerten.

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Als ob sich der FCB an das Killerspiel LoL ranwagt :sweat_smile::grin::stuck_out_tongue_winking_eye::joy:

Aber ein Ticket für die Finals ist das Ziel.

Naja,
So wie Broeki beispielsweise die Eintracht mitmacht, wäre Noway ja auch ne Möglichkeit.
Denke auch, wenn die Vereinsführung sich wirklich dafür interessiert und Gespräche mit ihm führen würde, könnte man ihn überzeugen.
Naja in Frankreich steigen die Zahlen.
Europaweit bis zu 600000 Zuschauer.
Ist halt auch eine andere Zielgruppe als Fußballfans, somit sollte das Interesse für Werbepartner auch da sein.

Und wenn Astralis wirklich verkaufen will, wäre das wirklich die Gelegenheit.

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