Nagelsmann steht nach ein paar Wochen da, wo Flick vor seiner letzten LS-Reise stand.
Wenn das schief geht, dann war es das.
Heißt, wenn die LS im Frühjahr genauso laufen, könnte die Völler, Hrubesch, Kuntz-Notbremse greifen.
Das habe ich mir nach dem Spiel auch gedacht!
Ganz abgesehen davon, dass die von Nagelsmann angedachte Offensivpower noch nie eine instabile Mannschaft zurück ins Gleis bringen konnte:
Warum spielen denn bei der N11 Alle eine Klasse schlechter? Können einzelne Spielergruppen nicht miteinander? Ist die Verunsicherung nach drei schlechten Turnieren sofort zurück, wenn man von roten in weiße Trikots wechselt? Oder ist es das fragwürdige sportliche Konzept?
Wie sich da bis zur EM etwas ändern soll, ist mir schleierhaft. Das Schlimme ist aber, dass beim DFB offensichtlich noch gar keine Alarmstimmung zu herrschen scheint.
Dafür der Vizeeuropameistertitel im Schach, nur nach Feinwertung ganz knapp hinter den Serben, die man sogar im direktem Vergleich geschlagen hat. Es gibt noch Lichtblicke.
Ist mir auch aufgefallen. Schlimmer fand ich aber noch dass er es einfach hingenommen hat ohne Regung. Bei Müller kennen wir doch immer die Gesten wenn ein Pass nicht ankommt. Gestern ist er einfach weiter gelaufen als wäre nix passiert, fand ich etwas befremdlich muss ich sagen.
Ich würde mich freuen, wenn wir eine Diskussion über die Aussagen von Nagelsmann in der PK hinbekommen würden.
Über welche Aussagen genau möchtest Du denn diskutieren?
Habs gestern schon geschrieben: es wäre notwendig gewesen nach dem Wirbel um das Flick-Aus und die Verunsicherung der Mannschaft einen Trainer zu haben der Ruhe rein bringt. Der ein klares Konzept bereits hat welches erstmal wieder auf defensiver Stabilität fusst und danach erst an die Offensive denkt.
So, dass man erstmal über Ergebniss und bestenfalls zu-null Spiele wieder Vertrauen fasst und wieder in den Rythmus kommt und dann auch langsam das Publikum wieder mitnimmt.
Es war mit der Verpflichtung von Nagelsmann bereits klar, dass das nicht der Fall sein wird, auch wenn es eingangs ja so hieß. Es war von einer festen Achse die Rede usw.
Dann begann im Grunde genommen eine beispiellose Fehlerkette die mit der Belassung von Gündogan als Kapitän begann und jetzt mit Havertz ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Havertz war nicht schuld an den Niederlagen, es war ein Kollektivversagen. Aber diese ganzen Experimente und „Taktieren auf Krampf“ sorgen logischerweise in einem instabilen Konstrukt für noch mehr Instabilität.
Dazu die Personalentscheidungen (wie in den kicker Artikeln schon tw. angesprochen): Groß, Kimmich, Havertz, Brandt…
Es bleibt dabei: in der aktuellen Situation ist Nagelsmann der Falscheste den man nehmen konnte.
Ich würde zudem auch gerne über die Aussagen von Gündogan diskutieren, wie z.B.: „es gibt Gründe warum wir so spielen und der Trainer kennt sie“
Gnabry spielt in beiden Trikots schlecht.
Sané ist einer der besten Spieler der Welt, wenn alles für ihn passt. Wenn ihn irgendetwas stört, ist er aber der erste, der den Kopf in den Sand steckt. Beim DFB hat er keinen Kane, der ihn perfekt einsetzt, sondern einen Nagelsmann, der aus ihm einen Wingback machen möchte. Das hat schon in München nicht funktioniert. Dann sehen wir eben den biederen Sané.
Bei Goretzka ist es in beiden Trikots die reinste Lotterie, ob er Leistung zeigt.
Bei Kimmich gibt es die selben Vor- und Nachteile wie beim FCB.
Bei den Gelben sieht es auch nicht anders aus. Die gurken sich in der Liga einen zu Recht und genauso treten die auch in der Nationalmannschaft auf.
Bei den Legionären ist die Anbindung immer schwierig, weil sie relativ isoliert sind und wenig Zeit mit anderen Nationalspielern bringen.
Diese Spieler dann zu kombinieren und dann noch mit einem taktischen Himmelfahrtskommando sieht dann halt so aus. Meiner Meinung nach müsste man viel mehr auf „normale“ Bundesliga-Spieler setzen, die sich den Hintern aufreißen. Füllkrug ist der aktuell der einzige Lichtblick. Gros hält im Mittelfeld wenigstens seine Position. Raum und Henrichs als Außenverteidiger ist auch besser als dieses Abenteuer mit Havertz und Sané.
Und dann würde ich auch tatsächlich lieber einen Rudi Völler an der Seitenlinie sehen. Wir brauchen nämlich aktuell keinen Trainer im Sinne von Fußballlehrer. Wir brauchen einen charismatischem Typ, einen „Menschenfänger“, wie man es in München gerne nennt. In der Nationalmannschaft gewinnt man nicht durch grandiose Taktiken, sondern durch mannschaftliche Geschlossenheit.
Ich würde gerne wissen, wo denn eurer Meinung nach Nagelsmann falsch liegt. Ich persönlich kann seine Aussagen nämlich sehr gut nachvollziehen: In Kursiv mein Take.
- Die Aufstellung war in allen 4 Spielen gleich, nur die Positionen wurden neu besetzt. Für Mannschaft und Trainer ist die Dreierkette die Antwort auf die fehlenden Spielertypen, die man nicht hat.
- Wir haben keine defensivstarken LAV und Havertz hat das gut gespielt: Gosens und Raum sind für ihre offensiven Stärken bekannt, Flanken bei Raum, Strafraumbesetzung / Abschluss bei Gosens. Das Experiment muss eigentlich als geglückt bezeichnet werden.
- Wir haben Spieler, die bei Vereinen spielen, die nicht Simeone oder Mourinho Fußball spielen. (Union spielt den noch am ehesten, aber so richtig erfolgreich läuft das gerade nicht…)
- Die Spieleröffnung war mangelhaft. Das lag zu einen an den IV (Rüdiger war ja auch krass schlecht gestern) und zum anderen an der fehlenden Bewegung der Mittelfeldspieler. (Dazu ist Füllkrug trotz seiner Statur kein mitspielender Stürmer, der Bälle festmachen kann.)
- Die Spieler haben nicht begriffen, das die fehlenden Automatismen durch mehr Einsatz ausgeglichen werden müssen. Das Trainerteam wird sich dessen auch annehmen, und mehr Arbeiter auf den Platz stellen und auf den ein oder anderen Offensiven verzichten (Ich höre schon das Gejammer, wenn Musiala, Gnabry und Sané nicht gleichzeitig spielen)
- Durch Labern und Marketing entsteht keine Euphorie. Die entsteht nur durch Erfolge
Nagelsmann spielt Rangnick Rennball gegen Rangnick und dachte er könnte es besser als Rangnick!
Das verschmitzte Grinsen von Rangnick während seiner Aussagen nach dem Spiel sagen doch alles.
Nagelsmann als NM Trainer ist so als wenn England Potter oder Frankreich Garcia berufen würden!!!
Er redet davon, dass er Spieler von Topclubs hat, die es nicht gewohnt seien auf zweite Bälle zu gehen, er redet von „Workern“ und nennt Schlager, mit seiner guten Mischung aus Fußball und „worken“, als Beispiel. Aber gleichzeitig stellt er Füllkrug, Havertz, Gnabry, Sane, Brandt, Goretzka und Gündogan in die Startelf. Wie fast immer bei seinen Interviews hat man das Gefühl, dass es zwei JNs gibt. Einen für die Aufstellungen und einen für die Inteviews und beide reden nicht miteinander.
Henrichs Tah Hummels/Rüdiger Gosens/Raum
Gündogan Groß/Andrich Wirtz
Sane Füllkrug Musiala
Auch nicht auf jeder Position das gelbe vom Ei, aber mMn. deutlich ausbalancierter als das gestern und man kann von der Bank gut nachlegen.
Genau, in der PK hat er einige Dinge nämlich richtig benannt, aber vorher überhaupt nicht danach gehandelt.
Die Schlussfolgerung aus den Erkenntnissen ist falsch, der ganze Ansatz ist falsch.
Mertesacker hat es richtig benannt.
Wir brauchen keine 7 Offensivspieler auf dem Platz. Wir bräuchten 5-6 Defensivspieler auf dem Platz.
Vielleicht erkennt er das ja noch. Wird man im März sehen.
Das ist ja auch gut und beim Reden war Nagelsmann auch in der Vergangenheit einsame Spitze.
Er erklärt regelmäßig im Anschluss sehr erfrischend und sympathisch, warum die Dinge so gelaufen sind und wie es zu diesem Ergebnis gekommen ist.
Leider schafft er es offensichtlich nicht, seinen Spielern das VOR einem Spiel so deutlich zu machen, damit am Ende etwas Zufriedenstellendes auf dem Platz dabei rumkommt.
Man hat einen guten Bundesligaspieler, der die Rolle des rechten Schienenspielers einer 5er/3er-Kette auf hohem Niveau spielen kann. Das ist Henrichs. Man hat zwei „gelernte“ linke Schienenspieler mit Raum (immerhin gesetzt beim amtierenden Pokalsieger und CL-Achtelfinalisten) und Gosens (spielte im Mai das CL-Finale).
Für mich persönlich ist das alles sehr rätselhaft und ich bin Kahn und Brazzo immer noch dankbar, dass man da die Reißleine gezogen hat.
Sorry für den unsachlichen Beitrag.
läuft das unter kurioser Peinlichkeit oder peinlicher Kuriosität? auf jeden Fall eine Unnötigkeit…
Die Antwort ist aber sehr dünn. Ich würde behaupten aktuell funktioniert sie nicht. Egal wen man da spielen lässt, fangen wir uns zu viele Gegentore.
Du meinst fernab von den Resultaten? Es fällt mir ganz schwer nach den letzten beiden Spielen eine taktische oder personelle Entscheidung als geglückt zu bezeichnen.
Hatten wir das 2014?
Einfach mal die 0 zu halten und eine Ochsenabwehr aufzustellen ist aus meiner Sicht jetzt nicht so schwierig, als dass nur die genannten Trainer könnten. Aber das will Nagelsmann ja eh nicht, hat er mehrmals gesagt.
Das liegt sicherlich auch an der Verunsicherung, aber auch daran, dass die Mannschaft nicht weiß wie sie die Vorgaben des Trainers umsetzen sollen.
Angeblich funktioniert es ja im Training alles wunderbar. Eine Aussage die sich natürlich nicht nachprüfen lässt. Hier scheint es ein relevantes Problem zu geben. Wie kann es sein, dass die Spieler im Training die Vorgaben erfüllen, mit Engagement und Herz bei der Arbeit sind und auf dem Platz dann kaum Bewegung ist?
Tante Käthe hat ihnen gegen Frankreich Beine gemacht. Da war genügend Bewegung drin. Die taktischen Anweisungen waren einfach, verständlich und konnten umgesetzt werden. Warum geht man diesen Weg denn nicht weiter?
Das ist tatsächlich ein Punkt, der helfen könnte.
Es ist die Frage, ob dieses Konzept des Trainers dazu beiträgt, dass Erfolge eingefahren werden können. Im März wohl wieder gegen die Franzosen und gegen die Niederlande. Klar nur Freundschaftsspiele. Nach den Leistungen der letzten Tage, ist es schwer sich vorzustellen, dass es dann besser wird, weil mehr Arbeiter auf dem Platz stehen werden.
Nagelsmann kann gut reden. Das konnte er schon immer. Er ist von sich und seinen Ideen total überzeugt. Das ist ein Pluspunkt den er hat. Ich bin sehr skeptisch, dass diese Art Fußball den er mit der Nationalmannschaft spielen wird tatsächlich der Fußball ist, der zum Kader passt und er damit die den Spielern die Rolle gibt, die sie ausfüllen können. Das ist ja sein Plan. Der klingt super. Aber man sieht hat damit aus meiner Sicht nichts zu tun.
Das ist der Satz des Tages. Chapeau, ich hätts nicht besser formulieren können. Die Frage ist nur, was macht jetzt der DFB? Lassen die allen Ernstes die EM mit Nagelsmann den Bach runter gehen?
Dass Verteidigen auch im modernen Fußball noch dazugehört und enorm wichtig ist, sollte eigentlich jedem bewusst sein.
Julian Brandt hat nach dem Spiel gegen die Türkei am Samstag in einem Interview sinngemäß gemeint, Defensivarbeit muss man nicht lernen und das wäre „nur“ Kopfsache…Nagelsmann sprach immer von „talentfreien“ Aktionen…Wenn man beim DFB so über das Thema „Abwehr und Defensivverhalten“ denkt, dann gute Nacht…
Schon seltsam, dass internationale Topclubs in jeder Transferperiode Abermillionen für Verteidiger ausgeben…

Nagelsmann kann gut reden. Das konnte er schon immer. Er ist von sich und seinen Ideen total überzeugt. Das ist ein Pluspunkt den er hat.
Das ist aus meiner Sicht eben kein Pluspunkt. Er ist zu überzeugt von seinen Ideen, als dass er sie jemals in Frage stellen würde. Genau das müsste er aber jetzt machen.