Borussia Dortmund - Was wird aus den Bienen?

Mein abschließender Kommentar zu „Rheinmetall sponsort BVB“ :

Es ist ganz sicherlich eine sehr traurige Tatsache, dass eine Welt ganz ohne Waffen ein „frommes“ Wunschdenken ist. Mit Freuden würde ich eine Welt ganz ohne Waffen sehen - alleine: es ist und bleibt eine Utopie. Der Mensch ist des Menschen schlimmster Feind - das ist die sehr bittere Realität. Der muss man sich ohne Zweifel stellen. Daher akzeptiere ich notwendigerweise, dass es Firmen wie Rheinmetall (und andere) gibt, die Waffen produzieren und (im Falle des Krieges von Russland gegen die Ukraine) dazu beitragen, dass die Ukraine verteidigungsfähig bleibt und nicht einfach überrollt wird. Oder auch die Wehrfähigkeit der Bundeswehr sichern. Das ist „Realpolitik“, auch wenn es nicht wirklich Politik ist. (von dem eher krankhaften persönlichen Verhalten der US-Amerikaner zu Waffen, wie @cheffe es formuliert hat, will ich hier gar nicht anfangen).

Nichtsdestotrotz sehe ich zumindest es als sehr kritisch an, dass der BVB sich für 20 Millionen für drei Jahre mit einer Firma „verbündet“, die ihr Geld mit der Produktion von Waffen verdient. Das Interesse seitens Rheinmetall ist klar ersichtlich: Imageaufpolierung (nach dem Motto: wenn der BVB mit „wahrer Liebe“ auch uns dabei hat, dann lieben alle auch Rheinmetall), Sportwashing, wie auch immer man es nennen mag… Dem BVB geht es schlicht ums Geld.

Im Gegensatz zu einigen anderen Kommentaren kann man meiner Meinung nach schon sehr sauber und exakt trennen zwischen der Rolle Rheinmetalls als Waffenfirma und der Rolle Rheinmetalls als Fußballsponsor. Ersteres kann (siehe oben) man - wenn man so will - als eine bittere „Notwendigkeit“ (wenn man sich auf die Realität bezieht) akzeptieren, letzteres ist ein freiwillig eingegangenes Agreement seitens des BVB. Und um es deutlich zu formulieren: man macht sich zum Vehikel, wie sich der FC Bayern mit Qatar und „Visit Ruanda“ zum Vehikel gemacht hat bzw. macht, da ging und geht es auch nur um Geld.

Waffenfirmen und (ich nenne es mal) „demokratieskeptische“ Staaten als Sponsoren in der Bundesliga? @faenger hat es perfekt beschrieben: kommt als nächstes Cargill oder die Mafia in Frage? Oder Nordkorea? Oder oder? Als Bundesligist geht man freiwillig (!) und ohne Zwang eine Kooperation mit Partnern ein. Da darf man - finde ich - ein klein wenig nachdenken, mit wem man sich da ins Bett legt. Und das hat mit beliebiger „Empörung“ herzlich wenig zu tun, denke ich: wenn man selbst entscheiden kann, mit wem man eine Partnerschaft eingeht, dann darf man die Konsequenz gerne überdenken. Dass auch die BVB-Fans das nicht prickelnd finden, kann ich zumindest nachvollziehen.

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Die verkaufen an jeden, an denen sie verkaufen dürfen.

Ukraine wird ja explizit von Watzke genannt.

Wow, da redet Hummels ein paar Tage vor dem CL-Finale seinen Trainer in Sack und Asche.
So drastisch hört man das selten.
Man kann Nagelsmann nur nochmal zu seiner (Nicht-) Nominierung beglückwünschen.

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Der Fußball ist so kurzlebig das kann so schnell ungeahnte Dynamiken erzeugen.
Mann stelle sich nen BVB-Sieg im CL Finale vor und Deutschland startet schlecht in die EM :-).
Das geht ab…

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Auffällig für mich Hummels Lob der Co-Trainer. Sahin sagt man bisweilen starke Ambitionen auf den Chefsessel nach, und Hummels verhält sich wie jemand, der auf Terzic keine Rücksicht mehr nehmen muss. Die Frage ist jetzt: kommt eine Reaktion darauf von Terzic, läuft es auf eine Machtprobe zwischen den beiden vor dem CL-Finale hinaus? Hummels scheint sich recht unangreifbar zu wähnen, bin mir jedoch sicher, dass er das Endspiel als großartigen späten Karrierehöhepunkt nicht gerne verpassen würde. Aber traut sich Terzic, ihn draußen zu lassen, kann er sich das überhaupt leisten? Und kann er sich andererseits so einen Unfähigkeitsvorwurf bieten lassen, schafft er damit für die eigene Zukunft nicht einen gefährlichen Präzedenzfall, wenn er das durchgehen lässt? Wie ernst nähmen ihn die Spieler dann noch? Ziemlich explosiv, das Ganze - und sehr viel toxischer als alles, was gegen Tuchel (angeblich) vorgebracht und hochgejazzt wurde. Stellt euch doch mal so ein Szenario bei uns vor. Wie die Presse da abgehen würde.

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No way.
So, wie ich die Aussagen lese, steht für mich fest, dass Hummels der starke Mann in der Kabine ist, ob mit oder ohne Terzic’s Einverständnis, weiß man nicht. Aber ihn rauszunehmen, wäre im CL-Endspiel sportlicher Suizid.
Abgesehen davon, hat Hummels mit all seinen Aussagen übrigens vollkommen Recht, oder? Und er erwähnt den Chefcoach mit keiner Silbe wörtlich, daher würde ich @Jo_1’s Aussage

eigentlich widersprechen; allein, es stimmt mindestens bezüglich der Frage der Autorität natürlich trotzdem.

Aber würden die Aussagen nicht drei Tage vorm Endspiel kommen, denke ich, wäre das mediale Echo auch nicht gar so groß. Wie gesagt, dass die Aussagen zutreffend sind, dürfte auch beim BVB keiner anders sehen.

Von Hummels Seite betrachtet sieht das bestimmt so aus: ich schrieb ja, dass er aus einem Gefühl der Stärke heraus diese Äußerungen getätigt haben muss. Aber mich beschäftigt eher, wie das bei Terzic ankommen muss, und welche Optionen er überhaupt hat, darauf zu antworten. Eine Schwächung von Terzics Autorität stellen diese Äußerungen mMn. aber auf jeden Fall dar, wie denn nicht?

Edit: Ich seh schon: Verlängerung in Wembley, Konfusion auf der BVB-Bank, Terzic wie paralysiert, Hummels wechselt sich selbst ein, Eckball und… :laughing:

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Das halte ich nur für einen ziemlich durchsichtigen rhetorischen Kunstgriff. Ich würde mal sagen, Terzic und er sind keine Freunde.

Das Offensichtliche spricht man nicht aus, sehr altes Prinzip der Ästhetik, der Politik, der Diplomatie. Das Nicht-Erwähnen eines offenkundigen Sachverhalts, einer offenkundig verantwortlichen Person o.ä. schneidet dabei im Diskurs bisweilen mit sogar schärferer Klinge.

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Ich stimme euch allen zu, wollte aber etwas ganz anderes in den Mittelpunkt rücken:
Nämlich, dass das, was er sagt, inhaltlich nicht zu beanstanden ist. Wer sich grade an die Spiele gegen Stuttgart erinnert: da ist Dortmund genauso aufgetreten, wie er sagte, und das bei einem Kader(wert), der den der Stuttgarter klar übertrifft. Von der individuellen Begabung mal ganz zu schweigen. Dass einem Spieler wie Hummels da der Kamm schwillt, kann ich nur zu gut verstehen. Die taktischen und spielerischen Mängel der Borussen sind unter praktisch allen Fachleuten Konsens, bei euch nicht auch? Der Finaleinzug in der CL übertüncht das, und Platz fünf in der Liga ist, ähnlich wie Platz drei bei uns, für den BVB indiskutabel.

Vom Zeitpunkt der Aussagen mal abgesehen:
Dies nicht zu sagen oder gar Terzic für große taktische Leistungen zu loben, wäre doch komplett albern. Hummels ist ein recht intelligenter Bursche, sollte er den Wunsch verspüren, beim BVB weiterzumachen, ist es vielleicht kein allzu schlechtes Manöver, den Bossen gewisse Signale zu senden, bevor der heuer komplett irre Fußballgott aus Dortmund womöglich einen CL-Sieger macht.

Und natürlich sind er und Terzic wohl nicht die engsten Kumpels. Wäre ich als ehrgeiziger Spieler auch nicht. Der gesamte Spielaufbau des BVB ist seit Terzic eine ziemliche Katastrophe. Und Hummels ist der einzige, der das qua individueller Klasse ab und an kompensiert.

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Intern sind solche Debatten bestimmt auch keine Seltenheit, das würde ich jedenfalls erwarten bzw. sogar hoffen, dass Trainer und Team sich da austauschen, aber zu so einem prominenten Zeitpunkt damit an die Öffentlichkeit zu gehen, überschreitet eben eine Grenze, das wirkt wie eine wohlüberlegte Grausamkeit.

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Aber diesen Schluss hat doch keiner gezogen. Ein totaler Strohmann. Lieber @severalseasons!

Aber ich darf das erwähnen, auch wenn niemand diesen Schluss gezogen hat. Es handelt sich hier um die Annahme einer möglichen Verknüpfung. Im Übrigen scheint diese aber, auch wenn das nicht so ganz deutlich ausgesprochen wird, einigen Argumentationen zugrunde zu liegen, die man zu dem Thema lesen konnte - so z.B. dann, wenn der Ukraine-Konflikt herangezogen wird. (Und ich bin absolut nicht der Meinung, dass man Aggressoren wie Putin in Ruhe in Kriege führen lassen darf und das auch noch mit der eigenen „pazifistischen“ Haltung begründet).

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Nein, argumentativ redlich ist das nicht, weil Du damit erstens logisch ungerechtfertigterweise von einer grundsätzlichen Zustimmung zur Berechtigung von Waffen in unserer Welt auf eine Zustimmung zum Sponsoring eines Fußballvereins durch ein Rüstungsunternehmen schließt und dann zweitens auch noch diese grundsätzliche Zustimmung zur Berechtigung von Waffen in unserer Welt als Polemik gegen dieses Sponsoring in Anschlag bringst („da hat die „ethische“ Prinzipienhaftigkeit durchaus ein Ende“).

Ich schließe doch auf gar nichts hier, sondern spreche mich ja gerade gegen diese mögliche, denkbare Verbindung als Argumentationsstrategie aus. Ich skizziere ein Argumentationsschema, das gar nicht so unrealistisch sein dürfte, denn was steckt denn deiner Meinung nach hinter dem Ukraine-Argument in diesem Kontext??? Da schwingt doch sehr viel Suggestionspotential mit, ich expliziere es. Wieso sprechen wir hier denn überhaupt in dem Zusammenhang über die Notwendigkeit von Waffen? Aufhänger ist ja das Sponsoring. Also nicht ich, sondern der „Diskurs“ spielt mit diesem Konnex. Ich bringe diese Zustimmung ebenso nicht „polemisch“ in Anschlag gegen das Sponsoring, wo bitte? Ich ziehe - für mich - eine Grenze. Die Bemerkung zur „Prinzipienhaftigkeit“ war auf Kants Beispiel mit dem Mörder bezogen.

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Aus dem Artikel (Bezug ist ein Zitat von Thorsten Latzel, seinerseits Sportbeauftragter der Evangelischen Kirche): Es sei das eine, die Ukraine angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges zu unterstützen und Europas Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Etwas ganz anderes sei es aber, für Waffenfirmen zu werben und Kriege und Waffen zu „normalisieren“. „Militärische Gewalt und Waffen können immer nur ein letztes Mittel sein, um schlimmere Gewalt einzudämmen.

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Da sieht man mal wieder, was der BVB für ein Amateur Club ist. Ins trainerbüro gehen? Uncool.

Bei uns geht man an den Tegernsee. Und dann geht der Trainer. :wink:

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Spoiler: Es geht nicht um sein Gewicht :wink:

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…damit man ihn auf der Bank besser sieht?

Nein … no disrespect … ganz tolle Sache. Niklas weiß, was man für den Erfolg alles tun muss. Wenn das einer weiß, dann er.

Dafür hat er meine Wertschätzung.