Bernd Hölzenbein ist tot

Ein begnadeter Dribbler und auch Torschütze. Sein Beitrag zum Gewinn der WM 1974 besteht nicht nur in dem Assist zum Ausgleich im Finale. Strittig war immer die Berechtigung des von Breitner verwandelten Elfers. Vor allem wohl deshalb, weil Hölzenbein bereits damals ein Ruf vorauseilte, dem der von Robben Jahrzehnte später ähnelte. Bei genauem Hinsehen lässt sich erkennen, dass Wim Jansen ihn schon deutlich traf - und er dann umgehend und spektakulär fiel. Der niederländische Autor Auke Kok hielt übrigens, anders als viele seiner Landsleute, den Strafstoß für berechtigt und merkte zutreffend an, dass Hölzenbein in der zweiten Halbzeit einen weiteren Elfmeter hätte erhalten müssen.

Im EM-Finale 1976 erzwang Hölzenbein mit seinem Kopfballtreffer - nicht eben seine Spezialdisziplin - in der 90. Minute die Verlängerung. Im Elfmeterschießen siegte bekanntlich die CSSR nach Hoeneß’ Schuss in den Belgrader Nachthimmel.

Als Spieler war er maßgeblich mitverantwortlich für einen technisch anspruchsvollen, ansehnlichen und durchaus auch erfolgreichen Fußball der Frankurter Eintracht, gemeinsam mit Jürgen Grabowski und Bernd Nickel. Nach seiner aktiven Karriere war er eine Zeitlang als Manager Baumeister einer ähnlich ansprechenden Phase des Klubs mit Spielern wie Andy Möller, Anthony Yeboah, Uwe Bein und Jay-Jay Okocha (Oliver Kahn wird sich erinnern).

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Alles Gute, Holz, ruhe in Frieden.

Schön, dass Du die Final-Szene nochmal so ansprichst. Da ranken sich so viele Mythen um dieses Spiel, die sich, wenn man das Spiel noch ein paar Mal die kompletten 90 Minuten ansieht, kaum halten lassen.
Der Holz-Elfer war kein Muss, aber deutlich eher einer als bei Völler 1990.
Die spielerische Überlegenheit von Oranje war 74 sicher da, es war auch der modernere Fußball. Aber das Ergebnis in diesem Spiel ging für mich in Ordnung. Beim Neeskens-Elfer hätte man heutzutage wohl nochmal genauer draufgeschaut, ob das Foul nicht ganz knapp außerhalb war. Der zweite, klarere Holz-Elfer wurde nicht gegeben. Gerd Müller schoss in der zweiten HZ ein glasklares Tor, das fälschlich nicht gegeben wurde…

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RIP. Bin zu jung ihn als Spieler zu kennen, aber als gebürtiger Marburger habe ich seine Manager Jahre mit Yeboah und Okocha noch sehr gut in Erinnerung.

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Bernd Hölzenbein, ein großer Gegner der Bayern. Zu Zeiten als Partien gegen die Eintracht oft sehr böse zu enden pflegten.
Da sein zweiter Vorname bekanntlich „Schlitzohr“ war, hier der Treffer der mir bei ihm als erstes einfällt.

RIP

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Genauso ist es @cheffe und @jep

Auch wenn es hier um Hölzenbein geht: wer Franz richtig kennenlernen will, schaut mal die 2. Halbzeit des Finales. Turm in der Schlacht.

Bei Holz fällt mir immer diese Szene ein:

War immer ein Schlitzohr.

Die Eintracht hatte da eine tolle Mannschaft. Holz, Grabi, Nickel, Pezzey, Körbel, Neuberger, Nachtweih.

Wieder einer von der WM 74…,

Ruhe in Frieden

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Mit diesem Tor gegen Dinamo Bukarest konnte die Reise im UEFA-Cup weitergehen, der am Ende dann sogar gewonnen wurde, nach Siegen im Halbfinale gegen den FCB und im Finale gegen Gladbach.

Hier einiges, auch aus Bayernsicht, zu dieser denkwürdigen Saison.

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RIP Holz

Ich bin in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen und die deutliche 1:5 Niederlage hat mich damals als jungen und glühenden Fan schwer getroffen. Am nächsten Tag war Schule und gefühlt war die ganze Klasse Eintrachtfan. Meine Mutter hat dennoch darauf bestanden, dass ich gehe.
Hölzenbein war in diesen Jahren einer der wichtigsten Spieler auch weil Grabowski nach einem Foul von Lothar seine Karriere beendet hat.

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Diese Niederlage wurde bald überstrahlt vom Gewinn der Meisterschaft, der ersten nach sechs Jahren. In einem dramatischen Finish setzten die Bayern sich gegen Titelverteidiger HSV, immerhin Europapokalfinalist, durch.

Im Jahr darauf holte Frankfurt, zum letzten Mal mit Hölzenbein als Kapitän, noch einmal den Pokal.

RIP

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