Warum?
Durch die diversen Stellungnahmen aller, die was mit dem Schiedsrichterwesen zu tun haben, ist herausgearbeitet: Es handelt sich um einen Schiri-Fehler, im Sinne einer Tatsachenentscheidung. Damit ist das Thema normalerweise mit dem Schlusspfiff durch.
Wenn der DFB wegen jeder falschen Tatsachenentscheidung aktiv werden wollte, wären ja an jedem Wochenende dutzende Verfahren anzustrengen.
In dem Fall wird Einspruch eingelegt, weil der Fall eben so ungewöhnlich ist.
Bei den üblichen normalen Fällen ist ja noch nicht einmal der BVB auf die Idee gekommen, wegen eines falschen Elfers ein Sportgerichtsverfahren anzustreben.
Dadurch das dieses Thema medial schon wieder so aufgebraucht und ausgeschlachtet worden ist, glaube ich das Freiburg recht gute Chancen hat hier glücklich und unverdient 3 Punkte geschenkt zu bekommen. Jetzt alles so zu belassen wie es jetzt ist, wäre wohl ein zu großer Gesichts- und Imageverlust für den DFB.
Wichtig wird in diesem Zusammenhang auch sein, das der VAR mit dem Schiri die Situation analysiert und zusammen entschieden hat. Das gab es vorher ja auch nicht so. In diesem Zusammenhang sind mMn die Aussagen von Zwayer Fröhlich sehr wichtig:
das Spiel wurde schnell unterbrochen ohne das Coman entscheidend in das Spiel eingegriffen hat
das Spiel wurde nach kurzer Zeit unterbrochen, der Spieler von Platz genommen und das Spiel dann ohne negative Konsequenzen fortgesetzt
VAR Entscheidungen sind Tatsachen Entscheidungen, die unanfechtbar sind.
Ich bin bei denen, die sagen, dass es legitim ist, wenn Freiburg Einspruch einlegt (ob es den „Zwang“ dazu gibt, den sie selbst kolportieren hmmm). Ich bin aber auch bei denen, die sich über die Begründung aufregen. So ein Schmarrn…sie verwenden mehrmals den Begriff „unbeteiligt“ - wenn das so wäre, warum dann der Einspruch? Sie argumentieren: Rechstsicherheit. Das ist Quatsch. Denn es GIBT ja den eindeutig entschiedenen Präzendenzfall, der oben zitiert wurde. Warum nehmen sie nicht den als „Rechtssicherheit“? Warum ist das nun zu erwartende Urteil „gültiger“??? Es ist doch eher so, dass jeder „Fall“ ein bisschen anders gelegen sein wird und jeder Verein weiterhin, egal wie das jetzt ausgeht, wieder Einspruch einlegen kann.
Übrigens, wenn man jetzt argumentiert, Freiburg müsse ja jetzt aus professioneller Sicht und zur Wahrung ihrer Interessen Einspruch einlegen - dann gilt das auch für alle anderen „unbeteiligten“ Vereine, di um die internationalen Plätze spielen, und die falls Freiburg Recht bekommt, zurecht sagen können, dass der DFB, der das Problem in Person der Schiedsrichter mitverursacht hat, damit Schaden zufügt: Alos: Einspruch einlegen!!!
Ja, Freiburgs Argumentation halte ich auch für lächerlich. Aber es wurde ja oben schon erwähnt, dass 100% Professionalität und „Fairplay Club der Herzen“ eben nicht zusammen passt.
Mir wäre ein klares „Ja, wir wissen, dass da wahrscheinlich nichts draus wird aber es geht einfach um viel Geld und deswegen legen wir Einspruch ein“ lieber als diese Rumgewurschtel um die Wahrheit.
Das ist ein wichtiger Punkt, der in dem ganzen „Steinigt die Bayern“-Furor viel zu kurz kommt.
Die wirklich geschädigten im Falle einer Punkteneuverteilung wären die Konkurrenten der Freiburger. Unstreitig würde Freiburg buchstäblich Punkte geschenkt bekommen, die ihnen sportlich nicht zustehen würden. Niemand kann daran zweifeln.
Dann lass sie mal gerade damit einen CL-PLatz erreichen, wo es um richtig, richtig viel Kohle geht.
Da wäre neuer Ärger geradezu vorprogrammiert und auch gerechtfertigt.
Soll Freiburg meinetwegen Protest einlegen. Kann man ja machen.
Was aber gar nicht geht ist diese schmierige Winkeladvokaten-Begründung.
In dem Fall kannst du dich nur zwischen Fairplay und Geld entscheiden. Freiburg hat das Geld gewählt. Nur trauen sie sich nicht zu sagen, was jeder weiß.
Isso.
Das Schreiben vom SCF natürlich feinstes Business-Deutsch. „Wir“ wollen das ja gar nicht, „Wir“ werden ja gezwungen, Einspruch einzulegen. War ja schon am Samstag von Streich zu hören. Die wissen ja ganz genau, dass Ihr Image Risse bekommt.
In jeder Sportart muss die eine Seite Einspruch einlegen gegen ein Resultat. Warum sollte das hier anders sein?
Eine andere Frage habe ich aber: Es gibt in dieser Saison keinen Spieler mit der Nr. 29 bei uns. Wenn KK dem 4. Offiziellen die Nummer sagt, hat der keine Liste etc. um zu sehen: 29? Hä? wer soll das sein?
Also ganz, ehrlich: Der „Fehler“ von KK kann hier niemals herangezogen werden, um den FCB die Punkte zu klauen. Nach Collinas Erben müssen wir uns hier keine Sorgen machen, darauf vertraue ich mal.
Und ich glaube, es war @willythegreat der bereits angemerkt hat, dass Uli 2005 beim Pokal VF Volker Finke VOR dem Spiel darauf aufmerksam gemacht hat, dass zu viele Nicht-EU Ausländer auf dem Spielberichtsbogen stehen und ihm so die Möglichkeit gab, dies zu korrigieren. Man sieht sich immer 2x und Karma is ne bitch.
Bin gespannt wie das ausgeht und ob sich die sportliche Sicht mit der rechtlichen Sicht deckt.
Es gibt derzeit so viele Berichte - auch in der halbwegs seriösen süddeutschen Zeitung - in denen sehr viel steht aber eben sehr fehl gegensätzliches.
Generell scheint unklar zu sein was ein „grundsätzlicher“ Spielberechtigter Spieler überhaupt ist und wie das rechtlich ausgelegt wird.
Weiterhin scheint unklar zu sein wer die Verantwortung trägt wenn ein Wechsel nicht regelkonform ist, sprich wer ist verpflichtet durchzuzählen.
Ich glaube nach normalen „menschenverständnis“ würde jeder sagen das der eingewechselte Spieler grundsätzlich Einsatzberechtigt war. Weiterhin scheint nach den meisten Berichten der Schiedsrichter Verantwortung zu tragen das 11 gegen 11 spielen und das Wechsel regelkonform sind.
In einigen Berichten wird immer wieder darauf hingewiesen das der Verein für den Wechsel organisatorisch verantwortlich ist, nach meinem Verständnis bezieht sich das aber auch das Thema „grundsätzlich Einsatzberechtigt“. Also der Verein muss wissen ob er überhaupt wechseln darf.
Sollte Freiburg 3 Punkte am gründen TIsch gewinnen ist der sportliche Schaden immens. Ich kann mir auch vorstellen das dadurch ein „Fass“ aufgemacht wird das größer sein wird als angenommen, da eben viele Vereine motiviert werden ebenso zu handeln.
Aus meiner Sicht müsste auch aufgrund eines „Rechtfriedens“ auch geschaut werden hier keine Tür offen zu lassen.
Das Spiel am Mittwoch wird da jetzt eher keine Rolle spielen. Eventuell versucht man, vor dem nächsten Bundesligaspieltag Klarheit zu haben. Aber die CL interessiert doch beim DFB in dem Fall keinen.
Eile wäre vor allem geboten, wenn man einen Wiederholungsspieltermin suchen/finden muss. Ich fänd’s ja geil - ich glaube oben hat es jemand schonmal geschrieben - wenn ein Wiederholungsspiel erst nach der Meisterschaftsentscheidung stattfinden kann, wir ne B-Elf hinschicken und dann plötzlich alle über uns als Wettbewerbsverzerrer schimpfen. Dieselben, die sich jetzt nichts sehnlicher im Sinne der „Gerechtigkeit“ wünschen, als dass uns die Punkte aberkannt werden.
Zumal es ja schon ein Urteil bei Nöttingen vs Bissingen zu 12 Mann nach Wiederanpfiff gibt. Rechtssicherheit gibt es also.
Von daher hofft Freiburg ja nur dass es wegen der falschen Nummer eine Abänderung des Urteils gibt. Das wäre aber keine Rechtssicherheit sondern ein Einzelurteil. Solche Sonderverklausulierungen könnte man aber auch nochmals prüfen lassen wenn 12 Mann nach Freigabe spielen und der Einwechselspieler unerlaubterweise ungetapte Ohrringe oder zu lange Stollen trägt
Ich weiß nicht ob die Falsche Nummer derart ausschlaggebend ist. Aus meiner Sicht nicht.
Eine gewisse Verantwortung fällt einfach auf den Schiedsrichter, der prüft ja normalerweise auch die Tornetze vor dem Spiel etc.
Zum anderen haben wir inzwischen 4 neutrale + Keller. Sind die denn für nichts verantwortlich ?
Ehrlich gesagt sehe ich im „Eifer des Gefechts“ hier eher eine Verantwortung des Schiedsrichters einen Wechsel prozessual richtig durchzuführen.