Arsenals Arteta: was der FC Bayern lernen kann

Veröffentlicht unter: Arsenals Arteta: was der FC Bayern lernen kann – Miasanrot.de

In einer Zeit, in der schnelle Ergebnisse oft überbewertet werden, zeigt Mikel Artetas Reise beim Arsenal FC, dass langfristige Ausrichtung und Vertrauen in einen Trainer Früchte tragen können. Miasanrot beschreibt seinen Werdegang und was der FC Bayern München von seinem Gegner in der Champions League lernen kann. Nachdem Mikel Arteta…

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Bei aller Begeisterung für Arteta sollte man vielleicht auch erwähnen, dass in dem Zeitraum seit 2019 Arsenal ein negatives Transfersaldo von über 600 Mio € zu verzeichnen hatte.
Das war sicher auch hilfreich.

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Und wieder ein Brüller. Mit einem Lachanfall in die Heia…gute Nacht Allerseits.

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Trotz der finanziellen Entgleisungen bleibt das Vorgehen, des Trainers Arbeit Zeit zu geben und erste Erfolge auch als solche zu würdigen, das zu einem Vertrauenszuwachs zu machen und dem Trainer Jahr für Jahr den Rücken zu stärken, das richtige und dieses ist bei Arsenal bemerkenswert.

Transfers und viel Geld können da helfen, schmälern aber nicht Artetas Leistung. Man werfe den Blick gerne Richtung Chelsea oder auch ManU. Am Ende stehen ganz oben dann doch die Vereine mit Geld und den Ausnahmetrainern.

Natürlich muss man erwähnen, dass Arteta einen von Enttäuschungen und Komplexen geplagten Verein übernommen hat, der es sich dieses Vorgehen sicher anders leisten konnte, als ein Serienmeister. So ehrlich muss man sein.

Die Zerrissenheit sieht man ja auch hier im Forum. Gefühlt will die Mehrheit Kontinuität auf der Trainerposition, um eine grundlegende Entwicklung wie zum Beispiel bei Arteta und anderen Beispielen zu ermöglichen. Ist dieses dann aber nicht nach ein paar Wochen abgeschlossen, übertönen die Entlassungsforderungen dies dann wie ein Froschkonzert in einer warmen Sommernacht.

Ich wäre sehr froh, wenn wie von Dir @Andreas geschrieben, der FC Bayern etwas „lernen“ würde. Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass die Verantwortlichen in diesem Umfeld aus Medien und Fans keine Chance haben werden, so etwas zuzulassen - leider.

Wir müssten erst mehrere Spielzeiten richtig abstürzen, bevor ausreichend Demut vorhanden wäre und die derzeit übertriebenen Erwartungshaltungen a la „wir müssen jedes Jahr das Triple holen“ abgebaut sind. Das wird nicht passieren.

Sobald wir in so einer Entwicklung mal zehn Spiele gewinnen, wähnen sich alle wieder ganz oben und zerreißen den Trainer dann komplett, wenn die in so einer Entwicklung dazugehörige Talsohle kommt. Und dann dauert es nicht mehr lang, bis wir uns die paar Trainer auf dem Grabbeltisch anschauen, die wir noch nicht zerschlissen haben.

Man muss ja nicht als Ziel haben, die Meisterschaft in einer Entwicklungssaison nicht zu gewinnen, dafür haben wir fast immer den besten Kader. Aber es sollte einen Verein und Fans unspannenden Konsens geben, dass das in so einer Saison dazugehören kann und man sollte gewappnet sein, sich durch die widerlichen Störfeuer von Falk, Haman und Co. nicht auseinander dividieren zu lassen.

Am Ende alles Träumerei, wenn auch schöne.

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Das macht es eig umso bemerkenswerter, dass die Klubführung trotz der hohen Investitionen so viel Geduld hatte!

Bei uns wäre da von Außen und Innen so viel Druck, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis jmd. intern umfällt und die „Reißleine“ zieht.

Und das ist genau der Punkt und auch das weshalb der Vergleich mit Arsenal etwas hinkt. Hier ist man ja eigentlich schon immer erfolgsverwöhnt und seit 2013 noch deutlich mehr.
Nach dem ersten Triple in 113 Jahren Vereinsgeschichte wurde vor allem medial nur noch drüber gesprochen wenn das in den Folgejahren eben nicht mehr möglich war. Klassischer Fall von zu hoher Messlatte.

Wobei ich der Meinung bin, dass die überwiegende Anzahl der Fans einen Neuanfang absolut mitgehen würden. Daran würde es sicher nicht scheitern, allein halt an der Führung, die den „maximalen sportlichen Erfolg bei wirtschaftlicher Solidität“ ja immer propagiert.
Also das Umdenken muss zuerst von oben kommen, die Fans ziehen dann sicherlich mit.

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Ich würde nur anmerken, dass Geduld beim Trainer wichtig ist und schlechte Phasen gibt es bei jedem Trainer. Trotzdem muss man sich überlegen, ob die schlechte Phase vom Trainer in eine gute Zukunft umgewandelt werden kann. Geduld der Geduld wegen haben funktioniert nicht und nur weil es bei Arsenal funktioniert hat muss es das nicht anderswo. Daher ist das ganze ein schmaler Grat.

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Das sehe ich genauso. Der berühmte „Druck von außen“ ist ja nur deswegen so erfolgreich, weil nach drei Unentschieden die Führungsetage des FCB nervös wird und irgendwann dann doch allen Beteuerungen zum Trotz die „Reißleine zieht“.

Wobei mir die Idee vom „Neuanfang“ dann auch too much ist … hört sich so nach tabula rasa an, halbe Mannschaft austauschen und komplett neuen Spielstil einführen. Ich stelle mir da eher ein Phase von 2-3 Jahren vor, in der man dem Trainer Zeit gibt, wieder mehr Dominanz und spielerische Qualität aufzubauen und dazu sukzessive verletzungsanfällige oder zur gelegentlichen Lethargie neigende Spieler auszutauschen, bevorzugt durch jüngere Spieler, denen man auch noch eine gewisse Fehlerquote zugesteht. Sodass man dann nach 3 Jahren eine verjüngte, eingespielte und eingeschworene Truppe hat, die wieder ganz oben mitspielen kann und der man in jedem Spiel gerne zuschaut … (man wird ja noch träumen dürfen :wink: )

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Tabula rasa im Kader ist dennoch wichtig. Auch wenn ( aus diversen Gründen) nicht so einfach möglich.

Was hat die aktuelle Arsenal Mannschaft noch mit der Truppe zu tun, die Arteta damals übernommen hat? Er hatte sicher seine Gründe, da auch mal „auszumisten“.

Ist bei uns ähnlich: wenn die etablierten Spieler den falschen Weg vorgeben (zb lasches Training usw) und leben, dann kann sich der neue Trainer auf den Kopf stellen - es kommt dennoch nichts gutes bei raus … deswegen müssten schon in diesem Sommer personelle Entscheidungen getroffen werden.

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Genau das ist die simple Frage. Was ist wenn es nicht funktioniert?
Wie viele Jahre muss man dann an einen Trainer verschwenden, der es im Endeffekt dann doch nicht packt? Und ab wann weiß man das?
Und beim nächsten dann wieder?

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Arsenal könnte man auch noch anderweitig als Diskussionsgrundlage heranziehen:
Kaum jemand wird es dort heute noch für richtig erachten, dass man Arsene Wenger so lange die Treue gehalten hat.

Hab mal kurz geschaut: Im Vergleich zu damals sind soweit ich das überblicke noch genau 2 Spieler im heutigen Kader von Arsenal: Saka und Martinelli.

Edit: Na gut, ich habe noch drei andere gefunden - Smith-Rowe, Reiss Nelson und Soares. Aber in den vergangenen 5 Jahren hat Arsenal mehr als ordentlich umgebaut, in die Richtung ging ja deine Aussage vor allem.

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Die 4 erstgenannten Spieler sind ja aus dem (eigenen) Nachwuchs.
Die waren bei Arteta’s Ankunft alle zwischen 17 und 20 Jahre alt und sind unter ihm zu Stammspieler (Saka, Martinelli) oder Kaderspieler (Smith-Rowe u. Nelson) „herangewachsen“.

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Der Kader 2019/20 bei Bayern: (Arteta hat im Dezember 19 bei Arsenal übernommen)

Neuer, Ulreich, Früchtl, Hoffmann, Alaba, Süle, Pavard, Boateng, Mai, Chris Richards, Arrey-Mbi, Hernandez, Davies, Kimmich, Odriozola, Martinez, Will, Thiago, Tolisso, Sanches, Goretzka, Cuisance, Perisic, Coutinho, Jeong, Singh, Batista Meier, Tillman, Musiala, Coman, Gnabry, Johansson, Müller, Dajaku, Lewandowski, Zirkzee, Arp, Wriedt.

Die hervorgehobenen Spieler sind noch dabei. Das ist auch schon ein ziemliches „Bäumchen-Wechsel-Dich“ - ob es gelungen ist oder nicht, überlasse ich jedem selbst…

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Man hat sich eben wieder mal von eigenen Wunschvorstellungen blenden lassen. Schon ein Flick hat nach seiner ersten Saison festgestellt, dass man einen Thiago ersetzen muss.
Da ließ man sich vom „neuen Gesicht des FCB“ und dem „Gerüst der NM“ blenden. Das funktionierte in Flicks 2. Saison schon eher suboptimal, bei Nagelsmann auch nicht wirklich. Tuchel sprach es war an, aber das hat man ihm - einschließlich der Medien - übelgenommen und es funktionierte wieder nicht.
Konsequenzen gezogen hat man eher keine. Kann man so machen, aber dann sollte man sich auch nicht wundern.
Dazu schrumpfte man den Kader ohne Not dermassen ein, dass sich die Elf auf dem Platz des öfteren fast von selber aufstellte und Spieler nach Verletzungen eben nicht die Zeit bekamen, die sie eigentlich bekommen müssten.
Da geht ein Alonso in ein Ligaspiel und wechselt mal eben auf 7 Positionen ohne größeren Qualitätsverlust, weil er die Spieler eben hat. Kann der Trainer des FCB ja mal versuchen.
Beim FCB findet sich ein Goretzka plötzlich mangels Masse in der IV wieder. Von unserer tollen Offensive bleibt mittlerweile auch nicht mehr viel übrig.
Vor dem Arsenal-spiel sind von einem Kader von 20 Feldspielern vier verletzt und drei nicht wirklich fit und einer gesperrt.
Da hilft dann auch der beste Trainer nicht wirklich.
Dazu kommt natürlich noch, dass man seit Guardiolas Weggang in Sachen Trainerverpflichtung auch nicht das glücklichste Händchen hat. Ob das nur am jeweiligen Trainer oder auch an anderen Dingen lag, sei mal dahin gestellt.
Zumindest sind in der Zeit einige Dinge passiert, die alles andere als zielführend waren.
Und das gilt für Trainer, Spieler und Vereinsführung gleichermassen. Die Konsequenzen, die man daraus teilweise gezogen hat - wenn denn überhaupt - auch nicht das Gelbe vom Ei.

Natürlich muss man auch die Vereinssituation sehen. Wenn du als Trainer mit deiner Truppe das Sextuple gewinnst, hast du gegenüber einer Vereinsführung wenig Argumente, warum gewisse Änderungen unbedingt nötig sind.
Und wenn du als Verein die 11. Meisterschaft in Folge eingetütet hast, kannst du natürlich sagen - kann doch nicht alles falsch sein, alles ist doch gut.
Nach einer titellosen Saison, wie 2012 sieht das schon anders aus.
Viele sagen, dass der Titelgewinn 2023 das falscheste war, was passieren konnte.
Und Leverkusen hatte sowieso keiner auf der Rechnung.

Und das ist eigentlich der wesentliche Unterschied zu Arsenal. Egal, was seit 2016 falsch gemacht wurde, am Saisonende standen trotzdem immer Titel. Und erschwerend kam noch dazu, dass die Konkurrenz selbst bei entsprechenden Schwächephasen nicht in der Lage war, diese auszunützen.
Paradebeispiel 1- erste Kovac-Saison, der BVB versemmelt es in der Schlußphase der Saison und am Ende ist man Doublesieger. Alles gut! Im folgenden November wird Kovac entlassen.
Paradebeispiel 2 - letzte Saison, wo auch der letzte Fan davon überzeugt war, dass der BVB nach der Heimserie natürlich Mainz schlägt. Am Ende Meister der FCB, alles gut! Im folgenden Frühjahr wird Tuchel entlassen.
Auch ein Ancelotti wurde in der ersten Saison Meister.

Ein kontinuierlicher Neuaufbau ist natürlich eher zu vermitteln, wenn du unterhalb des eigentlichen Anspruchs rumdümpelst. Wird der FCB 2x hintereinander nur 8. - siehe Arsenal - dann brauchst du keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Wird der Verein aber Sixtuplesieger, wird es schon schwieriger.

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Zum Einrahmen- oder, noch besser- per Fax an den Tegernsee :wink:

Danke dafür!

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Gehört eigentlich eher hier her, weil eben neben dem braven Festhalten am Trainer der sicherlich genauso entscheidende Punkt warum uns spielerisch weit überlegen aktuell im Mittelfeld…