In den letzten 10 Tagen habe ich an so manch grauem Winterabend den Afrikacup verfolgt.
Der überwiegende Eindruck: Einerseits sehr defensive Teams; ein 0:0 quasi als Standardergebnis, zwei Feldtore pro Spiel schon ein Offensivspektakel.
Andererseits aber - und ich schreibe das wirklich ungern - absoluter Rumpelfußball mit simplen Fehlpässen und harten Fouls an allen Ecken und Enden, kein bis wenig tempo im Spielaufbau.
Wie kommts? Inzwischen gibt es doch Topstars mit afrikanischen Wurzeln wie Sand am Meer: Mendy, Mahrez, Salah, Mané, Koulibaly…
Lernen die alle erst in Europa, Fußball zu spielen? Und ist das Gefälle zurück in der N11 dann so stark?
Ich hab keine Minute geschaut
Wie lange ist denn die Vorbereitung für die Nationalmannschaften gewesen? Bei den großen Turnieren EM und WM wird den Mannschaften wahrscheinlich mehr Zeit eingeräumt um Abläufe einzustudieren.
Da muss man aber aufdruseln, dass einige zwar afrikanische Wurzeln haben aber trotzdem dank ihres Geburtsortes europäische NLZs durchlaufen haben. Das zeigte sich insbesondere daran, dass die meisten anders als früher kaum ultimative Schwachpunkte hatten, indem sie mit „Europäern“ diese Lücken (oft im Tor) gestopft haben.
Dennoch zeigt sich doch zB bei Mane und Salah wie extrem wichtig das Gott gegebene Talent ist. Die beiden kamen ja erst mit 19 bzw. nach Europa
Sonst viel alt bekanntes: katastrophale Schiedsrichter, dauerhafte Fufuselas, aber halt für uns Europäer dank der attraktiven Zeitzone der zweitcoolste Kontinentalwettbewerb
Ist zwar nicht Afrika Cup aber Infantino will jetzt eine African Super League kreieren. Das nächste Projekt nachdem der Zweijahres WC gescheitert ist, um seine Wiederwahl mit Hilfe Afrikas zu sichern.
Den Gedanken finde ich spontan gar nicht so unsympathisch.
Der afrikanische Vereinsfußball ist im Weltmaßstab so marginalisiert. Das könnte tatsächlich einen Schub nach vorne bringen.