Absurdes Werbeverbot bei TeBe Berlin

Nein, es ist die des NOFV. Wenn Du Dir die nicht zu eigen machst: umso besser. :wink:

Es ist nicht nur eine politische Gruppierung (soviel sagt ja sogar der Autor Michael Reinsch), es ist eine politische Gruppierung geführt von einer Stasi-Mitarbeiterin.

Ich weiß aber ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum ihr hier alle rumdiskutieren müsst. Die Regeln sind doch eindeutig definiert. Wenn man damit ein Problem hat, dann kann man beim NOFV dafür werben die Regeln zu ändern. Streicht den Paragraphen und dann kann man sich auf die Schultern pappen was man will. Bis dahin > Pech.

Wenn das alles so klar ist, wie Du es darstellst, fragt man sich schon: wieso begründet der NOFV die Entscheidung nicht einfach mit dem Verweis auf seine Paragraphen? Stattdessen will man zunächst bestimmte Gruppen nicht provozieren, und nachdem - wie sonderbar! - das nicht so gut ankommt, kommt man mit dem Verweis auf diverse andere Gewalt und deren Opfer um die Ecke. Anscheinend lässt die Regelung Spielraum für Interpretationen.

Möglicherweise krankt die Diskussion auch daran, dass der von mir kopierte vollständige Kommentar hier nur relativ kurzfristig zu lesen war. Die Moderation hat ihn zurecht radikal gekürzt; das hat juristische Gründe, die mir nicht bekannt gewesen waren. Wäre mir eine Verlinkung gelungen, hätte das offenbar keine Probleme verursacht.

Das Traurige ist ja auch, dass die Leute sich hier so naiv geben und nicht erkennen (wollen), dass Fußball im Jahr 2021 schon per se politisch ist.

In einer Zeit, in der Gazprom sich bei Schalke und der UCL als Sponsor einkauft, um für sein geopolisches Projekt Nordstream 2 zu werben, Russland die WM kauft, um seine Menschenrechtsverletzungen weißzuwaschen, Katar ebenso die WM kauft und ganze Vereine dazu und sogar beim ach so bunten Landauer Club FCB auf dem Ärmel werben darf, ein Land, wo Menschenrechte nichts gelten.

Wer nicht erkennt, dass Fußball hier ein bloßes Vehikel autoritärer Staaten ist um seine eigene
Macht auszuweiten, ist entweder blind, oder Fußballfunktionär.

Und auch der NOFV begründet seine Entscheidung ja selbst politisch, man will halt nur seine rechtsradikale Klientel nicht vor den Kopf stoßen (zur Geisteshaltung des NOFV hatte ich ja bereits verlinkt).

Zudem geht es ja vor allem darum, wie die Bestimmung ausgelegt wird.
Der Einsatz einer zivilgesellschaftlichen NGO, die sich für Opfer von Hassverbrechen einsetzt, ist nicht politisch, sondern ein Akt der Menschlichkeit.
Politisch sind die Umstände und Äußerungen, die einen solchen Einsatz als links labeln und deswegen verbieten wollen.

Treffend führt TeBe aus:

Engagement für demokratische Grundwerte muss auch auf dem Platz möglich sein. Glücklicherweise ist diese Haltung mittlerweile in vielen, wenn auch noch nicht in allen Sportverbänden angekommen. In der Bundesliga sind Statements gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung ebenso möglich wie in der Berliner Kreisliga. Wir appellieren an Verbände aller Sportarten, sich daran ein Beispiel zu nehmen.

Hier der Artikellink zum urspünglich FAZ Artikel.

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Danke für die Links; der FAZ-Kommentar ist allerdings mittlerweile Paywall-geschützt. Wenn ich gewusst hätte, dass es mit der Kopie Ärger gibt, hätte ich mich noch mehr um die Verlinkung bemüht.

Um nochmal die Argumentation des NOFV zu dokumentieren, hier der entsprechende Auszug aus dem Kommentar:

Damit zur Spielordnung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) und dessen Auslegung. Paragraph 25 Ziffer 8 besagt: „Werbung für politische Gruppierungen und mit politischen Aussagen wird nicht genehmigt.“ Der NOFV beruft sich bei seinem Verbot darauf, veröffentlichte seine Begründung aber zunächst nicht. TeBe zitiert den Verband so: „Zudem haben wir Sorge, dass sich eine bestimmte Gruppe von Personen durch die Werbung provoziert fühlen könnte.“

Erst auf Empörung und Protest hin, der NOFV kusche vor rechten Gewalttätern, legte dieser eine öffentliche Erklärung nach, laut der das Verbot dadurch begründet sei, dass die Werbung allein auf rechte Gewalt hinweise, „denn es gibt auch Gewalt von links und weitere Formen von Aggressionen und Diskriminierungen."

ne, ist frei zugänglich, ich habe kein FAZ+, bei mir gehts ganz normal

Bei mir leider nicht. Am Donnerstag ging’s noch.

Danke dir für die Verlinkung, kann ihn auch ohne Paywall lesen, muss nur Werbung akzeptieren.

Man kanns auch übertreiben

Wenn man Dich damit aus der Reserve locken kann … :wink:

Ach, was heißt schon 'aus der Reserve locken". Nach diesem Schwachsinnssatz habe ich nicht mehr weitergelesen. Muss ich in einem Bayernblog nicht haben.
Aber meine Kommentare scheinen dich ganz gerne aus der Reserve zu locken. Nice :heart_eyes:

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Genau! :sweat_smile: Wie heißt es so schön? „Ein Esel schimpft den anderen Langohr.“ :upside_down_face:

Hm, bei mir funktioniert der Link auch.
Vielleicht müsstest Du mal mal bei den Browsereinstellungen rumschrauben (mal mit, mal ohne Adblocker probieren o.ä.)?

Danke für den Tip! Hab’s irgendwie hingekriegt.

Na ja…TeBe hatte schon zwielichtigere „Sponsoren“ :wink:. Generell finde ich die Ansicht: links= gut, rechts= rechtsradikal= rechtsextremistisch - ziemlich daneben. Darum soll es jedoch nicht gehen. Die Antonio-Amadeu-Stiftung ist kein reiner Hilfeverein, sondern eine Institution die politisch Einfluss nimmt. Insofern kann ich die Entscheidung nachvollziehen.

Natürlich sind solche Gleichsetzungen Unsinn. Das hat allerdings hier auch niemand getan, soweit ich es überblicke. Jedenfalls geht es hier nicht um die Bewertung politischer Positionen, sondern um die Opfer rechtsextremer Gewalt.

Klaus Kinkel war zeitweise FDP-Vorsitzender und leitete zunächst das Justiz-, später das Außenministerium in CDU-geführten Bundesregierungen. Der von seiner Frau 1993 gegründete Hilfsfonds scheint für die FAZ nicht alleine dadurch anrüchig geworden zu sein, dass sie ihn 2004, im Alter von 72 Jahren, in die Trägerschaft der Amadeu-Antonio-Stiftung übergab. Nach den NSU-Morden gab sie ihr dieses eindrucksvolle Interview.

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Dieser geistige Tiefflug ist für lebensfremde Sportfunktionäre leider nicht ungewöhnlich.
Das IOC deutete 2014 die Trauerbekundung norwegischer Ski-Langläuferinnen als „Propaganda“.