Der Restart nach der WM liefert Schlagzeilen ohne Ende.
Zuerst der Skiunfall von Neuer, es folgte der Kaugummi-Transfer von Sommer, dann Tapalovic und jetzt Fashionweek. Dazu passend noch als kleines Schmankerl zwei miese Leistungen auf der grünen Wiese.
Der FC Hollywood ist im Januar 2023 in absoluter Hochform.
Bei Brazzo scheinen allmählich auch die Nerven blank zu liegen.
Er beschreibt doch sein ureigenes Tätigkeitsfeld und das des Trainers.
Gibt es Vorgaben, wie sich die Spieler in Freizeit zu verhalten haben?
Wenn ja: Welche? Wenn nein: Warum nicht?
Gibt es Vorgaben arbeitsvertraglicher Art oder in individueller Absprache? Von wem werden die durchgesetzt? Welche Konsequenzen gibt es? Wenn nicht, warum nicht?
Da gehts ja auch um seine (Fehl)einschätzungen, welche Spieler er bei Vertragsverlängerungen mit Monstergehältern ausgestattet hat und da lag er bei Gnabry daneben. Das ist ein Spieler, den man gerne hat, wenn das Gehalt passt. Aber er ist keiner, den man mit Geld vollstopft.
Ich vermute sowas ist normal, ggf etwas grösser und medial aufgeploppt aber wahrscheinlich waren 5 andere Skifahren, 4 haben 19h am Stück PlayStation gespielt und 3 waren mit dem neuesten P1 Groupie zum Shopping in Düsseldorf.
Finde es eben lustig wie eine fünfminütige Ansprache am Ende einer Mannschaftsbesprechung und 2 Sekunden Mund zu halten die Spieler für Wochen aus der Bahn wirft aber eine solche Freizeitgestaltung sich sportlich scheinbar überhaupt nicht auswirkt.
Da hilft wohl nur noch das alte Rehagelkonzept bei der Spielerwahl
„Ich schätze es, wenn Fußballer verheiratet sind, denn die eigene Frau ist das beste Trainingslager."
Jeder kann in seiner Freizeit grundsätzlich machen was er will.
Wenn die Leistung in der Arbeit stimmt, wird sich auch keiner drüber aufregen.
Ist bei Gnabrys Paristrip nicht anders als bei mir. Keinen juckt es, dass ich übers Wochenende drei Tage beim Skifahren in Südtirol war, wenn ich am Montag meine Arbeit wie gewohnt verrichte. Schlaf ich am Schreibtisch gibt es Ärger.
Hätte Gnabry gestern eine brauchbare Leistung gezeigt, gäbe es heute keine Diskussion. Aber wenn er scheiße spielt, braucht er sich nicht zu wundern.
Mit Verlaub: Arbeitsrechtliche Vorgaben, welche Gnabry die fragliche Freizeitgestaltung verbieten, wären so unzulässig, wie dahingehende interne Vorgaben unverschämt. Nach meinem Kenntnisstand hat der Mensch an seinem freien Tag eine Messe zu einem Thema besucht, welches ihn interessiert. Da er für die Tatsache, dies nicht tun zu können, ohne dass sich Millionen darüber das Maul zerreißen, ein erhebliches Schmerzensgeld kassiert, ist er in der Lage, dies auch dann ohne unverhältnismäßige Anstrengungen zu tun, wenn diese in Paris stattfindet. Aus Sicht des ökologischen Fußabdrucks ist das sicherlich verheerend - darum geht es Brazzo ja aber nicht. Die gemeinsam mit Nagelsmann intonierte Leier geht mir ohnehin gegen den Strich. Das hat was von „hätten wir gut gespielt, dann würden wir nun vor dem Serge stehen - so machen wir ihn aber stellvertretend und öffentlich zur Schnecke“.
Wer etwas spitz sein möchte, würde ohnehin unterstellen, dass es um etwas ganz anderes geht. Ein Mann, der sich für Mode interessiert und mit seinem Styling zum Teil etwas androgyn wirkt, gerät offensichtlich leicht in den Verdacht, die „Tugenden“ des Fussballs nicht zu erfüllen. Dabei wird er durch die Aussagen der Verantwortlichen noch in eine Position gebracht, das Gegenteil beweisen zu müssen. Ich war bisher der Auffassung, es sei originäre Aufgabe des Trainers, zu bewerten, ob ein Spieler körperlich und mental bereit für die Startelf ist, oder eben nicht. Da Gnabry offensichtlich quietschfidel zum Training erschien und einen fitten Eindruck machte, hatte Nagelsmann scheinbar keine Bauchschmerzen, ihn aufzustellen. Ich verstehe in keiner Weise, was es soll, dass Brazzo sich jetzt im Nachhinein hinstellt und aus der Retroperspektive etwas geiselt, dessen Kausalität zur konkreten gezeigten Leistung eine reine Behauptung ist. Letztlich mal wieder ein mediales Ablenkungsmanöver auf Kosten eines Einzelnen durch das Bedienen von Ressentiments. Sollen sich doch die Fans daran abarbeiten, dass „sie sowas nicht machen würden, bei dem Geld, was die da kriegen“. Anstatt die Frage zu diskutieren, warum nach anderthalb Jahren Nagelsmann kaum Fortschritte bei den Problemen der Mannschaft erkennbar sind.
Es erzeugt Reibung. Er erhofft sich dadurch eine Trotzreaktion des Spielers, vielleicht sogar der Mannschaft. Nach dem Motto, „hier, ich zeige Euch, dass ich es total drauf habe, egal was ich abseits des Platzes mache oder nicht“. Das hatte Nagelsmann schon versucht bei der PK vor dem Spiel. Das war aber vielleicht etwas zu sanft.
Ähnliche etwas „brachialere“ Vorgehensweise nun von Salihamidzic. Seine Interviews nach dem Spiel gingen ja grundsätzlich in diese Richtung. Die Mannschaft etwas „unfair“ und pauschal kritisieren, so dass gegen Frankfurt eine Reaktion gezeigt wird. Ganz alter Hut, aber mit guten Chancen auf Wirkung.
Im Grunde ist es immer völlig egal was die Herren Kicker in ihrer Freizeit machen, es geht Trainer und Verantwortlichen am Ende nur um die Leistung.
Tue ich mich schwer mit. Ich war noch nie ein Fan von Brazzo, hab allerdings mit ihm grundsätzlich meinen Frieden gemacht und halte auch des Rest der Geschäftsstelle für nicht gänzlich verblödet. Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass Gnabry nie der spektakuläre Flügelspieler mit Punch im 1 vs. 1 war, wie wir sie beim FCB kennen und lieben gelernt haben. Als durchbruchsorientierter Support-Spieler mit herausragender Technik und großartigem individualtaktischem Verhalten gerade im Umschaltmoment, ist er allerdings schon ein Spieler aus der obersten Regalreihe. Ich hab keinen Schimmer, was genau der verdient (geht mich auch nichts an), würde aber denken, dass man abgewogen hat, was einen ein vergleichbarer Spieler auf dem Markt kosten würde. Wenn man ihn auf dieser Grundlage - auch aufgrund des Status als deutscher Nationalspieler - vergleichsweise eventuell etwas überbezahlen sollte, kann das auch ökonomisch begründet sein. (Ob das nun langfristig in puncto Gehaltsstruktur schlau ist, ist eine ganz andere Frage, die ohnehin im Jetzt kaum zu beantworten ist.)
Perfekte Analyse. 100% Zustimmung. Warum man das nicht intern moderiert und sich - nach dem ersten Spieltag- stattdessen seitens der verantwortlichen selbst ein Einfallstor für den Boulevard schafft, ist mir schleierhaft. M.E. Fehlt es Nagelsmann an Menschenführung.
Ich hatte noch nie ein Problem mit ihm als Funktionär (als Spieler war er einer meiner absoluten Lieblinge). Als solcher hat er sich in meiner Wahrnehmung gut gemacht und wird mit weiterer Erfahrung einen noch besseren Job machen.
Für mich ist Gnabry auch ein starker Spieler, den ich gerne im Kader habe. In der richtigen Rolle kann er eine Wucht sein. Eine herausragende Technik kann man ihm allerdings nicht andichten. Dazu gehört mehr als nur eine gute Schusstechnik. Dazu ist er im Ballbesitz eine zu große Ballverlustmaschine. Seine beste Phase hatte er in der CL-Siegsaison unter Flick und wenn ich mich an seine Szenen erinnere, dann hatte er zum einen mehr Platz für seine Aktionen und zum anderen wirkte er deutlich spritziger.
Ich weiß auch nicht was der genau verdient und mich haben Gehälter auch nie interessiert. Aber dem vernehmen nach gehört er zur Spitzengruppe, wie früher Ribery oder Robben und von deren Level ist er meilenweit entfernt und wird dieses auch niemals erreichen.
Ach je, der sogenannte CO2-Fußabdruck ist eine Erfindung des Ölmultis BP, um von der Verantwortung der Industrie abzulenken - und alle Schuld dem Einzelnen in die Schuhe zu schieben.
Also ich stelle mir Zuallererst die Frage, warum Nagelsmann überhaupt einen freien Tag gegeben hat. Wir hätten wirklich jede Minute Training nötig aktuell. Und frei hatten die Spieler lange genug. Er musste sich wohl auch dafür rechtfertigen bei Brazzo und Kahn.
Dem ist wohl so.
Gut, Brazzo hat jetzt den Tarif angesagt. Wer an trainingsfreien Tagen nicht zuhause auf der Couch sitzt, muss sich amateurhaftes Verhalten nachsagen lassen.
Wenn wir jetzt mal spaßeshalber alle Social Media-Accounts der Mannschaft nach Einträgen der letzten Monate, die diesem Muster entsprechen, durchsuchen. Wie viele würden wir da finden? Einige? Dutzende?
Da kann man nur sagen, viel Spaß in der Zukunft.
Was genau willst du damit sagen? Dass jeder durch sein Verhalten und seinen Konsum Einfluss nehmen kann, ist wohl nicht zu bestreiten. Wenn die Nachfrage nach bestimmten Gütern sinkt, können auch die Ölmultis nichts ausrichten. Dass es höchste Zeit ist, das Klimabewusstsein zu schärfen, hat Manu Neuer ja bei wenig Schnee gerade schmerzhaft erfahren.
Die Einflussmöglichkeiten der Verbraucher sind ziemlich begrenzt.
Wenn im Geldbeutel Ebbe ist, kann er sich eben nicht den superfair gehandelten Kaffe im Bioladen leisten, sondern nur das günstigste Produkt im Discounter.
Andere Beispiele:
Für Konsumverzicht braucht es keinen vollen Geldbeutel. Und wer sich immer nach irgendwelchen Analysen richtet ohne selber zu denken und zu handeln, hat die Kontrolle über sein Leben aufgegeben. Das sind alles Analysen über die Vergangenheit, ich rede von der Zukunft.