Heute vor 12 Jahren hat (auch für
mich) die Geschichte des FCBayern ein neues Kapitel aufgeschlagen. Dabei hatte dieser Tag einiges zu bieten.
Meine Geschichte dazu:
Zum Ersten Mal trafen in einem Finale der Championsleague zwei Mannschaften aus einem Land aufeinander.
Das Duell zwischen den beiden Besten Deutschen Mannschaften in einem Championsleague Finale, welche in den vergangenen Jahren auch International für Aufsehen gesorgt hatten, ließ ein Finale mit offenen Ausgang erwarten.
Nach dem verlorenen Finale im Vorjahr hatten wir definitiv viel mehr zu verlieren. Der Druck war immens. Aber die Mannschaft war auf Ihren Höhepunkt, wenn man sich die Aufstellung nocheinmal vor Augen führt, bekomme ich feuchte Augen.
Startelf Bayern München:
• Tor:
• Manuel Neuer
• Abwehr:
• Philipp Lahm (Kapitän)
• Jérôme Boateng
• Dante
• David Alaba
• Mittelfeld:
• Javi Martínez
• Bastian Schweinsteiger
• Offensive:
• Arjen Robben
• Thomas Müller
• Franck Ribéry
• Sturm:
• Mario Mandžukić
Dazu noch ein Trainer, der an diesem Tag seine Laufbahn beim FC Bayern krönen durfte.
Wir waren trotz -oder gerade wegen des Gegners - schon Wochen on Fire. Die Meisterschaft war schon klar seit dem 28. Spieltag, hatte aber durch den Punkterekord von 91 Historisches zu bieten.
Zweiter wurde der Endspielgegner mit 25(!) Punkten Rückstand.
Damals arbeitete ich noch für den Trikotsponsor des Gegners und da gab es im Betrieb natürlich auch seit den Halbfinalspielen nur noch DAS Thema. Der heutige CEO von Adidas und damaliger Chef von Puma hatte den richtigen Riecher als er ein Jahr zuvor den BVB unter Vertrag nahm. Die Sondershirts gingen weg wie warme Semmeln.
Ich musste mir natürlich als FCB Fan allesmögliche anhören. Das Angebot von Tickets schlug ich aus, weil die Bedingung war klar: in Gelbschwarz im BVB fanblock zu stehen.
Deshalb ging es dann mit FC Bayern Tours nach London.
Das Wetter passte und der Tag verging wie im Flug.
Schon auf dem Weg zum Stadion war die Anspannung und das Knistern zu spüren.
Der Einlauf der Gladiatoren und die Stimmung im Bayern Block war von Beginn an unbeschreiblich.
Vor dem Spiel sagte ich noch zu meinem Kumpel:
Ich wünsch mir so, dass Arjen heute für die Demütigungen der eigenen Fans aus dem Vorjahr belohnt wird. Gerade weil er sich damals nicht verbittert vom Verein verabschiedet hat, war er mein persönlicher Held. Und er hatte ja noch eine Rechnung mit Subotic offen.
Jedes Wort über das Spiel spare ich mir .
Nach dem Schlusspfiff lagen wir uns mit vielen Fans gemeinsam in den Armen. Wir hatten ja auch das Glück auf der Richtigen Seite des Stadions zu sein und alle wichtigen Tore zu erleben.
Nach der Siegerehrung ging es dann in die Stadt und hier gab es dann in der Tube den Auftritt des U Bahn Führers. Der machte eine Durchsage:
Congratulation to the Football Club Bayern München for the Champions League title.
But there was my club that beaten you this season.
Somit waren alle glücklich außer die BVB Fans in der Tube.
Wir versuchten das Spielerhotel zu erreichen, was aber nicht klappte, so ging es zurück zum Flughafen.
Dort hatte ich dann noch ein persönliches Highlight.
Übernächtigt und müde saßen wir in der Halle als Paul Breitner vorbeilief. Er nahm sich dann die Zeit für Autogramme und einen Austausch über das Spiel und seine Einschätzung, was der FCBayern aus diesem Triumph machen wird. Auch die Aussicht auf das historisches Triple nahm er pointiert zur Kenntnis.“ Schau mer mal, wie sich die Buben nächste Woche gegen den VfB anstellen werden, aber unabhängig davon, nachdem wir dem scheiss Pokal letztes Jahr schon nicht gewonnen haben, den nimmt uns jetzt keiner mehr…“
Am Montag hatte ich dann natürlich einen Spaß, die Sondershirts mit CL Sieger Aufdruck mussten in die Verwertung gegeben werden und mein Chef, BVB Fan seit 1965, verbot mir in meinem Büro das Siegerfoto mit Pokal aufzuhängen. Lapidare Begründung: keine Werbung für den Konkurrenten !
Ich werde diesen historischen Sieg nie vergessen.