Warum findet der FC Bayern seinen Kader zu teuer?

ah ok, gleicher Gedanke von Alex… :blush:

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Der Bad Cop hat nicht mal einen negativen Zungenschlag. Die Führung ist sich der Situation bewusst aber sobald wenn es mal gute Nachrichten braucht, vergisst man alles.
Zum Saisonende 2022 wollten Lewandowski und Flick weg. Man spürt dass Müller und Neuer beim Gehalt eigentlich runter müssten und Gnabry nicht rauf.
Aber man braucht gute Nachrichten….
„Ach komm setzen wir den Müller im Opeltrikot und Schweissbändern in sein Kinderzimmer und auch Neuer und Gnabry bekommen ihren Wunschvertrag. Dann können wir in Ruhe und mit good News in den Urlaub.“
Da wäre ein konsequenter Bad Cop keine schlechte Rolle im Klub.

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Ich finde den Standort München prinzipiell nicht schlecht. London und Paris haben logischerweise mehr zu bieten, aber irgendwann kann man die Masse an Angebot auch nicht mehr nutzen. Wahrscheinlich nutzen PSG Spieler 5 der 1000 Restaurants in Paris und die Münchner 5 der 150 in München. Und wenns darum geht mit den wirklich coolen Promis abzuhängen müssten eh alle in die MLS zu New York und LA.
Madrid ist für eine europäische Hauptstadt auch ein ziemliches Nest vor dem sich München nicht zu verstecken braucht.
Bezüglich des Wetters ist man in München auch ganz gut dabei und hat innerhalb der Liga auch keine Ausflüge in die andalusische Wüste, wo das „schöne Wetter“ auch mehr Last als Lust ist.
Der Standortnachteil ist die Kackliga und die wie man im mediterranen Raum sagt „quadriculare Gesellschaft“.

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Danke Alex. Als ich in der Sommerpause angefangen habe, die Capology Daten zu nennen und u.a. darauf hingewiesen habe, dass der Verein (anhand bestehender Datenbanken) in Summe höchsten Gehälter in Europa zahlt, gab es recht viel Diskussionen. Ich denke für viele (auch für mich) ist es ein kleines Aha-Erlebnis, dass der FC Bayern in recht schneller Zeit zu einem Verein geworden ist, der auf recht breiter Basis inzwischen die besten (Grund)gehälter in Europa zahlt, die jeden Vergleich mit der PL aushalten. Ich sehe das in Summe positiv, denn die finanzielle Stärke, die der Verein inzwischen hat, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit, die besten Spieler der Welt mit lukrativen Gehältern an die Isar zu holen. Siehe Kane. Problematisch ist nur, wenn innerhalb des Kaders Leistung-versus-Gehalt eine gewisse Unwucht darstellt, also die genau hier betrachteten Spitzenverdiener eben nicht die Spitzenspieler sind. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dies an einigen Stellen der Fall ist. Ich möchte bitte auch noch einmal anmerken, dass MdL mit seinen 16 Mio. nie ein „Großverdiener“ im Kader gewesen ist, sondern im Mittelfeld lag.

Vorausgeschaut wird es im Sommer extrem interessant: es laufen die Verträge von Müller, Neuer, Sane, Kimmich, Davies (und Dier) aus. Damit werden aktuell fast 100 Mio. an Gehältern frei. Das ist aktuell ein Drittel der Kostenbasis. Mit dem ein oder anderen Spieler wird man vermutlich verlängern und wenn der Verein klug ist, macht er einen Alters-Abschlag, wie z.B. Real es mit Modric gemacht hat. Das wäre beispielsweise ein Modell für Müller oder Neuer. Unter dem Strich wird der Verein aber sehr viel finanziellen Spielraum haben, wenn er bei 50% Personalkostenquote bei (anzunehmenden) weiter steigendem Umsatz bleibt. Damit könnte sich der Verein in die Richtung bewegen, die @justin und @Georg in einem ihrer letzten Podcasts angesprochen haben, als sie sich mit Capology beschäftigten. Es macht Sinn, wenn der Verein 2-3 absolute Spitzenspieler hat, die zu den best bezahlten Spielern in Europa zählen und danach eine Gehaltstruktur aufweist, die etwas besser zu kontrollieren ist. U.a. um mehr Flexibilität am Transfermarkt zu haben aber auch um das Leistungsprinzip aufrecht zu erhalten (die Transparenz bei Spielergehältern wird weiter zunehmen und entsprechend die Vergleichsmöglichkeiten).

Zieht man diese Annahme heran und überträgt sie auf den Kader ist Kane als erster Spitzenverdiener weitestgehend gesetzt. Als Nummer 2 wird zwangsläufig Musiala kommen müssen. Wenn der Verein es schafft mit ihm zu verlängern, dürfte er zweifellos in die >20 Mio. pro Jahr springen entweder direkt, oder mit einem sehr langen Vertrag bei jährlich steigenden Bezügen. Meine These: ein Florian Wirtz wäre dann als Nummer 3 weiterhin bezahlbar. Die Ablösesumme außen vor gelassen (das ist eine separate Betrachtung) könnte sich der Verein ohne Probleme drei Spitzengehälter von jeweils 25 Mio. pro Jahr (oder mehr) leisten. Insbesondere, wenn im Folgejahr Goretzkas und Comans Verträge auslaufen (oder man sie vorzeitzig abgibt).

Damit hätte der Verein eine Kaderstruktur mit klaren Hierarchien. Wusiala als vermeintlich bestes 10er Tandem der Welt und Kane als treffsicherster 9er in Europa wären die klaren Spitzenverdiener. Danach folgen weitere Leistungsträger, allerdings mit deutlich besser zu handhabenden Gehältern. Bei Olise und Palhinha hat der Verein diese Richtung bereits eingeschlagen. Kim und Upa könnte man dazu zählen. Und sehr spannend wird die Rolle von Kimmich. Zählt er (weiter) zu den best-bezahlten Spielern in Europa oder wird er gehaltlich ins „zweite Glied“ rutschen.

Wie auch immer: der nächste Sommer wird zweifelsohne einer der interessantesten in der Geschichte des Vereins was Spielergehälter und langfristige Kaderzusammenstellung angeht. Und Eberl und Co haben hier die Möglichkeit, einiges aus der Vergangenheit zurechtzurücken und den Verein komplett neu und vor allem klarer aufzustellen.

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Die hohen Grundgehälter sind das Problem. Von mir aus kann Gnabry wenn er 40 Scorer macht und das Triple gewinnt auch 25 Mio verdienen. Aber wenns im Pokal in Runde drei fertig ist, man im Viertelfinale der Cl ausscheidet und er sehr wenig zu Platz 3 in der Liga beiträgt müssten es eben „nur“ 8 Mio sein.

Aber ich finde da gibt es ja gute Ansätze, so hat zB Kim laut Sportbild schon einen 11+6 Mio Vertrag.

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DAs finde ich auch den interessantesten Ansatz. Nur, ohne Insider wissen finde ich es schwierig da zielführende Diskussionen drüber zu haben. Die zwei zentralen Fragen für mich sind (wenn man den Weg Richtung niedrigeren Grundgehältern und prozentual höheren Boni einschlagen möchte)

  • gibt es branchenübliche Aufteilungen was Grundgehalt vs Boni angeht
  • das gleiche re: wofür Boni gezahlt werden

oder ist das alles extrem Vereins bzw individuell abhängig?

Dann spielt da ja noch mit rein ob es großenteils PR ist (wir müssen Gehälter senken!) Oder wirklich Nägel mit Köpfen gemacht werden soll. Beispiel Kimmich: bei der oben genannten 11+6 Aufteilung, wenn die Boni großenteils leicht zu erreichen sind, sieht das vielleicht gut aus aber wird im Endeffekt doch regelmäßig 17 gezahlt.

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Klar, es kann da große Unterschiede geben. Bekomme ich einen Bonus dafür, dass ich bei einem Spiel den Fuß auf den Platz setze? Oder muss ich erst Weltfußballer werden?
Diese variablen Gehaltsbestandteile eignen sich natürlich auch gut dazu, damit ein wenig herumzuspielen.
Für Bayernspieler bedeutet eine Nichtabstiegsprämie ein augenzwinkerndes „das Ding hast du sicher“. Für einen Spieler aus Bochum oder Kiel ist eine sehr reale Frage.
Bei Bayerngehältern kann es sich der Spieler auch eher einen größeren variablen Anteil „leisten“.
20 oder 15 Mio? Ist natürlich auch Geld, aber bei der Größenordnung fast schon abstrakt. Wenn ich statt 1 Mio vielleicht „nur“ 700.000 verdienen soll, macht das einen viel fühlbareren Unterschied.

Ein schöner Nebeneffekt dieser gewissen Variabilität bei Gehaltszahlungen ist, du kannst damit natürlich auch wunderbar Dinge verschleiern. Auch in Bezug auf die interne Gehaltsstruktur.
„Ich will so viel wie Kimmich“ Ja, wie viel ist es denn? 15 Mio, 20 Mio? An was geknüpft?

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Offtopic: Warst Du schon einmal dort? Madrid ist eine herrliche, im Wortsinn „königliche“ Stadt.

Nur wird das die Fußballer ebensowenig interessieren, wie in München. Es geht doch primär um Events, Clubs und den schnellsten Weg an See, Golfplatz oder Meer. Beim Weg liegt München sogar vorne…

Natürlich gibt es nur einen Grund, warum Real so attraktiv ist: Real selbst mit seinen Erfolgen, seiner Popularität und der höchsten Wahrscheinlichkeit, die CL gewinnen zu können.

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Die Diskussion über feste und variable Anteile der Spielergehälter der Bayern ist interessant, aber sie führt etwas in die Irre. Denn wenn das eigentliche Problem der Bayern ist, dass ihre Behälter im Spitzenbereich zu schnell steigen, dann würde eine Reduktion des Fixums zugunsten einer Erhöhung des variablen Anteils, wobei der vollständige Betrag in der Summe ungefähr gleich bleibt, für die Behebung des eigentlichen Problems nur etwas bringen, wenn die Boni nur selten fällig würden, das heißt also auch schwer zu erreichen wären, wobei gilt, je seltener, desto schwerer. Wenn die Boni aber nur schwer zu erreichen sind, werden sie von den betroffenen Spielern auch nicht als realistischer Gehaltsbestandteil wahrgenommen, sondern ihr Gehalt bzw. Gehaltsangebot als ein niedrigeres im Vergleich zur Situation vor der Anpassung des Verhältnisses zwischen fixem und variablem Anteil der Gehälter. Somit würde der Trick, sowohl die Vorteile eines niedrigen Niveaus der Grundgehälter als Mittel einer wirksamen Begrenzung des Wachstums der Kaderkosten, ohne dabei die motivierende und attrahierende Funktion hoher Gehälter für neue und bestehende Spieler aufgeben zu müssen, nicht aufgehen.

Wenn umgekehrt die Boni leicht zu erreichen sind, mag das zwar für die Motivation der Spieler gut sein, aber damit ist dem eigentlichen Problem der Reduktion der Gehaltsstruktur nicht gedient.

Das ist ein wichtiger Punkt, den ich in meinem Artikel aus Gründen der Konzentration auf ein Thema nicht verarbeitet habe: Einheitlich hohe Gehälter mit relativ wenig Spielraum zur Diskriminierung zwischen ihnen für viele Spieler erschweren neben all den finanziellen Problemen, die ich angesprochen habe, auch den Aufbau einer leistungsförderlichen Teamhierarchie, in der sich Unterschiede in der sportlichen Wertigkeit der Spieler auch bedeutsam in ihrem monetären Fußabdruck beim Verein niederschlagen.

Auch aus psychologischen Gründen ist eine klare Teamhierarchie, deren materielles Korrelat im heutigen Fußball in erster Linie in höheren und niedrigeren Gehältern besteht, die die sportliche Wertigkeit der Spieler greifbar abbilden, sehr wichtig. Auch aus diesem Grund ist eine Gehaltsstruktur bei der schon der Spieler auf Platz elf mehr als 10 Millionen Euro verdient, ein Problem für die Bayern. Es fehlt an Diskriminierungsspielraum.

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Dann müsstest du aber alles an Boni knüpfen. Allerdings könnte man sich dann verabschieden von regelmäßigen Halbfinale Teilnahmen in der CL weil du mit niedrigem Grundgehalt und hohen Boni keine Topspieler bekommst

Kim muss 47 Spiele absolvieren und da zählt die Einwechselung in Minute 70 auch nur reduziert. Das bedeutet bei ein paar Sperren, Schonung und Wehwehchen eigentlich Stammspieler bis mindestens in 2x Halbfinale. Finde das ist durchaus eine schwere Hürde.

Paradebeispiel für das Gegenteil ist Neuers quasi fixer 20 Mio Vertrag der sich zuletzt nach 10 Spielen sogar automatisch verlängert hat.

Die Frage ist ob 10-14 Mio fix „niedrig“ ist.
Derzeit ist es wahrscheinlich nicht gemäss Markt niedrig, sondern weil der Leon, Kingsley und Leroy 16 fix verdienen. Aber so wirklich in das Bieterduell um Weltstars begibt sich Bayern mittlerweile eh selten. Ein Olise, Palhinha und Ito haben sich so oder so mit dem Bayernwechsel das Grundgehalt mindestens verdoppelt.

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Wie du oben- und auch @Alex (endlich) sagst - das Problem ist nicht das Gehalt an sich- sondern der sportliche Output. Und der ist einfach, im Vergleich zu den Kader kosten, viel zu wenig.

Mit solchen vermeintlichen Top Spielern und daraus resultierenden Gehältern, ist ein sang- und klangloses Ausscheiden gegen zb Villareal eben nicht (mehr) akzeptabel.

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Schlussendlich muss man die individuelle Leistung beurteilen, Mannschaftserfolge können nur Zusatzzuckerl sein.

Natürlich. Aber gerade weil es oft an individuellen Dingen lag , gab es ja wenig Team Erfolg.

Und wenn es Ausnahmespiler gibt, die dem Team durch die individuelle Klasse regelmäßig weiterhelfen, ist man auch als Kollege bereit, dem andern ein hohes Gehalt zu gönnen. Anstatt selber Ähnliches Geld zu fordern- ohne ähnliche Leistungen zu zeigen.

Ist zumindest meine, evtl naive Meinung.

Vielen Dank für Deine Ergänzungen! Ich sehe es wie Du, dass es letztlich an Deiner Aussage wenig ändert, denn es bleibt dabei, dass Bayern in dem Gehaltssegment hervorsticht.

Eine Frage an Dich, Alex, aber auch allgemein in die Runde: Worin seht Ihr die Gründe, weswegen Bayern bereit war/ist, sich so viele Spieler im Bereich 15+ Mio. zu leisten? In der Tendenz ist es mir zu einfach, das allein auf schlechtes Management zu schieben.

Aus meiner Sicht spiegelt sich in den Zahlen auch der Wille wider, dass Bayern die besten deutschen Spieler unter Vertrag haben möchte und dementsprechend vermutlich bereit war, konkurrierende Vereine zu überbieten (zeigt sich an der hohen Deutschquote in diesem Bereich).

Außerdem habe ich den Eindruck, dass Bayern im Vergleich zu anderen Champions League-Clubs allgemein einen gewissen „Bundesliga-Bonus“ bezahlen muss, weil die Spieler andernfalls in wohl noch immer attraktivere Ligen wechseln würden. Beispielhaft dafür stehen für mich Upamecano und Konate, die im selben Jahr für ähnliche Summen gewechselt sind (Vergleich hinkt etwas, weil es bei Upa eine Ausstiegsklausel gab), und gleichzeitig verdient Upamecano grob doppelt so viel wie Konate.