Ich sehe ihn als Spezialwerkzeug mit Bayernformat. Aber ich würde auch Weghorst als Spezialwerkzeug mit Bayernformat sehen (Kopfballungeheuer wenn es die Brechstange braucht). Aber ich sehe keine 2500-3000 Einsatzminuten pro Saison in denen das Spezialwerkzeug Palhinha notwendig ist (und somit die eine 50 Mio Ablöse rechtfertigen würde), sondern eher nur 1000. und für diese überschaubare Einsatzzeit reicht auch ein von der Qualität quasi gleicher Kohr der nur 10-20% von Palhinhas Ablöse kostet.
Was für ein Unternehmen sind wir wenn wir 50 Millionen ausgeben für ein Spieler der nicht ins System des neuen Trainers passt ‘weil wir es im vorigen Sommer versprochen hatten? Bei Palinha gilt Pfadfinderehrenwort und bei Müller nicht?
Vorsicht: alles etwas überspitzt.
Was ich damit sagen will: ich denke die Bosse sehen schon auch Verwendung für Palinha unter Kompany (oder taten es zumindest im Sommer).
Im Vergleich zum „statisch besten Zweikämpfer der Welt, der das fehlende Puzzleteil ist und auf Javi Martinez Spuren wandeln wird“ ist er immerhin gut gealtert
Habe mir gerade noch einmal das Pensum angeschaut, dass die Spieler in diesem Kalenderjahr leisten mussten und es mit vorherigen Jahren verglichen. Kurz zusammengefasst: es ist kein Wunder, dass sich die Verletzungen häufen.
Eine erste Unnormalität betrifft die Liga: bis vor wenigen Jahren war es normal, (auch in Jahren nach einer EM oder WM) dass im Dezember die Hinrunde abgeschlossen war und es somit von August bis Dezember 17 Ligaspiele gibt (Hinrunde) und von Januar bis Mai die gleiche Anzahl (Rückrunde).
Diese Saison fanden im Jahr 2024 15 Ligaspiele statt und für 2025 sind 19 vorgesehen.
Die zweite Unnormalität betrifft die CL: Im Optimalfall hatte man in der ersten Saisonhälfte sechs Spiele und in der zweiten Saisonhälfte im alten System 7 Spiele (Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale jeweils x2 und ein Finale).
Jetzt bleibt es bei 6 Spielen im alten Jahr und dafür aber bis zu 11 Spielen im neuen Jahr, denn es kamen für alle Teams noch 2 Spieltage in der Ligaphase dazu und für einige immer noch im Wettbewerb befindliche Teams noch die Play-Offs. Bayern hat somit diesen Dienstag (also Anfang April) sein 7. Spiel in der CL in diesem Kalenderjahr, eine Anzahl die man sonst erst mit dem Finale Ende Mai erreicht hätte.
Eine weitere Unnormalität exklusiv für den deutschen Fußball war das diesjährige gute Abschneiden in der Nations League. Wo sonst entweder Freundschaftsspiele oder Qualifikationsspiele für EM oder WM anstanden, wartete dieses Mal ein Playoff-Duell gegen Italien, also ein Spiel, in dem man als Nationaltrainer nicht an Belastungssteuerung oder Rotation denkt, was man ansonsten öfter mal erlebt hat, wenn es reine Freundschaftsspiele waren, die in der Rückrunde anstanden oder es zumindest einer der beiden Gegner in den Quali-Spielen hergab. Dieses Mal mussten die besten Spieler auch hier durchpowern.
Ein wirklich wirksames Gegenmittel gegen diese Belastung, die ihren Tribut fordert, wäre natürlich eine Reduktion der Spiele, was aber wohl nicht passieren wird. Aber selbst kleine Schritte könnten helfen, z.B. eine andere Planung. In der nächsten Saison wird zumindest wieder die Aufteilung in 17 Spiele im Kalenderjahr 2025 und 17 Spiele im Kalenderjahr 2026 gemacht. Dann liegt es natürlich auch an Bayern selbst, sich die Play-Offs in der CL zu sparen. Dafür kommen dann aber hoffentlich mal wieder DFB-Pokalspiele in der 2. Saisonhälfte dazu.
Die Lösung kann eigentlich nur lauten, dass man einen noch größeren Kader beschäftigt und noch mehr rotiert.
Um den Blick noch ein klein wenig zu erweitern: in der Premierleage werden noch mal deutlich mehr Spiele gespielt (die Liga hat 20 Teams und es gibt zwei Pokalwettbewerbe - FA Cup und EFL-Cup -, und auch dort spielen viele Nationalspieler). Die Spitzenvereine nehmen mittlerweile den EFL-Cup eher so semi-ernst, aus reinem Selbstschutz.
Die Grenze der Belastbarkeit scheint mir mittlerweile nicht nur erreicht, sondern eher überschritten. Ein Fußballprofi in der Bundesliga läuft heute durchschnittlich in einem Spiel etwa 11 km. Als Nationalspieler und Spieler in einem Topteam wie Bayern (auch wenn wir den DFB-Pokal in den letzten Jahren „elegant“ umschifft haben) sammelt sich da ordentlich etwas an. Und mindestens genauso wichtig, wenn nicht gar wichtiger auf hohem Niveau, als die körperliche Belastung ist die mentale: alle paar Tage im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen, und es wird ständig eine Maximalleistung gefordert (und wehe, wenn diese nicht geliefert wird). Auch als Fan sollte man sich vielleicht etwas hinterfragen, ob manche Leistungen in einem Spiel (ganz vielleicht) einfach erklärbar sind durch Menschlichkeit (das sind ja keine Roboter) - ich nehme mich selbst natürlich nicht aus dabei.
Ein Lösungsansatz ist natürlich ein etwas größerer Kader und mehr Rotation. Das würde ich mir auch wünschen.
Eigentlich lautet die Lösung weniger Spiele, aber das ist leider nicht realistisch. Ein größerer Kader liegt natürlich nahe, aber sorgt im Endeffekt nur für noch höhere Gehaltskosten, die noch schneller, also quasi exponentiell, steigen werden. Diese höheren Gehaltskosten sind dann am Ende aber wieder nur durch höhere Einnahmen zu bezahlen, die hauptsächlich aus den TV Geldern stammen und da kann man nur dann signifikant mehr rausholen, wenn noch mehr Spiele stattfinden. Und noch mehr Spiele bedeutet wieder, dass man einen noch größeren Kader braucht. In dieser Spirale befindet man sich schon und die Klubs werden daraus nicht aussteigen, da die da trotzdem gut verdienen können. Die Spieler müssen sich aber fragen, ob sie das wollen.
Und hier ist für mich auch Kreativität gefragt und vor allem eine Abkehr vom bisherigen Verständnis, dass ein Back-Up bei Bayern sich vom Niveau her kaum vom Stammspieler unterscheiden darf. Das ist für mich nicht machbar, weil es kaum bezahlbar ist. Warum müsste ein Kane-Backup unbedingt nahe am Niveau von Kane kratzen? Wäre es nicht sinnvoll, für den Fall der Fälle jemanden zu haben, der ungefähr das Niveau eines soliden Bundesligamittelstürmers besitzt? Umringt von Topspielern dürfte ein vernünftiger Bundesligaspieler eher noch besser werden.
Aber dazu gehört dann eben auch die Fähigkeit eines Trainers, die Rotation so zu bewerkstelligen, dass die Leistungsfähigkeit der Mannschaft nicht zu sehr darunter leidet. 2 Spiele mit Bestbesetzung und 1 mit einer komplett durchgetauschten Truppe ist selten zielführend, weil der komplett durchgetauschten Mannschaft logischerweise sämtliche Automatismen fehlen und wohl auch die Extraklasse einiger Spieler aus der Stammelf. Hier hat Kompany mMn noch etwas Nachholbedarf, aber das gestehe ich ihm gerne zu.
Wenn man mehr Transfers macht, wie die von Dier oder Laimer und es schafft noch mehr junge Spieler zu integrieren und dafür nicht Millionen für Spieler ausgibt, die dann keine wirkliche Verstärkung darstellen und deren Niveau man auch mit billigeren Spielern hätte abdecken können (Palinha oder Boey als Beispiel), dann sollte es auch möglich sein, statt 20 Spielern, die man jederzeit bringen kann, auch 22-24 Spieler dieser Kategorie unter Vertrag zu nehmen, ohne dass man die aktuellen Gehaltskosten überbieten muss.
Upamecano schon wieder im Lauftraining.
Bei der Klub-WM sollte er also wieder einsatzbereit sein. Vielleicht gibts sogar noch ein paar Minuten in der Bundesliga
Vielleicht haben die Verantwortlichen ja jetzt endlich ein Einsehen, dass man bei einem extra Wechselfenster VOR der Club WM eigentlich gar nix mehr überlegen muss dass man da bereits reagieren muss!
Ja, bei dem könnte ich mir leider noch wesentlich besser als bei Wirtz vorstellen, dass er mit Xabi mitgeht und anders als Barca kann Real auch mehr bieten als wir wenn sie heiß auf ihn sind…
Aber spätestens nach dem Dier Abgang ist ja sonnenklar dass wir unbedingt jemand für die Defensive brauchen und viele Kandidaten werden da frei haben in der Zeit.