Unsere Lieblingstrikots: Mit vertikalen Streifen begann die goldene Ära zu reifen

Ich sage ja auch nicht, dass er schlecht war sehe es aber wie beim „Vater des Wirtschaftswunders“ Erhard.
Gab es das Wirtschaftswunder wegen Erhard oder war Erhard während des Wirtschaftswunders im Amt? Am Ende kann man wohl nur sagen, dass er nach den langen Adenauer (Hitzfeld) Jahren gut tat und dass seine Nachfolger Kiesinger und Brandt (JH und PG) die Früchte ernteten :nerd_face:

Passt schon. Fürs Spielermaterial (hässliches Wort) kann er sicher nur bedingt etwas.

Die Systemumstellung sowie die Positionen für Schweini und Müller hat er aber nachweislich initiiert.

Wäre Steve Jobs nicht gewesen, dann hätte eben ein Anderer Tasttelefone mit bunten Bildern erfunden. :wink:

Beim 1:5 von Kovac gegen die Eintracht spielten auch Kimmich und Thiago auf der Doppelsechs, Alaba und Boateng bildeten dieIV und Davies war LV.
Ich denke für gewisse Kaderumschulungen muss man kein Genie sein wenn die Zeit dafür reif ist.
Aber wie gesagt, ich rede van Gaal nicht schlecht aber ich bin auch fernab einer übertriebenen nachgängigen Huldigung, schlicht weil er anders als Hitzfeld und JH Zwischenmenschlich wohl eine ziemliche Katastrophe war

Für mich als Traditionalist gehören Längsstreifen eher zu Barca, Atletico oder den drei norditalienischen Topteams. Für den FCB sehe ich das klassische Rot als erste Wahl. Das angesprochene Trikot gehörte ja zudem auch eigentlich schon zur Folgesaison 2010/11 - die ja (bis auf den Supercup) koan Titel und den Abgang van Gaals brachte. Dennoch hat der FCB dem Tulpengeneral natürlich einiges zu verdanken.

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Da gehe ich mit! Will ihn auch nicht in den Himmel heben.

@justin, da du deine Entfremdung vom Verein in letzter Zeit doch recht häufig thematisierst: Was motiviert dich dann noch, soviel Zeit in diese Seite und den podcast zu stecken? Finanzielles Interesse ist es ja mit Sicherheit nicht. Und zu schreiben hast du für deine anderen, bezahlten Formate ja auch genug.

Emotionale Entfremdung heißt ja nicht, dass ich kein Interesse mehr am Klub habe. Letztendlich ist es nur eine andere Art von Interesse als noch vor zehn Jahren. Ich würde mich einfach nicht mehr 100 % als Fan bezeichnen, glaube ich. Wobei ich das so genau gar nicht definieren kann, weil es gar nicht so leicht ist, zu definieren, wo man sich selbst jetzt verortet sieht. Und weil, wie geschrieben, das alles nicht einfach verschwindet.

Ich schreibe vor allem deshalb, weil ich Spaß daran habe.

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Es ist dir wichtig, dass der Leser / Hörer hier um deinen veränderten Gemütszustand weiß, oder? Aus welchem Grund? Einfach nur, damit wir alles über dich wissen? Weil du darüber sprechen willst und andere Erfahrungen zu dem Punkt hören willst bzw. wissen willst, ob es jemand ähnlich geht? Oder um zu zeigen, wie ernst es dir ist / welche Auswirkungen zweifelhaftes Verhalten des Vereins bei einem (ehemaligen) Fan auslösen kann? Ich kann nur spekulieren, es würde mich aber interessieren.

Das kann ich gar nicht so sehr erklären, weil ich da kein Kalkül habe und viele Texte bei mir spontan entstehen. Ich denke, es geht aber eher um Erfahrungsaustausch. Wie fühlen andere? Darüber hinaus habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Leser:innen und Hörer:innen in meine Gefühlswelt mitzunehmen und nicht nur stumpf und trocken das Inhaltliche aufzuschreiben. Ich erzähle bei weitem nicht alles und bin weniger gläsern als manche das denken, aber ich erzähle Ausgewähltest ganz gern, weil das eine gewisse Nähe herstellt. Manchmal vielleicht auch nur eine gefühlte. Mir ist diese Ebene aber wichtig. Manchmal bedeutet diese Ebene, dass man zusammen eine Emotion oder ein Gefühl teilt. Manchmal ist sie vielleicht auch etwas provokativ. Manche fühlten sich ja doch etwas angegriffen von meiner Wortwahl. Nachvollziehbarerweise, deshalb kein Vorwurf. Dennoch würde ich es wieder so schreiben, weil ich ja bewusst die Ich-Perspektive gewählt habe und über mein Empfinden schreibe. Gleichzeitig akzeptiere ich jede andere Sichtweise auf den Themenkomplex.

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Tja. Nicht jeder lässt sich nicht nur sein Alltagsleben vom grauen Einheitstrott vermiesen, sondern sogar noch seine Hobbies und Leidenschaften versauen.

Da haben andere dir einiges voraus. Da geht es um Political Correctness, Virtue Signalling und vieles mehr was das woke Herz schneller schlagen lässt.

Für Spaß und Tradition ist da nicht mehr viel Platz.

Sorry Norbert. Verwechslung.

Danke für deine Ausführungen. Mein „Fansein“ in dem Sinne, dass ich mir stets den größtmöglichen Erfolg für den FCB wünsche und bei einer Niederlage „leide“ (die erste tränenreiche Erinnerung als 10jähriger ist die Niederlage im Pokal gegen Uerdingen 1985), hat sich durch kritisierenswerte Vorgänge im Verein bislang nicht verändert. Ich nehme diese schon wahr und kritisiere / verurteile durchaus (Hoeneß, Katar etc.). Dabei stimme ich ziemlich genau mit deiner Sichtweise überein. Nur die Leidenschaft wird dadurch nicht getrübt. Den genauen Grund kann ich dir nicht sagen. Ich frage mich auch, ob das moralisch richtig ist, ob man das moralisch vertreten kann. Oder ob ich mich eigentlich selbst dafür verurteilen müsste. Denn wie kann man jemandem so sehr den Erfolg wünschen, der eben in manchen Punkten nicht die gleichen Wertvorstellungen zu vertreten scheint, wie man selbst? Woher kommt dieses auf eine Art bedindungslose, wenn auch kritische, Fansein? Fühlt man sich selbst größer/besser, wenn der Verein gewinnt? Wahrscheinlich schon, genauso, wie man sich bei Niederlagen zumindest kurzfristig „schlechter“ fühlt. Ist man deswegen Fan? Fungiert der Verein und dessen Erfolg als eine Art Droge? Als Bayernfan hätte man sich dann zumindest eine der besten Drogen mit überproportional vielen Highs ausgesucht.

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Ich habe mir halt zunehmend diese Frage gestellt, die du auch beschrieben hast: Kann ich meine Werte und Vorstellungen mit dem vereinbaren für das der Klub steht?

Da ich „erst“ 28 bin und sich in den letzten Jahren viel bei mir verändert hat und sich auch Werte verändert und ausgeprägt haben bei mir, hat sich vermutlich auch mein Verhältnis verändert. Und dann kommt eben eine Distanz durchs Schreiben/Podcasten dazu und dann entwickelt es sich, wie es sich bei mir entwickelt hat. Ich verstehe aber auch Menschen, die im Fußball ihre einzige Möglichkeit sehen, all das bei Seite zu schieben. Auch wenn ich eine grundlegend andere Meinung dazu habe, wie politisch Fußball ist, so verstehe ich die Gedankengänge hinter dieser Haltung. Und ich verstehe auch deine Haltung, die ja irgendwo zwischen den beiden „Extremen“ liegt.

Erfolg werde ich dem Klub immer gönnen. Er wird besser geführt als die meisten anderen Klubs und hat all das verdient.

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Ich finde es halt auch verwunderlich, wie gleichgültig viele Menschen bei der „wirklichen Politik“ sind und sich völlig zufrieden damit geben, alle 4 Jahre das Kreuzchen machen zu dürfen (und sich selbst damit nicht konsequent beschäftigen bzw. von diesen Recht gebrauch machen) und danach fressen was auf den Tisch kommt. Gleichzeitig hat man dann aber das Gefühl, beim Fussballverein mega woke die Welt zu verbessern zu müssen.
Beispiele:
Die deutsche Regierung fädelt Waffendeals mit Katar (305 Mio in 2020) ein, die damit jegliche Opposition niederwalzen. Aber Bayern soll gefälligst bloss nicht Geld von Katar Airways annehmen (was sie sonst definitiv mit Sicherheit nicht für bessere Zwecken verwenden würden). Auch regen sich viele über die Schulden von Barca oder Schalke auf, während die EZB die eigene Altersvorsorge durch eine völlig wildgewordene Geldpolitik vernichtet.

Ich finde einfach, dass bei der Fussballkritik viel Energie verplempert wird, die man anderswo dringender und zwingender investieren müsste. Teilweise muss man auch fast schon sagen, dass mit der Fussballkritik gezielt von wirklichen Problemen abgelenkt wird.

@Justin: auch wenn ich dich hier zitiere ist das keine Kritik an dir, da ich zunächst dein Verhältnis zur wirklichen Politik nicht kenne. Weiterhin weiss ich auch, dass du nicht missionieren, sondern andere Blickwinkel aufzeigen willst, was dir auch oftmals sehr erfolgreich gelingt

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Ich kann mit dieser Art der Argumentation wenig anfangen. Habe ich auch neulich schon mal an anderer Stelle kundgetan. Es gibt nicht nur 100 und 0 Prozent und alles dazwischen ist es nicht wert, erwähnt zu werden oder gar „doppelmoralisch“. Man kann sich für Umweltschutz einsetzen und dennoch irgendwohin fliegen, wenn es die Situation erfordert. Das passt dann nicht zum Umweltschutz, ist aber manchmal notwendig. Man kann 6 Tage die Woche vegan leben und am 7. Fleisch essen, ohne sich Vorwürfe gefallen lassen zu müssen. Whataboutism hilft selten irgendwem. Ich habe meine Bank vor zwei Jahren gewechselt, weil ich nicht möchte, dass das Geld für Rüstungsfinanzierung drauf geht. Dennoch habe ich bestimmt oft genug Dinge mit meinem Geld finanziert, die alles andere als sauber sind.

Ich finde nicht, dass man da Prioritäten setzen muss. Man kann doch alles gleichzeitig blöd finden, ich sehe da das Problem nicht. Bayern hier aus der Verantwortung zu ziehen und das alles zu relativieren, fände ich viel problematischer als vermeintliche Inkonsequenz, die sich manchmal nicht vermeiden lässt. Das „aber die anderen“ verändert doch die Faktenlage nicht. Ich teile im Übrigen auch nicht die Auffassung, dass es bei Bayern alle interessiert, aber bei anderen nicht. Das halte ich für einen Mythos.

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das eine schließt das andere ja nicht aus… außerdem glaube ich schon, dass die fans, die den verein und sein handeln kritisch betrachten, dies ebenfalls bei der „großen“ politik tun… sie sind dort nur, im vergleich zur gesamtbevölkerung, in der minderheit…

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Wer gegen Deals mit Katar ist, der geht auch zur Wahl, ist politisch interessiert und wählt keine rechten Parteien. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Auch wenn ich beim Herrgott keine rechten Parteien rein waschen möchte, muss man dennoch erwähnen, dass die letzten Rüstungsdeals (u.a. im sehr grossen Umfang mit Katar) ja von Koalitionen der Mitte genehmigt wurden. Weiterhin gibt es ja auch die Möglichkeit einen Termin mit dem Bundestagsabgeordneten des eigenen Wahlkreises zu machen, also quasi eine direkte Audienz bei einem Veranstalter der richtig grossen Jahreshauptversammlung im Berliner Reichstag, hier könnte man ja wirklich mal selbst und unmittelbar an der Quelle das Thema Rüstungsdeals besprechen. Leider nutzen die meisten wokis auch diese einfache Chance nicht.
Und nun denken wir alle mal im stillen Kämmerchen über unsere letzen Kreuzchen nach, überlegen ob man in diesem Punkt nicht selbst gegen die eigenen Grundwerte gehandelt hat und gehen zurück zum sportlichen Thema rund um die Trikots

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Das ist doch aber eine Argumentationskette, die a) zu kurz ist und b) jegliche Art von Diskussion verunmöglicht, weil es nur um das geht, was ich vorhin bereits versucht habe zu beschreiben: Entweder 100 % oder 0 %.

Zumal doch bei der Wahl von Parteien deutlich mehr Faktoren eine Rolle spielen als die Rüstungsexporte. Natürlich ist es doof, wenn eine Partei X das unterstützt. Aber es geht in der Politik wie auch bei der Wahl um Kompromisse. Man wählt eine Partei nicht, weil sie 100 % die eigenen Werte und Überzeugungen teilt, sondern weil es Schnittmengen gibt. Beim Rest akzeptiert man es entweder oder versucht, das durch Engagement zu drehen.

Auf das „Sportliche“ gedreht kann man sicher genauso argumentieren. Die Frage ist eben, ob die Schnittmenge ausreicht und/oder ob man beim Rest eine reelle Möglichkeit sieht, Einfluss nehmen zu können, um Dinge zu verändern.

Die Argumentationskette „wer SPD wählt, braucht sich beim FC Bayern nicht zu beschweren“ ist mir jedenfalls viel zu simpel und kurz.

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mir ist nicht klar wie du beurteilen kannst, ob und wieviele menschen (was soll dieses woki überhaupt sein) mit „ihren“ abgeordneten vor ort sprechen…

und was das gewissen angeht: so kann ich zumindest für mich behaupten, dass ich ein reines habe was die wahl und das kreuzchen angeht! :innocent:

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