Veröffentlicht unter: Rotation geht schief: FC Bayern Frauen mit Niederlage gegen Lyon
Die FC Bayern Frauen haben am Dienstagabend das Champions League Viertelfinal-Hinspiel gegen Olympique Lyon mit 0:2 verloren. Bereits in der kommenden Woche steigt für das Straus-Team das Rückspiel in Frankreich. Mit Olympique Lyon präsentierte sich am Dienstagabend eine der besten Mannschaften der Welt am FC Bayern Campus. Die Franzosen, letztes Jahr erst im Finale am FC Barcelona gescheitert, haben mit Sara Däbritz, Laura Benkarth und Dzsenifer Marozsán drei (ehemalige) Nationalspielerinnen in ihren Reihen, die man auch beim FC Bayern bestens kennt. Und auch sonst liest sich der Kader von Olympique Lyon wie das Who-is-Who im Frauenfußball: Wendie Renard, seit 2006…
Die Spielerinnen von Lyon sind deutlich athletischer, nervenstärker und abgezockter. Der entscheidende Unterschied ist aber das sogenannte Ballfreilaufverhalten. Hat eine Spielerin von O. Lyon den Ball verfügt sie über die Technik diesen für ca. 1 oder 2 Sekunden festzumachen; die Mitspielerinnen schaffen in diesem kurzen Zeitfenster eine Distanz zu den Bayern Spielerinnen von mindestens 2 Metern so dass bei hohem Tempo die Pässe auch im gegnerischen Drittel ankommen. Wenn die Bayern Spielerinnen dann nur Raumdeckung praktizieren, kommen sie praktisch immer zu spät. Eine defensive Ausrichtung „Manndeckung“ wäre erforderlich gewesen.
Man kann die vorgenannten Dinge/Fehler über 90 Minuten deutlich beobachten.
@Norbert_Schuckenbroc Sehr gut beobachtet, wichtiger Hinweis - vielleicht an Straus im Cc weiterleiten…
Aber im Ernst: ich hab sogar bei einer defensiveren Manndeckungs-Strategie meine Zweifel, ob das uns weitergebracht hätte - wegen der physisch-athletischen Überlegenheit Lyons. Die fand ich beeindruckend bis beängstigend… je nachdem welches Herz grad in meiner Brust schlug.
Erst mit Damjanovic kam eine aufs Feld, die dem die Stirn bieten konnte und das auch respektabel tat! Das soll nicht heißen, dass unsere zuwenig Einsatz gezeigt hätten - im Gegenteil. Aber wenn wir den Ball hatten, war das selten für lange - und wenn, dann konnten wir damit zu wenig Gefahr in den 16er tragen.
Zur Mann-/Raumdeckungs-Frage:
Ja, kann sein - bei gleichem Einsatz der Bayern hätte das vielleicht (wahrscheinlich sogar) was gebracht. Mir fallen da zwei Leverkusen-Spiele der Bayern ein.
Beim 0:0 auswärts (das viele als nicht Bayern-Like diffamiert haben) war Leverkusen einfach dramatisch gut im pressing - und unsere streckenweise völlig überfordert, dass auf jeden ballführenden Roten sofort drei Schwarze zustürmten - undzwar über die gesamten 90 Minuten!! (Ich war schwerst beeindruckt…)
Beim CL-3:0 auswärts haben die Bayern das quasi übernommen - „kein cm Raum den Kusenern!“ - sehr erfolgreich. Und im Ggs. zum Vorspiel Chancen effektiv genutzt - ätsch (Bayernsicht) und autsch (für die annern…).
Ich hab gestern gegen Lyon während des Spiels manchmal gedacht, dass wir in der ersten Hälfte hätten bissiger und aggressiver gegen den Ball sein können. Das Golfsburg-Spiel vom Freitag war doch eigentlich eine super Blaupause. Wenn Lyon von hinten aufbaute, gabs meist viel Zuwenig Druck auf die ballführende Spielerin - neudeutsch hohes Pressing. (Zu Beginn der zweiten Hälfte und dann ab der 70sten mit Damjanovic wurde das bisschen anders).
Also: nach ein bisschen Think about - ja @Norbert_Schuckenbroc
Näher ran an die gegnerische Frau! Und das Pressing höher! Aggresiver in die Zweikämpfe!
Das könnte der Spickzettel fürs Rückspiel sein…
(Ich glaub ja erst, dass es in Lyon keine Chance gibt, bis die 90ste in Lyon vorüber ist… oder die 120ste …
Des Gratschifters Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.)
Chancen bei about…? 20%? 30%?
Egal - geht’s raus und spuits Fußball!
PS: @justin deine Spielauswertung DIE LYON-NIEDERLAGE ZEIGT, WAS NOCH FEHLT habe erst nach dieser Antwort auf @Norbert_Schuckenbroc gelesen. Sieht ja fast aus, als hätte ich bei dir abgeschrieben … dem is nich so
Peinlich peinlich