Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern - Für wen geht die Wette auf?

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Nach acht Jahren beim FC Bayern verlässt Robert Lewandowski München in Richtung Barcelona. Was bedeutet das für den Verein, den Spieler und die neue Saison. Georg, Christopher, Maurice und Daniel haben sich dazu an unseren Emergency-Round-Table gesetzt. Der Weltfussballer verlässt den Verein. Mit welchen Emotionen wird der aktuelle Wechsel und…

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wer war Lewandowski? Ach, der Sturmpartner von Thomas Müller nach Arien Robben.

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Bloß nicht, und mit Nagelsmann als Trainer auch eher unwahrscheinlich. Auch wenn man beim Lesen einiger Beitrage im Forum den Eindruck gewinnt, oberstes Ziel des Fußballspiels sei es, die Verteidiger möglichst von kniffeligen Situationen zu verschonen. :wink: Ich gehe aber mal davon aus, dass Bayern auch ohne Lewy einen proaktiven, offensiven Spielstil beibehalten wird.

Wir erleben mit dem feststehenden Weggang von Lewandowski tatsächlich so etwas wie eine Zäsur zumindest was die letzten 20 Jahre angeht. In diesem Jahrtausend war es eigentlich Usus beim FCB, dass man gute Stürmer im Kader hatte, die sogar noch über einen gültigen Vertrag verfügten, man aber trotzdem vonseiten der Vereinsführung einen Stürmer kaufte, von dem man meinte, er würde den Verein noch verbessern. Für den eigentlichen Stürmer war das dann eigentlich das Signal dafür, dass dessen Zeit abgelaufen war. So geschah es beim Übergang von Elber zu Makaay im Sommer 2003 und genauso im Sommer 2007, als Toni und Klose kamen, was wiederum dazu führte, dass Makaay den Verein verließ. Luca Toni verstand 2009 den Wink mit dem Zaumpfahl (die Verpflichtung von Gomez) nicht sofort, ging aber dann zur Winterpause. Gomez stellte sich dem Konkurrenzkampf mit Mandzukic eine Saison, wechselte dann aber 2013. Mandzukic wiederum hatte gar keine Lust auf ein Duell mit Lewandowski und ging 2014. Mit dieser Strategie hatte Bayern jahrelang Erfolg und kam nie in die Verlegenheit, dringend einen Nachfolger finden zu müssen. In diese Vorgehensweise hätte eine Verpflichtung von Haaland eigentlich ganz gut gepasst und von daher verwundet es gar nicht mal, dass Verhandlungen stattfanden. Da sich diese Option zerschlug, ist man erstmals seit langer Zeit wieder in der Situation, dass man eigentlich einen Stürmer bräuchte und nicht wie oftmals zuvor eher einen zu viel hat.

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Bei der Frage nach einem möglichen Nachfolger von Lewandowski sollte man vielleicht auch mal daran denken, dass es nicht unbedingt die allergrößten Namen sein müssen und in der Vergangenheit teilweise auch die Spieler, denen man diese Rolle nicht unbedingt zugetraut hätte, buchstäblich über sich hinauswuchsen. Im Sommer 2009 hatte man bereits Luca Toni und Miro Klose im Kader und kaufte für viel Geld auch noch Mario Gomez. Zusätzlich kam Ivica Olic ablösefrei aus Hamburg, wo er in der Vorsaison durchschnittliche 14 Tore erzielt hatte. Hätte damals irgendjemand gedacht, dass Olic bald die Nummer 1 auf der 9 sein würde? Der FCB holte mit Olic als Stammspieler übrigens das Double und erreichte erstmals seit 2001 wieder das CL-Finale. Olic schaffte in der CL 7 Tore in 10 Spielen, traf u.a. zur wichtigen Führung bei Juve im entscheidenden letzten Gruppenspiel, 2x im Viertelfinale gegen Manchester United und 3x beim Halbfinal-Rückspiel in Lyon.
Auch bei Mandzukic hätte ich 2012 nicht daran gedacht, dass er die nächsten 2 Jahre der uneingeschränkte 9er sein würde. Dafür hatte er mMn in seiner Zeit bei Wolfsburg nicht so viel Eindruck hinterlassen. Von daher würde ich sagen, dass man nicht unbedingt erwarten sollte, dass zwangsläufig der Griff ins oberste Stürmer-Regal erfolgen muss, denn oft genug haben uns auch „kleinere Lösungen“ sehr gute Dienste erwiesen. Auch Elber oder Makaay waren nicht die ganz großen Namen, als sie zu Bayern kamen. Da gab es zur jeweiligen Zeit bestimmt immer mindestens 10 Stürmer mit einem größeren Namen.

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Für mich haben wir alles richtig gemacht. Ordentlich Kohle für den grauhaarigen Opa bekommen. Wenn wir keinen körperlich präsenten Nachfolger verpflichten, wird das in dem ein oder anderen Spiel wahrscheinlich spürbar sein. Dennoch glaube ich, dass wir offensiv wieder weniger vorhersehbar sein werden.

Im (aktuell immer noch gesperrten) Kaderplanungs-Thread wurde darauf verwiesen, dass wir jetzt wohl noch ein sehr hohes Angebot für Mathys Tel von Stade Rennes planen, der als ersthafte Option für die Neun vorgesehen wäre. Einerseits ist der auf Profi-Niveau komplett unerprobt und wird sich bei unserer mannschaftsinternen Konkurrenz noch viel schwerer tun als in Rennes. Andererseits gibt es zwischen den Extremen neuer Mbappé bzw. Arp auch noch eine grosse Spannbreite. Es könnte z.B. so laufen wie mit Gabriel Jesus - jung geholt, in der Rotation stetig gewachsen, letztlich aber doch zugunsten einer grossen Lösung im Sturmzentrum wieder verkauft (mit Gewinn für den Verein, bei City eher eine Seltenheit). Aber ist natürlich ein Risikotransfer, viel mehr als bei den zumindest Bundesliga-arrivierten Spielern, die wir da sonst so geholt haben.

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50 Mio für einen knapp 34 jährigen ist erstmal nüchtern betrachtet ein guter Deal.
Trotzdem ist er sportlich nicht zu ersetzen bzw. nicht ersetzt, weil Kahn/Salihamidzic es verpennt haben, bei Zeiten (Haaland 2020) vorzusorgen. Diese Unfähigkeit wird nun als Konzept verkauft, Stichwort falsche Neun, Mane/Gnabry., weil man in diesem Sommer Haaland nicht mehr realisieren konnte und nun keine Alternativen hat. Das ist ziemlich verlogen, beide gehören entlassen.
Den Transfererlös investiert man in einen IV, wenn man die Kohle für Upamecano und DeLigt zusammen rechnet, wäre eine Verlängerung mit Alaba sinnvoller gewesen plus Schlotterbeck. Unsinn.
Alle die meinen, dieser Transfersommer wäre ein guter (Mit oder ohne De Ligt) werden die ersten sein, die im Dezember „Nagelsmann raus“ brüllen.

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Alaba 30
Upamecano 23
de Ligt (wenn er kommen sollte) 22
Dazu Mazraoui der 24 ist

Man ist nach und nach die „alten“ los geworden und investiert in die Zukunft

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Ich denke, sehr viel anders hätte die FCB-Führung gar nicht handeln können.
Lewandowski wollte mit aller Macht weg. Der Erlös hätte gern ein wenig höher sein können.
Leichte Abzüge in der B-Note.
Aber nun kann man einen Strich drunter machen.
Der FCB kann Umbruch: Im Jahr eins nach Robben & Ribéry soll auch die eine oder andere Trophäe an der Säbener gesichtet worden sein…

Danke für Euren differenzierten Beitrag. Das allgemeine „Geh-mit-Gott-aber-geh“-Stimmungsbild hier im Forum fand ich zuletzt etwas befremdlich. Hier verlässt uns ein Mann, der fast so viele Tore wie Gerd Müller (!) geschossen hat und seinen Zenit trotz seines Alters bislang nicht überschritten hat. Wer gesehen hat, wie sehr dieser Mann den FC Bayern (ok, und sich selbst) Siegen sehen wollte und wie er sich zumindest in den letzten Jahren im Kreise der Mannschaft verhalten hat wird ihm auch eine Identifikation mit dem Verein nicht ernsthaft absprechen können. Daran ändert auch sei wirklich ekelhaftes Verhalten zum Abschied nichts

Also - die Zukunft wird zeigen, ob es ein guter Deal ist. Auch das Gegenteil ist, wie von @rammc schön dargelegt, gut möglich. Insofern ist jedes Frohlocken fehl am Platz, der Deal bleibt, wenngleich möglicherweise alternativlos, hoch riskant.

Servus Lewy, danke für die vielen Tore!

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Es ist nicht so wichtig, was über einen Menschen gedacht wird wenn er kommt!
Es ist wichtig, was über einen gedacht wird, wenn er geht.

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… und „für wen geht die Wette auf“ finde ich etwas irreführend. Ist ja nicht so, dass der Verein von sich aus gesagt hat, „wir holen Spieler x und verscherbeln Lewy, wird schon klappen“ - das wäre für mich eine „Wette auf die Zukunft“ oder ein „riskanter Deal“. Sie wurden ja eher da rein gezwungen und haben aus heutiger Sicht m.E. ein ordentliches Ergebnis erzielt. Dass uns Lewandowski in etlichen Spielen schmerzhaft fehlen wird, ist für mich sonnenklar. Wobei ich den Gedanken „wenn xy jetzt spielen würde“ eigentlich immer nur bei Gesperrten/Verletzten habe, nicht bei Spielern die weg sind. Da unterscheide ich mich etwas vom einen oder anderen User hier - Nachtrauern ist (genau wie Nachtreten) nicht so meins.

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Eine Wette zeichnet sich durch Einsatz und Gewinn aus. Die Ablöse betrug 0 Euro und am Ende liess sich Bayern bei 50 Mio auszahlen.
Auch sein Gehalt hat er ordentlich mit Toren zurückgezahlt.
So gesehen passt es doch nun gilt es zu hoffen, dass die nächste Wette ähnlich gut läuft.

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Wird sich der Abgang Lewandowskis negativ auf Müllers Saison auswirken? Vor allem dann, wenn kein neuer Mittelstürmer kommen sollte. Die beiden haben sich sehr gut ergänzt. Bin gespannt, wie es für ihn laufen wird.

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Ich denke man hat noch das beste aus der Situation gemacht. Lewandowski hat sich irgendwann in der letzten Saison dazu entschieden Bayern verlassen zu wollen und da konnte man aufgrund der Situation das Angebot nicht ablehnen.
Haaland hat jetzt nicht geklappt, aber man hat mit Mané und durch die Verlängerung von Gnabry Spieler, die die Tore von Lewandowski übernehmen können. Ich denke, dass es jetzt an Nagelsmann liegt, der den Kader jetzt so gestalten konnte, wie er mochte und muss dementsprechend auch Leistung zeigen.
Auch ohne Lewandowski sollte man die Bundesliga gewinnen können und in den beiden Pokalwettbewerben geht es ja sowieso immer viel um Tagesform und Spielglück, welches uns nicht verlassen haben sollte, durch den Lewandowski-Abgang. Daher besteht schon die realistische Möglichkeit eine bessere Saison als die letzte zu spielen.

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Bin ich bei Dir, „aus heutiger Sicht“ ordentlich.

Allerdings hätte die Situation auch eine andere, weniger komplizierte sein können. Verlängerung mit Lewy zum richtigen Zeitpunkt mit für alle akzeptabler Laufzeit, frühzeitige Verpflichtung eines Nachfolgers, Verzicht auf einen vierten Top-Wingers mit großem Paket und daraus folgender Reduzierung des Budgets für einen Nachfolger usw.

Wie gesagt, ordentlich ja, reingezwungen nein. Weil sie die dem Zwang zugrundeliegende Gefechtslage zu großen Teilen selbst zu verantworten haben. Dass ein anderer Weg offensichtlich oder einfach gewesen wäre will ich damit aber natürlich auch nicht behaupten. Es war und ist kompliziert.

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Wow!!! Wie leicht sich das immer liest.
Was wäre denn eine für alle akzeptable Laufzeit gewesen? Gab es die überhaupt? Wann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen? Dieses oder letztes Jahr? Vor drei Jahren?
Einen Nachfolger frühzeitig verpflichten? Wer sollte das denn sein? Namen bitte.
Gnabry oder Mané, es kann nur einen geben?

Füher gab es 85 Millionen Bundestrainer, heute Millionen von perfekten Kaderplanern.

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Ich hoffe, dass der Abgang nach ein bisschen Zeit mit anderen Augen gesehen wird. Vor allem wenn sich Lewy nicht irgendwie negativ über Bayern äußern wird, muss ihm der Vereinslegendenstatus gewährt werden.

Der beste Stürmer den ich in meinem Leben bei uns sehen durfte (zu jung für Müller). Und er hat wie kein anderer mit Thomas Müller Fußballgott funktioniert. Allein das ist für mich eine große Sache.

Barca wünsche ich natürlich keinen Erfolg. Am besten wäre es, wenn der Club trotz Lewy an allem scheitert und er am Ende doch noch seinen Ballon d’Or bekommt (unrealistisch).

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Offen bleibt, ob Du mich absichtlich missverstehst, meine Aussage wissentlich verkürzt oder ob das einfach zu viele zusammenhängende Sätze am Stück waren. Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es keine einfache Aufgabe war. Trotzdem muss man feststellen dürfen, dass der gesamte Prozess Lewandowski-Nachfolge auch besser hätte ablaufen können. Sorry wenn das bei Dir wieder irgendetwas triggert. :man_shrugging:t3:

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