Nach Debakel in Barcelona: Barcala sucht nach Erklärungen für schwache Leistung

Veröffentlicht unter: FC Bayern: So erklärt Barcala das Debakel in Barcelona

Nach dem Debakel in Barcelona müssen die FC Bayern Frauen nun nach Wolfsburg. José Barcala hat sich am Donnerstag den Fragen der Medien gestellt. Für José Barcala war es der erste große Rückschlag in Diensten des FC Bayern München: Am Dienstag verlor sein Team mit 1:7 beim FC Barcelona und startete so denkbar schlecht in die neue Ligaphase der Champions League. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Besonders auffällig war die fehlende Intensität im Spiel der Bayern-Frauen. Am Donnerstag versuchten sich der Cheftrainer und Bianca Rech an Erklärungen zur bitteren Niederlage. „Das Wichtigste ist, die Spielerinnen physisch…

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Danke dir für die schnelle Aufarbeitung.

„Wir haben das Spiel vorbereitet, um dominant und aggressiv zu sein und zu pressen.“
Klingt für mich ein bisschen nach „lachend in die Kreissäge rennen“.
Ist auf jeden Fall ein mutiger Ansatz in Barcelona.

Wie haben die Beteiligten auf dich gewirkt?

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Barcala wirkt sehr analytisch auf mich. Ich find’s okay, dass er diesen Anspruch hat, hätte aber gern nachgefragt, ob er in solchen Situationen auch Anpassungen vorsieht, auch mal kompakter zu verteidigen. Das war ja hier nicht gegeben. Leider habe ich die Antwort live nicht gehört, sonst hätte ich die Frage gestellt.

Und Rech empfinde ich immer als sehr souverän und aufgeräumt.

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merci für die Einordnung!

und das kurze Video find ich gut - habe ich wohl schon mal anderer Stelle erwähnt…

kurze, knackige, in Teilen bebilderte Zusammenfassung - das schaue sogar ich mir an (bin sonst der passionierte Leser)

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https://fcbayern.com/fcbayerntv/de/video/2025/10/re-live-pressetalk-zum-bundesliga-auswaertsspiel-der-fc-bayern-frauen-beim-vfl-wolfsburg

Die PK im Re-Live.
Die ganzen technischen Probleme wurden rausgeschnitten. Kann man also gut anhören.

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Ich finde das nicht gewagt. Bayern hat seine Spielidee und sollte diese nicht einfach aufgeben, um gegen Barcelona einfach den Bus zu parken. Wenn man das tut, was denken dann die Spielerinnen? Mannschaften entwickeln sich nur weiter, wenn sie ihr Spiel gegen jeden Gegner durchziehen. Das heißt natürlich nicht, dass kleine Anpassungen innerhalb der Grundidee nicht möglich sind. Eine Mannschaft hat jahrelang ihren Spielstil entwickelt und muss jetzt plötzlich den Bus parken? Dann versteht man die Möglichkeiten einer bestimmten Spielidee/eines bestimmten Spielstils nicht. Dann spielt man nur noch auf Ergebnis.
Das Hauptproblem war nicht die anfängliche aggressive Herangehensweise, sondern die Unfähigkeit der angreifenden Spielerinnen, gut Druck auszuüben oder in die Defensive zurückzulaufen. Bei den Bremer Kontern liefen alle Bayern-Spielerinnen so schnell wie möglich zurück. Warum taten sie das gegen Barcelona nicht? Schwer zu sagen. Warum waren Schüller, Harder und Bühl so langsam in ihrer Rückwärtsbewegung? Ich denke, dass zwei frühe, schnelle Tore die Mannschaft sehr beeinflusst haben.

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Zur Erklärung: Ich war besonders über das Wort „dominant“ gestolpert.

Klingt ja alles in der Theorie ganz prima bei dir. Man hat einen Spielstil und soll diesem möglichst treu bleiben. Da würde ich sogar zustimmen.
Leider gibt es manchmal Umstände, die dich dazu zwingen können oder sollten Dinge anders zu denken.
Zum Beispiel:
Du spielst gegen das stärkste Team in deinem Sport. Gleichzeitig verfügst du weder über eine eingespielte oder komplett fitte Innenverteidigung noch über ein abgestimmtes zentrales Mittelfeld. Und übrigens, auch beide 6er sind von Natur aus eher gar keine 6er.
Das erschwert den Spielaufbau ganz erheblich. Allein weil es weniger Automatismen gibt als nötig und somit eine Dominanz schwierig zu etablieren ist.

Über das Pressing wird man auch schwieriger Dominanz ausüben können, wenn zusätzlich zur genannten fehlenden Feinabstimmung noch mit Tanikawa und Schüller zwei Spielerinnen davor auflaufen, die nicht fürs Pressing gemacht sind.
Ich habe übrigens auch keine besonders aggressive Herangehensweise gesehen. Die war vermutlich geplant, aber dazu ist es ja nie gekommen.

Ich hatte am Dienstag eher den Eindruck, dass die Spielerinnen vom tatsächlichen Matchplan nicht überzeugt waren.
Aber das werden wir beide nicht beweisen können.

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Ich stimme den meisten Punkten zu. Ich denke, mit dominant meint er nur, dass sie ihrer Spielidee treu bleiben müssen. Dass sie versuchen sollten, von hinten aufzubauen und dem Pressing des Gegners entgegenzuwirken. Ja, die Aufstellung war fragwürdig. Vielleicht versucht Barcala einfach noch, seine Spielerinnen kennenzulernen und zu sehen, wie sie in solch harten Spielen reagieren. Vielleicht hat er nach diesem Spiel endlich eingesehen, dass manche Spielerinnen wie Schüller nicht gut pressen können. Das ist ein Problem für Barcala, das aggressiveres Pressing will, aber drei oder vier Bayern-Stammspielerinnen sind nicht gut im Pressing. Barcala sagte auch, dass sie verschiedene Wege ausprobieren, um dem Pressing des Gegners zu begegnen. Es ist nicht so, dass sie nicht versucht hätten, lange Bälle zu spielen, aber Schüller oder Harder sind nicht gut darin, diese zu kontrollieren, und Bayern fehlte es auch an Sprints, um zweite Bälle zu gewinnen, wenn sie versuchten, gelegentlich lange Bälle zu spielen.

Ich hatte am Dienstag eher den Eindruck, dass die Spielerinnen vom tatsächlichen Matchplan nicht überzeugt waren.

Allerdings war der Plan nicht so radikal anders als zuvor mit Strauss. Passivität ist jedoch ein bekanntes Problem bei Bayern. Barcala muss sich vielleicht entscheiden: Wenn er weiterhin mit mehr Pressing spielen will, sollte er Schüller auf die Bank setzen. Ich denke, dass das Pressingverhalten mit Alara vorne, Obi im Mittelfeld und Gilles in der Abwehr viel besser wäre.

Der clever wirkende Spielaufbau der Spanierinnen incl. der komponierten Angriffe zeigt was sich in ihren Köpfen abspielt: wir sind unseren Gegnerinnen geistig überlegen, denn wir haben seit Jahren verstanden und trainieren das konsequent: nur wer schneller denkt kann auch schneller handeln. Die Bayernspielerinnen waren immer wieder verdutzt ob des hohen Tempos mit enormer Passsicherheit das sie selbst nicht gehen konnten; gefühlt nach der dritten Anspielstation kam der Fehlpass und der teilweise mit Ansage, weil das sogenannte „Ballfreilaufverhalten“ eine mittlere Katastrophe ist. Ich bin ebenfalls der Auffassung dass die Spielerinnen nicht hinter dem Matchplan ihres Trainers standen. Erklärungsansatz: Es gab nicht den Matchplan sondern diverse. Barcala macht das Spiel zu kompliziert.

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