Veröffentlicht unter: MSR309 – Q&A: Der Trend ist dein Freund – Miasanrot.de
Eure Fragen, unsere Antworten! Die Community wollte von Transfers bis Prognosen alles wissen. Zahlreiche Rückmeldungen haben uns erreicht, nicht alle davon konnten wir beantworten. Hier kommen aber zwei Stunden Q&A rund um den FC Bayern München! Spielbericht zum 4:2-Sieg gegen HeidenheimFC Bayern: Die Finanzen!Podcast ohne Werbung hören? Hier kannst du…
Stiller war einer meiner absoluten Lieblingsspier im Nachwuchs. Immer Leistungsträger, auch wenn er hochgezogen wurde hat er sich in kürzester Zeit angepasst, egal ob Liga, YL oder Amateure, einfach ein feiner Fußballer. Rocas Spielzeit hätte er locker gleichwertig besetzt.
Könnt ihr einen Vergleich mit Zubimendi anstellen?
Ein sehr interessanter Podcast, vielen Dank Euch beiden. Ein paar Gedanken entlang der Chronologie Eurer Sendung:
Jugend: Es ist unrealistisch zu erwarten, dass auf dem sportlichen Anspruchsniveau, das beim FC Bayern vorherrscht, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs mehr als nur ausnahmsweise den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Trotzdem darf man fragen, wie gut die Ausbeute der Bayern aus der eigenen Jugend in den letzten Jahren war.
Spieler mit einem Geburtsjahr ab 2000, die in mindestens zwei Jahrgängen der Jugendmannschaft ihres Vereins gespielt haben und mindestens 10 Einsätze in mindestens einer der Top-5-Ligen Europas absolviert haben, gibt es beim FC Bayern sechs: Jamal Musiala (97 Einsätze), Flavius Daniliuc (82), Angelo Stiller (56), Joshua Zirkzee (47), Josip Stanisic (33) und Marvin Cuni (10). Von diesen Spielern steht nur Jamal Musiala gegenwärtig im Kader der Bayern. Zum Vergleich: Bei Real Madrid gibt es mit Miguel Gutiérrez (55), Víctor Chust (42), Juanmi Latasa (32), Sergio Arribas (23), Miguel Baeza (23), Antonio Blanco (19), Marvin Park (13) und Rafa Marín (10) acht Spieler, die diese Kriterien erfüllen, von denen gegenwärtig jedoch keiner im Kader der ersten Mannschaft von Real steht; beim FC Barcelona erfüllen mit Ansu Fati (88), Gavi (82), Juan Miranda (65), Eric García (60), Ilaix Moriba (54), Nico González (53), Alejandro Balde (50), Joan González (43), Sergio Gómez (29), Robert Navarro (29), Diego López (23), Mateu Morey (18), Xavi Simons (18), Konrad de la Fuente (16), Lamine Yamal (14) und Ricard Sánchez (13) stattliche 16 Spieler meine Kriterien, von denen mit Gavi, Lamal und Balde immerhin drei zur Zeit auch im Kader der ersten Mannschaft stehen; bei Manchester City sind es ebenfalls 16: Jadon Sancho (162), Phil Foden (141), Ivan Ilić (97), Michael Olise (64), Eric García (60*), Felix Nmecha (56), Gavin Bazunu (32), Roméo Lavia (29), Cole Palmer (28), Rico Lewis (19), Samuel Edozie (17), Ian Poveda (14) Ellis Simms (12), James Trafford (12), James McAtee (11) und Jayden Braaf (10), von denen gegenwärtig aber nur Phil Foden und Rico Lewis im Kader der “Sky Blues” stehen.
*Eric Garcia hat sowohl in der Barça als auch ManCity-Jugend mehrere Jahre verbracht.
Beim Blick auf die aktuellen Kader dieser Mannschaften zeigt sich zudem, dass die Bayern sechs Spieler aus der eigenen Jugend im aktuellen Kader der ersten Mannschaft haben (davon fünf aus diesem Jahrtausend), der FC Barcelona acht (davon ebenfalls fünf aus diesem Jahrtausend), Real Madrid vier (davon keinen aus diesem Jahrtausend) und Manchester City drei (alle aus diesem Jahrtausend). Die einzigen wirklichen Jung-Stars auf Weltklasse-Niveau darunter sind Gavi, Jamal Musiala und Phil Foden. Lamin Jamal und Alejandro Balde (beide Barça) sind auf dem Sprung dahin und Rico Lewis (City) könnte eines Tages folgen. Interessanterweise hat Real Madrid keinen einzigen Jung-Star aus der eigenen Jugend in seinem aktuellen Kader.
Was suggeriert uns diese kleine, statistisch selbstverständlich nicht repräsentative Erhebung? Der Output der Bayern an Spielern auf kompetitivem Erstliga-Niveau aus der eigenen Jugend ist im Vergleich zu einigen einschlägigen Konkurrenten, die traditionell (Real, Barça) oder in neuerer Zeit (City) für gute Jugendarbeit stehen, quantitativ gering, aber auch bei diesen genannten Vereinen schaffen die wenigsten der vielen Nachwuchsspieler einen schnellen Durchbruch in ihrer eigenen ersten Mannschaft. Nur der FC Barcelona steht unter den Jugendspielern mit Geburtsdatum in diesem Jahrtausend mit Gavi, Jamal und Balde sehr gut da. Ist es realistisch, dass die Bayern mit besserer, möglicherweise unter der Tutelage von René Maric koordinierterer und fokussierterer Jugendarbeit einen solchen Erfolg auch erreichen können? Ich bin skeptisch.
René Marić: Nicht skeptisch hingegen bin ich im Unterschied zu Dir, @Georg, was René Marićs RB-Prägung angeht. Meine einzige Bewertungsgrundlage für Marić sind seine kommunikativen Äußerungen im Internet, und da wirkt er auf mich fußballerisch-fachlich sehr überzeugend: methodisch rational, konzeptionell, analytisch, scharfsinnig, kenntnisreich, intellektuell, philosophisch weitsichtig, grenzbewusst und lösungsorientiert. Ich glaube keine Sekunde, dass es ihm an Anpassungsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft mangelt, um sich in die neuen Anforderungen in der neuen Umgebung des FC Bayern einzudenken und einzufinden. Ich bin fest davon überzeugt, dass Marić mit seinen analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten einen hervorragenden Beitrag dazu leisten kann, die Spielphilosophie der Jugendteams des FC Bayern über alle Altersklassen hinweg zu analysieren, evaluieren und auf ein neues, im Führungsstab der Bayern geeintes Lösungsbild hin theoretisch und praktisch zu vereinheitlichten, das selbstverständlich nichts mit seinem traditionellen Habitat RB-Fußball zu tun haben muss, dafür halte ich Maric locker für intelligent und kognitiv flexibel genug. Du nicht?
Strategie: Wo ich Dir allerdings recht gebe, @Georg, ist, dass Marićs strategischer spielphilosophischer Überbau vor der Tür der ersten Mannschaft aufhört, ja aufhören muss. Der handlungsleitende Engpass auf dem sportlichen Anspruchsniveau der Bayern ist nicht strategische Planungsfähigkeit, sondern die Verfügbarkeit von Leuten, die diese Pläne umsetzen. Soll heißen, Marić und die Bayern können noch so toll eine von der U12 bis zur ersten Mannschaft einheitliche Spielphilosophie definieren und umzusetzen versuchen - 4-4-3, ballbesitzorientiert, Passen vor Dribbeln, Positionsspiel, was weiß ich - und ihre Spieler und Trainer dementsprechend scouten und recruiten, aber wenn es zur ersten Mannschaft kommt, wird sich der FC Bayern diesen Luxus des selbstauferlegt beschnittenen Handlungsspielraums in der Auswahl seines Personals nicht mehr erlauben können. Der Engpass sind die Exekutoren der Spielphilosophie. Es ist einfacher, nach der Entlassung eines Trainers die Spielphilosophie der ersten Mannschaft anzupassen, als einem gerade heute, aber nicht mehr morgen zufällig verfügbaren Trainer des Kalibers Tuchel, Ancelotti oder Guardiola abzusagen, weil sie profilmäßig dummerweise nicht zur definierten Spielphilosophie des Vereins passen. Auf dem sportlichen Niveau der Bayern ist die richtige sportliche Strategie für die erste Mannschaft daher eine Meta-Strategie: die Strategie, organisatorisch, gedanklich und finanziell stets so flexibel zu sein, dass die gegenwärtige Spielphilosophie für die erste Mannschaft gemäß den personellen Verfügbarkeiten auf dem Transfermarkt jederzeit über den Haufen geworfen werden kann. Tuchel folgt Nagelsmann ist die Regel, nicht die Ausnahme. Gedanklich, organisatorisch und finanziell so flexibel zu sein, einen spielphilosophischen Umbruch wie den von Nagelsmann zu Tuchel personell innerhalb kurzer Zeit mit neuen Spielern zu akkomodieren, ist die meta-strategische Strategie, die ein Verein wie der FC Bayern verfolgen sollte.
Externe Kommunikation: Dafür, dass der Trainer der Bundesliga im Vergleich zum Manager der Premier League eigentlich ein sehr auf das Sportliche fokussiertes Rollenprofil hat, bei dem das Training und die Entwicklung der ersten Mannschaft im Vordergrund stehen, während der englische Manager darüber hinaus auch für die Außendarstellung des Vereins gegenüber den Medien zuständig ist, finden sich in der tatsächlichen, alltäglichen, gelebten Praxis viele Bundesligatrainer sehr häufig und sehr regelmäßig auch als das Sprachrohr ihres Vereins wieder. Manche Trainer blühen unter dieser Herausforderung auf, manchen fällt diese Aufgabe sichtbar und hörbar schwer. Als Fan mag ich es, wenn intelligenten und eloquenten Menschen wie Tuchel und Nagelsmann die Gelegenheit gegeben wird, sich neben dem Sportlichen auch ausführlich zum Weltgeschehen einzulassen, aber aus Managementperspektive ist das eine unnötige Fehlerquelle, Quelle für öffentliche Irritationen und Ablenkung vom Wesentlichen des wichtigsten sportlichen Angestellten eines Vereins. Wenn ich Verantwortlicher bei einem Fußballverein wäre, würde ich die Policy verabschieden, dass bei jeder Pressekonferenz neben dem Trainer auch der Sportdirektor anwesend zu sein und sämtliche Fragen zu beantworten hat, die sich nicht sportlich mit der ersten Mannschaft oder dem Spieltag auseinandersetzen - sofern mich mein Trainer nicht explizit darum bittet, auch den “Außenminister” des Vereins spielen zu dürfen (weil er darunter aufblüht). Eine solche strikte Entbindung des Trainers von der Verantwortung, potentiell zu allem und jedem Stellung nehmen zu müssen und dabei unfreiwillig Gefahr zu laufen, von den Medien anschließend hochgejazzte Aussagen zu tätigen, würde ihn psychisch entlasten und ihm ermöglichen, mehr ungeteilte Aufmerksamkeit auf sein sportliches Kerngebiet, das Training und die Entwicklung der ersten Mannschaft, zu legen. Bei den Bayern z. B. wäre dies eine Aufgabe, die ich in den Verantwortungsbereich von Christoph Freund legen würde, ergo: Christoph Freund sitzt bei jeder Pressekonferenz neben Thomas Tuchel und beantwortet alle Fragen über Gott und die Welt. Ihr habt im Podcast über die Entwicklung von Freunds Rollenprofil philosophiert, was haltet Ihr von der Idee?
Zubimendi vs. Palinha: Palinha! @Justin, Du sagst im Podcast, der Vorteil von Zubimendi sei der, dass er mit dem Ball mehr anfangen könne als Palinha. Das ist sicher richtig, aber den Bayern fehlt nicht noch ein weiterer Spieler im Mittelfeld, der etwas mit dem Ball anfangen kann, sondern einer, der Kimmich bei seinen großräumigen Ballaktionen kompromisslos den Rücken freihält. Palinha ist genau diese Art von Spieler. Die Tatsache, dass Palinha kein kreativ-ballbesitzorientierter, sondern ein explizit defensiv agierender Spieler ist, halte ich dabei sogar dezidiert für einen Vorteil und keinen Nachteil. Die Bayern haben mit Kimmich einen Mittelfeldspieler, der das Spiel nach vorne am liebsten komplett alleine schmeißen würde. Wäre der Mann neben ihm nun ebenfalls ein ballbesitzorientierter, kreativer, nach vorne denkender Spieler, käme es zwischen ihm und Kimmich wahrscheinlich nur zu Revierstreitigkeiten im Aufbauspiel der Bayern. Da Kimmich in der Mannschaft absolut gesetzt ist, kann das Ziel hinter jeder Neuverpflichtung fürs Mittelfeld nur sein, einen Spieler neben Kimmich zu stellen, der die Spielstärke beider Akteure zusammen maximiert, wozu ein Spieler wie Palinha, der Kimmich nach vorne keine Konkurrenz macht und nach hinten für ihn absichert, wahrscheinlich einen größeren Beitrag leisten kann als ein Spieler wie Zubimendi, der Kimmich nach vorne Konkurrenz macht, aber im Spiel nach hinten keine Verstärkung für das Team gegenüber der jetzigen Situation bedeutet. Oder sehe ich das falsch?
Das war ein klasse Podcast. Es hat mir Spaß gemacht, Euch beiden zuzuhören und dabei zum Denken angeregt zu werden. Danke dafür.
Da sehe ich Tuchel aber deutlich stärker als Freund. Aber vielleicht entwickelt er sich ja noch.
Er ist inhaltlich stärker, keine Frage.
Wenn Freund den Mund aufmacht hat das aber halt immer n’en Österreichischen „Schmäh“ und kommt automatisch (wenn nicht gerade Mal ausnahmsweise Blödsinn erzählt a la „Privatsache“ bei Boateng) einfach nochmal ein Stück „besser“ aber vorallem „entspannter/gemütlicher/sympathischer“ rüber als bei Tuchel?
Und natürlich dahingehend sprachlich eigentlich der totale Gegenentwurf zu Brazzo der Deutsch halt erst im späten Jugendalter erlernt und da daher automatisch überspitzt „gebrochener“ (wem geht es nicht so mit insbesondere spät erlernter Fremdsprache, dass dort massiv weniger eloquent rüberkommt als in seiner Muttersprache und selbst Fremdsprachen die im frühen Kindesalter intensiv gelernt) und damit sprachlich massiv schwächer rüberkam
Was denke ich unbewusst viele dazu „verleitet“ hat Brazzo für geistig „weniger bewandert“ zu halten als er eigentlich ist: Er ist sicher kein totaler Überflieger wie ich zB für Tuchel durchaus beanspruchen würde, aber ziemlich sicher immer noch mit klar überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet würde ich meinen - was das was so verbal von ihm kam aber leider nicht immer unterstreichen konnte, sicherlich aber eben auch wegen ebengenannter Problematik…
Wunderbar, @Alex
Würde mich sehr freuen regelmäßig in diesem ausführlichen Format Deine Gedanken zu den im Podcast besprochenen Themen hier vorzufinden.
Mir persönlich geht leider meist die Zeit/Muse ab die doch sehr ausführlichen Podcasts zeitnah mir reinzuziehen. Bin generell auch nicht so der Typ für Podcasts (wenn denn Mal verfügbar lese ich immer viel lieber das Transcript, aber natürlich wohl auch - Dank immer besserer AI gerade zur Spracherkennung sollte sich das aber eigentlich langsam ändern - bisher zu aufwendig für euch sowas zur Verfügung zu stellen) und das mit „erhöhter Geschwindigkeit anhören“ was auch hier schon oft empfohlen und was mir zwar grundsätzlich entgegen käme, konnte ich mich bisher auch nicht wirklich mit anfreunden.
Beim Lesen hat man halt demgegenüber den großen Vorteil, dass das in seiner eigenen Geschwindigkeit (dank diverser Speedreading Kniffe geht das bei mir mittlerweile mit recht hohem Faktor zu früher/normal ohne Einbußen beim Verständnis) und flexibel tun kann ohne sich vorher auf ne Speed festlegen zu müssen
Und inhaltlich (das zeigen ja auch die Likes im am Ende meistens 2 stelligen Bereich) ist das immer allererste Sahné (mittlerweile hat er sich das zumindest beim FCB verdient dass sein Name hier mit einfließen darf/sollte beim accent lol) was so von Dir kommt!
Das sehe ich nicht so. Kimmich ist mMn. nicht komplett genug um diese Art Alleinunterhalter zu geben. Er benötigt einen DLP hinter/neben sich, der seine Defizite kompensiert
Hmm, meint Alex nicht sogar exakt dasselbe?
Er meint ja, dass ein Zubimendi ihm zu sehr ins Gehege kommen könnte. Ich kenne dem seinen Aktionsradius nicht. Aber Kimmich braucht nicht nur defensive Absicherung, sondern auch spielerische Entlastung die pressingresistent ist.
Ja das siehst Du falsch, denn wenn Du Dir die Spiele von Real Sociedad ansiehst macht Zubimendi dort eben genau das, was Du ihm absprechen willst. Es ist ein Spieler genau wie Declan Rice dem immer zuerst die defensive Position wichtig ist. Der aber genauso wie Rice, und mMn noch besser als Rice sehr gut im Spielaufbau teilnimmt. Palhinha hat gegenüber den beiden dort leichte Nachteile (nicht signifikante). Es ist sehr sehr wichtig auf dieser Position nicht nur einen Zerstörer wie Eilts, sondern einen echten Fußballer wie Xabi, Busquets, Rodri zu haben.
Und da ist der von Xabi geförderte Zubimendi besser als Palhinha. Dazu kommt, dass solche Spieler in der Defensive auch sehr viele Ballgewinne durch gutes Stellungsspiel und nicht nur über Zweikämpfe gewinnen (Palhinha hat sehr viele Verwarnungen).
Zubimendi ist jünger, kostet ähnlich viel wie Palhinha. Der einzige mir erkennbare Vorteil von Palhinha ist dessen Kopfballstärke, defensiv wie offensiv.
Die etwas älteren Artikel von Justin sind mMn auch heute noch sehr valide und aussagefähig.
Zubimendi Würde Kimmich sicherlich sehr gut tun, dem FCB auch, Palhinha in abgeschwächter Form auch. Sehe nicht warum sie Kimmich seine Position streitig machen sollten, eher die von Goretzka und Laimer. Beide Spieler sind umsichtig und von Natur aus Spieler, die einen Instinkt für Defensive Absicherung haben, insbesondere wenn Kimmich höher steht. Genau das was zB Thiago konnte, was aber Tolliso Goretzka Laimer etc. nicht können.
Wer glaubt, dass Zubimendi ein positionsuntreuer zweikampfschwacher pressingirrestanter Spieler sei, sollte sich das letzte Spiel gegen Barca ansehen.
Da hat das Hainer-Marketing wohl funktioniert.
Auch wenn Hainer es immer wieder jedem erzählt, der es nicht hören will, ist Musiala kein Nachwuchsspieler des FC Bayern. Er wurde von Chelsea ausgebildet, ist ein absolutes Ausnahmetalent und hatte bei seinem Wechsel nach München bereits Profi-Niveau. Er hat in München ein Jahr am Campus verbracht und dabei im Schnelldurchlauf die B-Jugend, A-Jugend und die Amateure in der 3. Liga besucht. Am Ende der Saison hatte er seinen ersten Kurzeinsatz in der Bundesliga. Danach war er fester Bestandteil der 1. Mannschaft.
Der Campus hat ihm bestenfalls zur Akklimatisierung gedient.
Deine Aufstellung der Jugendspieler ist aber interessant zu lesen - vor allem in der ersten Variante. Spieler zählen, die rein formal im Kader stehen, aber keine Spiele machen (Buchmann, Hülsmann), sagt wohl nicht so viel aus. Spieler, die sich aber in den Top-Ligen etablieren können, stellen schon eine ganz gute Metrik für die Qualität der Ausbildung und des Nachwuchsscoutings dar.
Auffällig ist dabei vor allem, dass der FC Bayern viele Spieler ausbildet, die irgendwo in einer 2. Liga oder kleineren europäischen Liga landen, aber nur wenige schaffen es auf internationales Niveau. Dabei werden sehr viele junge Spieler aus aller Welt für den Campus verpflichtet. Es wird viel Geld reingesteckt. Aufwand und Ertrag passen nicht wirklich zusammen.
Man scheint eine gute Förderung in der Breite zu haben, aber schafft es nicht, Talente für die Spitze zu entwickeln. Letzteres ist das große, bisher nicht eingelöste Versprechen des Campus.
Du schreibst das so als hätten wir eine Menge Mittelfeldspieler, die gut am Ball sind. Wir haben aber nur Kimmich und den dauerverletzten Guerreiro.
Nach meiner Auffassung ist Palinha das auch nicht. Der spielt selber sehr weiträumig. Er sucht jede Gelegenheit für ein Tackling, egal wo und wie. Das ist eine ziemlich riskante Spielweise. Er ist sicher nicht der Typ, der sich auf den Mittelpunkt stellt und konsequent die Bälle retourniert.
Es braucht dafür auch gar kein Zweikampfsmonster. Es braucht jemanden, der ein gutes Spielverständnis hat, der Situationen antizipieren und abfangen kann, bevor es überhaupt zu einem Zweikampf kommt. Letzteres ist unser größtes Problem: Wir kommen viel zu oft in Situationen, wo es auf den einen entscheidenden Zweikampf ankommt. Das provoziert zwangsläufig Fehler. Ich sehe nicht, wie sich das mit Palinha ändern würde.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ist das aber ein Problem des FC Bayern oder ein Problem des Joshua Kimmich?
Kimmich meint, er müsse das gesamte Mittelfeld alleine übernehmen. Dadurch sieht jeder andere Mittelfeldspieler neben ihm schlecht aus. Thiago + Goretzka oder Thiago + Martinez hatte damals viel besser funktioniert als jede Kombination mit Kimmich, weil es konkrete Aufgabenteilungen gab.
Kimmich scheint eine solche Aufgabenteilung aber grundsätzlich abzulehnen, da er, wie gesagt, alles alleine machen will. Solange er diese Einstellung hat, kannst du da auch Rodri neben ihn stellen; es wird nicht funktionieren.
Ich hielte es daher für einen schweren Fehler, Kimmich einen Freifahrtschein zu geben und zu versuchen, den Kader auf ihn auszurichten. So krass gut, ist er dann auch nicht, dass man nur für ihn große Kompromisse eingehen sollte. Viel mehr sollte man Spieler holen, die ihn in einen Konkurrenzkampf bringen und ihn dazu zwingen, sich an den Kader anzupassen.
Dieses Ziel:
Kann nur erreicht werden, wenn Kimmich sich zurücknimmt und unterordnet.
Wo lassen sich denn Pep Klopp etc zum Weltgeschehen aus? Habe ich noch nie gehört. Im Gegenteil die befassen sich explizit mit sportlichen Themen bzw. denen die ihren sportlichen Bereich tangieren bzw beeinflussen.
Die würden auch nie nach einem Spiel an den sky Tisch gehen und mit Typen wie Matthäus diskutieren.
Der Unterschied zur EPL ist der, dass sich nicht nur unmittelbar vor oder nach einem Spiel ein Club Verantwortlicher vor den broadcaster stellt, Aussagen trifft mit denen dann der Manager vor oder nach dem Spiel konfrontiert wird. Das sollte der FCB unbedingt ändern, denn man hat nullkommanull nix davon zu denen an den Tisch zu gehen, siehe Kahn Salihamidzic Deeesen Freund. Das kann man hinterher in der Mixed Zone oder sonstwo machen, wenn überhaupt.
Ich glaub Chris Richards sollte an dieser Stelle auch noch genannt werden, der es bisher auf immerhin 13 Spiele für Crystal Palace in der EPL gebracht hat. Am Ende der Saison könnten noch Hollerbach (Union/6) und Ibrahimovic (Frosione/5) in die Riege aufsteigen.
Je nachdem was du als Top 5 Ligen zählst (nach aktueller UEFA-5-Jahreswertung wäre hier als 5. Liga die Niederländische relevant), würde mir auch noch Taylor Booth einfallen.
Tuchel könnte auch noch Pavlovic und Krätzig zu jeweils 10 Einsätzen verhelfen, vielleicht hat er durch den Post ja etwas mehr Ansporn
Ich finde, je nach Betrachtung ist der Output dann auch nicht mehr so quantitativ gering. Gleichzeitig habe ich mir durch deine Betrachtung die Frage gestellt, in welcher Hinsicht die Jugendarbeit eines Vereines auch mit den Gegebenheiten im jeweiligen Land zusammenhängt. Hat Deutschland generell ein Talentproblem und Bayern leidet darunter, oder ist es vielleicht sogar andersrum?
Musiala ist tatsächlich kein richtiger Nachwuchsspieler von uns. Aber auch Gavi (gut, der wechselte schon sehr früh) oder Pedri kamen aus dem Nachwuchs anderer Proficlubs zu Barca.
Darum geht es auch mMn nicht, natürlich weiß man dass das so nicht funktioniert und nur sehr wenige den Sprung in die A Elf / Kader dauerhaft schaffen.
Es geht in erster Linie auch darum, möglichst nicht nur viele, sondern viele gute Spieler auszubilden, die man möglichst teuer verkaufen kann. Das sagt man natürlich nicht so dezidiert aber natürlich nimmt man wahr, dass Real Barca ManCity und Chelsea hier dauerhaft erhebliche Einnahmen verzeichnen. Und vor allem Gewinne, denn Verkäufe von Nachwuchsspielern sind idR immer Gewinne in der G+V.
Der FCB ist da aber mMn in den letzten Jahren durchaus auf dem richtigen und guten Weg, insbesondere zugekaufte junge Talente konnte man auch gut weiterverkaufen wenn sie sich nicht durchsetzen konnten.
Freund wird sicherlich noch mehr herausholen, DH Gewinne produzieren aus eigenen und zugekauften Talenten.
Mittlerweile hab ich endlich (eigentlich leicht zu finden, lol) auch ne frei verfügbare (wenn noch bessere kennst, gerne her damit, die Daten von TFA die vielleicht noch besser, keine Ahnung, sind jedenfalls gerade nicht frei verfügbar sondern nur sporadisch für X beliebigen Zeitpunkt/Spieler in irgendwelchen Artikeln vorzufinden) Quelle für diese sehr detaillierten Werte aufgetrieben:
Das meiste was du im Zitat hier analysiert ist demnach durchaus richtig.
ABER:
Palhinha ist defensiv zumindest mal klar „Weltklasse“, im Spielaufbau würde ich auf Basis dieser Werte aber sehr wohl sogar ziemlich signifikante Defizite sehen.
Ein Zubimendi defensiv gerade Mal leicht überdurchschnittlich und offensiv ähnliches Bild.
Ein Rice dagegen ist in beiden Bereichen sehr klar überdurchschnittlich und hat („oh Wunder“) auch das doppelte gekostet als die beiden es für uns (wohl beide um die 60 Mios grob) würden.
Leider wollte der aber offensichtlich weder die PL noch London verlassen, von daher im Grunde auch müßig ihm nachzutrauern.
So wirklich überzeugt mich für satte 60 Mios aber auf Basis dieser Werte weder Palhina noch Zubimendi fürchte ich leider schwer
Maric könnte durchaus mit diesen Maßnahmen dafür sorgen, dass damit sehr viel mehr viel besser ausgebildete Spieler hervorgebracht werden, die dann natürlich für größere finanzkräftigere Clubs interessant sind, und für die natürlich dann automatisch sehr viel mehr bezahlt wird als bisher.
Gewinnmaximierung des Campus Betriebs!!!(nicht nur über Quantität sondern auch Qualität).
Wie können garnicht genug gute junge Talente ausbilden egal ob intern oder extern dazu geholte, um hier dauerhaft gute Gewinne zu erzielen.
Meinst du das da eine gewisse „Roca-Gefahr“ mitschwingt?
Der war wenigstens schön billig im Vergleich wenn recht in Erinnerung
Was ich wohl vorallem meinen würde:
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass man auf Basis dieser Statistiken im europäischen Fußball (wohl deutlich eher außerhalb von La Liga und PL) nicht jemand mit ähnlichen oder sogar besseren Werten als einen Zubimendi findet für ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis als bei dem für 60 Mios…