MSR 292: Abtelgleis

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Der FC Bayern München quält sich zu einem 2:0-Erfolg gegen Hertha BSC und erobert so die Tabllenführung der Bundesliga zurück. Doch war’s das schon? Wir analysieren den mühevollen Auftritt gegen defensivstarke Berliner und schauen in die Zukunft: Bringen die Bayern ihre Führung diesmal über die Ziellinie oder stolpern sie doch…

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Ist es Absicht, dass die Folge nicht im Patreon-Feed gelandet ist? :face_with_monocle:
(War die letzte übrigens auch schon nicht.)

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Ich möchte keine zwei Feeds. Es wäre super, wenn der Patreon Feed einfach jedes Mal aktiviert wird.

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Ich möchte auf einen Aspekt, den Justin angesprochen hat, eingehen, weil ich glaube, dass darin gewissermaßen ein Grundproblem steckt, aus dem sich die schwierige Gesamt-Gemengelage ergibt.

Wir blicken auf ein Jahrzehnt zurück, das in der Geschichte des FC Bayern beispiellos war. Die Folge ist (was ich jetzt gar nicht werten will, sondern nur feststelle), dass die Meisterschaft von jedem und allen als selbstverständlich empfunden wird. Zitat Justin: „Bei niemanden kribbelt es noch in der gleichen Art und Weise wie damals, als wir die Dortmunder Doppelmeisterschaft unter Klopp wieder kontern konnten.“ (sinngemäß)
Weiter haben wir zweimal die CL gewonnen (hätten sie öfter gewinnen müssen) und unter wenigstens drei Trainern eine Dominanz ausgestrahlt, die ihresgleichen sucht (aber nicht findet).

Ich denke, dass nur unter diesen Voraussetzungen eine Lage entstehen kann, in der, wie heuer geschehen, ein Trainer entlassen wird, der zum Zeitpunkt seiner Freistellung noch die realistische Chance auf das Triple hat. (Es liegt mir fern, nochmals die ganze Chose aufzurollen und Gründe aufzuzählen. Jeder, der nicht nur meine eigenen Kommentare gelesen hat, weiß, dass die Entscheidung zwar ambivalent war, aber keineswegs unbegründet. Zu diesem Thema wurde wirklich alles gesagt. Vielleicht nicht von allen.)
Ich kann mir keinen - ich wiederhole, keinen anderen Klub vorstellen, bei dem das passiert wäre. Und da selbst auf unserem (hohen) Niveau nicht alleine die Punkteausbeute dafür verantwortlich sein konnte, muss es eben mit einer Anspruchshaltung zu tun haben, die vielmehr ästhetisch motiviert sein dürfte, sprich: der FCB muss Spiele nicht nur gewinnen (national sowieso), sondern sie auch auf eine dominante Art gewinnen, attraktiv, offensiv etc. … Man achtet, sowohl intern wie extern, also auf die Entwicklung des Spielstils, einzelner Mannschaftsteile usw.

Es ist nun kein Wunder, dass sich der Anspruch, dieses Niveau zu bieten, in Zeiten von z. B. personellen Umbrüchen, Verletzungsorgien, einer Häufung seltsamer Schiedsrichter-Entscheidungen, einem zunehmenden medialen Irrsinn mitsamt einem von Gesamt-Deutschland immer mehr herbeigesehnten Ende der bayerischen Dauer-Herrschaft sehr verkompliziert.

So, wie ich Eure Podcasts wahrnehme, herrscht auch Redaktions-intern bei Euch eine, nun ja, Verwunderung. Verwunderung über den Formverfall der halben Mannschaft, Verwunderung über die nicht greifenden Maßnahmen des neuen Trainers… und eingeschränkte (man kennt ja die Mechanismen) Verwunderung über die Dauer-Aufgeregtheit rund um die Bayern.

Aus all dem würde ich schließen:
Auch Ihr seid nicht im Besitz der (um einen Watzlawick’schen Begriff zu benutzen) Patendlösung, dieser einen schlichten Maßnahme (womöglich gar der Ersetzung von Person X durch Person Y, und schon läuft’s wieder).
Liege ich da richtig?
Und finde ich das, da ich selbst zwar sehr meinungsfreudig bin, aber zunehmend verwundert und ratlos die Darbietungen unserer Elf ankucken muss, nicht auch ein klein wenig beruhigend?
Doch, finde ich.

Und natürlich werden wir uns weiter nach jedem Spiel detailliert anschauen und analysieren, woran’s gelegen hat, und was man ändern müsste, und wer besser oder eher spielen müsste, und welcher Vorstand wieder ein doofes Interview gegeben hat. Ich muss gestehen, zumindest letzteres ermüdet mich noch mehr als die elfte Meisterschaft am Stück.
In diesem Sinne: macht weiter so, Jungs. Und behaltet Eure wohltuende Sachlichkeit bei, die auch Leute wie mich mal gelassen sagen lässt auf die Frage, was zum Geier mit den Bayern los sei: Ich weiß es nicht genau…, aber ein, zwei Ideen hätte ich!

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Auch wenn mir jetzt wieder vorgeworfen wird, meine Erde wäre eine Scheibe, ich kanns nicht lassen.
2019 wurden wir mit 78 Punkten Meister, vor Dortmund mit 76 und Leipzig mit 66 Punkten. Außerdem wurden wir noch Pokalsieger. Ich hab mich damals gefreut wie ein Schneekönig, auf MSR hingegen wurde der Untergang ausgerufen, auch und vor allem von Justin. Da waren zwei Titel und 78 Punkte nicht genug.
Woher kommt nur plötzlich diese Demut, die damals schon angebracht gewesen wäre?
Vielleicht war für andere die Erde damals eine Scheibe.

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Die Antwort auf die „mangelnde Kondition“ hat Tuchel nach seinem ersten Spiel als Trainer eigentlich gegeben.

Dadurch, dass keine Routinen ineinander greifen und viele Unstimmigkeiten auf dem Platz stattfinden, müssen die Spieler mit mehr Laufarbeit Lücken schließen und Fehler ausbügeln. Dieser extra Aufwand macht sich natürlich bemerkbar. Nach 70. Minuten Kampf und Krampf, permanent Rückständen oder Siegtreffern hinterlaufend, ist der Tank eben früher leer.

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Ich fand unsere Spielweise gegen sehr passive Herthaner recht gut und passend. Mazraoui habe ich als belebend empfunden. Er spielt technisch sauber, unkompliziert, aber trotzdem mit Übersicht und ermöglicht dadurch flüssige Kombinationen, was der rechten Seite gut tat. Gotezka habe ich als zu spielschwach empfunden. Im Rahmen des geforderten war seine defensive Leistung gut. Aber sein Passspiel und seine Vororientierung sind auf dieser Position, besonders in Kombination mit einem fehlenden Wandspieler, nicht ausreichend. In der zweiten Halbzeit haben wir nach Umstellungen das Tempo etwas angezogen und zwei schöne Tore erzielt. Hätten auch mehr Treffer erzielen können. Für mich ein geduldig erzielter, letztendlich souveräner Sieg, wie man es gegen so einen Gegner erwartet. Darauf lässt sich mMn. aufbauen.

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