MSR 220: Ja Soares und so ist es und so wird es immer sein

Eine nationale Lösung für mehr Spannung würde zwangsläufig auf eine Schwächung des FCB hinauslaufen. Nachdem die BuLi dadurch international noch weiter abgehängt werden würde, wäre das ein kompletter Irrweg.

Es kann also nur eine große internationale Lösung geben. Daran beißen sich aber selbst FIFA und UEFA die Zähne aus - nicht zuletzt, weil Katar mittlerweile in allen maßgeblichen Gremien exzellent vertreten ist.

Einen Hoffnungsschimmer für die BuLi sehe ich aber dennoch: Nach den absehbaren Karriereenden von Neuer, Müller und Lewa dürfte es schwer bis unmöglich werden, absolut gleichwertigen Ersatz zu finden. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer für die Konkurrenz?

Die Antwort ist die, die keiner hören will.
Bundesliga Clubs für große Investoren/Investitionen öffnen. Fußball ist Teil des Entertainment Business.
50+1 Beschränkungen müssen natürlich fallen.
Und natürlich braucht es gleichzeitig klare transparente kontrollierbare sanktionierbare FFP Regeln mit einem payroll cap.
Aber nicht abgekoppelt von der Pyramide sondern unter dem Dach der UEFA aber gemanaged als JV UEFA/ECA.

Die EPL lag bei Gründung am Boden und haben sich die Attraktivität und TV Verträge durch kluges Management auf allen Ebenen erarbeitet. Sven eben ohne zu nichtsnutzenden nicht zielführenden Romantiken ala Rettig.

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Ich meine in England auch schon mal von Menschen gehört zu haben, die nicht in die Jubelstürme über Investoren einstimmen.
Aber das sind sicher nur ein paar Romantiker.

Das ist schon alles richtig, was Ihr hier schreibt.
Ich frage mich trotzdem manchmal, ob ob das alles tatsächlich so ein Naturgesetz ist, wie es meist diskutiert wird.

Wenn wir es mal grundsätzich angehen, hat der Erfolg eines Teams ja zwei zentrale Faktoren, nämlich die Spieler und deren Fähigkeiten (die teils Talent, teils Ergebnis harter Arbeit sind) und die professionelle Arbeit im Bereich Training / sportmedizinische Betreuung. Kurz: du brauchst Top-Talente, die täglich hart an sich arbeiten, und musst die als Verein aber auch konditionell und taktisch stets auf der Höhe halten.

Der Ansatz, dass es die anderen Bundesligisten nicht schaffen können, mal mit Bayern punktemäßig mitzuhalten, geht davon aus, dass die Bayernspieler tatsächlich so viel mehr individuelle Fähigkeiten haben, das die Gegner auch dann keine Chance haben, wenn sie topfit sind und taktisch alle Register ziehen. Das glaube ich aber eigentlich nicht.
In der Realität beobachte ich eher, dass vielen Bundesliga-Teams einfach nach 60, 70 Minuten die Luft ausgeht, dadurch die Ungenauigkeit im Spiel rasant zunimmt, Laufwege nicht mehr gemacht werden etc. Oder Trainer setzen auf unpassende taktische Konzepte, reagieren im Spiel nicht oder falsch; Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner werden zu lasch angegangen …

Und auch beim FC Bayern konnte man ja in der jüngeren Vergangenheit beobachten, was passiert, wenn es von der Trainings- und Betreuungsseite her nicht passt: unter Ancelotti ging sukzessive die Fitness im Team verloren, und bei Kovac hat das falsche bzw. ungeliebte Spielkonzept für Frust gesorgt und auch unnötige Niederlagen verursacht. Hätte man das jeweils laufen lassen, wäre ziemlich sicher die Dominanz trotz gleicher Spieler erstmal weg gewesen.

Insofern wage ich hier mal die These, dass die meisten Bundesligisten noch viel zu sehr dem Glauben ans Heldentum anhängen, sprich lieber zig Millionen für einen einzigen Spieler ausgeben, der die Erlösung bringen soll, statt mit der gleichen Summe mal einen hochprofessionellen Betreuerstab zu engagieren, der das Team völlig unabhängig vom jeweiligen Cheftrainer erstmal körperlich auf 100% bringt. Analog ein Team von Taktik-Analysten, die jedem Spieler indivduell zeigen wie er sich verbessern kann, und natürlich einen Cheftrainer, der ein speziell auf sein Spielermaterial zugeschnittenens taktisches Konzept entwickeln kann. Wenn es dann noch gelingt, bei der Zusammenstellung von Kader und Betreuerstab darauf zu achten, dass die sich auch menschlich gut verstehen - dann erst hätte man Vergleichbarkeit mit dem FC Bayern hergestellt und könnte beurteilen, ob da andere nicht doch mithalten können.

Insofern bin ich aktuell gespannt, ob es Marco Rose schafft, das im Überfluss vorhandene Talent beim BVB in so geordnete Bahnen zu lenken, dass sie eben doch mit Bayern mithalten können. Mit einem Erling Haaland im Sturm sollte das ja eigentlich möglich sein, und ihr traditionelles Torwartproblem scheint ja im Moment mit Gregor Kobel zumindest entschärft zu sein.

Natürlich wäre damit das Grundproblem, dass man nur mit viel Geld nach ganz oben kommt, weiter ungelöst. Aber immerhin könnte das mal die (offenbar nötige) Erkenntnis befördern, dass man lieber erstmal in Vereinsstruktur und Betreuerstab investieren sollte als noch ein paar Extra-Millionen für einen Spieler als vermeintlichen Heilsbringer. Denn von Ausnahmen wie Haaland abgesehen, wird letzteres nicht funktioneren - im worst case verletzt er sich nach 2 Spielen schwer …

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Die Bundesliga ist vorbei, wir haben gewonnen.
Pep Guardiola, 2014.

Damals wusste nur keiner dass die Aussage sich auf die Zukunft bezogen hat. :rofl:

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Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Bayern-Doku „Behind the Legend“ ab 02. November bei Amazon Prime

Sehe ich nicht so. Welcher Verein kann sich denn noch Heldenfussball leisten? Nicht mal Bayern mehr in Gänze. Die meisten Vereine schöpfen ihr Potenzial schon in etwa aus, einige etwas mehr (Union Berlin, Freiburg, Mainz, Köln im Moment), einige etwas weniger (Hertha). Leipzig ist ein Beispiel was möglich ist und was nicht möglich ist, wenn richtig gut gearbeitet wird. Schalke ist ein Beispiel was passiert, wenn es wie von Dir beschrieben falsch läuft.Eine realistische Meisterschaftschance hat nur noch Dortmund. Die Sorge ist, dass die Chance für andere Mannschaften immer weiter sinkt und es immer noch aussergewöhnlichere Umstände braucht, damit jemand anderes Meister wird. Wie gross ist die Chance, dass ein Haaland oder Bellingham mal für 5 Jahre verlängern? Gleichzeitig kann Bayern Fehler sowohl auf der Trainerbank als auch im Kader immer noch relativ einfach korregieren (zumindest auf Bundesliga-Niveau).

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Um es überspitzt zu formulieren: ohne Haaland hätte man die Saison nicht anpfeifen müssen, um mit absoluter Sicherheit den Meister zu kennen. Selbst dann nicht, wenn Roses Ideen in Dortmund voll greifen. Die Meisterschafts-Spannung der Bundesliga hängt also genau noch an einem Spieler dessen Tage in Dortmund gezählt sind.

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Die Meisterschafts-Spannung der Bundesliga hängt also genau noch an einem Spieler dessen Tage in Dortmund gezählt sind.

Sehr schön auf den Punkt gebracht.

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Die Diskussion über die Langweile - jedes Jahr der gleiche Unfug.
Was haben wir, dn 5. Spieltag. Vor gerade einmal 6 Wochen haben uns solche Koryphäen wie Hamann und Co noch erklärt, dass es aufgrund der Spielerverpflichtungen/Abgänge, der Kaderbreite, des Trainerwechsels, des … es eigentlich absehbar ist, dass des dieses Jahr mit der Titelverteidigung des FCB nichts wird. Vor etwas mehr als einem Jahr war es der mentale Einbruch nach der Titelflut, der eine Titelverteidigung verhindern wird. Und jedesmal geht dann 6 Wochen später das Geheule von der langweiligen Liga los.
Wer hindert denn Mnnschaften, die zuhause fast regelmässig den FCB schlagen wie Gladbach, das auch gegen andere Gengner zu tun. Wer zwingt denn andere Mannschaften wie RB seine Spieler und den Trainer zu verkaufen.
Und wenn man dann einen Trainer wie Nagelsmann eine Mannschaft aufbauen und einen Spielstil kreieren lässt, ist es wenig zielführend dann einen Trainer zu verpflichten, der einen völlig anderen Stil spielen lässt.
We sagte doch gleich ein gewisser Nagelsmann beim Dienstantritt - „Man kann nicht gleich das gesamte erfolgreiche System verändern, sondern muss eher behutsam vorgehen!“ Ach! Hat das dem Marsch keiner gesagt.
Ich kann mich nicht jahrelang über meine Probleme in der Defensive beklagen, aber alles außer wirklich guten Defensivspezialisten verpflichten und mich dann über die Gegentore wundern.
Gib einem SC Freiburg das Geld, was ein HSV oder S04 in den letzten 10 Jahren versenkt hat - und die spielen jedes Jahr CL.
Und so sind es eben viele Punkte, die zusammen das derzeitige Bild ergeben.
Und wenn man in verschiedenen Bereichen jedes Jahr wieder die gleichen Fehler macht, dann ist es nicht die Schuld des FCB, wenn man selbst seine PS nicht auf die Strasse bekommt.
Und nochmal das Beispiel Gladbach - wenn es ein Verein als einziger in der Liga schafft, dem FCB in einer Saison 4 von 6 möglichen Punkten abzunehmen, muss er sich die Frage gefallen lassen, wieso er sich dann in der gleichen Saison 13 Niederlagen leistet. Am FCB kann es doch nicht liegen.
Dem BVB fehlten in der Saison 18/19 genau 2 Punkte zum Titel. Wieso man sich dann kurz vor Saisonschluß im eigenen Stadion vom Abstiegskandidaten S04 mit 2:4 vorführen lässt, weiß man beim FCB auch nicht.
Und so läuft es immer wieder - der Verein macht seine Hausaufgaben schölecht oder nicht und am Ende ist dann der böse FCB schuld an der Langeweile.
Und dann fehlen nur noch Rettich und Co., die uns erklären, dass das nur an der ungerechten Geldverteilung liegt. Auf die Preisfrage, wieso dann Vereine wie Freiburg, Union Berlin oder Bielefeld in der 1. Liga spielen und Vereine wie der HSV, S04 in der 2. Liga gibt es dann keine Antwort.

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Natürlich machen andere Vereine Fehler, aber es ist schon ziemlich zynisch und naiv zu fragen: Wer zwingt denn andere Mannschaften seine Spieler und Trainer zu verkaufen? Klar, Dortmund kann Haaland auch in zwei Jahren ablösefrei gehen lassen und dann? Dortmund verfehlte Personalpolitik vorzuwerfen kann ich auch nicht nachvollziehen. Nur brilliante Verpflichtungen wie Sancho, Bellingham und Haaland halten sie doch überhaupt noch im Rennen. In der Abwehr hatten sie halt nicht solche überragenden Treffer, da ist das Ergebnis halt so wie man es bei dem Budget erwarten konnte. Einen Upamecano können sie halt nicht einfach mal so kaufen. Und als ob ein Verein wie Gladbach auch nur den Hauch einer Chance hätte, eine Meistermannschaft aufzubauen, im Ernst? Natürlich kann auch mal eine andere Mannschaft Meister werden, wenn mal einiges zusammenkommt. Nur wird das eben nur alle 5 oder 10 Jahre mal passieren. Genau wie Du schreibst: in der Saison 19/20 war Dortmund mal 2 Punkte dran. Ich persönlich weine auch nicht rum, da ich die Meisterschaft immer noch gerne verfolge. Trotzdem kann man doch nicht die Augen verschliessen, dass die Tendenz bedenklich ist. Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass die Situation eine vollkommen andere ist als vor 20 Jahren.

Mir ging es weniger um den Heldenfußball, sondern um die schlichte Beobachtung, dass die Spieler bei vielen Bundesligisten offensichtlich nicht richtig austrainiert sind und daher zum Spielende hin oft einen massiven Leistungsabfall zeigen oder mindestens nichts mehr zulegen können. Das kann doch eigentlich gar nicht wahr sein, wenn so viel Geld im System ist, auch bei den weniger reichen Teams.

Und man sieht ja an den von Dir genannten Beispielen (Leipzig, Freiburg u.a.), dass gute Arbeit in dem Bereich die Leistungen dann doch deutlich stabiliert.

Spielerisch schwächere Mannschaften können nur durch extremen Aufwand überlegenen Mannschaften Paroli bieten. Ein Verein wie Freiburg schafft es dann mal mit etwas Glück gegen ein schwächelndes Dortmund 1:0 zu gewinnen, in dem sie 90 Minuten wie die Verrückten verteidigen. Mit selber Intensität schaffen sie trotzdem nur ein Unentschieden gegen Mannschaften wie Bielefeld, Mainz oder Köln, weil es an spielerischer/individueller Klasse fehlt, um sich gegen kompakte, taktisch disziplinierten Mannschaften klare Chancen herauszuspielen. Deshalb ist es naiv zu glauben, nur weil Gladbach mal Bayern schlägt, sollten sie doch locker Mannschaften wie Mainz, Köln oder Freiburg schlagen. Das sind vollkommen andere Spiele. Wer Mainz gegen Freiburg gesehen hat, weiss wovon ich spreche.

Und ja, am Ende waren sie auch platt, aber Haaland hatte ausnahmsweise mal einen schlechten Tag und hat seine Chancen nicht genutzt. Bei Dortmund wird es dann offensiv schnell dünner.

Wer zwingt denn Dortmund dazu die Spieler zu verkaufen wenn sie ein gewisses Niveau erreicht haben?
Was machen die mit dem ganzen Geld?
Dembele, Miki, Auba, Sancho usw. Jedes Jahr werden ganze Lastzüge voll Geld ins Westfalenstadion gekippt. Dazu seit Jahren Stammgast in der CL. Jedes Heimspiel die Bude voll (Corona-Zeit natürlich ausgenommen)
Aber jetzt ist schon klar, dass Haaland und Bellingham nach der Saison höchstbietend verschachert werden.
Was passiert mit dem ganzen Geld?

Leipzig aktuell das Gleiche. Wenn die so weiter machen, braucht der Mateschitz bald keine Dosen mehr verkaufen.

Ein berühmtes Festgeldkonto haben sie jedenfalls nicht. Sie brauchen die Einnahmen um neue Hoffnungsträger zu ködern und ihre Kader zu finanzieren. Das ist doch genau der Punkt: selbst mit den Spielerverkäufen ist der finanzielle Rückstand groß. Sie können es sich schlichtweg nicht leisten auf Spielerverkäufe zu verzichten. Schon erstaunlich wie hier die anderen Vereine als dumm dargestellt werden.

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Erst wenn Leipzig mal mit einem Upamecano oder Dortmund mit einem Haaland verlängern könnte, hätten sie dauerhaft eine Chance.Sonst sind die wirtschaftlich gezwungen vor Vertragsende zu verkaufen, wenn sie nicht schon vorher Austiegsklauseln im Vertrag akzeptieren mussten, um überhaupt solche Spieler verpflichten zu können.

Bezüglich Dortmund fiele mir noch ein Grund ein, der möglicherweise eine Rolle spielen könnte, warum Spieler eher selten ihre gesamte Karriere beim BVB verbringen:
Die Stadt Dortmund. Wer ein bisschen etwas von Europa gesehen hat, wird bestätigen, dass Dortmund außer dem BVB (inklusive Stadion und Stimmung) nicht wirklich etwas zu bieten hat, was die Stadt übermäßig attraktiv machen würde. Selbst die angeblich „grauen“ Städte im Nordwesten Englands (Liverpool, Manchester) haben in vielerlei Hinsicht deutlich mehr zu bieten als Dortmund. Von Metropolen wie Paris, London, Barcelona und Madrid brauchen wir gar nicht zu reden. Auch München ist - mit dem nötigen Kleingeld versehen - eine Stadt, die man als sehr lebenswert bezeichnen kann.
Liegt eine enge Verbindung zur Stadt vor, wie etwa bei Marco Reus, kann man sich in Dortmund bestimmt auch heimisch fühlen. Ich habe aber in letzter Zeit eher selten etwas von Spielern gehört, die nach ihrem Karriereende vorhaben, sich in Dortmund niederzulassen. Ehemalige Bundesligaspieler mit Wohnsitz in München und Umgebung gibt es dagegen viele.
Somit hat der BVB mMn drei gewichtige Argumente gegen sich:

  1. Man kann finanziell nicht mit den ganz großen Kalibern mithalten.
  2. Man hat aufgrund der Übermacht des FCB nicht unbedingt die besten Chancen auf nationale Titel.
  3. Man kann auch nicht gerade mit Lebensqualität punkten.
    Ich persönlich würde diesen dritten Punkt nicht als unwichtig abtun, denn die meisten Spieler haben Ehefrauen oder Freundinnen an ihrer Seite und die haben bestimmt auch was zu sagen, wenn es um die Karriereplanung geht.
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Schon erstaunlich, wie hier die anderen Vereine als bettelarm dargestellt werden, die jährlich hunderte Millionen Tranfererlös erzielen müssen um den Platzwart und das Klopapier für die Kabine bezahlen zu können :wink:

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Bei Dortmund reicht es noch für dreilagiges Klopapier.

Aber Leute, ich will hier wirklich nicht den Verteidiger der anderen Vereine geben. Mir bedeutet die 10. Meisterschaft in Folge durchaus was und ich langweilige mich nicht. Ich finde nur, dass man das ganze Thema der immer grösseren Schere auch nicht einfach als Hirngespinst abtun sollte. Es wird uns weiter beschäftigen.

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