Mitbewerber-Thread (Bundesliga+International) (Teil 1)

Wir legen Auf- und Absteiger einfach nach Tradition fest. Wer im „Duell“ 16. gegen 3. die meiste Tradition hat steigt eben auf oder ab

Klaro, an sich ist es nicht unfair, da sie ja in zwei Spielen die Chance haben, aufzusteigen.

„Unfair“ ist halt, dass seit 2009 gerade mal drei Zweitligamannschaften die Relegation für sich entscheiden konnten, davor wären sie direkt aufgestiegen. Natürlich hätten sie ja auch einfach Erster oder Zweiter werden können, um direkt hochzugehen, aber da finde ich die Relegation einfach unfair.

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Ich finde deine Sichtweise nachvollziehbar. Allerdings sollte man sich die Geschichte des Aufstiegs in die Bundesliga mal genauer anschauen.
Die fixe Zahl 3 Absteiger und 3 direkte Aufsteiger gab es in der mittlerweile über 60jährigen Geschichte der Bundesliga nämlich nicht immer, genauer gesagt nicht einmal in einem Drittel der Fälle.
Bevor die eingleisige 2. Bundesliga 1981/82 eingeführt wurde, war der Aufstieg deutlich komplizierter und schwieriger. Als es noch die Oberligen gab, wurden Aufstiegsrunden gespielt und 10 Mannschaften (jeweils der 1. und 2. einer Staffel durften teilnehmen) spielten die 2 Aufsteiger aus. Damals blieben also immer mindestens 3 Meister außen vor.
Dann gab es ein paar Jahre lang eine zweigleisige 2. Bundesliga (Nord und Süd) aus der die Meister immerhin direkt aufstiegen und die beiden Zweiten in einem Entscheidungsspiel den dritten Aufsteiger ausspielten. In der Saison 1974/75 musste deswegen erstmals eine dritte Mannschaft aus der Bundesliga absteigen statt der bisherigen 2 Absteiger.
Als die 2. Liga ihren eingleisigen Betrieb aufnahm, wurden die Relegationsspiele eingeführt, die es dann 10 Jahre lang gab.
Somit hatte bis 1982 niemals eine Mannschaft, die im Vorjahr „nur“ Dritter wurde, überhaupt die Chance, aufzusteigen. Nach der letzten Relegation 1991 wurde dann umgestellt und der Tabellendritte durfte automatisch aufsteigen. Warum genau das gemacht wurde, weiß ich nicht. Die letzte Relegation wurde auf jeden Fall in dem Jahr gespielt, in dem es noch keine Klubs aus der ehemaligen DDR in der Bundesliga gab und das war die Saison 1990/91. In der Saison 1991/92 wurde die Bundesliga einmalig auf 20 Vereine aufgestockt, von denen 4 direkt abstiegen und nur 2 Teams aus der 2. Liga aufsteigen durften. Damals gab es für ein Jahr 2 Staffeln mit jeweils 12 Teams und Aufstiegs und Abstiegsrunden, ehe die 2. Liga sukzessive von 24 auf 20 und schließlich auf 18 Teams reduziert wurde.
Es folgten dann bis 2007/08 Spielzeiten, in denen fix galt: wer 16. in der Bundesliga wird steigt ab und wer 3. in der 2. Liga wird steigt auf.
Dann wurde ab der Saison 2008/09 wieder auf den Relegationsmodus umgestellt und seitdem haben wir jetzt schon wieder 16 Spielzeiten gehabt, in denen 2 fix absteigen und 2 fix aufsteigen.
Es gab also in der Geschichte der Bundesliga deutlich mehr Jahre, in denen man als Dritter des Vorjahres entweder gar keine Chance auf einen Aufstieg hatte (bis 1981) und dann auch noch einmal deutlich mehr Jahre, in denen man sich als Dritter des Vorjahres den Aufstieg in der Relegation erarbeiten musste.
Dass man also mit der Einführung der Relegation den Tabellendritten der 2. Liga ein „Grundrecht“ genommen hätte, kann man deshalb nicht wirklich sagen.

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es ist mir persönlich völlig wumpe wie viele Mannschaften aufsteigen - ob eine, zwei oder drei…
das einzige was für mich entscheidend ist:
es darf nur der direkte Auf- und Abstieg zählen… all die anderen Konstrukte sind unfair und reduzieren eine Jahresleistung auf wenige Momente, die viel unausgeglichener sein können als ein ganzes Jahr!

dazu kommt, dass das Leistungsgefälle einfach unpassend ist!
ein VfL Wolfsburg oder dergleichen wird es in zwei Spielen IMMER leichter haben sich gegen einen kleinen Zweitligsten durchzusetzen - das hat doch mit sportlicher Fairness nichts zu tun!

für den Zweitligisten gibt es aber bis zum finalen Abpfiff keinerlei Planungssicherheit und er wird im Zweifelsfall um den Lohn eines besonderen Jahres gebracht!

Die finale Planungssicherheit gibt es ansonsten eben eine Woche vorher, nach dem 34. Spieltag. Ob das so viel Unterschied macht?
Und der Lohn eines „besonderen Jahres“ (also Platz 3 in Liga 2) ist dann eben, dass man die Chance hat, sich in 2 Spielen gegen den 16. der 1. Liga durchzusetzen und aufzusteigen.
Platz 4 in Liga 2 bekommt diesen „Lohn“ nicht.
Und der „Lohn“ für Platz 1 und 2 ist der direkte Aufstieg.

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Kann ich verstehen. Dann wäre ich allerdings eher für 2 Absteiger und 2 Aufsteiger.
Die Ausbeute von so manchem Zweitligadritten war in den letzten Jahren mMn des Öfteren nicht so berauschend, als dass man sie mit einem direkten Aufstieg „belohnen“ müsste.
Und das Argument mit der Planungssicherheit kann ich nicht ganz nachvollziehen.
In vielen Fällen steht erst nach dem letzten Spieltag fest, wer Dritter wird. Dieses Team muss dann halt noch etwas mehr als eine Woche länger warten, ehe die Verantwortlichen wissen, für welche Liga sie planen müssen. Da ist immer noch viel Zeit bis zum Start der neuen Saison.
Vielleicht bin ich auch deswegen kein Gegner der Relegation, weil ich es aus dem Amateurfußball gar nicht anders kenne. Da ist dieses Prinzip fest verankert und sorgt für die höchsten Zuschauerzahlen während der gesamten Saison.

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wieso - ich kann doch als Verein auf dem dritten Platz einen komfortablen Vorsprung auf den vierten Platz haben, der mich im Zweifelsfall Wochen vorher recht sicher planen ließe…

Kannst Du schon haben ja. Du kannst aber auch am letzten Spieltag von Platz 4 auf 3 springen oder andersherum :slight_smile:

Planungssicherheit geht nicht auf Knopfdruck. Da kommt es aus meiner Sicht nicht auf 2-3 Wochen an.

Ich glaube, dass die Grundproblematik in der Diskussion aber ist, dass es nie eine gerechte Umsetzung geben kann. Ungerechtigkeiten gegeneinander abzuwägen ist schwer, da alle unterschiedliche Kriterien ansetzen.

Zudem: alle wissen Bescheid und ein Drittplatzierter wird hierdurch ggf. zu Höchstleistungen angetrieben, um noch zweiter zu werden oder ein vierter, um noch Platz 3 zu erreichen.

Zur Planungssicherheit.
Wir hatten 2023 auch Planungssicherheit und dennoch waren viele Spiele durch eine chronische Unterbesetzung gekennzeichnet.

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Ich hoffe, in Deinem Sinne zu handeln, wenn ich dafür plädiere, dass JEDER Bundesligist, auch der Meister, in die Relegation muss, und zwar im Pokal-Modus. Das würde die Bundesliga mal ordentlich durchrütteln : - )

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Gestern gab es zwei beeindruckende Gesten:
Fortuna-Coach Thioune tröstet Fehlschütze Uchino.
Und der eingesprungene VfL-Keeper Luthe dankt dem suspendierten Kollegen Riemann.

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Ich hadere gerade mit mir.
Ich finde meinen Vorschlag zu bourgeois – warum sollen die beiden „Oberhäuser“ unter sich bleiben?
Sollte es nicht unser Ziel sein, eine klassenlose Gesellschaft zu schaffen?
So wie im Pokal?
Nein, Pokal ist das Opium fürs Volk.
Ein klassenlose Gesellschaft erreichen wir nur ohne Klassen, ohne Ligen, ohne territoriale Beschränkungen.

Schlussendlich spielt dann noch der Ligaerste gegen den zweiten der anderen Liga, um jeweils den Meister zu bestimmen… natürlich geht es da nicht ums Geld.
Ich halte es da mit @anon49020724 und kann dem Budenzauber aktuell nichts abgwinnen.
Düsseldorf würde sich wohl den direkten Aufstieg sicherlich wünschen, jetzt nach den beiden Spielen.

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Ich würde das etwas differenzierter sehen, obwohl ich Deine Argumentation nachvollziehen kann. Und ja, natürlich geht’s um Drama und Spannung, also ums Geld.
Allerdings war es heuer nicht Wolfsburg, sondern Bochum, ein quasi natürlicher Anwärter auf Platz 16 in der BuLi. Und der Kontrahent war die Fortuna, ein ebenso natürlicher Anwärter auf Platz 3 in der Zweiten. Vor Anpfiff der beiden Spiele war ich mir sogar sicher, dass sich dieses Mal der Zweitligist durchsetzt.

Wie das Ganze dann doch nicht zustande kam, war, objektiv betrachtet, qualitativ ziemlich gut, absolut dramatisch - einfach großartiges Entertainment und geiler Sport. Den es ohne Relegation nicht gegeben hätte. Insofern brauchen wir nicht darauf zu warten, dass sich diese Regelung ändert, da wären die Beteiligten ja schön doof.
Und das mit der Saisonleistung ist auch ohne Relegation so eine Sache. Du kannst beispielsweise die dreiviertelte Saison Dritter sein. Am letzten Spieltag sorgt ein dämliches Eigentor dafür, dass du nur Vierter wirst. Da redet dann auch keiner davon, dass das unfair wäre.
Alle sagen immer, dass wir die beste zweite Liga der Welt haben. Na, dann muss man sich eben mal in Entscheidungsspielen gegen ein Team durchsetzen, das eine Liga höher nicht gerade ein Zauberjahr hingelegt hat. Wenn man das nicht hinkriegt, ist die Gefahr eh sehr groß, dass man in der BuLi nur besseres Kanonenfutter darstellt. Somit könnte man auch sagen, dass die Relegation gewissermaßen als Qualitätssicherung der BuLi dient.
Insgesamt scheint mir der Unterschied zwischen Erster und Zweiter Liga bei uns eben nicht so groß (wie etwa in England), dass man die Relegation allein schon deshalb als unfair ansehen muss.

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Qualitaetsicherung der Bundesliga ist fuer mich das schlagende Argument. Dass sich der Zweitligist so selten in der Relegation durchsetzen konnte, zeigt doch, dass im Schnitt eben doch der 16. der ersten Liga besser ist als der 3. der zweiten. Man redet von Saisonleistung aber in unterschiedlichen Ligen. Daher ist die Ueberpruefung absolut angebracht.

Stuttgart - letzte Saison noch Relegation, jetzt zweiter, ist doch das absolute Totschlagargument, dass uns die Relegation langfristig zu besseren Mannschaften und mehr internationalem Erfolg verhilft. Gerade aus Bayern-Perspektive ist doch jedes bisschen Qualitaet in der Bundesliga essentiell.

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Für die Relegation spricht:
Wolff Fuss kann Sprüche raushauen wie: Asano kommt zum Kopfball, obwohl er nicht größer ist als ein Spiegelei… :fried_egg:

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Die Einnahmen für ein ausverkauftes Haus nehmen die Vereine sicher auch gerne mit. Gerade für Fortuna eine Seltenheit.

im Schnitt 40.000 Zuschauer in der abgelaufenen Saison…

naja - wenn der Aufstieg fix ist, verpflichten auch aufgestiegende Zweitligisten neue Spieler für die kommende Erstligasaison…

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Mit Eintritt für umsonst