"Katsche" Sabitzer: vom Offensivallrounder zu Kimmichs Edelhelfer

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“Spox”-Autor Filippo Cataldo sprach nach dem 7:0 in Bochum davon, dass Joshua Kimmich “seinen Katsche Schwarzenbeck gefunden” habe. Der Vergleich von Marcel Sabitzer mit Georg “Katsche” Schwarzenbeck machte schnell die Runde. Eine passende Titulierung für den Österreicher, dessen Verwandlung in der laufenden Saison beachtlich ist.  Sabitzer kam als Offensivallrounder zum…

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Wenn wir schon in die 70ziger wandeln hinkt der Vergleich Vorstopper / Libero etwas. Besser wäre wohl die Konstellation Neeskens / Cruyff.
Neeskens war ja prinzipiell auch ein Spieler der den 10er bei quasi jedem Verein hätte spielen können, aber sets treu Cruyff folgte und für ihn absicherte

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Mal eine ganz andere Sichtweise: wäre es auf die Dauer nicht die beste Lösung, wenn Kimmich den „Katsche“ für Musiala oder Goretzka macht? Musiala und Goretzka schätze ich in Tornähe deutlich stärker ein. Kimmichs größte Stärke in der Offensive sind seine Chip-Bälle und die kann er aus größerer Entfernung auch gut spielen. Sein Torabschluss ist in Ordnung, aber lange nicht so präzise wie z.B. bei Musiala. Als Abnehmer für Flanken ist er auch eher weniger geeignet, vor allem im Vergleich mit Goretzka. Einfluss auf das Spiel nehmen, den Takt bestimmen, Zweikämpfe führen, kurzum als Leader vorangehen kann er als Sechser ebenfalls mindestens so gut.

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war das nicht die intension des vereins, warum man ihn auf die „6“ stellte? warum hält er sich nicht dran? diese aufgabe sollte er seit je erfüllen. warum das so ist wurde hier schon lang und breit diskutiert.

der gedanke von dir ist aber berechtigt

Kimmich ist und bleibt der 6er. So wie er jetzt spielt (spielen kann) ist er Weltklasse. Und daran hat Sabitzer einen nennenswerten Anteil.

Es geht bei der Diskussion Kontrolle und Dominanz mMn immer darum, wer am besten zu Kimmich passt, wer anspielbar ist, für ihn arbeitet, und nicht anders herum.

Sabitzer macht das momentan sehr gut, ist aber weder ein Anker6er noch ein Ausputzer.

Sabitzer spielt so, das er Kimmich unterstützt, kaum Fehler macht, die Kimmich mit viel Körnern ausbügeln müsste (Tolisso, Goretzka, Roca etc), und bewegt sich so, das er nicht nur fast immer für Kimmich anspielbar ist, sondern auch für die Verteidiger wenn Kimmich zugestellt und gepresst wird.

Also genau das, was man in den letzten 12-18 Monaten vermisst hat.

Gravenberch kann das mMn mit seiner Spielintelligenz, Technik auch, muss es aber noch bei uns zeigen (hoffentlich darf er bald ran).

Die größten Probleme dürfte Goretzka bekommen, weil er eben Defizite genau dort hat, wo die Stärken von Sabitzer/Gravenberch liegen, und seine eigentlichen Stärken im jetzigen System mit der personellen Besetzung eigentlich kaum gefragt sind (außer seiner Kopfballstärke). Was soll Goretzka denn grundsätzlich in Tornähe? Den anderen den Raum nehmen wie letzte Saison?

Ps die Vergleiche mit Katsche, Eilts etc hinken natürlich kräftig

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Vermisst hat man da eher Spielintelligenz, Disziplin und Positionstreue bei Kimmich.
Da mussten andere Spieler eine Menge Körner aufbringen, um seine Fehler auszubügeln.

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Das ist eine legitime Frage. Kimmich könnte das natürlich. Und Goretzka ist torgefährlicher, Musiala offensivstärker. Alex schlug selbiges z.B. in unserem oben verlinkten „Wunschelf“-Artikel vor. Das Ding ist ja, den „Katsche“ können theoretisch viele machen, weil es (vereinfacht) unter anderem darum geht, sich zurückzunehmen.
Und das ist auch der Grund, warum ich zur anderen Fraktion gehöre und nicht will, dass Kimmich das macht. Ich will nicht, dass er sich zurücknimmt. Ich sehe in Kimmich den aktuell insgesamt wahrscheinlich besten Mittelfeldspieler der Welt. Ich will, dass er weiterhin viele Freiheiten auf dem Platz ausleben kann.

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Ich würde da gar nicht diese Diskussion draus machen, wessen Schuld es war. Kimmich? Der zweite Sechser, also Goretzka/Tolisso/Roca/Musiala? Flick und Nagelsmann?
Fakt ist, dass weder Kimmich noch die anderen für ausreichend Absicherung sorgten und dass der FC Bayern in der Konsequenz daraus viel zu oft viel zu offen stand.

Also kannst du wie folgt reagieren:
a) Was solls. Wir gewinnen lieber 4:2 als 2:0. Weiterhin Vollgas. Kimmich und Nebenmann behalten ihre offensive Freheiten.
b) Ein dritter Spieler kommt ins zentrale Mittelfeld dazu, so dass Kimmich, Goretzka und Co. weiterhin offensive Freiheiten haben.
c) Kimmich spielt disziplinierter und defensiver, so dass sein Nebenmann weiterhin offensive Freiheiten hat.
d) Der zweite Sechser spielt disziplinierter, so dass Kimmich weiterhin offensive Freiheiten hat.

Alles plausible Ansätze. Stand jetzt hat Nagelsmann sich für d) entschieden.

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Alles was funktioniert, ist für mich absolut in Ordnung. :slight_smile:

Ich hatte jetzt nur ein Problem mit der Behauptung, dass Kimmich die Fehler seiner Mitspieler ausbügeln musste.
Das war meist andersrum, weil Kimmich mit dem Kopf durch die Wand wollte, Zweikämpfe in Zonen verloren hat, wo er eh gar nichts zu suchen hatte und dadurch riesige Lücken gerissen hat.

Mir würde da eher eine Rolle für Kimmich vorschweben, wie sie Xabi Alonso gespielt hat. Der war eher selten ganz vorne zu finden, aber unglaublich präsent. Es wirkte nicht so, als ob er sich zurücknehmen würde bzw. müsste.

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Eine interessante Beobachtung. Sabitzer führt aktuell die Bundesliga an in Zweikämpfen (4 pro Spiel). Ich glaube die meisten Beobachter sind sich einig, dass je mehr Freiraum Kimmich hat, desto effektiver ist er. Presst man ihn, hat er hin und wieder Defizite, bzw. nicht die technische Weltklasse, wie z.B. ein Thiago es schaffte, sich aus Druck zu befreien.

Aktuell liegt Kimmich in allen Offensivwerten (key passes, lange Balle, Flanken) über letzter Saison (welche ohnehin schon ganz oben in Europa war). Wenn man ihm also jemanden zur Seite stellt, der ihm den Rücken frei hält, kann er offenbar zulegen. Im Idealfall hat dieser Spieler noch einen starken Schuss aus Reihe 2 - etwas was gegen Gladbach sichtlich fehlte (und was Goretzka zusätzlich aufbringen könnte, sollte er die aktuelle Rolle Sabitzers annehmen).

Interessanterweise hat Kimmich auch in den Defensivwerten diese Saison zugelegt. Daraus könnte man auch schließen: er fühlt sich gerade pudelwohl mit Sabitzer an seiner Seite.

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Das ist aktuell glaube ich auch das entscheidende. Es funktioniert. Und beide Spieler fühlen sich genau in der Konstellation offensichtlich wohl und es hilft beiden.
Natürlich ist der Beobachtungszeitraum noch ziemlich klein, aber gerade sieht es gut aus.

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Wenn wir schon in die Siebziger gehen, vielleicht auch unsere Lieblingskonkurrenten Netzer und sein Wimmer.
Oder um bei Bayern zu bleiben, Breitner und sein Wolfgang („für Paul lege ich mich gerne in den Dreck“) Dremmler.

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Das funktioniert momentan offensichtlich ganz gut und ist wahrscheinlich auch die „einfachste“ Variante. Etwas weniger ausrechenbar wäre man natürlich, wenn der Spieler neben Kimmich auch mal in offensivere Zonen vorstößt und Kimmich dafür hinten absichert. Das muss dann aber gut abgestimmt sein und würde wahrscheinlich ein eher festes 6er-Pärchen bedeuten.

Ich glaube da ist Kimmich einfach ein anderer Spielertyp. Xabi war ja mehr so der Stratege, Kimmich kommt mehr über seine Dynamik.

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