Hauptsponsor Telekom: Hat der FC Bayern die richtige Entscheidung getroffen?

Veröffentlicht unter: Telekom vs. Emirates: Der Kampf ums Trikot des FC Bayern

Telekom contra Emirates: Die Entscheidung über das Trikotsponsoring des FC Bayern München

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Alleine wenn man sich die Frage zwischen arabisches oder keine arabisches Unternehmen stellt, muss man zur Entscheidung kommen, dass man mit keinem arabischen Unternehmen kooperiert.

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Für mich ein Hammer-Artikel (dessen Conclusio mir natürlich schmeckt wie ein P… am Allerwertesten!).
Im Ernst @Alex : Solche Artikel sind mein Grund, MSR zu feiern (und zu empfehlen, wo s geht!)

Besonders gefällt mir, dass Du nicht der Versuchung erlegen bist, die scheinbar moralische Überlegenheit unseres Lieblingsvereins zu feiern. Und jenen, die das gern machen würden, rasch den Zahn ziehst - beim Trikotsponsoring geht’s halt (relativ zum Gesamtumsatz) um Peanuts, um mit unserem geliebten Hilmar Kopper zu sprechen. Oder nach @Alex - eine schief gelaufene Leihe. Mehr ist die Trikotbrust nicht wert.
Was mich allerdings ein bisschen wundert - es ist der mit Abstand meistabgelichtete und -verbreitete Platz im Sportmarketing.

Natürlich habe ich einen Haufen Fragen (logisch, wer will schon einen P… am A…?). Aber ich bin im Thema Sportmarketing leider blutiger Laie.
Dennoch: Gibt’s wirklich keine Alternative zu politisch fragwürdigem Geld auf dem Markt?
Ja, Ölgeld geht einfacher, leichter und schneller. Soweit klar.
Aber: ich frag naiv: Könnte der FCB eine kleine Menge Ölinvestoren durch eine größere Anzahl (zumindest relativ) „sauberer“ Investoren substituieren?
Masse statt Klasse? Viele kleine Geldgeber statt weniger großer?
Vermutlich ist da schon alles ausgereizt, wird deine Antwort lauten, fürchte ich.

Blockzitat @Alex
Dieser Rückgang bliebe damit nicht bloß ein einmaliger Ausreißer nach unten, sondern markierte den Beginn einer grundlegenden Abschwächung des Werbe- und Sponsoringgeschäfts der Clubs. Es ist nicht unwahrscheinlich, das dies tatsächlich der Fall ist.

Und was ich mich auch weiterhin frage (andere Richtung der Debatte): Real Madrid mal außen vor - aber PSG hat zwölf Jahre gebraucht, bis Geld einen Henkelpott kaufte. Und ManCity ist auch durch Ölgeld nicht automatisch Abo-Meister der PL, wie s ausschaut.
Ich halte (noch ein paar Jahre) an dem Glauben fest, dass es auch Alternativen zu VisitRwanda oder den Öl-arabischen Fluggesellschaften geben kann. Wobei die moralische Bewertung von Werbegeld im Sport ein ganz anderes Kapitel öffnet (was ich -you know my political background😉- natürlich für ein hochspannendes Thema halten würde…)

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Slightly off topic…

Weis jemand was Emirates an Arsenal für Stadion Namen zahlen im vergleich zur Allianz bei uns?

EDIT: 45 Sekunden Google forsche suggests:

Arsenal bekommen nur 4 Millionen pro Jahr!

Wir hingegen 130 für 10 Jahre (bis 2033).

@Ibiza muesste Mal perplexity fragen ob das stimmt :grin:

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Nachgeschobene Hypothese kurzgefasst:
Deine Analyse kommt zu dem Schluss, dass der FCB ohne billiges Öl-Geld eher ans Ende der TOP 10 Europa fällt. Und ein Duell um Europas Krone auf sportlicher Augenhöhe immer unwahrscheinlicher wird, je mehr Vereine mit Ölgeld gepimpt werden. (Newcastle United als next ManCity oder PSG…)

Ja, der FCB wird auch weiterhin keine Neymar-Messi-Mbappé-CR7-Transfers schaffen. Und könnte ebendiesen auch nicht das vermutlich geforderte Gehalt zahlen.
Aber Wirtz 150 Mio wurde gewollt - und wäre auch realisiert worden, wenn nur der vermaledeite Flo mitgespielt hätte.
Will sagen: Ich halte die sportliche Kluft weder für so groß noch für zementiert - noch nicht.

Bei den Einnahmen - an welcher Schraube ließe sich noch drehen?

Spieltagseinnahmen ist auf Max, denke ich - außerdem marginal.
Werbung und Sponsoring stagniert - sogar leicht rückläufig (da würde ich ansetzen).
Bessere Kader-Planung - weniger Abgänge ohne Ablöse, mehr Spieler selbst aufbauen und verkaufen (Beispiel Frankfurt).
Merchandising ist marginal - also vernachlässigbar.
TV-Einnahmen liegen weniger in der Hand des FCB-Managements.

Was könnte man noch tun?

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Ich würde das nicht als sportliche Kluft bezeichnen sondern eher wie @Alex schreibt:

dass die Dichte finanzstarker Vereine an der europäischen Spitze zugenommen hat

Durch diese Veränderung wird es für Bayern schwieriger, dauerhaft in den oder am Rande der Top 5 zu verweilen, auch wenn der Abstand zu Platz 1, 2 oder 3 in etwa gleich bliebe. Mehr gleichwertige Konkurrenz bedeutet eine höhere Varianz bei den Gravuren des Henkelpotts.

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Eine wirklich super Artikel von @Alex. Ein weiterer möglicher Hebel wären noch die Ausrüstervertraege, hier wäre noch Luft nach oben - Real macht hier mehr als doppelt so viel. Bayern bis 2030 gebunden.

Verein Ausrüster Jährliche Einnahmen (Mio. €) Laufzeit
FC Barcelona Nike 127 2038
Real Madrid Adidas 120 2028
Manchester United Adidas 105 2035
Arsenal FC Adidas 87 2030
Paris Saint-Germain Nike 75 2032
Manchester City Puma 75 2029
FC Liverpool Adidas 72 2030
FC Bayern München Adidas 60 2030
Borussia Dortmund Puma 30 2034

Für mich bedeutet das rein sportlich, dass die Förderung der Jugend / Nachwuchs noch mehr massiv an Bedeutung gewinnen muss, wenn man eben nicht mit Öl-Geld den nächsten Superstar kaufen kann/will.

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Das mag sich nach viel anhören, aber in Bezug auf eine Milliarde Euro Umsatz betragen Differenzen von 20 bzw. 5 Millionen Euro nur 2 bzw. 0,5 Prozent. Oder, um es in Spielern auszudrücken: eine falsche Leihe für eine halbe Saison. Das finanzielle Schicksal des FC Bayern wird sich nicht an einigen Millionen Euro mehr oder weniger für den werbemächtigen Platz auf der Trikotbrust entscheiden. Wer nach Effizienz ruft, sollte gerade beim FC Bayern seinen Fokus weniger auf das Trikot und mehr auf die Kaderplanung der sportlichen Abteilung richten.

Für Fans, die gehofft hatten, dass der FC Bayern aus den Sponsorings mit Katar und Ruanda lernen und ähnliche Deals in Zukunft vermeiden würde, ist damit festzustellen: Das hat nicht geklappt.

Ganz ohne solche Sponsoren wird eine Position an der europäischen Spitze unmöglich sein, aber eine Position in der Nähe der europäischen Spitze nicht. Ein Platz in den europäischen Top 5 bis 10 dürfte auch in den nächsten zehn Jahren noch ohne Golf-Geld möglich sein. Diese Erkenntnis mag den organisierten Fans bei ihrer Meinungsbildung helfen. *

:thinking:

#…>The-Tendenz-Is-Not-…Vi(ii)elGlückUns(…NachDenNeuerl!chenIrrflügen)!?! :expressionless: :face_with_monocle:(…:face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth: :flushed: / :face_with_head_bandage: :sneezing_face:)
:face_in_clouds:

:zzz:(…:hole: / :bomb:)

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Zumindest lässt sich sagen:
The tendence is not hot. Oder: … not the hit. Oder : … not the real shit.
I suppose.

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You name it.
Plus unbekannt kaufen und aufbauen, um dann wieder zu verkaufen.
3 Mio für Krätzig ist nicht der Weg der Champions.

PS: Dass Adidas an Real das doppelte zahlt wie dem deutschen Vorzeigeteam, is scho bled. Zeigt aber auch, wie kurzlebig finanzielle Obergrenzen im Fußball-Business offenbar sind.

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Wenn es nicht möglich ist, die Einnahmen zu steigern, dann muss, wie bei jedem anderen Unternehmen, auch beim FC Bayern die Ausgabenseite rigoroser kontrolliert werden.
Es ist in meinen Augen nicht schlimm, keinen Messi zu haben, schlimmer ist es, einem unterdurchschnittlichen Spieler ein überdurchschnittliches Gehalt zu zahlen.

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Wir haben halt auch Anteile an Adidas verkauft, damit müsste ein neuer Ausrüster dann ja wahrscheinlich auch die Anteile von Adidas mitkaufen, oder sehe ich das falsch?

https://www.perplexity.ai/search/how-much-does-arsenal-get-for-GPO7Y2jXTSCMFihn.JHagg

Alles richtig, aber denke ich schon alle wichtigen Details hier schön zusammengefasst - das entscheidende warum so niedrig ist aber völlig klar das Abschlussdatum der letzten Verlängerung:

2012 waren halt in Punkto Umsätze bei den Topvereinen einfach noch völlig andere Zeiten - dass es da bei sehr naheliegender Verlängerung in den nächsten Jahren (Vertragsende 2028) ein ordentliches Vielfaches geben wird:

Quasi ein Automatismus…

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Vielen Dank für diesen tollen Artikel, @Alex…!

Eine Frage drängt sich mir nach der Lektüre als Fan definitiv auf, und ich würde sie gerne nicht nur @Alex, sondern der Runde stellen:

Wenn die Alternative wirklich lautet, sich der Mesalliance mit fragwürdigen Sponsorendeals hinzugeben, um auf Dauer leichter mitzuhalten, oder im gegenteiligen Falle Schwierigkeiten zu haben, sich im jetzigen Ranking zu positionieren -

Wie würde man sich ganz individuell als Fan entscheiden?

Ich selbst neige (allerdings auch aufgrund bereits historisch eingefahrener Erfolge, die ich miterleben durfte) zur, nennen wir es, politisch-gesellschaftlich korrekten Haltung. Ich will weder zu einem PSG oder City mutieren und könnte darob mit einem finanziell unterlegenen Instrumentarium leben.

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Das Vertrag mit Katar wurde 2023 beendet. Ich glaube, dass deutlich mehr Geld pro Jahr geflossen ist als die kolportierten 15 - 20 Mio. €. Dies würde auch erklären, warum der Vorstand und AR so lange an der Zusammenarbeit trotz der massiven Proteste festgehalten haben.

Meine Antwort kennst Du. Und der Rest hier auch vermutlich.

Aber die Sache mit dem „fragwürdig“ und der dann notwendigen Abgrenzung zum „unproblematischen“ wird sicher zu Diskussionen führen.
Moral und Ethik vs. Liquidität - komplexes und interessantes Thema, nicht nur im Fussball.

Ich fürchte, die naheliegende Abstimmung einer Umfrage (@Ibiza HILF) zu Deiner Frage wird zu einem eindeutigen Votum „wir wollen kein problematisches Geld am Henkelpott“ führen. Da wird sich kaum einer die Blöße geben, wenn öffentlich.
Müssten wir schon anonym abstimmen. Eine Parallelabstimmung mit beiden Varianten wär lustig: Ich wette, die Ergebnisse wären stark unterschiedlich.

@Armaster s Votum ganz am Anfang fand ich auch nicht völlig unproblematisch.

Aber ich vermute, das war lediglich sprachlich unscharf.

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Hier wird halt Vieles unscharf formuliert, was ja auch irgendwie verständlich ist. Aber wenn wir schon dabei sind: was verstehen wir exakt unter „problematischem“ Geld?

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Ich denke was eine Umfrage hier so schwer macht ist ähnlich wie bei der Adidas (wo die meisten hier klar lieber geblieben wären grundsätzlich) vs Nike Frage bei der Nationalmannschaft:

Wir werden wohl nie genau wissen/rausfinden können was die konkrete Alternative war finanziell gesehen!

Und je nach Thema würde ich halt schon auch klar sagen, dass dann für mich persönlich der Spread, bzw. die Mindereinnahmen größer/kleiner sein dürfen dahingehend, wo ich selbst den Switch machen würde.

Als Beispiel diese neue Bank Koop mit einer totalen Wald und Wiesn Raiffeisen Bank.

Je nach Bankalternative und Ursprungsland würde ich da unterschiedliche Mehreinnahmen fordern um sie stattdessen zu nehmen - denn natürlich hat so ein regionales Unternehmen auch seinen speziellen Charm. Aber dann eine weniger sympathische (um es mal noch nicht zu überspitzt zu sagen) Alternative halt dann zB das doppelte bietet statt nur 10% mehr würde ich mir dann halt dementsprechend schon gerne genauer anschauen wer dieser Alternativkandidat ist…

PS: was natürlich keineswegs ausschließt dass manche Sponsoren für mich um kein Geld der Welt in Frage kommen würden - aber das sind dann halt klar weniger…

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Das ist in meinen Augen fragwürdig :smiley:
Warum in Gottes Namen sollte ich hier nicht öffentlich kundtun, dass ich die arabische Fluggesellschaft als Trikotsponsor nehmen würde, wenn die Summe stimmt?

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Genau das ist der Punkt.
Es wird -je nach politischem Lager und ökonomischer Religion- sehr schwierig sein, hier einen Kompromiss zu finden.

Erste unternehmensbezogene Kriterien könnten die ESG-Standards sein.
Environmental - social - governance sind Empfehlungen für nachhaltige und zukunftsweisende Investments.

Blockzitat Klimavest

  • Mithilfe von ESG-Kriterien können Staaten, Unternehmen oder Finanzproduktanbieter hinsichtlich der drei Aspekte Umwelt (z.B. Ressourcen- und Artenschutz), Soziales (z.B. Arbeitsbedingungen und -sicherheit) und Unternehmensführung (z.B. Schutz vor Ausbeutung oder Korruption) bewertet werden.
  • Die Umsetzung von ESG-Kriterien wird meist von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen gemessen, die die Nachhaltigkeitsstandards mithilfe verschiedener Kennzahlsysteme (z.B. ESG-Score) vergleichbar machen.
  • Weitere Ansätze, die der Bewertung von nachhaltigen Investments dienen, sind beispielsweise Ausschlusskriterien (Ausschluss bestimmter Negativstandards wie Menschenrechtsverletzungen o.ä.) oder Best-in-Class (Auswahl des jeweils Klassenbesten einer ganzen Branche).

ESG-Kriterien: Was es bei einem ESG-Invest zu beachten gilt.

Problematischer wirds bei der Frage, in welchem gesellschaftlichen und politischen Umfeld die Unternehmen arbeiten.

  • Unternehmen, die in Ländern mit autoritären Regimen oder schlechter Menschenrechtslage tätig sind, können als problematisch angesehen werden.
    Unternehmen aus Ländern mit schlechter Menschenrechtsbilanz - Russland nein, Amerika ja? Ölsaudis nein - Israel ja?
    Unternehmen in Ländern mit schlechter Menschenrechtsbilanz - das dürfte für eine größere Zahl an Unternehmen schon ein Ausschlusskriterium werden.
    Unternehmen mit intensiven Geschäftsbeziehungen zu Ländern mit schlechter Menschenrechtsbilanz - für exportorientierte Unternehmen sicher ein Killerkriterium (Beispiel Iran: Deutschland ist der größte Handelspartner des Iran - unabhängig von der Menschenrechtslage dort (Auch wenn Israel die „Drecksarbeit“ für uns im Iran macht, wie unser Kanzler stolz verkündet - wir Deutschen machen weiter dort Geschäfte. Und erzählt mir nicht, dass wir nur Nahrungsmittel und medizinische Hilfsgüter handeln…)

  • Umweltschädliche Branchen, die auf fossilen Brennstoffen beruhen - sind AKW-Hersteller wie Siemens, General Electric oder Westinghouse dann unproblematisch, wie es die AfD mit ihrem Back to Kernkraft sicher begrüßen würde?

  • Unternehmen, die Waffen produzieren, insbesondere solche, die in Konfliktregionen eingesetzt werden, können als ethisch bedenklich angesehen werden.

  • Unternehmen, die gegen internationale Standards verstoßen

  • Verstöße gegen Arbeitsrechte, Korruption oder andere internationale Normen

Bin gespannt auf Eure Ansätze.

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