Veröffentlicht unter: Unpressbarer FC Bayern? Warum Kompanys 2-3-5 so gut ist
Der FC Bayern ist hervorragend in die Saison gestartet. Grund dafür ist unter anderem das 2-3-5-System, mit dem sie ihre Gegner kontrollieren. Eine Analyse. Der FC Bayern München spielt es, die deutsche Nationalmannschaft spielt es, im Repertoire von Pep Guardiola ist es seit vielen, vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Die Rede ist vom 2-3-5-System. Viele Trainer*innen, die ihre Teams auf Ballbesitzfußball auslegen, nutzen es, um eine optimale Struktur auf den Rasen zu bekommen. Vor allem gegen tiefstehende Mannschaften entwickeln sich zahlreiche Vorteile. Vor allem aber ist die Grundordnung auch ein guter…
Klasse Artikel!
Man sieht hier schön, warum gegen spielstarke Mannschaften Goretzka und Guerreiro nachteilig sind:
wie erwähnt lässt sich Kimmich häufig neben die Innenverteidiger fallen, Gore kann dann leider nicht viel Entlastung im Spielaufbau anbieten.
Und Guerreiro hat leider nicht das Tempo im Rückwärtsgang, auch wenn man natürlich gestehen muss, dass er hier und da gut Nadelstiche nach vorne setzen kann wie unlängst in Gladbach gezeigt.
Auch erkennt man gut, warum Davies ein weiteres Upgrade darstellen wird:
Durch sein hohes Tempo kann er schneller Lücken in der Defensive stopfen als die meisten anderen. Zudem bietet er Möglichkeiten, im Mittelfeld mit Hilfe seiner Dribblingfertigkeiten Situationen anders aufzulösen als die aktuell verfügbaren Spieler (das gilt selbstverständlich auch für Musiala).
Ehrlich gesagt hat man das aber auch schon vor einer etwaigen Systemumstellung/-anpassung gesehen… ![]()
13 Siege in Folge Rekord und das noch mit Abstand auch vom Torverhältnis her - mehr geschossene Tore als 92/93 Mailand noch wenig verwunderlich aktuell, dass aber sogar bei den Gegentoren die italienische Topmannschaft von damals unterboten - kaum zu glauben!
Wie soll das bloß noch werden wenn unser mit Abstand schnellster und teuerster Spieler zurückkommen?
Vielleicht ja genau die Ingredienz um dann Mal keine Flaute zu haben wenn’s im Frühjahr um die Wurst geht?
Sehr spannende Analyse. Das 2-3-5 gilt ja allgemein als eines der ersten etablierten Systeme im Fußball überhaupt.
Wer des Englischen mächtig ist, dem kann ich dazu noch einen Artikel aus dem Guardian aus 2010 empfehlen, in dem Parallelen zwischen Guardiolas Barcelona, Mexico bei der WM 2010 und Italiens WM-Titel in den 1930er-Jahren gezogen werden: The Question: Are Barcelona reinventing the W-W formation? | Barcelona | The Guardian
Ein bärenstarker Artikel, @justin. Vielen Dank. Er erklärt mir die taktische Motivation für die Bewegungen, die ich unter anderem von Kimmich immer wieder beobachte. Wenn der Gegner aufrückt bzw. hoch drückt, fällt er zurück in die letzte (erste?) Linie, um sich trotz hoch aufrückenden Gegners den Raum zu verschaffen, den er braucht, um den Ball zu erhalten und einen wirkungsvollen Angriff einzuleiten. Kimmich ist der Schlüsselspieler im offensiven Umschaltspiel der Bayern. Er ist im Zentrum jeder Aktion am Umkehrpunkt der Bewegungsrichtung des Spiels von Defensive auf Offensive. Sollte der Gegner hoch drücken, kann dieser Umkehrpunkt kurz vor dem eigenen Sechzehnmeterraum liegen. Egal wo, Kimmich ist auf jeden Fall dort und im Mittelpunkt. Dies und vieles weitere, was ich am Fernseher sehe, kann ich jetzt besser als zuvor einem absichtsvollen taktischen Konzept in Verbindung bringen.
Ich wüsste gerne noch etwas mehr zu Harry Kane wissen. Wie passt er in dieses taktische Konzept? Wie passt er in den 2-3-/3-2-Aufbau? Stoßen andere Spieler vor, wenn er sich fallen lässt? Halten die Bayern ihre 5-5-Aufteilung zwischen Abwehr und Angriff aufrecht wenn Kane zurückfällt, oder lassen sie ein 6-4 zu?
Wie passt Goretzka in das zentral eng gestaffelte und dicht besetzte System? Ich habe nicht übersehen, dass Du ihn erwähnt hast, aber nur mit dem Hinweis darauf, dass ihm dieses System nicht liegt und er gegen Gegner, in denen der die Bayern mehr Raum haben, nützlicher sein könnte. Könntest Du zu Goretzka noch ein paar Takte sagen? Hat er für die Kompany-Bayern noch einen hinreichenden Nutzwert, um ihn nicht bei nächster Gelegenheit ziehen zu lassen und gegen eine für die Spielanlage besser geeignete Alternative zu ersetzen?
Danke für den tollen Artikel.
Wenn ich auch antworten darf:
Die Außenverteidiger - oft Laimer - laufen durch bis in die letzte Linie des Gegners. Ist dann quasi schon „vorgestoßen“.
Für die Innen- und Außenverteidiger des Gegners SEHR herausfordernd: Was machen sie mit Laimer? Übernehmen/Markieren? Lassen? Jemand aus dem Mittelfeld für ihn zurückziehen? Und was macht dann Harry Kane, ggf. als Reaktion darauf? Und was mache ich dann als Verteidiger?
Kompany erzeugt so sehr hohe Komplexität für den Gegner. Bisher hat noch keiner wirklich ein Mittel.
Im Generellen (nicht auf das aufbauende 2-3-5 bezogen):
Neben der von @justin prima herausgearbeiteten erhöhten Komplexität im Aufbauspiel diese Saison ist für mich der entscheidende „Cheatcode“ Luis Diaz und dessen defensiver Mitarbeitswille.
Er fällt oft in eine Rolle als vierter Verteidiger und ist ein wesentlicher Grund, warum der FCB dieses Jahr weniger gegnerische Großchancen zulässt.
@justin - vielleicht ne Idee für den nächsten Taktikartikel von euch.
Im Generellen - danke für den Artikel und gerne mehr davon. Auch wenn ich befürchte, dass die Klickzahlen im Vergleich zu „Transfer X ist fix“ viel geringer sind…
Ach, die Klickzahlen sind kein großer Faktor. Wir haben ja monetär primär erstmal nichts davon, viele Leute auf die Seite zu bekommen, wenn die dann Zeug lesen, was sie woanders auch in Masse bekommen. Andere machen das, weil sie auf Werbung angewiesen sind und dann zählt Masse tatsächlich.
Wir brauchen eher Leute, die auf unsere Seite kommen und merken, dass sie bei uns Qualität bekommen. Was anderes als bei anderen Anbietern. Und die dann noch bereit sind, dafür zu zahlen (freiwillig). Und ja, das ist der deutlich schwerere Weg. Weil Menschen in der Regel nicht bereit sind, für etwas zu zahlen, was sie auch umsonst bekommen. Und sie nicht bereit sind, quasi vorab dafür zu zahlen, dass sie das irgendwann nicht mehr haben könnten, wenn zu viele ihrer Meinung sind.
Menschen zahlen auch für Journalismus generell ungern. Deshalb ist ja Werbung das einzig rentable Prinzip und deshalb überbietet sich auch jeder mit noch dümmeren und unterfordernden Artikeln, die in der nächsten Stunde schon wieder nicht mehr aktuell sind.
Im Moment sind wir nicht abhängig von Klicks und können uns thematisch daher sehr frei aufstellen. Miasanrot gibt es ja auch deshalb, weil wir unzufrieden mit der Berichterstattung waren und bis heute sind und damit, wie Berichterstattung monetär abhängig ist. Das bedeutet nicht, dass ich andere Wege für immer ausschließe, aber solange ich noch Lust habe, mir den Mehraufwand unterbezahlt „anzutun“, werde ich das tun. Und die Lust und Motivation ist mit Sicherheit da.
Übrigens unsere bisher besten Artikel der letzten Wochen:
- Spielbericht Bayern Köln (Frauen) – mit großem Abstand, auch wegen der Oberdorf-Verletzung vermutlich
- Der statistische Artikel zur Männer-Serie
- Noch ein Statistikartikel, der Unterschied zum Vorjahr zeigt
- Petition gegen Boateng
Taktikartikel performen meist auch besser, als man glaubt. Man sollte das Internet eben nicht unterschätzen
Viele Medien tun es dennoch.