FC Bayern Podcast – MSR389: Q&A: Was kann der FCB von PSG lernen?

Veröffentlicht unter: FC Bayern: Was der FCB von PSG lernen kann

Wir haben wieder eure Fragen, Themen und Thesen rund um den FC Bayern gesammelt und sprechen über die Champions League, Transfers sowie die Klub-WM. „Bleibende Spuren“: Bianca Rech mit emotionalem Abschied an Straus Die neue Podcastfolge: Wirtz-Knall beim FCB! Wie geht es jetzt weiter? Novum im deutschen Fußball: Wann zieht Bayern nach? Der FC Bayern München bereitet sich so langsam auf die Klub-WM vor, während Paris Saint-Germain in der Allianz Arena den Champions-League-Titel gewinnt. Was kann der FCB von PSG lernen? KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Werbung: Hier geht es zum Shop von 3Bears. Über den…

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Zum Thema Vereinsvertreter im Aufsichtsrat der AG:
Laut Vereinssatzung des FC Bayern München e.V. sind der Präsident sowie der erste Vizepräsident (§15 Nr. 5) sowie der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats (§17 Nr. 4) geborene Mitglieder des Aufsichtsrates der AG. Das bedeutet, sie sind automatisch gesetzte Mitglieder aufgrund ihrer Positionen.

Hoeneß und Rummenigge haben sich mehr oder weniger selbst einen Platz im Aufsichtsrat geschaffen, per Autorität bzw. Erfahrung.

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Not going into a CL knockout game with an unfit CB. Looking like we may make a similar mistake in the CWC.

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So sehr ich Georgs Podcasts immer schätze - mich würde mal interessieren was Eberl ihm getan hat, anders kann ich mir diese komplett einseitige Beurteilung kaum mehr erklären.
Wenn er Verträge verlängert hat er es verpasst harte Entscheidungen zu treffen.
Wenn er im kommenden Transferfenster zu wenig Transferminus macht dann hat er nicht etwa gut verhandelt, schlau gewirtschaftet oder kreative Transfers gefunden, nein er hat beim Aufsichtsrat nicht genug Budget herausgehandelt(!).
Wenn er an Doue dran war dann ist das kein Pluspunkt und eigentlich war er selbst schuld weil die Verkäufe zu dem Zeitpunkt noch nicht fix waren und somit kein Geld vorhanden war.
Palinha hätte er verhindern müssen.

Ja er hat das alles meist nicht in dieser Eindeutigkeit gesagt, einiges nur im Konjunktiv in den Raum gestellt aber in Summe ist das halt schon extrem tendenziös.

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Den Eindruck verstehe ich komplett.

Meine Kritikpunkte habe ich u.a. hier: Max Eberls offene Baustellen beim FC Bayern und hier: FC Bayerns Dilemma und Eberls Ausweg erläutert.

So schlimm ist es aber gar nicht. Ich in Summe nicht unzufrieden mit Eberl. Wäre ich Aufsichtsrat, ich würde ihn definitiv als Sportvorstand behalten. Vor allem sehe ich im Laufe der letzten Monate eine klare Steigerung.

Dass ich z.B. im Podcast oft eine Eberl-kritische Rolle einnehme, liegt aber in erster Linie gar nicht an seiner Arbeit. Sondern an den Narrativen rund um ihn und den Aufsichtsrat in der Bayernöffentlichkeit. Also unter Bayernexperten, teils hier in der Kurve, teils in meiner Social-Media-Bubble (in meiner Bubble; und die Wahrnehmung kann täuschen).

Dort nehme ich meiner Ansicht nach zu viele Entschuldigungen/Alibis für Eberl (und oft in der Sache unangemessene Kritik am AR und an normalen AR-Vorgängen) wahr. Das bringt mich dazu, dieses Narrativ einordnen zu wollen.

Anders gesagt: Wenn ich Noten verteilen müsste (mit ganz viel Unsicherheit, weil mir ja naturgemäß viele Einblicke fehlen), dann gäbe ich Eberl für März bis August 2024 eine 4-. Für September 2024 bis Juni 2025 eine 2-. Und schaue gespant auf den Transfersommer. Im Schnitt also eine 3.
Dem AR gäbe ich für den gleichen Zeitraum eine 3-. (Für die Jahre davor in Summe eine deutlich schlechtere Note!)

In der Öffentlichkeit nehme ich wahr, jetzt sehr überspitzt formuliert: Eberl macht alles super, und würde der Aufsichtsrat ihn nur mal machen lassen, wäre alles noch viel besser. Übersetzt in Noten: Eberl 1-, Aufsichtsrat 5.

Dem steuere ich gegen. Und bin deshalb argumentativ gewiss manchmal zu einseitig.

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Zuerst einmal: ich mag Eberl.
Wenn der FC Bayern in den nächsten Jahren weiterhin die Top 4 in Europa anstreben will, darf man im Management keine Fehler mehr machen. Der FC Bayern hat nicht das nötige Geld um Flops wie Kolo Muani, Grealish oder Hazard zu kompensieren und ein paar weitere Flops wie Palhinha und das Festgeldkonto ist wirklich leer. Daher ist die Messlatte für Eberl und auch jeden anderen möglichen Manager bei Bayern so hoch wie es nur geht. Und wenn man nicht daran reicht, ist man einfach nicht gut genug. Es kann gut sein, dass kein Mensch auf dieser Welt mit den Vorraussetzungen, die Bayern hat, diese Aufgabe bewältigen kann. Dann wäre es aber das falsche Signal die Flinte ins Korn zu werfen und die Ansprüche zu senken, sondern man sollte weiterhin nach dem Maximum streben, auch wenn man es nie erreichen kann.

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Bzgl. der Diskussionen rund um das 4-3-3 und ob wir das spielen könnten:

Für ein gutes Dreiermittelfeld braucht man verschiedene Spielertypen, die man gut miteinander kombinieren kann. Aber es gibt nicht die eine richtige Kombination, sondern viele verschiedene, die zum Erfolg führen können. Jedoch gibt es meist eine Aufteilung in 6er, 8er und 10er.

Ein paar Beispiele (nagelt mich nicht auf den einzelnen Spieler fest, die Rollen sind oft sehr fluide):

Das alte Barca:
Busquets - Holding 6
Xavi - Ankerspieler auf der 8
Iniesta - offensiver 10er

Arsenal:
Partey/Jorginho - Holding 6
Rice - Weiträumiger 8er / Box-to-Box
Ödegaard - offensiver (spielmachender) 10er

PSG:
Vitinha - Quaterback 6er
Neves - Physischer 8er / Zweikämpfer
Ruiz - offensiver 10er

Bei uns gäbe es auch einige Kandidaten für verschiedene Rollen:
Palhinha - Holding 6
Goretzka - weiträumiger 8er / Box-to-Box / Zweikämpfer
Laimer - Physischer 8er / Zweikämpfer
Pavlovic - Ankerspieler auf der 8
Bischof - offensiver 10er
Kimmich - offensiver/spielmachender 8er oder 10er
Guerreiro - offensiver 8er/10er

Da kann man schon ein paar sinnvolle Kombinationen finden. Palhinha - Pavlovic - Kimmich könnte beispielsweise die Startformation sein mit Bischof als technische/offensive Option und Goretzka als physische Option. Dazu dann noch Guerreiro und Laimer als offensive und physische Option auf den weiteren Kaderplätzen.

Die Spieler wären im Grunde alle schon da, man könnte sie nächste Saison testen und 2026 ggf. nachjustieren. Die Situation im Angriff würde es auch entspannen, da man dort dann nur noch einen Spieler für die Breite bräuchte.

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Ich würde mir da bei Kimmich noch wünschen, dass er öfter mal auch aus der Distanz schießt. Sein Tor gegen Köln zum 1-1 vor zwei Jahren hat mMn gezeigt, dass er das prinzipiell kann, aber er nutzt es Recht selten bzw. es kommt selten so etwas gutes wie gegen Köln dabei raus.

Was bei mir da halt über alle Podcasts hängen bleibt ist eher eine Gesamtbeurteilung von 5, du verwendest verhältnismäßig viel Zeit dafür die Gegenposition auszuleuchten was diese gefühlt stärker gewichtet.
Das wirkt auf mich dann übertrieben und nicht mehr sachlich.
Ich habe allerdings auch gar nicht das Gefühl dass Eberl sonst so überzogen positiv gesehen würde, allein durch seine Clubzugehörigkeit ist das doch fast ausgeschlossen :slight_smile: .

Persönliche Meinung, ich bilde mir nicht ein deine Arbeit besser zu verstehen.

Und da ich es jetzt wie du gemacht habe und nur auf das Negative konzentriert war muss ich nochmal betonen, dass du super Arbeit lieferst, deine klare Meinung und Nähe zu Wirtschaft und Zahlen bereichert den Podcast.

Je nachdem wie man dieses Mittelfeld halt zusammensetzen möchte, die größere Frage ist halt echt ob Musiala und Olise da dann passend eingebunden werden können. Spannend wäre es natürlich schon.

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Ein kleiner Widerspruch: Busquets in einen Topf mit Palhinha zu werfen und jeweils als Holding 6 zu betiteln halte ich für falsch. Busquets konnte alles, er war ein ‚Dominator‘ im Zentrum (Zitat: Martin Rafelt, » Türchen 24: Sergio Busquets).

Wer hier ein spielstarkes 4-3-3 á la PSG oder Pep-Barca fordert, wird mit Palhinha vermutlich nicht glücklich (er darf mich gerne Lügen strafen).

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Ich will hier jetzt nicht sagen., dass der FC Bayern unbedingt mit einem Dreiermittelfeld spielen müsste, denn wie es im Podcast schon angesprochen wurde sind Formationen am Ende Schall und Rauch, da Fußball ein dynamisches Spiel ist und während eines Spiels so viele verschiedene Faktoren Einfluss auf die Formation nehmen, dass es unsinnig wäre, statisch in einem 4-3-3 zu agieren.
In den letzten 15 Jahren haben folgende Mannschaften die Champions League gewonnen

  • Real Madrid (2014, 2016, 2017, 2018, 2022, 2024)
  • Bayern (2013, 2020)
  • Barcelona (2011, 2015)
  • Chelsea (2012, 2021)
  • Liverpool (2019)
  • Inter Mailand (2010)
  • Manchester City (2023)
  • PSG (2025)

Dabei haben die folgenden Mannschaften mit einem Mittelfeld aus drei Zentrumsspielern gespielt

  • Real Madrid
  • Barcelona
  • Liverpool
  • Manchester City
  • PSG
  • (Inter Mailand)

Damit hat in 12 von 16 Saisons eine Mannschaft die Champions League gewonnen, die mit drei Zentrumsspielern im Mittelfeld gespielt hat. Das sind 75%. Daraus sollte man nicht zu viel ableiten, denn wie diese drei Zentrumsspieler dann auf dem Feld agieren ist je nach Mannschaft, Trainer, Spielstand und -situation unterschiedlich. Außerdem ist das bisher auch nur eine Korrelation und kein kausaler Zusammenhang. Aber auffällig ist diese Korrelation natürlich schon.

In der Ordnung mit Ball würde ich da auch nicht zu viel drauf geben. Am Ende spielt der FC Bayern ja auch mit einem „Dreiermittelfeld“ nur halt mit Musiala als 10er. Die Struktur zwischen 4-2-3-1 und 4-3-3 ist da schon sehr fließend. Nehmen wir City als Beispiel. Mit Ball ist in der Saison ja eigentlich Stones zum zweiten 6er geworden, sodass man zumeist aus einer 3-Box-3 Ordnung aufgebaut hat. Waren Gündogan und de Bruyne dann da 8er oder 10er - keine Ahnung und am Ende Zahlenspielerei.
Auch gegen den Ball ist das ja sehr variabel. Real Madrid 2014 hat ja formal in einem 4-3-3 gespielt mit di Maria als linkem Achter. Gegen den Ball hat man aber zumeist im 4-4-2 verteidigt. Bale ging mit zurück, di Maria rückte auf den linken Flügel und CR7 & Benzema als Stürmer.
Für den FC Bayern sehe ich es auch so, dass man Musiala lieber zentral halten sollte. Wenn Bayern hoch angelaufen wird, würde ich es auch gerne öfter sehen, dass man da fluider wird und Musiala öfter zu einem Achter wird, damit man öfter Situationen kreiieren kann, indem Musiala durch ein Dribbling mannorientiertes Pressing löst und dann Gefahr entwickelt. Aber das sehe ich eher als Detailanpassung.
Zudem hatte ich ja die Bedenken hinsichtlich Davies als Breitengeber schonmal im Wirtz Kontext geäußert. Sicher kann er das auch, aber ich sehe das nicht als seine beste bzw. v.a. wertvollste Rolle an. Für Wirtz hätte ich diese Kröte geschluckt, aber ansonsten würde ich es dann lieber sehen, dass Davies mit Ball auch weiterhin häufig mit Ball in den Halbraum einrückt. Das würde nicht mit Musiala als inversem linken Flügel zusammenpassen.

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Sehe ich mittelfristig ganz genauso. Aber irgendwie müsste man ja mal anfangen, falls man so eine Änderung machen möchte.

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Als Beleg hier nochmal die durchschnittliche Positionierung von PSG im CL Finale. Ist das jetzt ein klassisches 3er Mittelfeld? Fabian Ruiz eher ein 8er oder ein 10er? Er hat jedenfalls schon eine andere Rolle gespielt als Vitinha & Neves. Deutlich variabler. Häufiger auf außen ausgewichen oder in die Spitze gerückt während Vitinha und Neves schon konsequenter das Zentrum gehalten haben.

Hier im Vergleich dazu die durchschnittliche Positionierung von Bayern im CL Rückspiel gegen Leverkusen. Musiala spielt schon deutlich häufiger auf der Höhe von Kane. Das ist ja zuweilen schon ein 4-2-4 was Bayern spielt mit Musiala und Kane beiden als Doppelte Falsche 9. Aber so groß sind die Unterschiede dann auch nicht zur Rolle von Fabian Ruiz. Also da wäre eine Anpassung schon eher Detailmanagement als dass es zwingend eine taktische Revolution bräuchte. V.a. zumal Musiala ja unter Flick und v.a. unter Nagelsmann auch schon öfter mal sehr ansprechend als 8er gespielt hat. Ich würde mir da wünschen, dass man ihn in der Aufbauphase weiterzurückzieht. Da öfter auch tief miteinbindet, ihm dann aber im letzten Drittel die Freiheiten lässt, konsequent den Strafraum zu suchen

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Musiala spielt als zweiter Stürmer/hängende Spitze. Die Durchschnittspositionen zeigen eine 2-4-4 Grundaufstellung. Musiala steht hin und wieder sogar weiter vorne als Kane und ist mehr für die Strafraumbesetzung verantwortlich als dass er das Spiel als 10er antreibt. Musiala und Kane lassen sich dann immer wieder mal in den 10er Raum fallen, um dort temporär Anspielstationen zu kreieren. Aber mit einem Dreiermittelfeld ist das nicht so einfach vergleichbar.

Unsere „beweglichen Elemente“ dafür sind Kane, Musiala und Kimmich. Die können unsere Grundformation im Spiel ändern. Jedoch sind Spieler wie Gündogan oder de Bruyne von Natur aus Mittelfeldspieler. Deren Fokus liegt im Mittelfeld. Das ist nicht vergleichbar mit einem Stürmer, der sich ab und zu mal ins Mittelfeld fallen lässt, um zu unterstützen. Die Balance ist da eine andere und natürlich auch die Fähigkeiten der Spieler. Musialas und Kanes Stärken liegen nicht darin, im Mittelfeld Dreiecke zu bilden und Gegner mit Doppelpässen schwindelig zu spielen. Außerdem zeigt dein City-Beispiel ja sogar, dass Pep noch mehr Mittelfeldspieler haben wollte als weniger.

Ich sehe Davies Stärken ganz klar im Breitengeber. Ich kann absolut nachvollziehen, wieso Kompany ihn als „Abfangjäger“ positioniert, weil seine Geschwindigkeit die luftig hohe Abwehrkette ausgleichen kann. Aber Davies selbst kann nur selten wirklich seine Stärken einbringen. Eigentlich nur im tiefen Aufbau. Wenn wir aber Handball um den Strafraum spielen, ist Davies ziemlich verschenkt.

Es gab immer wieder mal einzelne Spiele, in denen er offensiv spielen durfte, wie beispielsweise beim Pokalspiel in Mainz. Da hatte er enormen impact. Er hat die offensive angekurbelt, hat die gegnerische Kette auseinandergezogen, einen Assist gemacht. Diese Dinge gehen uns gegen defensive Bollwerke oft ab, wenn Davies nicht nach vorne darf.

Mit Musiala würde das auch wunderbar zusammen passen, da dieser dann von der linken Strafraumecke aufdrehen kann. Davies zieht den Außenverteidiger raus und Musiala kann in die Lücken gehen. Das Paradebeispiel ist sein Meistertor in Köln. Gnabry hatte das Spiel breit gezogen und damit Musiala den Raum erspielt, den er brauchte. Die Rolle von Gnabry in dieser Situation könnte auch Davies einnehmen.

Edit: Deine Bilder zeigen sehr schön, dass PSG mit drei und wir mit zwei Mittelfeldspielern spielen.

Edit2: Ich stimme dir zu, dass im eigenen Ballbesitz 4-3-3 oder 4-2-3-1 nur eine Zahlenspielerei ist. Nur spielen wir eben kein 4-2-3-1.

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Das war Phasenabhängig. V.a. in der Phase mit Palhinha war Musiala da schon öfter in tieferen Positionen, um den Spielaufbau anzukurbeln und hat da gerade als Ballschlepper sehr gut funktioniert. Grds. mag ich aber auch die Anordnung mit Kane und Musiala als Tandem, weil sie Kanes Spielmacherqualitäten hervorhebt und man dann trotzdem zumeist einen zentralen Offensivspieler in der letzten Linie hat. Btw. auch Fabian Ruiz hat im Finale häufig die „Stürmerrolle“ übernommen, wenn sich Dembele auf außen oder tief fallen lassen hat. Ich glaube wir haben Ruiz Rolle v.a. anders gesehen. In den Spielen, die ich von PSG gesehen habe, steht er zwar als linker 8er auf dem Aufstellungsbogen, für mich war aber er der Spieler mit den größten Freiheiten. Offensiv hat PSG ja extrem viel rotiert zwischen Kvara, Doue & Dembele und teilweise auch Hakimi und Mendes. Fabian Ruiz hatte dann nach meiner Warnehmung die Rolle die Räume aufzufüllen, die dann gerade unbesetzt waren. Das macht er halt unfassbar stark, weil er da ein hervorragendes Raumgefühl hat.

Das will ich ja auch gar nicht. Wenn man von einer Besetzung im MF von Kimmich und Pavlovic ausgeht, hat man ja schon zwei technisch starke Mittelfeldspieler, die sich v.a. durch ihr Passspiel auszeichnen. Was beide nicht können oder zumindest nur selten machen (s. fbref Auszüge von oben) ist es Druck durch gewonnene 1 gegen 1 Duelle aufzulösen. Einen solchen zentralen Mittelfeldspieler hatte man seit Thiago nicht mehr (in seiner letzten Bundesliga Saison 19/20 3,61 gewonnene Dribblings, Platz 1 aller ZMs in den europäischen Top 5 Ligen). Dieses Element fehlt Kimmich und Pavlo. Ich halte es aber für ein sehr wichtiges Stilmittel, besonders gegen mannbezogenes hohes Anlaufen. In dieser CL Saison für mich v.a. Barella und Vitinha gezeigt, wie viel Torgefahr man als ZM auslösen kann, wenn man gegen Mannbezogenes Pressing seinen Mann durch ein Dribbling schlagen kann und so die mannorientierung des Gegners ins Schwitzen bringen kann. Dieses Element kann und soll Musiala reinbringen, wenn er sich öfter in den Achter Raum fallen lässt. Da einfach noch eine weitere Passmaschine oder gar einen Anker 6er (Palhinha) ins Mittelfeld reinzubauen, fände ich fatal. Wenn dann müsste es ein Vitinha/Thiago sein, der Situationen auch durch Dribblings lösen kann.

Erneut: sehe ich schlicht anders. Aus dem Achterraum ist Davies auch sehr stark im Gegenpressing und in der Restabsicherung und bietet dadurch seinen Wert - gerade für Kompany. Einfach mal drauf achten, wie viele Ballverluste gar nicht enstehen, weil Davies im Antritt so viel schneller, als andere zentrale Spieler ist und dadurch einen „offenen“ Ball durch einen 4 Meter Sprint sofort wieder erläuft. Ich habe Davies stärkste Phasen gerade unter Nagelsmann und Kompany immer dann wahrgenommen, wenn er diese Rolle gespielt hat. Wenn Davies gegen einen tiefen Block die Breite gibt und dann außen angespielt wird, finde ich ihn nicht besonders gefährlich. Im Driibbling in den Strafraum bietet er eigentlich nur Gefahr über seinen linken Fuß (Ausnahmen bestätigen die Regel siehe Real) und als Flankengeber finde ich ihn auf europäischem Top Niveau unterdurchschnittlich.
Wenn sich der Gegner noch nicht in den tiefen Block zurückgezogen hat sondern noch im defensiven Umschalten ist oder Mittelfeld-Pressing spielt, dann kann Davies natürlich mit seinem Speed über außen viel Gefahr entfalten, weil er dann die Verteidiger einfach überlaufen kann und dann von der Grundlinie den Ball gegen eine ungeordnete Strafraum-Verteidigung reinbringen kann. So entstehen auch die Szenen gegen Mainz oder die Vorlage gegen Chelsea, auf die im Pod Bezug genommen wurde.
Das funktioniert aber eben nicht mehr oft genug, wenn erstmal die gegnerische Abwehrkette auf Höhe des 16ers geordnet steht.

Würde ich tatsächlich doch sagen, nur eben mit Kane und Musiala im Wechselspiel, wer die 10 und wer den Stürmer spielt. Das beide zeitgleich auf Höhe der Abwehrkette stehen, sieht man schon selten

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Man kann zwar argumentieren, dass Musiala sich in der Zeit hat öfters fallen lassen, um Palhinha auszugleichen, aber auch zu der Zeit war das 4-4-2 bereits etabliert. Wirklich als Mittelfeldspieler hatte Musiala nur in den ersten Spielen der Saison gespielt. Ein Beispiel dafür ist das erste Spiel in Wolfsburg. Zu der Zeit hatten wir auch noch nicht viel Kompany-Fußball gespielt. Im Herbst konnte man das nur noch selten beobachten.

Passiert eig. ständig - vor allem dann, wenn der Ball auf dem Flügel ist. Dann bespielt meistens einer den kurzen und der andere den langen Pfosten. Kane in der Regel rechts - sein Partner (Musiala, Müller oder Gnabry) meist links. Daher kam auch beispielsweise die Phase als Musiala das Kopfballspiel entdeckte, weil er regelmäßig in diese Situationen gebracht wurde.

Ich kann zu Ruiz Rolle konkrekt im Finale gar nichts sagen, weil ich mich mit schöneren Dingen beschäftigt habe. :smile:

Den großen Unterschied sehe ich darin, dass Ruiz als Mittelfeldspieler startet und dann in die Offensive geht. Musiala/Kane starten als Stürmer und schließen dann Lücken im Mittelfeld. Die Dynamik ist genau umgekehrt. PSG schafft seine Überzahl im Mittelfeld, wir schaffen unsere Überzahl in der Sturmreihe. Der Fokus liegt auf einer anderen Stelle des Platzes.

Mit Thiago rennst du bei mir offene Türen ein. Ich sehe jedoch in Musiala keinen Spieler, der dauerhaft die Thiago-Rolle übernehmen kann. Musiala ist ein abschlussorientierter Spieler. Er ist derjenige, der die Genialität eines Thiagos in Scorerpunkte umwandeln kann. Ein Wirtz würde da für mich viel mehr Sinn ergeben. Vielleicht ein Cherki. Dass Eberl seit Amtsantritt auf der Suche nach einem 10er ist, erscheint mir da verständlich.

Musiala ist definitiv so gut, dass er Aufgaben im Mittelfeld mit übernehmen kann und das sollte man natürlich auch nutzen. Aber er sollte meiner Meinung nach dann eher der temporäre vierte Mittelfeldspieler sein, um eine Box zu bilden und nicht der dritte Mittelfeldspieler, der die Hälfte der Zeit gar nicht im Mittelfeld ist.

Die Idee hinter einer Holding 6 ist ja eher, den Außenverteidigern ein offensives Spiel zu erlauben. Dann wiederum können sich die Flügelspieler auf die Halbraum-Positionen begeben. Dadurch entsteht dann ebenfalls diese Box im Mittelfeld und man kann Musialas und Olises stärken im Dribbling nutzen, um das Aufbauspiel genauso zu stärken, wie du es beschreibst. Dann hat man offensiv sogar 2 + 2 Mittelfeldspieler.

Also die Idee ist, entweder einen 10er zu holen, oder eine Holding 6, um mit Halbraum 10ern spielen zu können und somit eben von dieser 4er-Sturmreihe weg zu kommen und wieder mehr Spieler in der Mittelfeldreihe zu haben.

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Sehr schöne Diskussion von Euch 2 @Gut_Kick und @LH25. Unterfüttert beide mit guten Argumenten, das macht Spaß.

Am Ende neige ich mehr zu @LH25 , aber das macht ja nichts.

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Mit Bischof hat man einen neuen ZM, dessen Stärken auch nicht im Auflösen von Pressing durch Dribbling im engen Raum liegen. Quasi fehlt dieser Typ komplett und Musiala muss weiterhin temporär übernehmen.

Wirklich sehr schöne Erklärung, @Georg

Ist alles eben fast immer viel komplexer als es auf den ersten Blick scheint und zeigt wie sehr man sich vor „Schnellurteilen“ in Acht nehmen muss.

Vielen Dank für Deine Offenheit und präzise Erläuterung!