Veröffentlicht unter: FC Bayern vs. Leverkusen: Andere Vorzeichen als im September
Ohne Harry Kane und mit anderen Vorzeichen als im September muss der FC Bayern München am Dienstag gegen Bayer 04 Leverkusen antreten. Joshua Kimmich spricht über den Zeitpunkt seiner Entscheidung und vieles mehr. Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch. Erster Durchhänger für die Kompany-Bayern? MSR363: Zur aktuellen Podcastfolge Diese Umstellung sicherte den Punkt gegen Dortmund Das Thema des Tages: FC…
Danke für den wieder mal sehr informativen und guten Artikel, @justin.
Das morgige Spiel gegen Leverkusen wird - speziell wegen des Ausfalls von Kane, Pavlovic und Palhinha - sicher eine hochspannende Begegnung „auf des Messers Schneide“ werden. Und außerdem, kurz vor Jahresende, eine Partie mit hoher symbolischer Aussagekraft.
Sollten wir gewinnen, wären die Kompany-Bayern „im Flow“ und hätten in dieser Saison endlich mal wieder die Chance auf alle drei Titel.
Eine Niederlage hingegen würde wahrscheinlich eine gewisse Tristesse erzeugen, denn es wäre schon sehr, sehr traurig und tragisch, sollten wir erneut früh aus dem DFB-Pokal rausfliegen.
Dass gerade die Auslosung den Reiz des DFB-Pokals ausmacht, ist schon klar.
Trotzdem ist es bitter, dass schon im alten Jahr die beiden besten deutschen Mannschaften aufeinander treffen. Wahrscheinlich werden sich die „Großen“ wieder gegenseitig eliminieren, so dass dann am Ende womöglich wieder ein Verein von der Größenordnung des 1. FC Kaiserslautern ins Endspiel kommt.
Was nun Kimmich betrifft, so habe ich anfangs voll hinter Eberls Initiative gestanden, Kimmich die Vertragsverlängerung schmackhaft zu machen mit dem Versprechen, dass er als Mannschaftskapitän auf Jahre hinaus „das Gesicht des FCB“ werden soll.
Inzwischen bin ich - auch durch die Experten-Diskussion gestern Abend auf SKY - da jedoch etwas nachdenklicher geworden.
Natürlich ist Kimmich nicht nur ein sehr guter und verdienstvoller Spieler, sondern auch eine Identifikationsfigur für den Verein.
Trotzdem bin ich ein Gegner davon, Spielern für einen Vertragsabschluss inhaltliche Versprechungen zu machen.
Denn im Fußball allgemein und beim FCB besonders sollte immer das Leistungsprinzip gelten, und sowohl die Mannschaftsaufstellung als auch die Vergabe der Kapitänsbinde sollten immer in der Entscheidungshoheit des Trainers liegen.
Niemand kann jedoch in die Zukunft blicken.
Was wäre z.B., wenn man Kimmich mit den o.g. Versprechungen in die Vertragsverlängerung lockt und sich dann in ein paar Monaten bzw. zu Beginn der kommenden Saison herausstellt, dass z.B. Pavlovic und Palhinha (oder ein alter oder neu hinzukommenden Spieler, den man jetzt noch gar nicht so auf dem Schirm hat) einfach besser performen und miteinander harmonieren als ein defensives Mittelfeld mit Kimmich?
Bzw. was wäre, wenn Kimmichs Leistungsstärke nachlässt und er in einem oder zwei Jahren nicht mehr so gut spielt wie heute?
Soll man dann Pavlovic oder Palhinha draußen lassen, bloß weil man Kimmich diese Versprechungen gemacht hat? Aber ein Kimmich auf der Ersatzbank, der die Kapitänsbinde trägt, wäre auch nicht besonders sinnvoll.
Und Kimmich dann wieder auf der RAV-Position einzusetzen, würde erstens dem Spieler gegen den Strich gehen, und zweitens wäre ein Kimmich als RAV einfach zu teuer, da hat Hamann ausnahmsweise einmal recht.
Insbesondere, da wir auf RAV jede Menge guter Alternativen haben werden, als da wären Boey, Stanisic, Laimer und Guerreiro.
Unterm Strich bin ich wirklich hin und her gerissen, ob man Kimmich für seine Vertragsunterschrift wirklich so weitreichende Versprechungen wie eine jahrelange Stammplatz-Garantie plus Kapitänsbinde machen sollte.
Wie denkt Ihr über dieses Dilemma?
Ich denke nicht, dass man ihm eine Stammplatzgarantie gibt. Bringt er seine normale Leistung, ist das auch gar nicht notwendig. Dass man ihm das Kapitänsamt geben will nach Neuer, ist denke ich konsens bei den sportlich Verantwortlichen und der Mannschaft. Und auch sinnvoll mE. Ein Dilemma erkenne ich da nicht.
DAS ist doch der entscheidende Satz.
Ist das der Fall, gibt es kein Dilemma, da hast Du recht.
Das Szenario, das ich potentiell für konflikthaft halte und beschrieben habe, würde dann entstehen, wenn sich z.B. in ein paar Monaten herausstellen sollte, dass Pavlovic und Palhinha besser performen und besser harmonieren als ein defensives Mittelfeld mit Kimmich.
Bin natürlich auch kein Hellseher - aber dann und nur dann könnte das Versprechen einer jahrelangen Stammplatzgarantie plus Kapitänsbinde für Kimmich problematisch werden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Spieler beim FC Bayern eine Stammplatzgarantie im Vertrag stehen hat, und dass auch Kimmich so etwas nicht bekommen wird.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: wer, wenn nicht der Dauerspieler Kimmich, der so gut wie nie verletzt ist und inzwischen auch wieder konstant Leistung bringt, sollte denn sonst Captain werden?
Dass immer irgendetwas sich in Zukunft ändern kann, ist ja klar; aber du kannst als Verein ja nur nach dem wahrscheinlichsten Szenario planen, und in diesem Szenario spielt Kimmich und bringt Leistung …
Allgemeines Lebensrisiko. Kann bei jedem passieren.
Sollten andere wirklich deutlich besser sein, werden sie wahrscheinlich auch spielen.
Sollte der 100 Mio-Mann Kimmich aber tatsächlich so floppen, dass er nicht einmal mehr spielt, dann wäre das Kapitänsamt vermutlich das geringste Problem.
Der FC Bayern München hat die Diagnose bei Harry Kane bekanntgegeben: Ein kleiner Muskelfaserriss. Bis auf Weiteres sei der Engländer damit nicht einsatzfähig. Wie die AZ berichtet, betrifft das „definitiv“ die Spiele gegen Bayer 04 Leverkusen und den 1. FC Heidenheim.
Sky berichtet indes von bis zu zwei Wochen Ausfallzeit. Kane musste gegen Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden, nachdem er im hinteren Oberschenkel etwas gespürt hatte. *
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#…>Stichwort(…Säbener)Kommunikationspolitik_oderDankeFürDieses(…DemnachKaumEtwasAnDerÜblichenAusfallzeitÄnderndeSprichVielmehrRhetorisch-Resilienz-freundliche!?)Trostpflaster(…DerweilDieFrageAufwerfendWeshalbDasRechte/…LinkeZahnradWenigerWertSeinSollte?)!? …ähm…
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Unfassbar wirres Gefasel.
Okay, ich verstehe Eure Argumente und halte es selber auch für richtig, mit Kimmich auch um den Preis gewisser Versprechungen zu verlängern - wenn er denn will und sich nicht von Hansi Flick nach Barcelona locken lässt.
Ich wollte nur artikulieren, dass meiner Meinung nach beim FCB immer das Leistungsprinzip gelten sollte (d.h. unabhängig von großen Namen sollten immer die spielen, die aktuell am besten sind bzw. die beste Form haben), dass letztlich immer der Trainer die Entscheidungshoheit haben sollte, wen er aufstellt, und dass ich es für problematisch halte, Spielern Stammplatzzusagen zu geben, um einen Vertragsabschluss zu begünstigen.
Aktuell schimpfen ja z.B. Zaragoza und seine Berater ganz erheblich auf den FCB, weil man ihm angeblich fest zugesagt habe, dass er regelmäßige Einsatzzeiten im Sturm oder hinter den Spitzen erhalten werde, was de facto (und aus verständlichen Gründen) jedoch zu keinem Zeitpunkt der Fall war.
Diese Problematik erscheint mir auch deshalb wichtig, weil bekanntermaßen bei einer ganzen Reihe unserer wichtigen Spieler ihre Vertragslaufzeit im Sommer 2025 oder 2026 endet.
Dass man sich bei Kimmich sowie - am aller wichtigsten - bei Musiala weit aus dem Fenster lehnt, kann ich ja verstehen und bejahen, da diese beiden absolute Identifikationsfiguren und Leistungsträger sind.
Ich beneide Eberl und Freund aber wahrlich nicht um den Eiertanz, den sie bei jeder einzelnen Vertragsverlängerung meistern müssen. Man will einerseits ablösefreie Abgänge nach Möglichkeit vermeiden, will aber andererseits die Grundgehälter deutlich verringern und muss dennoch dem Spieler mit irgendwelchen Argumenten die Vertragsverlängerung schmackhaft und attraktiv machen. Was ja quasi einer „Quadratur des Kreises“ nahekommt.
Und dann gibt es ja auch noch das brisante Problem mit den Signing Fee´s plus den nicht unerheblichen Prozenten, die in der Regel der Verein an die Spielerberater zahlen muss.
Bei absoluten Stars mag das ja noch angehen, aber z.B. bei Davies machen mich nicht nur seine Gehaltsforderungen wütend, sondern v.a., dass er offenbar außerdem noch einen erheblichen Signing Fee für seine Unterschrift verlangt. Und spätestens, wenn auch noch Sané einen solchen Signing Fee in hoher Größenordnung verlangen sollte, sollte man das von Vereinsseite m.E. nicht mehr mitmachen.
In der Spielerberater- und Spielervermittler-Szene gibt es m.W. ganz enorme Unterschiede in der Kompetenz und Seriosität: auf der einen Seite äußerst beschlagene und seriöse Agenturen, die den Spieler kompetent beraten.
Auf der anderen Seite aber auch ziemlich windige Typen, die mehr auf den eigenen finanziellen Vorteil aus sind als auf die Interessen des Spielers.
Und ich vermute doch stark, dass dabei - z.B. bei Clubs wie dem FC Barcelona oder im italienischen Fußball - auch „schwarze Kassen“ existieren und Provisionen gezahlt werden, die in keiner Bilanz auftauchen.
Im Grunde ist in unserer politisch korrekten modernen Welt neben dem höchst bedauernswerten Mädchenhandel (also der Vermittlung von jungen Prostituierten z.B. aus Osteuropa), den man vermutlich kaum jemals in den Griff kriegen wird, der Profifußball die letzte Bastion, in der quasi ein „Menschenhandel“ erlaubt und höchst lukrativ ist, denn Vereine „kaufen“ oder „verkaufen“ Spieler zu teilweise exorbitanten Preisen mit Provisionen, Nebenabsprachen, Signing Fee, der prozentualen Beteiligung der Berater am Gehalt des Spielers usw.
Natürlich ist das formaljuristisch kein Menschenhandel, und auch in der freien Wirtschaft werden z.B. Topmanager von anderen Firmen aus ihren Verträgen rausgekauft. Trotzdem kommen die Machenschaften im Profifußball einem „Menschenhandel“ doch recht nahe, so dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass ein EU-Gerichtshof dies in ein paar Jahren einfach verbieten wird.
P.S.: Aus dem o.g. Gründen finde ich es übrigens sehr sympathisch, dass Kimmich seine eigenen Interessen vertritt und auf einen Spielerberater verzichtet.