Veröffentlicht unter: Befreiungsschlag! FC Bayern Frauen mit wichtigem Sieg
Der FC Bayern hat auch das dritte Gruppenspiel in der Champions League gewonnen: Gegen Valerenga IF sorgten Harder und Gwinn früh für klare Verhältnisse. Das Viertelfinal-Ticket hat der FC Bayern München damit so gut wie sicher. In der Champions League lief es bei den Frauen des FC Bayern München bisher wie am Schnürchen. Die Duelle gegen die Topteams Arsenal und Juventus konnte der Deutsche Meister bereits gewinnen. Am dritten Spieltag wartete mit Vålerenga IF aus Oslo ein Underdog. Für Trainer Alexander Straus keine unbekannte Mannschaft, trainierte er doch lange den Liga-Konkurrenten SK Brann. In der Champions League konnte Vålerenga bisher…
Freut mich für Zawistowska. Vielleicht muss Straus zu seinem Glück „gezwungen“ werden. Wie Tuchel letzte Saison mit Pavlovic.
Zawistowska hat mich auch positiv überrascht.
Hatte bisher kein klares Bild von ihr. Aber sie hat einen richtig guten Antritt, mit und ohne Ball. Gestern wirklich auffällig, wie viele Freistöße sie gezogen hat, den Elfer natürlich auch. Ich würde schon sagen, dass sie sich mit diesem Auftritt weitere Spielanteile gesichert hat.
Ansonsten fand ich auch Tuva Hansen sehr gut auf der ungewohnten linken Seite, mit richtig guten offensiven Impulsen. Harder mal wieder die Türöffnerin, Zadrazil und Stanway wieder mal Anker im ZM.
Eine Frage habe ich an alle Experten, gern auch vom MSR-Team, Jakob/@justin et al:
Mein subjektiver Eindruck ist, dass wir unter Strauss vom Positionsspiel und Raumaufteilung eigentlich den meisten Teams klar überlegen sind. Presst der Gegner hoch, wie gestern zumindest in Phasen Valerenga, gelingt es uns eigentlich ganz gut, dass wir uns rausspielen (grade Zadrazil bietet sich immer wieder viel in guten Räumen an, und Georgia ist halt extrem ballsicher).
Was ich aber vermisse, und ich weiß nicht, ob mein Eindruck korrekt ist:
Wenn wir derart Linien überspielen, fehlt mir ab und an die mutige Folgeaktion. Heißt, wir überspielen etwa drei, vier Gegnerinnen, der Ball landet irgendwo im Mittelfeld - Gelegenheit, aufzudrehen und die Spitzen einzusetzen oder mit der Kugel zu marschieren.
Doch genau dann wird der beginnende Angriff häufig abgebrochen und es erfolgt doch wieder der Rückpass.
Wenn wir führen, kann man das als Ballsicherung goutieren. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob es nicht möglich sein sollte, diese Raumgewinne öfters in klare Angriffsaktionen umzusetzen.
Fehlt da der Mut oder die Form einzelner Spielerinnen? Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass das eine Vorgabe von Alex Straus ist.
Ein zweiter Punkt dabei ist, dass bei aller guten Raumaufteilung der öffnende oder/und verlagernde Ball fast ausschließlich von Stanway kommt. So gut sie diese Bälle spielt, aber macht uns das nicht ein wenig ausrechenbar? Jedenfalls kann man sich gut vorstellen, warum sich Alex Straus so auf Lena Oberdorf gefreut hatte - mit ihr und Stanway/Zadrazil könnte man sich wirklich so einiges ausdenken…
Gebt mir gerne eine Einschätzung oder korrigiert mich, ich habe von den letzten fünf Spielen leider nur die gegen Oslo und Wolfsburg sehen können.
In die Richtung dachte ich auch.
Neben dem positiven Ergebnis vielleicht etwas das man aus diesem Spiel mitnehmen kann. Zawistowska kann man durchaus mal bringen.
Das einzige was gegen sie spricht, ist der Name.
Hallo @cheffe ! Bin zwar nicht @justin oder Jakob, aber Valerenga war mein erstes verpasstes Heimspiel diese Saison, deshalb sag ich gerne was dazu.
Ich teile nicht ganz deine positive Einschätzung zur Pressingresistenz: Ich finde, dass man gegen konsequentes Frau-gegen-Frau Pressing oft anfällig ist. Die Antizipation in der ersten Kette, wen man anspielen kann und wen nicht (weil dort die Pressingfalle schon am Zuschnappen ist), fehlt oft noch. Auch Mala Grohs ist in dem Bereich übrigens nicht stark und die Torhüterin kann da sehr wichtig sein, um eine Überzahl zu schaffen. Gerade, wenn die Gegner die AVs als Pressingtrigger ausmachen, fehlen mir manchmal die Lösungen. Vor allem, wenn man bedenkt wie stark individuell überlegen man in den meisten Spielen eigentlich ist.
Deine zweite Beobachtung teile ich allerdings. Es wird nicht mit der letzten Überzeugung/Konsequenz im und ins letzte Drittel gespielt. Ich glaube aber, dass das entgegen deiner Annahme schon auch mit Straus zu tun hat. In seinem Spielverständnis ist Kontrolle sehr wichtig. Das spricht er eigentlich in jeder PK nach den Spielen an. Nach dem Motto: Lieber den Ball kontrolliert nach vorne tragen und in Kauf nehmen, dass sich der Gegner sortiert als schnell spielen aber einen Ballverlust riskieren. Das ist eine Spielphilosophie, die Vor- und Nachteile hat (Die alte Klopp vs Guardiola Debatte). So spielt man gerade unterlegene Teams oft müde und entwickelt dann eine extreme Durchschlagskraft in der zweiten Halbzeit, wie der FCB zu Beginn dieser Saison. Und so stellt man auch eine derarte gute Defensive, wie letztes Jahr.
Zu deinem letzten Punkt: Stanway kann diese Bälle einfach unfassbar gut, aber eine gewisse Ausrechenbarkeit kannst du da kaum verhindern. Oberdorf hätte da sicher immens geholfen und einiges an der Statik verändert: Stanway würde dann z.B. wahrscheinlich mit mehr offensiven Freiheiten spielen.
Bei dem Thema ist mir wieder aufgefallen, wie gut wir das Pressing von Frankfurt ausgehobelt haben durch Ena, ihre Fähigkeiten auf der Aline sind schwer zu bewerten, aber man merkt, dass sie damals im Mittelfeld debütiert hat.
Allein durch sie liefen viele Presingaktionen gegen uns ins Leere
Das stimmt, das ist mir speziell beim Wolfsburg-Spiel aufgefallen. Wobei man da auch körperlich auf einen mindestens ebenbürtigen Gegner traf (oder an diesem Tag auch deutlich stärkeren).
Danke für Deine Antwort und Expertise!
Ich hab heuer nicht alle Spiele sehen können und wollte meine unvollkommenen Eindrücke eingeordnet haben.
Auch interessant Deine Bemerkungen zum kontrollierten Ansatz von Alex Straus. Dann muss ich ihn doch stärker mit reinnehmen, und prinzipiell bin ich ja auch ein Fan dieser Spielweise.
Nochmal Danke!