FC Augsburg: Wirtschaftlicher Steckbrief vor den Bayern

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Dies ist der fünfte Artikel in einer neuen Artikelserie, in der wir uns vor jedem Bundesligaspiel der Bayern den kommenden Gegner durch eine wirtschaftliche Brille anschauen wollen.  442 Millionen Euro statt Aufstellung 4-4-2, Hauptsponsor statt Hauptrivale lautet das Motto. Die Meisten kennen die sportlichen Profile der Gegner der Bayern, aber…

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Da es noch keinen Thread zum Spieltag gibt, kurz hier:

Nagelsmann hat Mazraoui auf der PK sehr gelobt und verkündet, dass er aufgrund seiner Leistung gegen Barca morgen in der Startelf stehen wird.

Upamecano und Pavard sind beide wieder fit und stehen zur Verfügung.

Bie Goretzka war das nicht so eindeutig, aber ich würde das mal so raushören.
Von allzu vielen anderen Veränderungen gehe ich nicht aus, da jetzt mal ein Sieg Priorität hätte.
Also:
Neuer
Mazraoui-Upa-de Ligt-Davies
Kimmich-Goretzka
Musiala-Sane
Müller-Mane

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Ich komme ursprünglich aus der Region Augsburg und muss trotzdem sagen, dass ich den Verein immer langweilig fand. Alexs Fazit kann ich voll unterschreiben: alles recht solide, aber irgendwie uninspiriert. Passt aber auch ein bisschen zur Mentalität der bayrischen Schwaben. Kommt nicht bald ein neuer Impuls und ein besseres Händchen für Talente dürfte es bald in die zweite Liga gehen. Komisch finde ich die Causa Gregoritsch: bei Freiburg wird er sofort zum unumstrittenen Stammspieler und Topscorer (ein kompletter Stürmer a la Lewandowski nur halt auf niedrigerem Niveau), wohingegen bei Augsburg, die noch mehr mit langen Bällen operieren, er nicht richtig zur Geltung kam. Da stellt sich bei mir auch die Trainerfrage. Da lief es die letzten Jahre auch alles andere als ideal. Der Höhepunkt war das unprofessionelle Theater zwischen Reuter und Weinzierl. Man könnte gemeiner Weise sagen, dass wenigstens mal was los war in Augsburg…

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Schöner fundierter Artikel. Hoffe das Format bleibt. In Zeiten steigender Zinsen könnt ihr vielleicht auch Verschuldungsbezogene Kennziffern zum besseren Vergleich der Teams ergänzen, z.B. Total Net Leverage (Nettoverschuldung / EBITDA) oder Cash Cover (Cash Flow / Schuldendienst) :nerd_face:

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Das finde ich eine interessante Beobachtung, die ich auch häufiger mache, als ich es eigentlich annehmen würde. Ich nehme immer wieder diese Fälle von Spielern wahr, die bei einem Verein mehr oder weniger blass bleiben und dann nach einem Wechsel plötzlich total zünden, oder umgekehrt. Mich würde eine empirische Erhebung zu dem Anteil solcher Spieler wirklich einmal interessieren, also Spieler, die nach einem signifikanten Kontextwechsel plötzlich viel besser oder schlechter performen als vorher. (Man könnte in einer solchen Erhebung bei der Definition des Konstrukts „signifikanter Kontextwechsel“ das Kriterium „Vereinswechsel“ noch um weitere Kriterien wie „Trainerwechsel“ oder „grundlegende Systemumstellung“ ergänzen, falls verlässlich erhebbar.)

Meine Vermutung ist, dass die immanente Qualität eines Spielers bei der Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit in der Öffentlichkeit allgemein überschätzt wird und die Bedeutung des richtigen kontextuellen Fit allgemein unterschätzt wird. Selbst jemand wie Lewandowski - und wenn ein Spieler wirklich hohe immanente Qualität mitbringt, dann wohl er (Technik, Ballbehandlung, Kraft, Schnellkraft, Schussstärke, Kopfballstärke, Sprungkraft, Kondition, Agilität, Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Körpergefühl, Auge, Entscheidungsfähigkeit, psychische Widerstandskraft, Disziplin, Ehrgeiz, Hingabe, Gier - alles Spitzenklasse) - hat in seinem Jahr unter Nagelsmann nicht mehr so gute Leistungen gezeigt wie in all den Jahren zuvor (und so selbstverständlich und souverän gewirkt).

Das macht die Leistung eines Spielers wie Haaland eigentlich nur noch größer und beeindruckender: wechselt im Zweijahres-Takt Vereine und Ligen und schießt überall, wo er hinkommt, aus dem Stegreif alles in Grund und Boden. System, Trainer, Mitspieler, Lebensumstände - da kann kommen, was will. Und der Mann ist erst 22. Als er in seinen ersten beiden Spielen für Dortmund fünf Tore als Einwechselspieler schoss, war er erst 20 (womöglich ist bei ihm die Jugend sogar ein Vorteil). Wenn Erling Haaland körperlich gesund bleibt, ist er auf dem besten Weg, der global bestimmende Spieler dieses Jahrzehnts zu werden.

Aber abgesehen von solchen Ausnahmekönnern wie Lewandowski und Haaland, die anscheinend überall und immer funktionieren (das Klagen über Lewandowski oben war Klagen auf extrem hohem Niveau), wird es wohl für die meisten Spieler so sein, dass ihr optimales Einsatzprofil sehr viel schmaler und spezifischer ist, sei es aufgrund von technischer und taktischer Spezialisierung, besonderen körperlichen Voraussetzungen oder individuellen Persönlichkeitsmerkmalen. Als plakatives Beispiel für einen anscheinend engen persönlichen Fitnessbereich (no pun intended) fiele mir spontan Max Kruse ein, als Beispiel für einen anscheinend engen taktischen Einsatzbereich Timo Werner (wobei ich mir bei Werner nicht sicher bin, ob er nur nie ernsthaft anders probiert wurde). Gregoritsch ist wohl auch ein Spieler, der, aus welchen Gründen auch immer, einen verhältnismäßig engen oder spezifischen optimalen Einsatzbereich hat und der jetzt bei Freiburg einfach „passt“ (wobei ich auf eine Erklärung aus der Runde gespannt wäre, warum es jetzt für ihn so viel besser läuft als vorher).

Kennt ihr weitere Beispiele für Spieler, die anscheinend überall und immer funktionieren oder für Spieler, die nach einem signifikanten Kontextwechsel plötzlich aufblühen oder in sich zusammenfallen aus der jüngeren Vergangenheit, um meine These von der hervorgehobenen Wichtigkeit des Kontext-Fits eines Spielers entweder zu widerlegen oder untermauern? Modeste klaue ich mir schon mal :wink:.

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@Ph_Was: Danke für die warmen Worte. Ich habe in der Tat vor, das Format weiterzuführen, auch wenn der Arbeitsaufwand erheblich ist.

Solche spezifischen Kennzahlen wie die von dir vorgeschlagenen sind vielleicht vordergründig ganz interessant, würden das Thema, glaube ich, aber insgesamt zu sehr verwissenschaftlichen und eine Scheinaussagekraft erzeugen, die diese doch recht erratischen Bilanzen von Fußballvereinen, die sich von Jahr zu Jahr in einzelnen Positionen manchmal fundamental ändern, nicht wirklich hergeben. Außerdem sollen meine Beiträge auch für ein breiteres Publikum lesbar bleiben, das zumindest wäre mein Anspruch. Mit der Erwähnung von Konzepten wie Cashflow und Verschuldungsgrad bin ich jetzt schon an der Grenze dessen, was ich der Leserschaft zumuten möchte.

Wenn dich jedoch solche Spezialisten- und Genießerkennzahlen wie Net Total Leverage und Cash Coverage Ratio tatsächlich interessieren, würde ich dir empfehlen, einfach einen Blick in die jeweils aktuellste Bilanz des dich interessierenden Vereins im Bundesanzeiger zu werfen und sie dann schnell selbst zu berechnen. Ob das allerdings eine wirklich erkenntnisförderliche Operation und sinnvoll investierte Zeit ist, überlasse ich dir zu entscheiden… :wink:

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Ich denke da gibt es so viele Beispiele, da lohnt es sich gar nicht anzufangen. :wink:

Anders aufgefasst gibt es ja auch Umstände, die Spieler unabhängig von ihrem persönlichen Kontext-Fit gut oder schlecht ausssehen lassen.
So z.B. der HSV, bei dem wirklich jeder Spieler automatisch schlechter spielte, sobald er das Trikot anzog.
Oder positiv der sog. Klopp-Effekt, der es immer schafft Durchschnittsspieler wie Weltmeister aussehen zu lassen.
In dem Zusammenhang geht natürlich ein kurzes Stirnrunzeln Richtung Mane, mit der Hoffnung, dass er doch hoffentlich mehr sein möge als einer dieser Klopp-Profiteure.

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Gregoritsch hatte schwierige Jahre, aber in der vergangenen Saison war er doch Toptorschütze beim FCA (9 Treffer in 25 Spielen) und trug einen nicht ganz unwesentlichen Teil zum Klassenerhalt bei.

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