[England, Premier League] Rund um die Liga

Mir ist das zu plakativ. Wer auch immer solche Sachen streut, der will die andere Seite diskreditieren.

Die Investor Seite wollte mehr Einfluss. Wollte einen Trainer, der sie mit ins Boot holt. Die bezahlen den ganzen Bums, also wollen sie mitentscheiden. Ob das eine gute Idee ist, weiß ich nicht. Wird man sehen. Es ist aber nachvollziehbar.

Auf der anderen Seite ist die Position von Tuchel auch nachvollziehbar. Er ist CL Sieger mit dieser Mannschaft geworden. Er musste den ganzen Wechsel der Eigner begleiten und kommentieren (wenn es nötig ist fahr ich mit dem Bus zum nächsten CL Spiel etc.). Tuchel musste eine Menge Dinge moderieren bei seinen letzten Stationen. Wurde immer wieder hängen gelassen und zum Schluss vor die Tür gesetzt. Dass der nicht vor Freude im Carré springt, wenn der Onkel aus Amerika jetzt mitreden will, ist genau so verständlich.

Eine Trennung unter diesen Vorzeichen ist doch für alle das beste. Tuchel wird sicherlich wieder einen top Verein finden. Er hat großartige Arbeit bei Chelsea und bei Paris geleitet. Er ist aber nicht der, der in einem großen Team arbeiten will. Er will entscheiden. Ein Klub der einen Trainer dieser Art möchte, ist mit Tuchel gut bedient.

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Vor allem meinten sie ja wahrscheinlich 918s geliebtes fluides 4-3-3 was ja durchaus seinen Reiz haben kann. Warum man dann aber mit Potter nach Tuchel wieder einen 3er Kettentrainer holt erschliesst sich eben auch nicht.

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So tolle Investoren sind schon ein Gewinn für den Fussball. Zumindest für die Konten der Spieler, der Berater und der kleinen Vereine, die noch höhere Ablösen kassieren.
Alles wird besser, nur der Fussball auf dem Platz bleibt der gleiche.

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Weißt Du, wenn in D ein neuer Sportdirektor bei einem Klub anfängt, will der meist auch gleich den Trainer austauschen. Ich glaube das gibt sich nichts.

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Wer zahlt schafft an, heißt es auch in Bayern.
Ich hoffe nur, wir beim FC Bayern bleiben verschont von irgendwelchen amerikanischen Baseball-Fans oder arabischen Öl-Multis mit viel Geld und dafür null Fußballahnung, die in Aufstellungen reinquatschen wollen.

Bei Bayern gibt es nur den Wunsch nach 5-1-1-1-1-1-1
Man spricht dann auch von der T Formation
Hinten dicht (dummerweise ohne Torwart) und dann zentrumslastig aber völlig unfluid nach Vorne wie in der Löschkette. Dann zahlt die Telekom auch die von @918 eingeforderten marktgerechten 80 Mio und man bekommt den von ihm geforderten kompetenten Investoren Input in das sportliche Laientheater

Was mich als Verantwortlicher bei einem Topklub in Bezug auf Tuchel etwas hellhörig werden ließe, ist die Tatsache, dass es bei ihm oft nach relativ kurzer Zeit Ärger zu geben scheint und zwar sowohl im Umgang mit den Offiziellen als auch mit zumindest einigen Spielern.
Zudem kann man schon feststellen, dass seine Teams im Ligaalltag nicht unbedingt das abliefern, was man von Teams dieser Kategorie erwarten sollte. Oft war nach einem Jahr gefühlt die Luft etwas raus.
Das erste Jahr beim BVB war in der Liga top und hätte in Sachen Punkteausbeute (78) durchaus Meisterpotential gehabt. Bayern holte halt „dummerweise“ in dieser Saison 88 Punkte. Im Jahr darauf waren es dann nur noch 67 Punkte. Der DFB-Pokalsieg kam auch deswegen zustande, weil wir im Halbfinale gegen den BVB zu dämlich waren, unsere 2:1 Führung deutlich auszubauen und eine Topchance nach der anderen versiebten.
Das erste Jahr in Paris war in der Liga sehr souverän, endete aber in der CL mit dem Aus gegen ManUnited trotz 2:0 Auswärtssieg im Old Trafford im Hinspiel ziemlich mau. Im zweiten Jahr dominierte man die Liga bis zum coronabedingten Saisonabbruch ebenfalls und in der CL ging es bis ins Finale. Danach war die Luft raus und 35 Punkte nach 17 Spielen in der Liga waren für PSG-Verhältnisse einfach viel zu wenig.
Bei Chelsea konnte er mMn in den Pokalwettbewerben enorm überzeugen, im Ligaalltag allerdings eher weniger. In den 63 PL-Spielen mit ihm an der Seitenlinie kam er auf einen Punkteschnitt von 1,93, was mMn für ein Topteam der PL zu wenig ist. Natürlich waren im Vorjahr die Bedingungen ab Beginn des Ukraine-Krieges schlecht, aber auch vor Beginn des Krieges war Chelseas Punkteschnitt in der letzten Saison unter 2,0 pro Spiel.
Das ist für mich im Schnitt zu wenig und zeigt mir, dass Tuchel in Sachen Motivation im „grauen Alltag“ seine Probleme zu haben scheint. Taktisch hat er gerade in Spielen gegen große Teams oft gute Ideen und Ansätze, was auch sein gutes Abschneiden in den KO-Spielen erklärt. Ein wirklicher Toptrainer zeichnet sich für mich allerdings auch dadurch aus, dass er über mehrere Jahre bei einem Klub erfolgreich arbeitet.
Für mich sind es nicht nur die unplanbaren Ereignisse wie das Bombenattentat oder die Sanktionen gegen den Vereins-Oligarchen, die dazu führten, dass Tuchel beim BVB und bei Chelsea entlassen wurde.

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Nein. Sicherlich nicht alleine.

Er ist aber in beiden Fällen hingestanden als sonst niemand da war. Das waren beide Male schon prekäre Verhältnisse.

Ich denke auch diese Übernahme ist nichts gewöhnliches. Da gibt es jede Menge Unruhe im Klub. Die einen wollen davon profitieren, andere verlieren ihren Job.

Das sind Dinge die die Mannschaft tangiert. Da fällt es schwer sich nur auf das Sportliche zu konzentrieren. Ich denke da stößt fast jeder Trainer an seine Grenzen.

Ein Klopp hätte sicher keine Lust mit einem neuen Investor einen Sportchef zu suchen. Ein Grardiola gleich dreimal nicht.

Trainer sind per se nicht ganz einfach im Umgang. Wenn du einen Kader managen musst, die Spieler begeistern musst und sie von Dir und Deinem Ideen überzeugen, dann eckst automatisch an. Du musst deinen Weg gehen. Je konsequenter desto besser. Das ist das Los eines Trainers. Wenn es gut gehe has du die Meriten und sonst wirst eben entlassen.

Tuchel ist kein einfacher. Aber er hatte jetzt immer auch sehr schwierige Klubs. Dortmund die auf die Klopp Reinkarnation warten. PSG, der Klub der die Unruhe in der DNA hat und nun die Situation bei Chelsea.

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Man hat beim BVB relativ schnell gemerkt, dass die einzige Gemeinsamkeit zwischen Klopp und Tuchel ihre Mainzer Vergangenheit ist. Dennoch hatte Tuchel ein relativ gutes Standing bei den Fans. 3 Dinge in seiner ersten Saison haben sein Ansehen aber doch ziemlich beschädigt:

  1. Trotz eines noch aufholbaren Rückstandes von 5 Punkten auf Bayern ließ Tuchel am 29. Spieltag beim Derby auf Schalke nicht die beste Elf ran und ließ Reservisten wie Durm, Ginter, Leitner oder Ramos von Beginn an ran. Mkhitaryan, Gündogan und Aubameyang wurden erst eingewechselt, Reus spielte gar nicht. Das Derby endete dann nur 2:2, was in Dortmund nicht so gut ankam. Derbys sind mit die wichtigsten Spiele und da hat die beste Elf zu spielen und zwar mit vollem Einsatz - isso. :wink: Zudem verspielte man dadurch quasi die letzte Chance auf den Titel, da es dann 7 Punkte Abstand auf Bayern waren.
  2. Im Viertelfinale der Europa League ausgerechnet gegen Klopps Liverpool vergeigte der BVB nach dem 1:1 in Dortmund eine 3:1 Führung an der Anfield Road und fing sich noch 3 Gegentore innerhalb einer halben Stunde ein. Auch hier musste sich Tuchel Fragen gefallen lassen, wie z.B. warum man nicht ein „Kampfschwein“ wie Sven Bender einwechselt, wenn es darum geht, das Ergebnis zu sichern. Für viele waren ab hier die Rollen wieder klar verteilt: Tuchel ist der Analytiker, Klopp der Motivator und Mentalität hat hier gesiegt, obwohl der BVB eigentlich klar auf der Siegerstraße war.
  3. Nach der Niederlage im Pokalfinale (Elfmeterschießen gegen Bayern) gab es eine ziemliche Kontroverse um die Auswechslung von Mats Hummels und einige sehr unterkühlte Worte von Tuchel, die nicht unbedingt von Wertschätzung geprägt waren. Das kam trotz des Hummels-Wechsels zu Bayern nicht unbedingt gut an.

Das alles sind jetzt keine gravierenden Fehler gewesen, aber damit hat sich Tuchel schon lange vor dem Bomben-Attentat einige Knüppel zwischen die Beine geworfen. Der ziemlich beispiellose Einbruch in der Liga in der folgenden Saison dürfte sein übriges getan haben. Nach dem 11. Spieltag war man z.B. nach dem Heimsieg über Bayern bis auf 3 Punkte an Bayern dran. Nach dem 16. Spieltag waren es 12 Punkte und nach dem 28. Spieltag (unmittelbar vor dem Anschlag) war man nach einer erneuten Klatsche in München 18 Punkte hinter Bayern, die 2016/17 im Übrigen eine Saison mit 82 Punkten spielten, also nicht annährend an die Ausbeute der Vorsaison hinkamen.

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Was willst du mit Deinen Erläuterungen sagen?
Ist er ein schlechter Trainer oder nur ein Mann für eine Saison, der dann ausgelutscht ist?

Für mich ist er ein Trainer, der sehr schnell Veränderungen bei Mannschaften herbeiführen kann und der schnell merkt, welches System am meisten Erfolg verspricht. Allerdings hat er bislang noch nicht bewiesen, dass er längere Zeit eine Mannschaft auf einem hohen Level halten kann und der auch noch den Beweis schuldig geblieben ist, dass er eine Mannschaft längerfristig auf seine Seite ziehen kann.
Im Bereich Taktik ist er ganz weit vorne.

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Absolut. Aber welche Trainer zeigen das?
Guardiola, Klopp? Any other?

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Derzeit eigentlich nur die beiden o.g. Dahinter kommt eine Reihe von Trainern, die große Erfolge feiern können, aber eben nur über einen relativ kurzen Zeitraum. Dazu gehört für mich Tuchel, genauso wie Conte und auch Ancelotti, der im letzten Jahrzehnt jeweils im ersten Amtsjahr eigentlich immer am erfolgreichsten war und das zweite Jahr oft gar nicht mehr überlebte. Der Abnutzungseffekt scheint mittlerweile wohl allgemein schneller zu kommen, als noch vor 10-20 Jahren.
Was mir bei Tuchel auffällt, ist die Tatsache, dass man ihm bei keiner seiner 3 letzten Stationen einen Turnaround zugetraut hat. Das mag aber natürlich auch daran liegen, dass das bei Teams im oberen Bereich allgemein eher unüblich zu sein scheint. Schwächere Phasen erlaubt man eigentlich nur Trainern, die ihr Amt neu begonnen haben oder die schon mehrere Jahre erfolgreich bei einem Klub gearbeitet haben. Beispiele für den ersten Fall wären van Gaal und Kovac bei Bayern, wahrscheinlich weil man sich nicht gleich nach ein paar Wochen vom neuen Trainer trennen möchte. In Bezug auf eine längerfristige Zeit bei Bayern hat es van Gaal und Kovac allerdings auch nicht geholfen, dass sie ihre ersten Krisen noch meistern konnten.
Streng genommen haben in den letzten Jahren eigentlich nur Klopp und Guardiola eine für die eigenen Ansprüche schwache Saison überlebt und im Jahr darauf prompt wieder abgeliefert. Bei Pep war die Saison 2019/20 eher schwach. Fast 20 Punkte hinter Liverpool, Aus im CL-Viertelfinale und Halbfinal-Aus gegen Arsenal im FA-Cup ist für ManCity eigentlich zu wenig. Im Jahr darauf holte Pep wieder souverän den Titel, dafür schwächelte Liverpool in dieser Saison, lag am Schluss 20 Punkte hinter City und kam sogar nur relativ knapp in die CL. Auch in der CL und im FA-Cup war ziemlich früh Schluss. Im Jahr darauf war Liverpool dann wieder in allen Wettbewerben bis zum Schluss voll dabei und hätte beinahe alle 4 Titel geholt. Das sind für mich eigentlich die einzigen Beispiele dafür, dass man einem Trainer bei einem Topteam mal eine schwächere Saison, bei der man an allen Titeln klar vorbeigeschrammt ist, zugestanden hat.
Irgendetwas haben Klopp und Guardiola scheinbar dann an sich, dass man ihnen zutraut, den Karren wieder flott zu machen, während man bei PSG und Chelsea Tuchel nicht mehr das Vertrauen schenkte.

Scheint eine Strategie zu haben

Ein All-Star-Game in Deutschland?
Wie könnte man das organisieren. Nord-Süd klingt nicht so prickelnd. Ost-West? Wo wäre die Grenze?
Oder alle gegen Bayern? Die BL gegen Bayern?
Wovon alle schon immer geträumt haben?
Als Gedankenspiel ganz hübsch.

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Die Londoner Clubs gegen Manchester und Liverpool

JK findet die Idee so semi gut :smile:

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Offensichtlich hat Herr Boehly zu viel US-amerikanischen Sport genossen - mehr fällt mir dazu nicht ein.

Vielleicht Nationalmannschaft gegen die besten BuLi-Ausländer.

So machen sie es ja glaube ich beim Handball. Mir würde nur spontan kein Termin einfallen, an dem man so etwas gut einbinden könnte. Müsste ja schon in der zweiten Saisonhälfte sein, damit eine Wahl der „All Stars“ überhaupt Sinn macht. Und ob das Interesse so da ist, wage ich auch zu bezweifeln. Show und Fußball kommt ja hierzulande meistens nicht so gut an und rein sportlich ist auch kein richtiger Anreiz da.

Bei manchen Spielern wäre ich mir aber gar nicht so sicher, ob die das vielleicht doch ganz gut fänden. Denen sind ja mittlerweile die Follower und Likes bei Insta wichtiger, als die Kicker-Noten. Da könnte man bei so einer Wahl mit guten Ergebnissen natürlich gut „flexen“ :wink:

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