DFL - Geschäftsführung und Themen

Einerseits freue ich mich, dass die DFL eine Frau als neue Geschäftsführerin einsetzt. Anderseits kommt sie aus dem Hause Springer. Jedoch möchte ich sie nicht nicht vorverurteilen.

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Donata Hopfen wird ab 1. Januar Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung

(Donata Hopfen wird ab 1. Januar Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung | DFL Deutsche Fußball Liga)

Welche Relevanz hat das Geschlecht einer Person für diesen Posten? Ist das nicht etwas diskrimierend, Frau Hopfens angebliche Eignung allein auf ihr biologisches Geschlecht zu reduzieren? Sowas geht bei jungen Leuten jetzt als progressiv durch?

ach und deshalb darf man sich nicht „freuen“ dass alte Strukturen zufällig etwas verändert werden?

Eine Frau bedeutet immer = Änderung alter Strukturen?
Versuche das doch mal jenseits des Merkmals „biologisches Geschlecht“ zu diskutieren / begründen. Ich meine das Ernst: wofür steht Hopfen und welche Vision hat sie, was wird sie anders machen als Seifert, dessen Arbeit von den Clubs ja eigentlich durchweg als positiv wahrgenommen wurde.
Genau das meine ich mit „vermeintlich progressiv“: hier reicht schon das Merkmal Frau; Agenda und Inhalte werden nicht mehr diskutiert. Es ist traurig, dass die politische Analyse bei der jungen Generation da aufhört, wo sie gerade anfangen sollte.

Du verdrehst da gerade etwas. Der Normalfall ist ja in vielen Bereichen eher, dass das „Merkmal Frau“ schon ausreicht, um für einen Posten nicht in Frage zu kommen, egal welche Inhalte man vertritt und welche Kompetenz man hat. Daher ist es natürlich erstmal positiv zu bewerten, wenn auch Frauen berücksichtigt werden.
Schön, wenn es für dich keinen Unterschied macht, aber ist nunmal leider (noch) nicht gesellschaftliche Realität.

Genau mein Gedankengang. Ich kenne Frau Hopfen nicht, aber (ehemalige) Springer-Mitarbeiter unterliegen zumindest erstmal dem Verdacht ein Problem mit ihrem moralischen Kompass zu haben. Aber ihr Tätigkeit dort kann natürlich jede Menge Gründe und Motivationen haben, daher bleibt das erstmal nur eine Randnotiz im Hinterkopf.

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Klarstellung, @anon9711618:
Die Relevanz sehe ich darin, dass der Fußball mit seinen Dachorganisationen eine Diversität anstreben sollte, um in Führungspositionen auch andere Geschlechteridentitäten vertreten zu haben.
Kleiner Reminder: Wenn ich diesem Artikel & und der Studie Glauben schenken darf, schreibt die Personaldirektorin der Deutschen Telekom, dass nach Untersuchungen großer Wirtschaftsberatungen Unternehmen mit einer ausgewogenen Besetzung von Männern und Frauen in der Unternehmensführung sich als wirtschaftlich erfolgreicher und als Arbeitgeber attraktiver erweisen, als Unternehmen ohne diese Besetzung. (siehe: Frauen in Führungspositionen – Erfolgreiche Unternehmensführung im Mittelstand: Erfolgsfaktor chancengleiche Unternehmensführung: Wie Unternehmen von mehr Frauen in Führungspositionen profitieren - Publikation)

Wie denken Sie darüber? Denken Sie, dass Frau Hopfen nur allein aufgrund ihrer Geschlechtsidentität die Stelle bekommen hat?
Ich für meinen Teil freue mich, dass die DFL diverser an der Führungsspitze wird. Ich denke, der Aussichtsrat der DFL hat entsprechende Erwartungen und Voraussetzungen, die die geschäftsführende Person mitbringen muss, um diese Rollen zu bekleiden. Vor diesem Hintergrund wird Frau Hopfen diese Voraussetzungen erfüllen. Dass gleichzeitig die DFL Spitze nicht nur aus Männern* besetzt sein wird, ist ein positiver Nebeneffekt, den ich deshalb oben anspreche.

Meine Vorverurteilung konkretisiert sich daraus, dass ich die Berichterstattung der BILD in vergangenen Jahren nicht für gerade ausgewogen halte, geschweige denn, dass sie meinen journalistischen Erwartungen einer Zeitung entsprechen.
Natürlich ist es von mir voreingenommen, die Berichterstattung nur mit Frau Hopfen in Verbindung zu setzen, weshalb ich offen darüber sein möchte, wie sie ihre Arbeit bei der DFL erledigt.

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Der Lebenslauf spricht gegen eine Quotenentscheidung. Ansonsten ist sie einfach Opfer des Zeitgeists, der eben genau NUR das vermuten lässt.

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Da wir alle die gleiche Grundtendenz haben, müssen wir uns nicht streiten.

Danke jedenfalls, dass Du mir nicht Sexismus unterstellst.
Ich kenne auch den „Normalfall“ und Du als Frau hast da sicher eine bessere Wahrnehmung als ich. Jedenfalls bin ich als Vater 2er Mädchen durchaus sensibel, wenn es um geschlechts- / gender-bedingte Diskriminierung geht. Beim Thema Mädchenfußball im Verein ist es übrigens ganz schlimm, hier fühle ich mich teilweise noch in die 70er Jahre versetzt.

Mich stört an der Aussage nur, wenn man - positiv sexistisch - unabhängig von Inhalt / Funktion etc. eine Person auf ein äußeres Merkmal reduziert und dann jegliche inhaltliche Auseinandersetzung aufgibt.
Warum muss ich das Geschlecht überhaupt so hervorheben, ich finde das lenkt vom Kernthema ab.
Und konkret die Aussage, dass eine Frau an der Spitze per se etwas an der Struktur DFL als Wirtschaftsverband ändert, vollkommen sexistisch. Warum: weil Frauen „besser kommunizieren“, „besser Konflikte lösen“, „nicht so dominant“ sind…
Das wird doch damit unterstellt und das sind alles sexistische Stereotype.
Sind Frauen so? Sollen die so sein? Müssen die so sein? Oder dürfen sie nicht einfach auch, wie viele Männer, egomane Alphatiere sein, denen es nur um Karriere, Sex und schnelles Geld geht.
(Ihre Karriere bei Springer spricht ja jedenfalls eher für letzteres.)

Zudem finde ich, dass die Jugend hier unkritisch wird und kenne das eben auch aus vielen Bereichen, dass man eine Diversität und Änderung der Unternehmenskultur einfach nur behauptet - etwa indem man Posten divers besetzt ohne inhaltlich irgendwas zu ändern, Stichwort purplewashing.

Wir haben eine Frau als Bundeskanzlerin und einen schwulen Gesundheitsminister. Klar ist das irgendwie cool und sowas wäre noch vor 25 Jahren nicht denkbar gewesen. Ich kann das aber leider nicht feiern, wenn wir (auch ohne Corona) unterbezahlte Pflegekräfte, viele illegal aus Osteuropa zu Dumpinglöhnen, eine überforderte Ärzteschaft, eine Klassensystem der Krankenkassen und einen profitorientierten Krankhausbetrieb haben.

Ich habe letztens ein gutes Interview mit Neil deGrasse Tyson, einem afro-amerikanischen Physiker gesehen. Auf die Frage, wie man als weißer Mensch die eigenen, rassistischen Stereotype gegenüber schwarzen Menschen hinterfragen und vermeiden könne, sagte er sinngemäß: man soll sich immer fragen: würde man so, wie man sich gegenüber schwarzen Menschen verhält / denkt / sagt, auch bei weißen Menschen so sagen / denken, positiv wie negativ.

Du kommst von einer anderen Seite und stellst mehr heraus, dass die Ungleichbehandlung gesamtgellschaftlich ja bereits besteht und siehst hier erst einmal den Menschen als Frau und dann die Inhalte. Ist auch legitim, solange das dann anschließend von den Inhalten nicht ablenkt.

Übrigens, die meisten Männer wollen keine egomanen Alphatiere sein, denen es nur um Karriere, Sex und schnelles Geld und finde es sehr gut, wenn sich die Geschlechterrollen verschieben.

Wie gesagt, nichts für ungut und ich bin ja schon still.

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@anon9711618 - ich sehe es genauso wie Du: Inklusion und der Kampf gegen Diskriminierung sind das Eine - und zu unterstützen.

Allerdings ist die Grenze zur positiven Diskriminierung - Bevorzugung aufgrund eben dieser „anderen“ Merkmale wie Glaube, Hautfarbe, Geschlecht, Sexualität… dann eben nicht mehr allzu weit. Ein Beispiel dafür war die absurde Diskussion um Bibiana Steinhaus-Webb als DFB-Präsidentin - eine Polizistin, die bis 2020 Schiedsrichterin war, sollte ggf. den weltweit größten Sportverband leiten, weil es Zeit für eine Frau war.

Insofern mein Wunsch als Personaler, immer die persönliche Qualifikation und fachliche Eignung in den Vordergrund zu stellen; im zweiten Schritt kann dann bei gleicher Eignung gerne die Quote entscheiden.

Unternehmensberatungen und Springer. Die Dame scheint schmerzbefreit.
Gibt es eigentlich irgendeine Verbindung zum Fußball in ihrem Leben? Das wäre vielleicht auch ganz interessant gewesen.
In welcher Bettwäsche hat sie denn geschlafen? FC Bayern oder Backstreet Boys?

Sie scheint zumindest federführend gewesen zu sein, um Springer bzw. BILD in das Bezahlfernsehen rund um den Fußball zu führen.

Zu Zeiten von Mehmet Scholl war der Crossover sicher nicht unbeachtlich :grinning:

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Immerhin hat der Springer-Verlag schonmal dazugelernt. :sunglasses:

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Seifert
Ein großer Manager geht.
Hoffentlich hören viele zu was er zum Abschied zu sagen hat.

Watzke ist ja jetzt DFL Präsident.

Sehr gutes Statement zu TV Erlösverteilung und den teilweise erbärmlichen Forderungen von einigen Clubs und Fans.

BVB-Geschäftsführer und DFL-Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Joachim Watzke springt dem FC Bayern zur Seite - in der brisanten Frage des Geldes.

Hans-Joachim Watzke hat sich trotz der Dominanz des deutschen Rekordmeisters Bayern München gegen eine Umverteilung der TV-Gelder ausgesprochen.

„Das ist kein gangbarer Weg“, sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Spiegel-Interview.

„Wenn Sie einem Klub 50 Millionen Euro wegnehmen und das Geld auf die 35 anderen Klubs verteilen, dann erhöhen Sie damit nicht die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Begünstigten Meister wird.“

Zudem würde jeder einzelne Verein wirtschaftlich davon profitieren, „dass jemand international für Deutschland die Eisen aus dem Feuer holt“.

Er sei dagegen, betonte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, „einem Klub etwas wegzunehmen, das ihm zusteht“.

Der FC Bayern dominiere auch, „weil er 50 Jahre lang vieles richtig gemacht hat. Mit Zwangsmaßnahmen und Sozialismus ist diese Unwucht nicht zu beheben“.

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Ich frag mich immer noch wie es sein kann, dass ein DFL Präsident nebenbei noch Verantwortlicher eines Klubs der Bundesliga sein darf!!

Wirklich merkwürdig das man von der immer noch nichts gehört hat.
Spätestens nach den Beschlüssen der Bundesregierung zu Quarantäne/ Isolierung/Testung, dem FCB Desaster, und der absehbaren massenhaften Positiv Testungen muss doch mal was kommen.

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Kahn und der FCB scheinen den Vorstoß von Hopfen bzgl Play offs zu unterstützen, finde ich überraschend

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Ich denke Kahn weiß genau, dass die mangelnde Spannung dem Produkt Bundesliga nicht gut tut.
Die Hoffnung mit Play Offs etwas zu schaffen, was es in keiner anderen Top Liga in Europa gibt, könnte die Liga im In- und Ausland interessanter machen und auch mehr Einnahmen generieren.

Hatte von ihr bisher noch nie etwas gehört, daher bin ich einfach mal gespannt, wie das wird. Seifert hat ja anscheinend einen ziemlich guten Job gemacht, drücke ihr die Daumen!

Weiß nicht so ganz, was ich von Playoffs halten soll… Aktuell gibt das der Spielplan ja nicht wirklich her. Will man dann die Mannschaften reduzieren oder spielt dann nicht mehr jeder zwei mal gegen jeden? Und wie würden die Playoffs aussehen? So wie in der NHL/NBA mit BO5 und BO7? Oder so wie in der NFL oder dem DFB Pokal, also jeweils nur ein Spiel?

Ersteres wäre „fairer“, da sich bei mehr spielen die bessere Mannschaft wahrscheinlicher durchsetzt, letzteres spannender, da halt auch mal die schlechtere Mannschaft mit einem Sahnetag weiterkommen kann.

Bin für mich selbst da noch nicht zu einem Ergebnis gekommen, ob ich es gut oder schlecht finde.