DFL - Geschäftsführung und Themen

Ich weiß gar nicht, was ihr alle gegen Watzke habt. Ich mag den Mann. Ich finde ihn sowohl subjektiv gut, ganz persönlich, denn er brennt sichtbar für den Sport, ist ein Freund klarer Worte, ist mit Feuer und Flamme ein Vertreter seiner Überzeugungen, kann klar denken und sich in graden Sätzen ausdrücken und ist damit aus meiner Sicht insgesamt ein guter Anwalt des Sports.

Vor diesem Hintergrund finde ich ihn auch objektiv für den deutschen Fußball grundsätzlich gut, weil er mit seiner kantigen Persönlichkeit das Produkt Fußball bereichert und attraktiv macht. Watzke ist wiedererkennbar, zu Watzke kann man eine Meinung haben, an Watzke kann man sich reiben.

Wie er auf dieser Pressekonferenz sichtbar verärgert war und mit bitterem Sarkasmus um sich geschossen hat - großartig. Wie kann man diesen Typ nicht mögen?

Wir können ja nicht immer nach klaren Typen mit klaren Meinungen im Fußball schreien und uns darüber beschweren, wie rundgelutscht das ganze Produkt doch ist, und wenn es dann mal so jemanden gibt, ist’s auch wieder nicht recht, nur weil er blöderweise für den falschen Verein arbeitet.

Nee, Watzke ist schon 'n Guter.

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Was ist denn bislang auf seiner Positiv-Liste in seiner Rolle bei der DFL ?

Sorry, ich habe den auf einer Veranstaltung erlebt. Und habe nicht umsonst Fatzke geschrieben. Da geht es auch nicht um klare Haltung oder Typ usw. Der ist einfach maximal unangenehm.

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Watzke wirkte auf der PK äußerst unsouverän - und nicht wie Jemand, der für die gesamte DFL sprechen sollte.
Sein So-und-nicht-anders-Vorgehen zeugte schon von wenig Kompromissbereitschaft. Glaube nicht, dass die skeptischen Klubvertreter gegen jede Art von Investment waren - nur eben gegen diese Variante, die ihnen alternativlos kredenzt werden sollte.
Watzke ist mit Ansage gegen die Wand gelaufen.

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stabile Meinung!

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Vorab: ich bin auch nicht unglücklich über das Abstimmungsergebnis. Das, was zu lesen/erfahren war, hat mich auch nicht so überzeugt, auch wenn ich mit @Jo_1 konform gehe, dass der Informationsfluss intern hoffentlich etwas besser war.

Allerdings würde ich noch ein, zwei Fragen in die Runde werfen wollen.
Bezüglich des Keils zwischen 1.BL und 2.BL: existiert der nicht längst, auch ohne Watzkes Andeutungen? Seifert hat ja festgestellt, nach seiner Wahrnehmung hätten etwa 10 Klubs tatsächlich internationale Ambitionen, deswegen wäre das Abstimmungsergebnis nicht so überraschend.
Irgendwie hab ich das Gefühl, in England beispielsweise sind all die Bedenken, die wir hier so haben, kaum ein Thema (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Da klotzen alle einfach ran, um so schnell wie möglich an den jeweils größeren Fleischtopf zu kommen. Ich sehe auch nicht, dass sich etwa eine größere Zahl an Newcastle-Fans öffentlich an der Anschubfinanzierung der Saudis stört, die freuen sich wohl über die CL-Teilnahme (wofür natürlich gute Arbeit auch vonnöten war).
Worauf ich hinauswill: gibt es zwischen den Polen der enthemmten Kommerzialisierung einerseits und der (ich formuliere bewusst polemisch) romantischen Verzwergung denn nicht Mittelwege?
Dass insgesamt mehr Geld vonnöten sei, um beispielsweise die Auslandsvermarktung der Liga auszubauen, darüber schienen sich alle einig zu sein. Und wenn ich es richtig verstanden habe, ging es bei dieser Abstimmung nicht darum, den Deal schon komplett abzusegnen, sondern um die grundsätzliche Einleitung der nächsten Verhandlungsphase.

Ich selbst verstehe von diesen ganzen Finanzgedöns sehr wenig, das muss ich gleich sagen (ich will mich auch gar nicht allzu sehr damit beschäftigen). Allerdings liegt mir wie wohl jedem von euch einiges an der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nicht nur des FCB, sondern auch des deutschen Fußballs insgesamt. Und ich frage mich schlicht, wieviel Kröten man schlucken muss, um das einigermaßen zu ermöglichen. Außerdem habe ich die Deutschen insgesamt im Verdacht, dass sie mal wieder alles zugleich wollen, oder besser gesagt, zwei unvereinbare Dinge: nämlich so wenig Kommerzialisierung wie nur denkbar und gleichzeitig den größtmöglichen sportlichen Erfolg.
Das erinnert mich an Umfragen, wo sich wirklich jeder für einen Haufen Windräder ausspricht, aber bitte: not in my backyard.

Meine oben erwähnte kritische Haltung zu dem angebotenen Deal wird noch erleichtert durch meine grundsätzliche Skepsis gegenüber diesen ganzen Private Equity-Leuten. Leider habe ich auch von Skeptikern noch keine besseren, überzeugenderen Wege geschildert bekommen, um die Liga zukünftig gut aufzustellen. Und ich habe schon den Verdacht, dass Seifert mit seiner Analyse richtig liegt, dass ein Großteil der deutschen Klubs gar nicht ernsthaft in Konkurrenz mit den Engländern und Spaniern und Italienern treten will. Ist die Haltung von Watzke (und damit wohl auch von Bayern) damit verständlicher, sind das alles nur Bremser?

Ich gebe auch zu bedenken, dass die mediale Häme reichlich groß ist, wenn Bayern national wie international mal nicht reüssiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Wille zur Solidarität bei uns dadurch gesteigert wird, oder dass uns dann mehr daran liegt, dass die Schere zwischen den Klubs wieder kleiner wird. Bei uns zählt öffentlich und wohl auch intern eh nur noch der größtmögliche Erfolg.

Ich bin für Input sehr dankbar.

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Also sorry, die Aussage ist hinsichtlich Profifußball ziemlich sinnlos. Damit hätte man vor 50 Jahren auch gegen Trikotsponsoren sein können. Es wird immer darum gehen mehr Geld zu erwirtschaften. Das ist Grundbestandteil jeglichen Profisports.
Im übrigen ist ja wohl Investition in Digitalisierung in heutiger Zeit eigtl ein Muss, außer man ist gegen Profisport generell.

Die Frage ist was diese „Investition in Digitalisierung“ sein soll, die man je nach Bedarf nicht aus dem laufenden Geschäft finanzieren kann? Sandhausen baut das Hardtwaldstadion im Metaverse damit 12 jährige Indonesier dort durch die Spielerkabine flanieren können, um sich dann in der Vip Lounge das Spiel gegen Braunschweig für 3,99$ zu buchen? Oder doch eher ein Sandhausener Westworld in dem die übergewichtige Roseanne aus Illinois für 20$ mit Dennis Diekmeier Doloreshafte Dinge vollführen darf?
Am Ende ist das magische Wort „Digitalisierung“ wahrscheinlich doch wieder nur ein Feigenblatt. Und dann hast eine poplige DFL App von den Machern der Kinderkanal- und der Coronaapp bei der nach 2 Jahren aufgrund zu wenig Nachfrage der Support eingestellt wird. Aber bis dahin sind die 2 Milliarden eben doch wieder irgendwo versickert und jeder beschwert sich, dass es nur noch 87,5% der Medienerlöse gibt.

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Genau das ist die Kernfrage. die, zumindest extern, auch nicht ansatzweise beantwortet wurde.
Man bekommt ein paar Millionen für neue Spieler usw… Ok, nimmt man immer gerne, aber das ist doch nicht der Gamechanger.
Die Schlüsselfrage ist, was man mit den paar hundert Mios zur Digitalisierung eigentlich machen will? Was wird digitalisiert? Was verspricht man sich davon?
Und wie will man so ein paar zusätzliche Milliarden heben? Das wäre nämlich die Größenordnung, um die es ginge.
Habe ich nie was dazu gehört.

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Die Jungs geben glaube ich die Gedanken von den Vereinen gut wieder, die dagegen gestimmt haben.
Die Internationalisierung ist nur für wenige Klubs interessant. Den meisten Klubs geht es um die nationale Wettbewerbsfähigkeit und Durchlässigkeit zwischen Liga 2 und 1. Das Geld würde nach dem aktuellen TV-Schlüssel verteilt werden und somit wären die großen Vereine wie Dortmund und Bayern gar nicht solidarisch und es würde auch die Verhältnisse nicht verändern, aber den Fußball für die Fans teuer und unfreundlicher (Stichwort Spieltagszerstückelung für mehr TV Gelder) machen. Außerdem verliert man nicht den Anschluss an die internationale Spitze, weil man sowieso nie ein Power House war und die Premier League eben schon viel zu weit entfernt ist.

Die Ausführungen von den Geschäftsführern Leki und Hellmann sprechen ja für sich. Führen auch zwei Clubs die sehr Investoren geil sind.

Das Ganze wird natürlich zur Spaltung führen (müssen), 1. und 2. Bundesliga in der nationalen Vermarktung.

Und der FCB bzw. andere Top Clubs werden sicherlich die Auslandsvermarktung in ihre eigene Hand nehmen.

Unterm Strich besser für den FCB weil man eigene Einnahmen wieder steigern wird, weniger Teilen muss.

Für die Bundesliga geht die Verzwergung natürlich weiter. Investoren werden sich eben weiter Clubs in England Italien Spanien und Frankreich suchen.

Italien wird die Bundesliga wohl nächste Saison in der 5 Jahreswertung abhängen.

https://www.bnnbloomberg.ca/german-football-s-nein-to-private-equity-leaves-bundesliga-adrift-1.1925177

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Das sind in der Tat die offenen Kernfragen, wie man das Geld einsetzen will. Dass allerdings Handlungsbedarf im Bereich Digitalisierung besteht ist für mich zumindest unstrittig. Für mich wäre es daher sinnvoll gewesen einen kompetenten Partner ins Boot zu holen. Jetzt muss man das in Eigenregie machen und ich bezweifle dass die DFL hier die Kompetenz dazu hat. Ob der gewünschte Partner der Richtige war und ob die Strategie klug war, kann ich natürlich auch nicht beurteilen.

Mir gings zunächst um die grundsätzliche Aussage, mehr Geld ist schlecht, befeuert weiter den Kreislauf, Spieler verdienen noch mehr, etc. pp. Das Rad dreht sich im Profisport so seitdem es Profis gibt und das wird sich weiter drehen, egal ob der FCB oder die DFL mitmacht oder nicht.

Man hat weder die Kompetenz noch die Mittel eine Plattform für die Auslandsvermarktung aufzubauen.

Man hat doch klar bei Hellmann herausgehört, dass die Gegner sich wieder nur auf dem Rücken der starken Clubs verschulden wollen, und genau das wird auch nicht passieren.

Es herrscht bei diesen mittelmäßigen Clubs mit ihrem schlechten Management immer noch die alte Mentalität vor. Her mit der Kohle, egal wie, Verantwortung übernehmen wir aber für nichts.

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Das Abstimmungsergebnis würde ich nicht so interpretieren.

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Max Ost druselt das Thema sehr gut mit Gästen auf.
Konkrete Massnahmen wäre die Schaffung einer OTT Plattform (Netflix, DAZN etc) sowie Infrastrukturmassnahmen wie zB 5G in den Stadien. Also nichts was (bei tatsächlich konkreter Nachfrage) auch ohne Investor möglich wäre. Favoriten als Investor wären wohl Blackstone und CVC gewesen.
Ansonsten wird eben viel Geld von Morgen heute für das übliche aus dem Fenster geschmissen.

https://rasenfunk.de/tribuenengespraech/52

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/bundesliga-dfl-stimmt-ueber-milliarden-deal-ab-es-duerfte-denkbar-knapp-werden/29165964.html

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Wer hätte das gedacht?

Dass Zingerle wenig übrig hat für Solidarität dürfte seit Corona bekannt sein. Aber Hauptsache, seine Querdenker-Hochburg ist frei von veganen Würstchen und es wird nicht gegendert. Ganz schlimmer Typ, könnte ich mir auch beim FCB vorstellen, falls er mal mit dem Gesetz in Konflikt gerät.

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Ah, verstehe: Corona ist was Anderes als Pyro - da müssen Rrrecht und Orrrdnung durchgesetzt werden. Rrrigorrros…

Edit: Ich bin hier, in der Causa DFL-Abstimmung, durchaus anderer Meinung als Zingler. Aber deswegen muss ich keinen Schaum vorm Mund haben…

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Meinst du den Typen, der diese Interviews gegeben hat?
Dirk Zinglers Breitseite gegen die Corona-Politik - kicker
Dirk Zingler: „Heute wird der Sport dazu benutzt, immer mehr auszugrenzen“ (berliner-zeitung.de)
Mal ehrlich: welche Aussagen aus diesen beiden Interviews stellen für dich ein Problem dar?

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Mal eine Übersicht, wer weshalb wie abgestimmt hat:

Sowohl bei Befürwortern wie bei Gegnern finden sich differenzierte Argumentationen.