Der Winterschlaf ist vorbei: FC Bayern München und Leipzig trennen sich zum Auftakt mit 1:1.

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Der FC Bayern München und RaBa Leipzig eröffneten am Freitagabend den 16. Spieltag und die inoffizielle Rückrunde der Bundesliga und trennten sich nach zwei sehr verschiedenen Hälften mit einem gerechten 1:1. Am Freitagabend kehrte mit der deutschen Fußball-Bundesliga die letzte große Liga aus der Winterpause zurück. Faktisch ging der Winterschlaf…

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Das Ergebnis ist okay für ein Auswärtsspiel in Leipzig. Aber begeistert hat mich unsere Leistung nicht.

Bei den Spielern gab es in manchen Spielphasen wieder mal zu viele Unkonzentriertheiten (selbst Upamecano verfiel nach toller WM wieder in den alten Schlendrian), zu viel Hektik und Zerfahrenheit.
Von einem geordneten und zielführenden Spielaufbau war zu oft nicht viel zu sehen.

Dazu unsaubere und falsch getimete Abspiele, Vertändeln des Balls, kein Herausspielen zwingender Torchancen, fast keine platzierten Distanzschüsse, blöde Fehler bei der Ballannahme, defensiv Defizite im Stellungsspiel, zu riskante Quer- und Diagonalbälle im hinteren Drittel usw.
Auch aus den Standards haben wir nichts rausgeholt.

Die Leipziger hat man zu oft (zuweilen sogar in Überzahl) in unseren Strafraum durchlaufen lassen, und wir können von Glück sagen, dass sie bei der Ballverwandlung zu schlechtes Zielwasser getrunken hatten und den Ball mehrfach aus guter Schussposition übers Tor gesemmelt haben.

Dazu noch etliche Slapstick-Einlagen wie z.B., als Sané (der mir gar nicht gefallen hat und auch wieder genervt abgewunken und demonstrativ mit dem Kopf geschüttelt hat, wenn der Pass eines Mitspielers suboptimal war) vollkommen freistehend und unbedrängt auf Rechtsaußen den Ball zugespielt bekam und sich dann vor lauter Hektik und schlechter Koordination der Körpermotorik auf den Hosenboden setzte und dadurch den Ball verlor.

Oder erst recht das alberne Gegentor, wo der Ball gefühlte 30 Sekunden lang wie ein Ping-Pong-Ball bzw. wie beim Karambolage-Billard hin und her sprang.
WELCHER unserer Spieler hat eigentlich von links hinten an der Seitenlinie ohne Not den gemeingefährlichen Fehlpass diagonal in eine Spielertraube mittig vor den eigenen Strafraum geflankt, der zum Gegentor führte? War das Kimmich?

Bei der schlecht moderierten DAZN-Übertragung wurde dieser Spieler nicht mal mit Namen erwähnt (jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern), und die kritische Ausgangsszene wurde auch nicht in der Wiederholung gezeigt bzw. als solche identifiziert, sondern nur, wie der Ball dann im Strafraum slapstickartig hin und her sprang, bevor er die Torlinie überschritt.

Am meisten enttäuscht war ich aber von Nagelsmann. Eine SO lange Vorbereitungszeit und ein angeblich SO tolles Trainingslager, wo immer wieder von der Öffentlichkeit abgesperrtes Geheimtraining absolviert wurde, und dann SO wenig neue Ideen, so wenig Überraschungen z.B. durch „innovative“ neue Spielzüge oder Systemumstellungen.
WAS musste da im Training eigentlich geheim gehalten werden?

Auch das In-Game-Coaching hatte mal wieder kein internationales Niveau, und die Einwechslungen erfolgten viel zu spät. Was sollen Tel und Müller denn in den letzten Minütchen groß ausrichten?
Das wurde doch schon im letzten Halbjahr immer wieder kritisiert, ohne dass Nagelsmann daran etwas ändern würde.

Tel zumindest hätte ich gerne eine Viertelstunde früher gesehen.
Und Goretzka zeitig durch Sabitzer ersetzt. Vielleicht auch irgendwann Blind für Davies gebracht.

Aber wie gesagt: dafür, dass Nagelsmann RB Leipzig dermaßen lange und gut kennt und sich wochenlang minutiös auf dieses Spiel vorbereitet hat, habe ich keinen einzigen Trainer-Move und keine Spielerpositionierung erkannt, die den Gegner vor eine Überraschung bzw. vor unerwartete Probleme gestellt hätte.

Von der taktischen Ausrichtung her vermag ich nach wie vor immer noch keine richtige „Handschrift“ von Nagelsmann zu erkennen, und das macht mir nach anderthalb Jahren (und vor den EXTREM wichtigen Spielen gegen PSG Paris) allmählich schon etwas Sorgen.
Auch finde ich, dass sich unser Trainer zu selten mal etwas Neues ausdenkt.
Was haben die Spieler groß Neues dazugelernt, seit Nagelsmann Trainer ist?

Aber lassen wir die Kirche im Dorf, wir hatten auch eine Reihe von guten Ballstafetten, hohe Kampfbereitschaft sowie energisches Gegenpressing, und das Team muss sich halt erst mal wieder richtig einspielen.
Das nackte Ergebnis ist nach so einer langen Pause und bei so einem Gegner akzeptabel.

Aber ich hoffe doch stark, dass wir am Dienstag gegen Köln deutlich mehr Spielwitz, Ordung, Passgenauigkeit, Erzeugen und Verwerten von Torchancen sehen - und v.a. auch mal wieder „zu Null“ spielen werden.

Ein letztes Wort noch zu Sommer. Ich würde ihm die Note 2 geben.
Er hat sich sofort problemlos in unser Spiel eingefügt, hat mehrere harte und gut platzierte Torschüsse nicht nur abgewehrt, sondern sogar gefangen, hat viel Ruhe ausgestrahlt und keinen wirklich schlimmen Abspielfehler begangen.
Und an dem Billard-Tor traf ihn nun wirklich keine Schuld.
M.E. also alles in allem ein ziemlich guter Einstand für ihn.

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:thinking:
„Und ewig grüßt der Schlagab…Dominanz gesucht“ oder: „Brauch(t)en“ die(se „Hara…One-Way“-)Bayern wirklich einen „Balljäger“ - oder vielmehr (auch) einen („Pressing-resistenten“/„Tempo-wechselnden“) „Ballkontrolleur/-souverän“ (à la GRAVENBERCH?)…?
:confused:

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Punkt in Leipzig hätte ich vorab unterschrieben aber nicht mit dieser schwachen Leistung. Kaum Bewegung in der gegnerischen Hälfte, Ungenauigkeiten, schlechte Pässe und Flanken, schlampige Ballannahmen, das ganze Programm eines überheblichen Arroganzteams.
Dabei hatte Nagelsmann gefühlt seit Jahren mal eine Aufstellung an der es nix zu meckern gab, Müller kam zum Glück erst in der 80., also nur gut zehn Minuten Unterzahl, Tel kam zu spät und Choupo rauszunehmen wenn man noch ein Tor braucht ist zum Kotzen. Auf jeden Fall brauchst du mit dieser Leistung erst gar nicht in Paris anzutreten, die lachen sich den Arsch ab.

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Positiv an diesem Spiel ist nur der eine Punkt. Nach einer langen Pause kann auch nicht alles gleich wieder perfekt klappen.
Aber vieles müsste dennoch sehr viel besser klappen, als das was die Jungs da abgeliefert haben inklusive Trainer (insbesondere Pass und Positionsspiel).

Das war ein klarer Rückfall in die Untiefen der letzten Rückrunde und des ersten Teils der Hinrunde. Nagelsmann muss doch langsam begreifen, das diese Art von Fußball nicht zum FCB und den Spielern passt.

Fast jeden Ball sofort hektisch vertikal zu spielen, zum überwiegenden Teil sofort zu verlieren, um ihn dann zurückzugewinnen ist ein grausames Spiel, das wir nicht beherrschen.

Das muss er doch zumindest in der Halbzeit ansprechen und korrigieren. Zweite Halbzeit war natürlich noch grausamer weil RB die Fehler konsequent ausnutzen konnte.

Kimmich mit einer der schlechtesten Leistungen beim FCB . Das kann man heute auch mal hervorheben.

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Positiv ist auch, dass wir kaum Chancen zugelassen haben. Fällt das "Zufalls"tor nicht oder bleibt Kimmich stabiler gehen wir mit einem 1:0 von Leipzig nach Hause.
Auch wenn vieles nicht gepasst hat passt zumindest das und das Ergebnis. Vor allem Musiala, Sané und Gore stecken wohl noch tief im WM-Loch, denen geb ich noch 1-2 Spiele dann siehts wieder besser aus.

Auch positiv: Sommers Debüt. Als hätte er nie was anderes gemacht. Stark mit Ball an beiden Füßen. Ruhig und Sicherheit ausstrahlend. Kann so weitergehen.

Gore hätte man durchaus eher runternehmen können aber wie schon geschrieben scheute Nagelsmann das Risiko. Die nächsten Gegner werden vermeintlich etwas einfacher und der Rythmus wird sicher kommen. Sehe nicht komplett schwarz, auch wenn es ein mauer Auftakt war.

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Das mit den „besten Trainingslagern aller Zeiten“ hat doch mittlerweile Tradition bei uns, also dass nach solchen Aussagen oft grausame Auftaktspiele kommen.

Alles in allem kann man sagen:

Noch viel Luft nach oben und PSG wird uns mit so einer Leistung, selbst in ihrer aktuellen Verfassung, ganz schön schwindelig spielen. Zum Glück geht’s gleich am Dienstag weiter und die Mannschaft kann uns hoffentlich zeigen, dass das nur ein Ausrutscher war.

Für den Auftakt soweit ganz o.k.
Kein Grund zur Euphorie, keiner zur Niedergeschlagenheit.
Beim vermutlich stärksten Konkurrenten einen Punkt geholt, der im Meisterschaftsrennen deutlich dringender einen Sieg gebraucht hätte.
In der ersten Halbzeit mit einer für unsere Verhältnisse ordentliche Leistung, nicht gerade superdominant, aber in allen Belangen eben einen Tick besser. Die Führung verdient.
Nach der Pause dagegen, wieder für unsere Verhältnisse, eine relativ schwache Leistung. Kontrolle, Dominanz und Souveränität eingebüßt. Über den Ausgleich und den Punkt braucht man sich nicht zu beschweren.

Ist jetzt aber auch nicht überraschend, dass man sich noch nicht in Galaform präsentiert. Man hatte eine lange Pause und dafür danach relativ wenig Vorbereitungszeit und kaum Testminuten. Von daher muss man sich den Rost eben jetzt abklopfen.
Natürlich hätte man auch schon früher ins Training einsteigen, mehr Testspiele bestreiten können. Aber wie schon in der Vorrunde hat man sich entschieden, die Vorbereitung einer längeren Ruhephase opfern. Für mich nachvollziehbar. Man kann nur hoffen, dass sich die damit hoffentlich erlangte körperliche und geistige Frische auf längere Sicht auszahlen.

Gut funktioniert hat zum Auftakt schon mal die Defensive. Im Grunde haben wir Leipzig so gut wie keine Chance zugebilligt. Das ist schon aller Ehren wert.
Bezeichnenderweise hatte Sommer nicht einmal die Chance sich auszuzeichnen.

Das Kontrastprogramm dagegen die Offensive. Auch uns ist es kaum gelungen, neben dem Tor, auch nur halbwegs vernünftige Chancen herauszuspielen. Das sah streckenweise schon recht arm aus.

Jetzt sollte es natürlich von Spiel zu Spiel besser werden. Für die Pokalwettbewerbe haben wir noch genügend „Vorbereitungsspiele“ um in Schwung zu kommen.
Und in Bezug darauf ist das Unentschieden vielleicht gar nicht mal so schlecht.
Hätten wir gestern gewonnen, wäre die Meisterschaft so gut wie durch gewesen, wie viele Spiele es auch immer noch sein mögen.
So hilft dieses Ergebnis vielleicht auch, um die nächsten Spiele mit der nötigen Schärfe und Konzentration anzugehen, allmählich Form und Flow zu finden und zu entwickeln.

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Insgesamt ja, aber dennoch gabs schon drei, vier Leipziger Ballgewinne in ganz hässlichen Situationen, die nur aufgrund deren mangelhafter Offensivqualität nicht gefährlich wurden.

Schlechtes Spiel von uns, wir sind nicht so gut aus der Pause gekommen. Dennoch wäre ein 1:0 Sieg mMn. i.O. gewesen, da Leipzig ohne unser zutun wohl nie zu einem Treffer gekommen wäre.
Gerade in der ersten Halbzeit haben sie Kimmich und Musiala sehr intensiv gepresst. Das hat gereicht, da Goretzka, bis auf wenige Defensivaktionen, quasi nicht existent war. Die haben unser ZM isoliert und uns ist nix dagegen eingefallen.
Meine Meinung ist eh, dass wir inzwischen seit mehreren Jahren im ZM mehr Qualität benötigen, aber scheinbar hat der Verein da andere Vorstellungen.
Überrascht hat mich auch der Eindruck, dass wir irgendwann nicht mehr mit der Leipziger Intensität mithalten konnten. Wird wohl noch in den nächsten Wochen kommen.

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A propos Sommer: Es wird interessant zu sehen sein, wie damit klar kommt, dass er vielleicht nur ein- oder zweimal agieren muss, aus dem „Kaltstart“, sozusagen (Oliver Kahn hat das des öfteren angesprochen). Bei Gladbach stand er ja viel öfters unter „Beschuss“ als er es bei den Bayern sein wird.

Der Gegner spielt halt auch mit. Positiv wie negativ.
Abgesehen von dieser philosophischen Betrachtung hatte ich gestern tatsächlich den Eindruck, die Abwesenheit von Nkunku war für RB schmerzlicher als bei uns die von Neuer und Hernandez.

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Schon alles irgendwie richtig, was hier von Daniel und in den Kommentaren so geschrieben wird / wurde. Aber mir fehlt bei der Betrachtung wie so oft eine Komponente, nennen wir sie Demut oder meinetwegen Respekt vor dem Gegner: fast alle Diskussionen hier drehen sich um die Unzulänglichkeiten des FC Bayern … dass da evtl. ein sehr starker Gegner, der unter Marco Rose einen Lauf hat und bei weniger miserablem Saisonstart wahrscheinlich vor uns in der Tabelle läge, einfach kein besseres Spiel zugelassen hat, scheint nicht in Betracht zu kommen.
Dabei sind solche Spiele, wo ein Gegner komplett auf Augenhöhe agiert und wir nur bei maximalem Einsatz und ggf. mit dem nötigen Glück gewinnen können, doch eigentlich das Salz in der Suppe der Bundesliga. Wenn wir selbst gegen Spitzenteams locker dominieren könnten, dann würde ich jedem zustimmen, der die Langeweile in der BL mit dem auf Dauer feststehenden Serienmeister beklagt.

Einverstanden, dass die Nationalmannschafts-Rückkehrer noch nicht wieder bei 100% waren; aber ein verdienter Punkt auswärts bei einem Gegner, der ohne den versauten Saisonstart klarer Mitfavorit um den Titel wäre, ist für mich kein Anlass zu tiefer Fundamentalkritik.

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Das waren Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Den Leipzigern hat nur das Tempo gefehlt. Viele Gegner haben schnellere Offensiven.

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Kann mir mal einer sagen, was DAS soll??

Kaum ist Sommer nach (auch für ihn) extrem stressigen Verhandlungen endlich bei uns gelandet und hat trotz aller Hektik, Reisestrapazen und der Turbo-Konfrontation mit einem für ihn völlig neuen Umfeld eine tadellose Leistung in Leipzig abgeliefert (das Billard-Gegentor hätte auch Neuer nicht gehalten), da erhält er statt einer aufmunternden Anerkennung stehenden Fusses und ohne Not direkt eine öffentliche Degradierung durch seinen neuen Trainer!!

Hat denn Nagelsmann noch nie etwas von „Menschenführung“ und postiver Motivation neuer Mitarbeiter (und noch dazu in der absoluten Schlüsselposition eines Torhüters) gehört??

Das ist doch die komplette Aushebelung des Leistungsprinzips, das doch eigentlich selbstverständlich sein sollte. Viel lieber hätte ich stattdessen heute eine Schlagzeile gelesen wie: „Nagelsmann ist voller Lob für Sommers ausgezeichneten Einstand in Leipzig“.

Da gibt sich Sommer laut Medien mit einem VIERTEL des Neuer-Gehalts (das dieser entegen der sonst üblichen Gepfolgenheiten selbst in einer mindestens halbjährigen und obendrein auch noch selbst verschuldeten Verletzungspause unvermindert weiter bezieht) zufrieden und versucht, seine Chance zu nutzen, sich in den nächsten Monaten durch prima Leistungen im neuen Verein zu etablieren - und kriegt dann schon nach dem allerersten (und noch dazu guten) Auftritt von seinem Vorgesetzten und dann auch noch via Medien eine völlig unangemessene Entwertung vor den Latz geknallt…

Das kann ja nur an der unglaublichen Macht liegen, die der alternde Platzhirsch Neuer mit seinen Netzwerken selbst vom Krankenbett aus hinter den Kulissen ausübt, um seinen (ab Spätsommer) neuen Konkurrenten schon mal prophylaktisch zu demütigen und in seine Schranken zu verweisen.

Und Nagelsmann lässt sich für diese völlig überflüssige Demontage Sommers auch noch instrumentalisieren. Ganz schwaches Bild!

Der einzige rationale Grund, so etwas zu tun, wäre doch nur dann gegeben, wenn Sommer sofort einen auf „dicke Hose“ gemacht und angeberisch öffentlich verkündet hätte, dass er sich für besser als Neuer hält und sich ab sofort als dauerhafte Nummer 1 sieht.
Dabei ist das Gegenteil der Fall, wie ja auch @Marco05 zurecht betont.
Der Mann tritt freundlich und bescheiden auf, stellt keinerlei Ansprüche und versucht, in den nächsten Monaten einzig und allein durch Leistung zu überzeugen.

Das muss doch für Sommer extrem frustriend und demotivierend sein, heute morgen beim Frühstück SOLCH eine Schlagzeile zu lesen…

WENN er in der Rückrunde durch sehr gute Leistungen überzeugen sollte, dann hat er sich m.E. dadurch auch das Recht verdient, nach Neuers Genesung in der neuen Saison in einen fairen, sportlichen Wettkampf mit Neuer einzutreten, der alleine durch die dann bestehende LEISTUNG entschieden wird.

Nagelsmanns vorbeugende narzisstische Bauchpinselei Neuers kommt m.E. einige Monate zu früh und ist daher für unser Team auch sehr RISKANT und gewagt.

Zumal ja KEINER (weder der Trainer, noch die Mannschaftsärzte noch Neuer selbst…) zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiß, wie lange Neuers Verletzungspause dauert, zu wieviel Prozent er dann an sein altes Leistungsniveau anknüpft und ob er nicht wegen der ganzen Nägel, Platten, Narben und Nähte in seinem Körper in der neuen Saison immer wieder durch neue bzw. Aufbrechen alter Verletzungen ausfallen wird.

Nagelsmann wird doch ganz schön blöd dastehen, falls sich im Sommer herausstellen sollte, dass Neuer auf eine Sportinvalidität zusteuert oder leistungsmäßig nur noch ein Schatten seiner selbst sein wird. Dann müsste er ja umsteuern und Sommer urplötzlich genau so AUFwerten, wie er ihn heute ENTwertet.
„Sorry, mein Junge, wegen der dummen Missverständnisse damals in den Medien. Ich habe IMMER an Dich geglaubt, und Du bist jetzt meine klare Nummer 1“ - oder wie wird sich das dann gegenüber Sommer anhören?
Dabei muss man sich im Interesse des Vereins als Cheftrainer doch immer ALLE Optionen offenhalten, weil kein Mensch weiß, wie sich die Dinge entwickeln.

Nagelsmanns aktuelle Botschaft an den neuen Torwart kann man doch nur so interpretieren, dass Sommer nur der bis zu Neuers Genesung notgedrungen geduldete ERATZMANN ist, der völlig unabhängig von seiner Leistung sofort wieder den Platz räumen muss, wenn der mächtige „Alte“ wieder zurück ist. Sommer muss sich jetzt doch traurig und enttäuscht sagen: „Ganz EGAL, wie gut oder schlecht ich die nächsten Monate halte: der Trainer hat mich jetzt schon prophalaktisch degradiert und mich eine Etage unter Neuer eingeordnet“.

Das ist doch genau derselbe Fehler wie seit Jahren in der Nationalmannschaft, in der DFB-Spitze (ich sage nur: Völler…) und auch in den Nagelsmannschen Aufstellungen beim FCB.

Überall reagiert ein m.E. irrationaler, weil leistungs- und innovationshemmender Konservativismus. Alternde Männer, die alle gut untereinander vernetzt sind und sich die Posten zuschieben, werden nur wegen ihrer großen Verdienste aus der Vergangenheit oben gehalten, und potentiellen Nachfolgern wird sofort klargemacht, dass die Entscheidungsträger stur am Alten festhalten und keinen frischen neuen Wind zulassen wollen. Das pure „Patriarchat“ sozusagen…

Als Gravenberch oder auch Sabitzer würde ich mich jedenfalls langsam verarscht vorkommen, dass ich keine wirkliche Chance erhalte, um z.B. an einem Goretzka vorbeizukommen.
Der offenbar eine so große Lobby hat, dass er unabhängig von seinen aktuellen Leistungen immer wieder Stammspieler bleibt.
Und der ja, wenn ich die Medien richtig verstehe, anscheinend mit einer eigenen Marketing-Agentur in Katar die unselige Geschichte mit den One-Love-Armbinden und der „Wir-halten-alle-die-Schnauze“-Geste angezettelt hat, nur um öffentlich als guter und politisch korrekter Mensch dazustehen, obgleich das dem Ansehen und der Leistung der Nationalmannschaft geschadet hat.

Aber um noch mal auf die aktuelle öffentliche Demontage Sommers durch Nagelsmann (im Auftrag Neuers oder der Neuer-Spezis im Vorstand?) zurückzukommen.

WARUM hat es Nagelsmann nötig, unmittelbar nach einem gelungenen Einstand den neuen Torwart nicht etwa zu stärken, sondern gleich maximal zu demotivieren?
Haltet Ihr das für eine professionelle „Leadership“ im modernen Fussball?

Der FCB benötigt für die Umsetzung seiner hohen Ansprüche definitiv sowohl in den nächsten Monaten als auch in der neuen Saison einen hoch MOTIVIERTEN und sehr guten Torwart.
Und wer das in der neuen Saison sein wird, das sollte einzig und allein durch die LEISTUNG (und nicht die Meriten aus der Vergangenheit) fair entschieden werden: der, der dann besser spielt bzw. hält, soll im Tor stehen, unabhängig von seinem Namen.

WENN tatsächlich Neuer hinter Nagelsmanns öffentlicher Demontage Sommers stecken sollte, dann fände ich sein narzisstisches Verhalten nicht „sportsmen like“ und auch ziemlich „unmännlich“.

Als fairer Sportsmann müsste sich Neuer doch sinngemäß sagen:
„Okay, ich hab Scheiße gebaut und mir und dem gesamten Verein (u.a. mit einem finanziellen Schaden in Höhe von zig Millionen Euro) mit meinem privaten Skitour-Unfall einen ganz großen Ärger eingebrockt. Dass der FCB einen ziemlich guten Konkurrenten verpflichten musste, habe ich mir selber zuzschreiben.
Jetzt muss ich die Suppe halt auslöffeln, in der Reha hart an mir arbeiten und dann in einem guten halben Jahr einzig und allein durch LEISTUNG beweisen, dass ich immer noch einen Tick besser bin als Sommer. Und falls das NICHT gelingt, muss ich halt akzeptieren, dass Sommer an mir vorbeigerauscht ist, muss mich halt erstmal auf die Bank setzen und auf meine Chance warten“.

ODER liegt der Grund für Nagelsmanns Verhalten darin, dass intern schon längst beschlossen ist, dass man Sommer IM Sommer, sobald Neuer sich wieder gesund meldet, sofort weiterverkaufen wird?
Aber selbst WENN das so wäre, ist es doch psychologisch völlig kontraproduktiv, das unmittelbar nach Sommers gelungenem Einstand sofort in alle Welt hinauszuposauen und Sommers Motivation von Anfang an zu sabotieren.

Eigentlich müsste der Trainer Sommer doch jetzt unbedingt den Rücken stärken und loben, denn wir werden einen guten und motivierten Sommer unbedingt BRAUCHEN in den nächsten Monaten.
GERADE für (insbesondere neue) Torhüter, die ja nur ein paar wenige Male pro Spiel blitzschnell optimal reagieren müssen, ist es doch extrem wichtig, dass sie psychisch stabil sind und v.a. das Gefühl haben, dass der Trainer an sie glaubt und voll hinter ihnen steht.

Meine Meinung über Nagelsmann als professionellem „Menschenflüsterer“ sinkt und sinkt, und FALLS wir (übrigens genau wie die Nationalmannschaft in ihren letzten Turnieren) gegen PSG Paris erneut frühzeitig aus der CL rausfliegen sollten und uns womöglich auch noch im DFB-Pokal irgendein Team ein Bein stellt, gebe ich Nagelsmann keine große Halbwertzeit als FCB-Cheftrainer mehr.

So, wie er es gerade mit Sommer tut, so geht man als Chef einfach nicht mit wichtigen Mitarbeitern um! Eine prophylaktische Aushebelung des Leistungsprinzips zugunsten von Beziehungen, Vetternwirtschaft und alten Verdiensten ist so ziemlich die demotivierendste Botschaft, die man seinen Spielern antun kann.

Bin ich zu streng?
Wie beurteilt IHR das Ganze???

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Diese Aussage wundert mich auch sehr. Ich würde sie so interpretieren, dass Nagelsmann Neuer stärken wollte und einfach nur an seinen langjährigen Kapitän gedacht hat und dabei vergaß, dass seine Aussage in Richtung Sommer negative Auswirkungen haben könnte. Nagelsmann ist sicher ein sehr guter Taktiker, in Punkto Menschenkenntnis kann er aber noch zulegen. Hat er aber dem Vernehmen nach in den 1,5 Jahren bei Bayern schon. Insofern hoffe ich, dass er da noch weiter an sich arbeitet.

Danke für Deine Einschätzung, @charly

Aber wie kann der Cheftrainer eines fussballerischen Mega-Unternehmens (der ja wohl auch Presseberater und sogar einen eigenen Psycho-Coach hat), in dem Hunderte von Millionen Euros bewegt werden, ausgerechnet am Morgen nach dem gelungenen Einstand eines neuen Torhüters „VERGESSEN“, dass seine unangebrachte öffentliche Stammplatzgarantie für Neuer „in Richtung Sommer negative Auswirkeungen haben könnte“??

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Ich finde die Aussage auch unnötig wie einen Kropf, zumal ich der Meinung bin, dass wir uns durch die Verletzung Neuers gegenüber der Hinrunde auf der Torwartposition nicht verschlechtert haben. Neuer war schon in der Hinrunde nicht mehr annähernd auf dem Niveau, das er lange Zeit verkörperte. Seit seiner Schulterverletzung wurde es nicht besser und ich kann mir nicht vorstellen, dass er nach seinem Beinbruch noch einmal das Niveau erreicht, dass er z.B. 2020 zeigte. Man sollte ihn natürlich nicht abschreiben, aber ich bin eher pessimistisch, ob Neuer noch einmal ein Level erreicht, dass den Rest der Bundesligatorhüter übertrifft. Selbst wenn er das Level von Sommer erreichen sollte, wäre es mMn schon zu überlegen, ob man ihn wieder in den Kasten stellt. Sommer ist 2 Jahre jünger, hat ein Jahr länger Vertrag und ganz andere finanzielle Vorstellungen. Von daher würde ich es mir schon zweimal überlegen, ob man diesen Keeper, der ja immerhin bis 2025 unter Vertrag steht, im Sommer 2023 degradiert oder sogar verkauft und darauf hofft, das Neuer nicht nur die Saison 2023/24 bestreitet, sondern evtl. auch noch einmal verlängert und das dann wieder zu einem 10 Millionen + x Gehalt.

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@Mondrianus Du schreibst ja immer recht ausführlich, aber diesmal ist es wirklich viel Text/Aufregung um sehr wenig/nichts. Seltsamerweise ignorierst du diese Passage des von dir zitierten Artikels vollkommen:

„Interessant ist: Wie Sommer verraten hat, wurde ihm in den Gesprächen mit den Bayern “klar und offen kommuniziert”, dass Neuer die Nummer 1 in München ist. Eigenen Aussagen zufolge hat der Schweitzer damit kein Problem. Medienberichten zufolge schreckt Sommer aber nicht vor einem Konkurrenzkampf mit dem Bayern-Kapitän zurück.“

Die Aussagen von Brazzo und Nagelsmann sind doch vollkommen harmlos und eindeutig dazu getätigt, dem Verletzten jetzt nicht das Vertrauen zu entziehen. Sollen sie sagen: Tja, mal schauen, kann sein, dass Manus Karriere jetzt vorbei ist? Und WENN (um mal auf dein Stilmittel der Großschreibung zurückzugreifen) er in alter Stärker zurückkäme, wäre er doch tatsächlich besser als Sommer. Wenn nicht, werden die Karten neu gemischt, unabhängig von den aktuellen Aussagen.

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:thinking:
2 oder: Andere („verlorene“) „Qualität(en)“ als (das NAGELSMANN´sche) „Pressen“/„Umschalten“/…„Vertikal-isieren“ … „von Nö…wünschenswert“…!?!
:confused:

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