5:2! Müller und Lewandowski sichern Bayern den Sieg gegen Union Berlin

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Der FC Bayern konnte sich etwas rehabilitieren nach dem bitteren 0:5-Pokal-Aus gegen Borussia Mönchengladbach. Thomas Müller stach mit einem Tor und drei Vorlagen heraus. Julian Nagelsmann hatte eigentlich Glück, durch seine häusliche Quarantäne ist sein Gesicht nicht direkt mit der Niederlage in Gladbach verbunden. In der Pressekonferenz vor dem Spiel…

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Tolisso war ein Wagnis das total nach hinten losgeht.
Jetzt hat man Kimmich zweimal nacheinander über weite Strecken alleine gelassen. So geht es nicht. Da muss sich Nagelsmann an die Nase fassen. Auch im Frankfurt Spiel hat Goretzka seine Position nicht gehalten.
Da muss jetzt wirklich mehr Disziplin rein.

Jetzt 3,8 : 1 Tore nach 10 Spielen.

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Servus, Spielbericht geht OK so. Diesmal sehe ich es sogar positiver als du, wenn man die Vorzeichen bedenkt (Mittwoch, kein Trainer, kein Support, Union heimstark). Völlig korrekt Upamecano zu benchen nach einer für Bayern-Ansprüche unwürdigen Leistung, das kroatische Verteidigunswunder für Pavard hätte ich nicht gemacht, das ist wie Unterzahl.
Erste HZ war doch super souverän, mich störte Sanes Nachlässigkeit beim Abschluss, da fehlt mir Biss und Selbstvertrauen, keine Ahnung was ihn treibt. Hätte locker auch 5:0 stehen können, dann steht der Josip falsch zum Ball oder zum Mann oder zu beiden, zack anderes Spiel.
Zweite HZ unsicherer Grottenkick (Stanisic !!, sorry Leute ist aber so) bis zum 4:1, dann quasi direkt beim nächsten Konter ohne Abwehr. Das ist nervig, schwach und der Grund warum dieses Team nix gewinnen wird, sollten die zensiert aus Dortmund nicht noch viel liegen lassen bis Weihnachten der Mutant wieder kommt.

Was soll man jetzt von diesem Spiel halten?
Zuerst einmal für den viel beschworenen, aber selten gesehenen, neutralen Zuschauer ein phantastisches Fußballspiel.
Für uns in der 1HZ eine angemessene Reaktion auf das Pokaldesaster. In der 2HZ teilweise erschreckend.
Ich entscheide mich, das im Gesamtzusammenhang als absolut positiv zu bewerten. Am Ende des Tages bleibt ein 5:2 auswärts bei starken und zähen Berlinern. Das musst du erstmal so hinkriegen.
Damit ist der Pokaltag nicht vergessen und dass eine weitere Aufarbeitung notwendig ist, hat auch der heutige Tag schlagend bewiesen.

Aber das ist eine Aufgabe für den Mann in der Küche. Wir können uns für erste halbwegs beruhigt zurücklehnen. Herbstkrise ist für heute abgesagt.

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Gut war, dass wir ein schwieriges Auswärtsspiel nach einer Demütigung in Gladbach gewinnen konnten. Doch wieder gab es 2 Gegentore. Nagelsmann bekommt die Probleme, die schon Flick vorgeworfen wurden, mit der Abwehr auch nicht in den Griff. Bedenklich stimmt mich, dass wir uns kaum noch mal sinnvoll aus einem hohen Pressing befreien können. Da fehlt einfach die Übersicht bei den Abwehrspielern. Immerhin treffen wir vorne - wobei Sané eigentlich schon den Deckel hätte draufmachen können. Aber er vergibt einfach zu viele gute Chancen - was dazu führt, dass gute Leistungen von ihm eben nicht zu sehr guten Leistungen werden. Solange wir immer 3, 4 oder 5 Tore schießen, fällt das nicht auf und tut nicht weh. Aber wenn es eben mal knapper wird, dann sind solche vergebenen Chancen richtig teuer. Wird Zeit, dass er das in den Griff bekommt. Ansonsten bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft wieder auf Kurs kommt. Immerhin wurde heute mal mehr rotiert - was Nagelsmann ja zuletzt so gut wie gar nicht mehr getan hat (ein Fakt, für den Flick kurioserweise hier immer wieder kritisiert wurde, Nagelsmann aber bisher nicht). Deutet diese (schon wieder) mangelnde Rotation evtl. doch auf ein Problem mit der Qualität in der Breite des Kaders hin? Es wird ja langsam zur Gewohnheit, dass Niandzou und Co kaum spielen.

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Was Rotation angeht, so hatte Flick die Einstellung „In wichtigen Spielen muss die beste Mannschaft spielen. Und das nächste Spiel ist immer das wichtigste.“ :sweat_smile:(kein Zitat, meine Interpretation).

Aus Nagelsmann bin ich ich in der Hinsicht noch nicht schlau geworden.

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Mich hat heute vor allem der Tolisso-Einsatz gewundert.
Ich dachte jetzt hätte Nagelsmann mit Sabitzer seinen dritten Mann im Mittelfeld. Und jetzt spielt in diesem wichtigen Spiel auf einmal Tolisso der in der ganzen Saison so gut wie gar nicht gespielt hat.
Das ist kein gutes Zeichen für Sabitzer.

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Meine persönliche Meinung zum Spiel: Die erste Hälfte war sehr konzentriert, auch nicht so hektisch wie gegen Gladbach, man hat bewusst auf eigenen Ballbesitz gesetzt, was Union auch zugelassen hat. Das Spiel war eigentlich unter Kontrolle. In der zweiten Hälfte dann ging diese Kontrolle etwas verloren. Letztlich ein verdienter Sieg gegen einen Gegner, der alles rein geworfen hat was geht (klasse Zuschauer übrigens, die alles gegeben haben) - und das muss man auswärts gegen Union erst mal so abliefern, die waren nicht umsonst zu Hause so lange ungeschlagen. Klar, besser geht immer. Süle fand ich sehr ordentlich, eigentlich auch Stanisic bis auf den sehr wilden Rückpass. Kimmich und Tolisso allerdings fand ich beide eher schwach, auch die Abstände zwischen den Ketten teils viel zu groß. Aber gut: ein letztlich deutlicher Sieg gegen eine sehr heimstarke Mannschaft, außerdem unterhaltsam anzuschauen - was will man mehr…

Sechs Gegentore weniger als Flick in der letzten Saison zu diesem Zeitpunkt und gleichzeitig einen neuen Torrekord aufgestellt.
Wie kann man da noch unzufrieden sein?
Der arbeitet noch nicht wirklich lange, mit einer neu zusammengestellten Abwehr und steht trotzdem schon besser da als sein Vorgänger.
Wenn man fair ist, kann man da nur den Hut ziehen. Das hat jeder, deutlich holpriger erwartet.

Spox:

Der Star des Spiels: Leroy Sane (FC Bayern München)

„Der auffälligste Spieler auf Seiten des FC Bayern. Mit seinen permanenten Läufen ins Zentrum riss Sane Löcher in die Union-Defensive. Das Elfmeter-1:0 leitete er mit seinem per Arm geblockten Schuss ein, das 3:0 machte er selbst. In der 62. für Musiala ausgewechselt.“

Wer das nicht als sehr gute Leistung wertet, sollte vielleicht seine Erwartungshaltung überdenken.
Bisschen angefressen, weil er doch nicht der überteuerte Fehleinkauf ist, als den du ihn immer dargestellt hast?
Auf SKY hieß es kürzlich: „Wir sehen momentan den besten Sanè, den es je gegeben hat.“
Könnte man auch mal honorieren.

Bin eigentlich ganz zufrieden. Das Spiel kann man mMn nicht losgelöst vom Mittwoch betrachten. So, wie Gladbach uns scheinbar aus dem Nichts den Hebel umgelegt hat, kann man diesen nicht einfach im nächsten Spiel wieder auf Ausgang zurückstellen.
Wie Nagelsmann schon nach Gladbach ansprach, zeigten sie heute zu Beginn andere Tugenden. Keinen HurraFussball, sondern waren hochkonzentriert, kompakt und ballsicher. Leider war es nach 35 Minuten dahin und wie Mittwoch kamen wir bei überfallartig relativ schnell ins Schwimmen und verlieren jegliche Ordnung. Eigentlich unerklärlich bei der Erfahrung der Spieler.
Dennoch ist hier für mich ein Grund die Abwesenheit Nagelsmanns. Wie Pep ist er ein akribischer Fußballlehrer und seine SpielVorstellung wird (immer) noch eine Zeit brauchen. Heißt für mich, dass unter den derzeitigen Umständen (immer noch Saisonbeginn, Trainer zwei Wochen nicht bei der Mannschaft, Nebengeräusche) die Leistung von heute erklärbar ist . Die vom Mittwoch allerdings bis heute nicht. Aber das wird, da bin ich mir sicher.
Und vielleicht können wir, ähnlich Frankfurt 2019 sagen, dass in der Niederlage von Gladbach der Grundstein des großen Doubles eine 2022 gelegt wurde. Seien wir ehrlich. Jedes Jahr das Triple oder gar das Sextuble (wir im Text) zu erwarten…

Wenn man bedenkt, dass viele den Untergang des FCB beschworen haben wenn Boateng und Alaba den Verein verlassen…
20/21 nach 10 Spieltagen 16 Gegentore
21/22 nach 10 Spieltagen 10 Gegentore

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Gute Besserung - nach kurzer, heftiger Erkrankung unter der Woche.
Dass man erst nach Müllers 5:2 endgültig einen Haken unter die drei Punkte machen konnte, zeigt die gute Leistung des erwartet schweren Gegners aus Köpenick. Und der Rekonvaleszent wirkte kurz vor und nach dem Seitenwechsel doch noch etwas wacklig.
Nun zwei Heimspiele gegen einen aktuellen CL-Teilnehmer (Benfica) und gegen einen vielleicht zukünftigen (Freiburg).

Sehr valider Punkt. In der Champions League bisher auch ohne Gegentor. Wäre nur das Spiel gegen Gladbach nicht…

Ich würde das Spiel gegen Gladbach mittlerweile als singulären „Betriebsunfall“ werten, weil bei diesem Spiel eben alles schief ging, was schief gehen konnte und beim Gegner von hinten bis vorne fast alles perfekt lief. Das passiert selten, aber es kann passieren und passiert auch anderen Teams. Liverpool hat letzte Saison mal 7:2 bei Aston Villa verloren. ManCity ging letzten Herbst mit 2:5 daheim gegen Leicester City unter und wurde dann souverän Meister. ManUnited verlor letzte Woche mit 0:5 gegen Liverpool, obwohl die Abwehr im Einkauf wohl zum teuersten gehörte, was der Weltfußball derzeit zu bieten hat. Brasilien verlor gegen Deutschland mit 1:7. Wir haben Barca mit 8:2 deklassiert. Es gibt Spiele, in denen man als Zuschauer nur ohnmächtig staunen kann, wie sich eine Welle über einem Team ergießt. So wie uns Zuschauern geht es in diesem Moment aber auch den Akteuren auf und neben dem Platz. Man ist überfordert.
Am Mittwoch kam noch ein Fakt dazu, der das ganze begünstigte. Der Blick auf die Statistik zeigt, dass Gladbach scheinbar mittlerweile ohnehin ein Angstgegner für uns ist und es in diesem Stadion in den letzten Jahren überproportional oft 3 Gegentore gab. Wir haben dort auch schon unter Pep und Flick mal 3 Tore innerhalb von nicht mal 20 Minuten bekommen. Da ist die psychologische Komponente auch nicht zu unterschätzen, vor allem wenn man sich etwas vornimmt und dann schon nach 2 Minuten einem Rückstand hinterherläuft. So ähnlich muss es wohl den BVB-Spielern gehen, wenn sie die Allianz Arena betreten.
Allgemein denke ich, dass die Entwicklung derzeit in die richtige Richtung läuft. Wo wir im Vorjahr konstant über eine längeren Zeitraum hinten offen wie ein Scheunentor standen, ist jetzt (um in der bildreichen Sprache zu bleiben) zwar noch kein Safe vor dem Tor vorhanden, aber das Tor ist zumindest schon einmal abgedichtet und hält auch in den meisten Fällen ganz ordentlich. Man sieht es mMn nicht nur an der spürbar niedrigeren Anzahl an Gegentoren, sondern auch an der deutlich niedrigeren Anzahl an überragenden Paraden, die Neuer machen muss. Letztes Jahr gab es eine rekordverdächtige Anzahl an Gegentoren und zusätzlich auch noch eine rekordverdächtige Anzahl an sog. „Unhaltbaren“, die Neuer noch herausfischte. Gestern musste er einmal entscheidend eingreifen, bei Benfica zwei Mal, aber sonst hatte er doch viel mehr „ruhigere“ Spiele als im Vorjahr, was dann auch wieder fürs Defensivverhalten spricht.
Wenn man rein auf die investierten Ablösesummen schaut, müsste man von der Abwehr natürlich noch mehr erwarten können. Wer immer diesen Fakt anspricht, hat natürlich ein gutes Argument bei der Hand. An dieser Stelle sei zur Verteidigung unserer Verantwortlichen aber mal gesagt, dass hohe Ablösen (leider) keine Garantie für überragende Leistungen sein können, weder im Offensiv- noch im Defensivbereich. Hier finde ich, dass man sich mal speziell das Ranking der teuersten Innenverteidiger anschauen sollte. Alle diese Spieler kosteten mindestens 50 Millionen.
Maguire, van Dijk, Hernandez, de Ligt, Ruben Dias, Laporte, John Stones, Eder Militao. Ich finde, das relativiert ein bisschen, denn von diesen 7 Spielern kann man wirklich nur van Dijk als absoluten Volltreffer bezeichnen, der sein Geld uneingeschränkt wert war. Ruben Dias ist auf einem guten Weg, es ihm gleich zu tun. Trotzdem würde ich keinen der anderen Spieler als absoluten Fehleinkauf bezeichnen. Ich finde auch, dass Hernandez mit 80 Millionen zu teuer war. Ich finde allerdings auch, dass er der Mannschaft in vielen Spielen bisher gut tat und definitiv das Niveau hat, in der Innenverteidigung des FCB dauerhaft zu spielen. Dasselbe gilt für Upamecano. Es mag durchaus sein, dass es auch eine günstigere Alternative gegeben hätte. Es kann aber auch sein, dass es mit anderen Spielern deutlich häufiger solche Spiele gäbe, wie in Gladbach.

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Ich habe Flick im Vorjahr wegen der mMn fehlenden Rotation kritisiert und möchte deshalb Bezug auf deine Aussage nehmen:

  1. Es gibt einen gravierenden Unterschied in Sachen Belastungssteuerung: Im Vorjahr hatte die Mannschaft kaum Urlaub. In diesem Jahr war das der Fall. Die Spieler, die nicht bei der EM waren, hatten einen ganz normale Sommerpause und die EM-Spieler einen relativ langen Urlaub, weil Deutschland, Frankreich und Polen ziemlich bald ausgeschieden waren. Deshalb ist zumindest jetzt der Fitnesszustand wohl noch besser.
  2. Weil Nagelsmann einige Neuerungen einbringen will, muss er zwangsläufig auf einen festen Kern an Spielern setzen, damit das Grundgerüst stabil ist. Bei Flick wussten zumindest 15-16 Spieler, was der Trainer von ihnen verlangt. Gespielt haben trotzdem meist nur 11-12 davon, wenn es nicht aufgrund von Verletzungen nötig war, Veränderungen vorzunehmen. Das ist streng genommen dann aber auch keine Rotation.
  3. Flick verfolgte ein Prinzip, dass mir zu radikal war. Entweder es wurde über mehrere Spiele hinweg gar nicht rotiert, oder es wurde gleich die halbe Mannschaft ausgewechselt, wie z.B. beim Pokalaus in Kiel oder auch beim blamablen 3:3 gegen Bielefeld. Ich bin der Meinung, dass jeder Bayernspieler im Kader (egal ob in diesem Jahr oder im Vorjahr) gut genug ist, dass er, wenn er in eine eingespielte Mannschaft kommt und 8-9 Stammspieler um sich hat, einigermaßen mithalten kann. Sarr war beispielsweise beim 3:1 Sieg in Dortmund im Vorjahr in der Startelf und konnte seine Sache einigermaßen solide erledigen, weil er eben an diesem Abend der einzige Spieler war, der sonst nicht zur Stammelf gehörte und somit vom Rest auch mitgetragen wurde. Wenn man allerdings dann als Trainer meint, dass man plötzlich in einem Spiel 4-5 Spieler von Beginn an bringen kann, die eher selten spielen, dann darf man sich nicht wundern, wenn das schief geht. Diese punktuelle Rotation scheint Nagelsmann derzeit besser hinzubekommen. Für eine endgültige Beurteilung ist es natürlich noch viel zu früh.
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@rammc hat es natürlich treffend angesprochen.
Wir hatten Minuten vor dem ersten Gegentor bis zur HZ und die 20 Minuten bis zum 4:1 Totalen Kontrollverlust im Zentrum.

Dieser Kontrollverlust hatte in diesem Spiel einen Namen nämlich Tolisso.
Das man wiederum da 30 Minuten tatenlos zugesehen hat ist schon bedenklich.
Sabitzer hätte schon zur 2.HZ kommen müssen. Oder Stanisic und dafür Pavard einwechseln.

Es wird höchste Zeit das Nagelsmann wieder beim Team ist.

Ich rüttel ja ungern an deinem Heldendenkmal, aber der Kontrollverlust hatte gestern einen anderen Namen.
Das ist aber auch kein Wunder, in der aktuellen Situation.

JOSHUA KIMMICH: In Durchgang eins mit einigen Unsicherheiten, aber auch guten und öffnenden Pässen ins letzte Drittel. Nach dem Seitenwechsel okay. Stand insgesamt nicht so neben sich wie in Mönchengladbach. Note: 3,5.

CORENTIN TOLISSO: Zeigte in seinem ersten Bundesliga-Startelfeinsatz in dieser Saison eine ansprechende Leistung. Leitete das 3:0 durch Sane stark mit ein. War beim Gegentreffer aber nicht nah genug an Unions Vorlagengeber Haraguchi dran. Note: 2,5.

Will hier nicht zu viel schleimen, aber eben auch nix wiederholen, das ein anderer schon (besser) formuliert hat. Deshalb nur knapp: Bin immer wieder sehr angetan von deinen, WTG, differenzierten und fundierten Ausführungen und kann mich nur anschließen!

PS: Nachtrag zu „Betriebsunfall“: ManUnited hat gestern nach dem 0:5 gegen Liverpool 3:0 bei Tottenham, einem direkten Tabellennachbarn, gewonnen. Das bestätigt die „das sind unerklärliche Spiele, die aber immer mal wieder vorkommen“ These

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Ich fürchte, die Kombo macht’s. ich erinnere mich dunkel an ein Heimspiel gegen Köln, vor 2-3 Jahren (andere wissen das bestimmt genauer), in dem die beiden die „6er“ waren und uns auch 20-30 Minuten komplett die Kontrolle verloren gegangen ist. Zusammen funktionieren die irgendwie nicht, zumindest nicht defensiv stabilisierend. Und Kimmich braucht unbedingt eine Pause. Aber jetzt, gegen Lissabon oder Freiburg, ein Duo aus Sabitzer, Tolisso, Roca, Goretzka, Nianzou aufzubieten, wäre auch Harakiri.

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Zum Thema Rotation gab es gegen Ende der Saison eine interessante Untersuchung zum Verhalten der einzelnen Trainer bzw. Vereine.
Die für uns relevanten Ergebnisse zusammengefasst:

Die meisten Rotationen im Schnitt (definiert als Wechsel auf den Startpositionen im Vergleich zum letzten Spiel) hatte Flick. Knapp gefolgt von Nagelsmann.
Der Zeitpunkt an dem der durchschnittliche Wechsel im Spiel vorgenommen war bei Nagelsmann der früheste. Knapp gefolgt von Flick.
Beide zeigten also in gewisser Hinsicht ein ziemlich identisches Rotationsverhalten.

Soweit diese Auswertung. Jenseits derer, war ein Unterschied zwischen beiden, dass bei Flick die Führungsspieler, das waren Alaba, Kimmich, Müller, Lewy innerhalb der Rotation signifikant mehr Minuten hatten, als ihre Pendants bei Leipzig.
Lassen wir das mal so stehen.

Nun hat sich Nagelsmann in seiner bisherigen Zeit beim FCB in der Hinsicht deutlich gewandelt. Ohne das jetzt nachzuzählen, hat er die Rotation im Vergleich zur Vorsaison, sowohl bei Leipzig als auch bei Bayern, deutlich eingedampft.
Aus meiner Sicht hat er das bis dato schlüssig begründet. Ein neuer Trainer mit einigen neuen Ideen, will sich einen Stamm erstmal einspielen lassen, bevor er sich eine verstärkte Rotation leisten will und kann. Die Mannschaft spielt bisher unter anderen Voraussetzungen als letzte Saison, die Belastung ist unter den gegebenen Bedingungen für Bayern noch im Rahmen. Man hat die medizinischen Werte immer im Blick usw.

Es gibt allerdings einen Punkt, den Nagelsmann nicht anspricht, der ihm m.E. aber vollständig bewusst ist und der auch sein Handeln mit leiten wird.

Nagelsmann wird es auch ganz klar darum gehen, die Hierarchie zu bestätigen bzw. neu zu etablieren. Und da gibt es jenseits aller Worte, nur die eine Währung die zählt. Und das sind Einsatzzeiten, Spielminuten.
Nagelsmann geht es als junger und in Bayernsphären völlig unerfahrener Trainer darum seiner Mannschaft zu zeigen, dass er die Hierarchie kennt und respektiert. Und das ist eben nicht die Hierarchie eines Abstiegskandidaten, sondern einer der erfolgreichsten Mannschaften der Welt.
Deren Spieler deutlich mehr erreicht haben als ihr Trainer, die ganz andere Ansprüche entwickelt haben, die ein ganz anderes Standing haben. Wie sagte doch schon Pep, seufzend und nur sehr wenig im Scherz, seine schwerste Aufgabe als Bayerntrainer? Das wäre Arjen Robben zu erklären, dass er mal nicht spielt.

Und das ist auch der große Unterschied zu seiner Zeit in Leipzig. Wenn er in Leipzip entschieden hat, dass Sabitzer statt Forsberg spielt oder umgekehrt, hat das außer den beiden keinen toten Hund interessiert.
Beim FCB kann er einen Thomas Müller vielleicht einmal draußen lassen. Wenn er das ein zweitesmal versucht, stehen Land und Volk vor einer Revolution.

Nagelsmann ist wahrlich clever genug, das alles zu wissen. Und so wird es ihm ganz entscheidend darum gehen seinem Kern klarzumachen, dass sie seine Leute sind, dass er auf sie baut, sie gesetzt sind.
Wenn dieses gegenseitige Vertrauen erst einmal etabliert ist, kann man auch in diesem Bereich vielleicht mal an eine gewisse Rotation denken.

Allerdings wird, so meine Prognose, sich das am Ende deutlich von den Werten in Leipzig unterscheiden. Auch hier werden dann die Führungsspieler wieder signifikant mehr Minuten haben, als ihre Leipziger Pendants. Und am Ende wird sich das vermutlich nicht so sehr von der Vorsaison unterscheiden, mögliche Verletzungen usw. mal ausgeklammert.

Was Nagelsmann uns noch schuldig ist, ist sein gegebenes Rotationsversprechen auch einzulösen. Irgendwann, wenn er das Konstrukt für stabil genug betrachtet, wird er anfangen müssen verstärkt zu rotieren und beweisen müssen, dass es auch dann noch funktioniert. So wie er die Saison begonnen hat, wird er auf jeden Fall nicht aufhören können.

Aber, wie schon gesagt, für den Moment ist das schlüssig und nachvollziehbar.

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